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Beobachtungen

Blog-Archiv

Venus trifft auf Plejaden

3. April 2020, Jan Ströher

Die Venus ist bereits wÀhrend der vergangenen Wochen nach Sonnenuntergang sehr schön zu sehen gewesen. Sie wird den Abendhimmel durch ihre scheinbare Helligkeit von derzeit -4.6mag und die hohe Position bis Ende April weiterhin dominieren. Aktuell kann man unseren Nachbarplaneten im Sternbild Stier (Taurus) finden und dabei eine tolle Begegnung beobachten: Venus bei den Plejaden (M45).

Der offene Sternhaufen der Plejaden, oder „M45“ im Messier-Katalog, ist seit der Antike auch als „Siebengestirn“ bekannt und ein wunderbares Objekt fĂŒr ein Fernglas. Auch der Anblick im Teleskop durch ein 2-Zoll Weitwinkel-Okular ist ein Genuss. Hier tummeln sich Dutzende helle junge Sterne, die in blaue Reflexionsnebel eingebettet sind. Die hellsten Sterne können wir unter guten Himmelsbedingungen schon mit dem bloßen Auge sehen. Faktisch besteht dieser Sternhaufen sogar aus etwa 1200 Einzelsternen!

Eigentlich ein typisches Beobachtungsobjekt fĂŒr den Herbst/Winter, so sind die Plejaden aber derzeit gerade noch einige Stunden zu Beginn der Nacht im Westen sichtbar. Die Venus – aktuell mit 46% beleuchteter Phasengestalt – gesellt sich ab circa 21:30 Uhr MESZ zu den ‚Sieben Schwestern‘, durchlĂ€uft den Sternhaufen am 03. April und verschwindet dann gegen 0:30 Uhr MESZ unter dem nordwestlichen Horizont.

Die Venus unterhalb der Plejaden am 01. April 2020 (Foto von Bernd GĂ€hrken)

Nutzen Sie das schöne FrĂŒhlingswetter

Die momentane Wetterlage erlaubt in den meisten Regionen Deutschlands eine ungestörte Beobachtung dieser seltenen Begegnung. Sowohl die strahlend helle Venus, als auch die Plejaden, sind sehr leicht aufzufinden – zur eindeutigen Identifizierung können Sie natĂŒrlich auch eine Sternkarte benutzen. Mit Hilfe eines Fernglases oder Teleskops werden Sie einen tollen Anblick erleben, der sich in absehbarer Zeit so schnell nicht wiederholen wird. Und in der aktuellen Lage gilt: Eine astronomische Beobachtung können Sie auch alleine aus Ihrem Garten, von der Terrasse oder dem Balkon aus durchfĂŒhren – so begegnen Sie keinen anderen Menschen, sondern nur der Venus und den Plejaden…

Wir wĂŒnschen viel Erfolg und Freude bei diesem Ereignis!

C/2019 Y4 ATLAS: Ein heller Komet fĂŒrs bloße Auge?

23. MĂ€rz 2020, Marcus Schenk

GÀhnende Leere. Kein Besuch. 

Jahre war in den Weiten des Sonnensystems nicht viel los und nur die Planeten zogen wie immer ihre Bahnen um die Sonne.

Doch die Zeit des Wartens ist jetzt vorbei.

Wir haben wieder Besuch von einem hellen Kometen, der in den Monaten April und Mai zu einem echten Highlight werden könnte. Vielleicht sogar fĂŒr das bloße Auge. 

Er trĂ€gt den schönen Namen: C/2019 Y4 ATLAS. Schon jetzt ist er mit dem Teleskop gut zu sehen. In Zeiten von Corona, in denen wir zuhause bleiben mĂŒssen und auf soziale Kontakte verzichten, eine willkommene Abwechslung. Halten Sie Ihr Teleskop bereit, denn es könnte spannend werden.

Komet Y4 ATLAS

Der Komet C/2019 Y4 ATLAS mit seiner grĂŒnen Koma in der NĂ€he der Galaxien M81 und M82 am 19./20.03.2020. Aufgenommen mit einer Canon 600Da – Canon EF 200mm f2,8 L – @f3,5 (Step-Down-Ring als Frontblende), 76x2min -> 2h32min – ISO800, Vixen GP-DX – MGEN II.
Be- und Verarbeitung in DeepSkyStacker und Photoshop, Bildautor: Johannes Hildebrandt

Der Große Komet von 2020?

Auf Hawaii steht das Asteroid Terrestrial impact Last Alert System, kurz ATLAS. Es durchmustert den Himmel nach erdnahen Objekten, die der Erde gefĂ€hrlich werden könnten und soll einen möglichen Einschlag vorhersagen. Am 28. Dezember 2019 entdeckte das robotergestĂŒtzte System jedoch diesen Kometen auf dem Weg durch unser Sonnensystem. Die Astronomen stellten fest, dass er eine ganz Ă€hnliche Bahn verfolgt, wie der Große Komet von 1844, der damals eine Helligkeit von -1 mag erreichte. Man mutmaßte sogar, Y4 ATLAS könnte gar ein BruchstĂŒck des damaligen Schweifsterns sein und Ă€hnlich hell werden. Das allein macht es schon spannend, den Weg dieses Kometen zu verfolgen. 

Aber können wir von C/2019 Y4 ATLAS etwas Ähnliches erwarten?

Starker Anstieg der Helligkeit bis Mai

Sicher ist, dass seine Helligkeit rapide ansteigt. Zu Zeiten seiner Entdeckung, im Dezember, war er mit 19mag noch unerreichbar. Inzwischen konnte er seine Helligkeit jedoch auf etwa 8 Magnituden steigern. Insgesamt ist das also eine Steigerung um das 25.000-fache. Doch wirklich interessant wird es von jetzt bis Ende Mai, denn er wird laufend heller. Schon jetzt ĂŒbertrifft er sogar schon die ursprĂŒnglichen Erwartungen.

Gerade dringt er vom Bereich der Ă€ußeren Planeten in unsere Region vor. Am 24. Mai rauscht er in 117 Millionen Kilometern Entfernung an der Erde vorbei und erreicht am 31. Mai seinen sonnennĂ€chsten Bahnpunkt – und das sogar noch innerhalb der Merkurbahn. In dieser Zeit kann er, laut den Vorhersagen, eine Helligkeit von 2 mag erreichen. Damit wĂ€re er mit jedem Fernglas und sogar mit dem bloßen Auge sichtbar.

Genauso gut: FĂŒr uns „Nordhalbkugler“ befindet sich der Komet in einer nahezu genialen Lage.

Wir haben ihn schon beobachtet

In den letzten Tagen konnten einige aus unserem Team den Kometen bereits beobachten. Das letzte Wochenende habe auch ich fĂŒr eine Beobachtung genutzt. In meinem 12“ Taurus Dobson-Teleskop konnte ich ihn sofort identifizieren. Das diffuse Fleckchen hob sich deutlich zwischen den Umgebungssternen ab. Die Koma erschien gleichmĂ€ĂŸig rund mit einem helleren Kernbereich. Am Rand eines Kleinstadthimmels setzte ich nach dem Beobachten mit meinem SWA 32mm Okular ein Nagler 11mm mit etwa 140-facher VergrĂ¶ĂŸerung ein. Der Komet gewann noch mehr Kontrast und hob sich noch besser vom Himmelshintergrund ab. Ein fantastisches Erlebnis. Aber auch im Großfernglas 20+40×100 Nightstar war der Komet schon zu erkennen.

Zeichnung von Komet C/2019 Y4 ATLAS

Zeichnung von Komet C/2019 Y4 ATLAS am 22.03.2020, das den visuellen Eindruck im 12″ Dobson-Teleskop wiedergibt, Marcus Schenk.

Wo finden Sie Komet C/2019 Y4 ATLAS?

Nicht unten am Horizont, sondern hoch oben und zirkumpolar. Das ist eine Traumlage fĂŒr einen Beobachter. Unser Vagabund reist derzeit durch den Großen BĂ€ren, der glĂŒcklicherweise jetzt im FrĂŒhling hoch am Himmel steht. Daher bietet sich jetzt eine gĂŒnstige Gelegenheit, mit Ihrem Teleskop zu beobachten. Und wenn Sie planen, sich erst ein Teleskop zuzulegen? Dann sollten Sie jetzt handeln.

In den Monaten April und Mai bewegt er sich durch das Sternbild Giraffe und steuert auf Perseus zu. Er wird deutlich heller, aber er verliert mit der Zeit auch an Höhe. Dann sind ein eher dunkler Ort und wenig Wolken am Horizont noch wichtiger. In Zeiten von Corona und strikter AusgangsbeschrÀnkung war ich froh, den Kometen aus dem Garten in noch hoher Lage zu beobachten.

Aber wie finden Sie nun den Kometen? 

Eine aktuelle Aufsuchkarte finden Sie beispielsweise auf der Seite skyhound.com.

Oder aktuell eine Karte fĂŒr den jeweiligen Tag bei Theskylive.

Wollen Sie den Kometen noch besser sehen? Da hilft der Lumicon Kometenfilter, der Koma und einen eventuellen Gasschweif kontrastverstÀrkt.

Werden wir den Kometen mit dem bloßen Auge sehen können? Trotz aller Berechnungen und Vorhersagen steht das in den Sternen. Hoffen wir das Beste. Genießen Sie ihn solange mit Ihrem Teleskop oder Fernglas. Denn wer weiß wie viele Jahre wir wieder auf einen solch hellen Kometen warten mĂŒssen?

Falls Sie noch ein Teleskop, Zubehör oder ein Fernglas suchen: Trotz verschĂ€rfter Corona-Krise in Bayern sind wir telefonisch und per E-Mail fĂŒr Sie da. Außerdem: Unsere tapferen Kollegen aus dem Versand halten die Stellung und verschicken Ihre Bestellungen umgehend.

Infografik: Astrohighlights im FrĂŒhjahr 2020

16. MĂ€rz 2020, Marcus Schenk

Planetentreffen, Sternbedeckungen und ein Komet: Mit unserer Infografik die Highlights am Himmel entdecken!

Im FrĂŒhjahr ist am Himmel wieder einiges los. Am 20. MĂ€rz passiert Mars den Gasriesen Jupiter in nur 40 Bogensekunden Abstand, eine gute Gelegenheit, den beiden einen Besuch abzustatten. Venus prĂ€sentiert sich halb beleuchtet als Abendstern, und am 29. MĂ€rz bedeckt der Mond Δ Tau in den Hyaden.

Am 3. April passiert die strahlende Venus die Plejaden, ein recht seltener Anblick – umso schöner, das Rendezvous im Teleskop zu verfolgen oder diese Erinnerung in einem Foto festzuhalten! Der 15. April verspricht ein Planetenmeeting fĂŒr FrĂŒhaufsteher: Mond, Jupiter, Saturn und Mars geben sich ein Stelldichein am SĂŒdosthorizont.

Und im Mai könnte der Komet C/2017 T2 (Panstarrs) im Fernglas sichtbar werden. Mehr Ereignisse in unserem Magazin-Artikel Astrohighlights im FrĂŒhling 2020.

Himmelsereignisse FrĂŒhling 2020

Noch nicht genug? Unser Artikel Typische Sternbilder und Galaxien des FrĂŒhlingshimmels fĂŒhrt Sie auf Deep-Sky-Schatzsuche. Viel Spaß beim Beobachten, und halten Sie sich warm!

Astrofotografie mit dem Celestron RASA 800 – ein Erfahrungsbericht

10. MĂ€rz 2020, Stefan Taube

Mit den Astrographen der Serie RASA bietet Celestron ein neues optisches System fĂŒr die Astrofotografie. Mit ihrer sehr schnellen f/2-Optik und der gĂŒnstigen Lage der Kamera im Brennpunkt der PrimĂ€roptik ermöglicht es die Fotografie von Galaxien und Nebeln mit erstaunlich kurzen Belichtungszeiten.

Die RASA-Teleskope gehen dabei keine Kompromisse ein. Sie sind ausschließlich fĂŒr die fotografische Anwendung entwickelt und optimiert, also echte Astrographen!

 

Bereit fĂŒr die Nacht: Kamera, Heizband und Autoguider am Teleskop, Foto: Christoph Kaltseis

Bereit fĂŒr die Nacht: Kamera, Heizband und Autoguider am RASA-800-Teleskop. Foto: Christoph Kaltseis

Der Astrofotograf Christoph Kaltseis benutzte den Astrographen RASA 800, um in nur 4,5-Stunden(!) ein tiefes Bild von der Andromeda-Galaxie M31 aufzunehmen. Hier ist sein Bericht:

Eine M31, die vom Himmel fiel

Die Andromedagalaxie hat wohl jeder Amateurastronom schon einmal gesehen, mit eigenen Augen oder im Foto. Es reizte mich besonders, unsere faszinierende Nachbargalaxie einmal mit der “rasenden Schmidtkamera” RASA 8″ – Rowe-Ackermann Schmidt Astrograph unter perfekt dunklem Himmel abzulichten. Unter anderem war dies einer der GrĂŒnde, warum mich meine Wege im Oktober 2019 fĂŒr eine Woche nach La Palma fĂŒhrten, zum Athos Centro AstronĂłmico (www.athos.org).

Die AusrĂŒstung

Am RASA 8″ passt die QHY 163M Kamera perfekt zum Bildausschnitt und Pixelmaßstab fĂŒr M31. Bei einer monochromen Kamera durfte der Baader FCCT (Filter Changer & Camera Tilter) nicht fehlen. Diese Sonderentwicklung eines Filterwechslers fĂŒr den kurzen Backfokus des RASA 8″ ermöglicht nicht nur den raschen Austausch der verschiedenen Filter, sondern auch eine feinfĂŒhlige und stabile Justage der Kamera gegen Verkippung. Ich griff zu meinen bewĂ€hrten LRGB und UHC-S Baader-Filtern, jedoch ergĂ€nzt um die allerersten Prototypen der kommenden neuen Baader f/2 ULTRA-Highspeed Narrowband Filter: H-alpha und O-III.

Eine sorgfĂ€ltige KabelfĂŒhrung vermeidet ungewĂŒnschte Spikes auf den Bildern. Foto: Christoph Kaltseis

Eine sorgfĂ€ltige KabelfĂŒhrung vermeidet ungewĂŒnschte Spikes auf den Bildern. Foto: Christoph Kaltseis

Die Aufnahme

Nachdem ich mit diesem Setup auf La Palma wunderbar rasch angekommen war, konnte ich bereits am ersten Tag alles in Ruhe aufbauen und war bereit die Rohbilder von M31 aufzunehmen. Beim Aufbau achtete ich besonders auf die Lage des USB- sowie des Stromkabels, die zur QHY-Kamera angesteckt waren. Dazu fĂŒhrte ich beide Kabel möglichst exakt in einem 90° Winkel vor der Optik nach außen. Die Kabel fixierte ich mit dem Taukappenheizband. Durch diese sorgfĂ€ltige Vorbereitung konnte ich sicherstellen, dass in den End-Bildern schöne und feine Spikes um helle Sterne erreicht werden können, wie man sie sonst nur von Spiegelteleskopen mit hochwertigen SekundĂ€rspiegelhalterungen kennt.

In der ersten klaren Nacht konnte ich bereits mit meinem Vorhaben starten. Über den FCCT war das System sehr rasch perfekt justiert, fĂŒr scharfe Sterne bis zum Rand. Bei jedem Filterwechsel fokussierte ich erneut, um fĂŒr jede Aufnahme das maximale Signal bei perfekter AbbildungsqualitĂ€t zu erhalten. Dabei hatte ich immer das Ziel vor Augen, möglichst alles aus M31 herauszuholen. Die neuen ULTRA Highspeed-Filter waren dazu eine sehr wichtige Hilfe, um die Farbtiefe in der Galaxie darstellen zu können.

FĂŒr die Belichtungen in Luminanz, UHC-S, R, G und B wĂ€hlte ich aufgrund des extrem schnellen ÖffnungsverhĂ€ltnisses von f/2 – trotz des außergewöhnlich dunklen Nachthimmels auf La Palma – eine Einzelbelichtungszeit von nur jeweils 180 Sekunden. FĂŒr die H-alpha- und O-III-Daten belichtete ich dagegen je 300 Sekunden.

Jedoch war die Natur mit meinem Plan nicht ganz einverstanden. Die folgenden Tage und NĂ€chte waren von Bewölkung und Regen geprĂ€gt, was zwar der Insel nach einem heißen, trockenen Sommer sehr gut tat, mir dagegen lange Wartestunden bereitete. Dieses Wetter ist ganz normal fĂŒr diese Jahreszeit – das war mir bereits klar gewesen, als ich die Reise Ende Oktober plante. Meine Hoffnung war, dass mir zumindest ein paar klare NĂ€chte vergönnt sein wĂŒrden.

Aber erst als sich mein einwöchiger Aufenthalt auf La Palma bereits dem Ende zuneigte, folgte eine sehr gute Nacht. Das Seeing lag ĂŒber den Erwartungen, und die Transparenz war nur durch einen ganz leichten Calima geringfĂŒgig beeintrĂ€chtigt.

Der lichtstarke RASA 8″ machte es mir möglich, in einer Nacht alle noch fehlenden Filter einzusetzen beziehungsweise die Aufnahmen aus der ersten Nacht nachzubessern. Zum VerstĂ€ndnis: bei einem ÖffnungsverhĂ€ltnis von (z. B.) f/5,6 hĂ€tte ich 36 St. Belichtungszeit gebraucht – und jede Nacht auf der Insel hĂ€tte gleich gut sein mĂŒssen


Das final bearbeitete Summenbild: Andromedagalaxie (M31). Foto: Christoph Kaltseis

Das final bearbeitete Summenbild: Andromedagalaxie (M31). Foto: Christoph Kaltseis

Die Bildbearbeitung

Alle Daten wurden mit Dark und Bias verarbeitet. Auf die Verwendung von Flats verzichtete ich, weil Vorabtests bereits gezeigt hatten, dass mit dem gewĂ€hlten Setup eine außerordentlich gute Ausleuchtung erreicht werden konnte.

Alle Einzelbilder wurden in PixInsight vermessen und bezĂŒglich FWHM, Rundheit und Signal bewertet. Auf das beste Einzelbild registrierte ich alle Subframes. So konnte ich in Summe 275 min Belichtungszeit bei f/2,0 sammeln, was bei f/2,8 = 550 min, bei f/4 = 1100 min und bei f/5,6 vollen 2200 min oder 36,6h entsprechen wĂŒrde!

Nachdem ich die Daten fĂŒr jeden Filter zu einem Summenbild aufintegriert hatte, konnte ich die gemittelten Bilder vorab begutachten. Die 3,5-Nanometer-H-alpha-Daten zeigten einen Ring und einzelne HII-Regionen in der M31-Galaxie, klar und scharf aufgelöst, und das bei nur 400mm Brennweite! Die O-III-Daten waren dagegen ohne besondere AuffĂ€lligkeiten.

Bei der Bildbearbeitung fĂŒhrte ich zuerst das gemittelte Luminanz-Bild mit dem gemittelten UHC-S-Bild zusammen. Diese beiden Bilder bildeten die Basis fĂŒr eine enorme Tiefe. Die RGB-Daten wurden in ein Farb-Summenbild verrechnet und (mit GAIA + APASS) farbkalibriert.

Danach fĂŒhrte ich in Adobe Photoshop die Luminanz- und UHC-S-Daten mit den RGB-Daten zusammen, ohne dabei einen Verlust bei der Tiefe bzw. bei der Farbinformation zu erleiden. In dieses Bild bettete ich dann das H-Alpha-Signal in den Rot-Kanal so ein, dass es zum R passte. Ebenso ging ich mit GrĂŒn-Kanal und dem O-III-Signal vor.

Die Balance in der Tiefe und die Wiedergabe der Schmalband-Daten waren sehr wichtig und mit etwas Wissen machbar. Danach hatte ich eine tiefe Aufnahme von M31, die UHC-S + Luminanz + R + H-alpha + G + O-III + B in sich vereinigt.

Meine M31-Aufnahme habe ich damit in Photoshop schon fast final bearbeitet, und nun kam der letzte Schliff. Damit ich das sehr helle Zentrum natĂŒrlich wirken lassen konnte, ĂŒberlagerte ich das Bild mit den H-alpha Daten. Das war extrem heikel! Mit dem Ergebnis bin ich jedoch mehr als zufrieden, da eine ganze FĂŒlle an Details bei nur 400mm Brennweite herausgearbeitet werden konnte.

Aus meiner Sicht haben sich der Aufwand und die strenge Selektion der Daten bezahlt gemacht. 275 min Belichtungszeit und 400 mm Brennweite, mit einer sehr handlichen und absolut fokusstabilen Optik – wer hĂ€tte das gedacht?!

Über den Autor: Christoph Kaltseis ist nicht nur Adobe Photoshop Spezialist und als Nikon Professional fĂŒr Nikon unterwegs, sondern auch ein erfahrener Astrofotograf. Er gehört zu den GrĂŒndern der Central European DeepSky Imaging Conference (www.cedic.at), die seit 2009 regelmĂ€ĂŸig alle zwei Jahre in Linz stattfindet.

Mehr Informationen zu den RASA-Optiken finden Sie hier im Astroshop.de

Text: Baader Planetarium GmbH

Der Knaller am Winterhimmel: So beobachten Sie den Orion-Nebel

20. Januar 2020, Marcus Schenk

Er ist eines der hellsten Deep-Sky-Objekte und eines der nahegelegensten Sternentstehungsgebiete: Der große Orion-Nebel mit der Katalognummer Messier 42 bietet fĂŒr jedes Teleskop etwas und ist auch mit dem Fernglas und sogar dem bloßen Auge zu entdecken. Kein Foto wird der visuellen Pracht mit extremen Kontrasten zwischen zarten Gasnebelstrukturen und funkelnden Mehrfachsternen gerecht!

Der Orionnebel M42

Der Orionnebel M42

Um 22 Uhr abends steht das Sternbild Orion mit seiner charakteristischen Gestalt gut 30 Grad ĂŒber dem SĂŒdhorizont. Sieben helle Sterne markieren seinen Umriss; die „GĂŒrtelsterne“ in der Mitte fĂŒhren uns direkt zum großen Orion-Nebel 4 Grad unterhalb.

Der hellste Teil des Nebels erscheint etwa so groß wie der Vollmond und fĂ€llt sofort ins Auge. Eingebettet ist ein Haufen junger Sterne, der direkt aus der riesigen Gaswolke entstanden ist und diese zum Leuchten anregt. Die vier hellsten Sterne des Mehrfachsternsystems Ξ (Theta) Orionis im Zentrum des Nebels – das sogenannte „Trapez“ – lassen sich bereits mit einem kleinen Refraktor trennen und sind eine Attraktion fĂŒr sich.

Unsere Magazin-Seiten „Deep-Sky SchĂ€tze fĂŒr Stadtbeobachter“ entfĂŒhren Sie direkt in das Herz dieser gigantischen leuchtenden Gaswolke.

Gute Beobachtungsbedingungen fĂŒr die Venus

14. Januar 2020, Jan Ströher

Unser „Schwesterplanet“ Venus wird sich in den kommenden Wochen zu einem guten Beobachtungsobjekt entwickeln. Der Planet ist zwar ohnehin ein helles, leicht auffindbares Objekt am Morgen- oder Abendhimmel, aber er befindet sich meist sehr nahe am Horizont mit dementsprechender atmosphĂ€rischer Luftunruhe und eher kurzen Beobachtungszeiten. Dies wird sich etwa ab Ende Januar verbessern, wenn die Venus kontinuierlich heller und lĂ€nger am Abendhimmel zu sehen sein wird. Der Planet ist dann direkt nach Sonnenuntergang problemlos mit bloßem Auge aufzufinden und wird knapp vier Stunden zu beobachten sein.

FĂŒr die Beobachtung eignet sich bereits ein gutes Fernglas, wie zum Beispiel das Omegon Nightstar. In Teleskopen ab etwa 90mm Öffnung kann man die Venus schon als kleine Scheibe erkennen. Der Planet zeigt uns dabei, genau wie der Mond, verschiedene Phasen – allerdings bleiben OberflĂ€chendetails aufgrund der sehr dichten AtmosphĂ€re verborgen. Die Wolkenstrukturen kann man dann sehr gut mit Teleskopen ab 130mm Öffnung erkennen. Zur VerstĂ€rkung des Kontrastes empfiehlt sich dazu der Einsatz eines geeigneten Filters (violett, dunkelblau, blau).

Weitere hilfreiche Informationen zu Farbfiltern finden Sie hier!

Credit: EXAME/JAXA/Divulgação, Brasilien

Die Venus ist der zweitinnerste Planet unseres Sonnensystems und hat ungefĂ€hr die GrĂ¶ĂŸe der Erde. Ihre AtmosphĂ€re besteht aus Kohlendioxid, Stickstoff, Schwefeldioxid und verschiedenen Edelgasen. Diese Zusammensetzung in Verbindung mit ihrer NĂ€he zur Sonne macht unseren Nachbarplaneten zu einer lebensfeindlichen und geheimnisvollen Welt. Bei ihrem Umlauf um die Sonne rotiert die Venus dabei rĂŒcklĂ€ufig, d.h. genau gegenlĂ€ufig zu unserer Erde. Auf der Venus ist daher im Westen Sonnenaufgang und im Osten Sonnenuntergang. Der Planet ist nach unserem Mond das hellste Objekt, aber genau wie Merkur nur am Morgen- oder Abendhimmel sichtbar – daher rĂŒhrt auch die Bezeichnung „Morgen“- bzw. „Abendstern“.

Ab Mitte Januar dominiert die Venus unseren Abendhimmel direkt nach Sonnenuntergang am sĂŒdwestlichen Horizont. Sie erhöht dabei bis Ende MĂ€rz ihre Position von ca. 25° auf 46° und erreicht bis Ende April eine Helligkeit von -4.7mag. Sie wandert in diesem Zeitraum an den Westhorizont und durchlĂ€uft die Sternbilder Wassermann (Aquarius), Fische (Pisces) und Widder (Aries). Im April erreicht sie dann den Stier (Taurus) und ist Anfang April sogar in der Umgebung der Plejaden (M45) aufzufinden.

Am Besten benutzen Sie zur Verfolgung der Venus von Januar bis Mai auch eine Sternkarte.

Credit: Planetarium Bochum

Wir wĂŒnschen viel Spaß und Erfolg bei der Venus-Beobachtung 2020!

Merkurtransit 2019: Diese Produkte machen aus dem Transit ein Erlebnis.

11. Oktober 2019, Marcus Schenk

Nur alle 3,5 bis 13 Jahre können wir ihn sehen: einen Merkurtransit. Am 11. November 2019 wiederholt sich dieses seltene Ereignis erneut. Der Merkur wandert wĂ€hrend seiner unteren Konjunktion ĂŒber die Sonne und wir können ihn am helllichten Tag beobachten. Das astronomische Highlight des Jahres sollten Sie nicht verpassen! Aber womit beobachten? Mit den folgenden Produkten gelingt gut vorbereitet eine erfolgreiche Sichtung.

Achtung: Blicken Sie niemals ohne einen geeigneten Sonnenfilter in die Sonne. FĂŒr die Beobachtung ist immer ein Sonnenfilter erforderlich.

Sonnenfilter als Folie

Sehr gĂŒnstig aber effektiv ist die Baader AstroSolar-Sonnenfiler-Folie, die es in verschiedenen GrĂ¶ĂŸen gibt. Sie basteln sich aus der Folie selbst einen passenden Objektivfilter, den Sie anschließend vor dem Objektiv befestigen.

AstroSolar-Sonnenfolie

Die AstroSolar-Sonnenfolie im Format 210x297mm

Sonnenfiler mit Fassung

Sie haben es nicht so mit dem Selbstbau? Dann ist ein fertig gefasster Filter in einer Fassung fĂŒr Sie die perfekte Lösung. GĂŒnstig sind die Omegon Filter fĂŒr kleinere Teleskope oder die ASTF-Filter von Baader, die es fĂŒr viele TeleskopgrĂ¶ĂŸen gibt. So wĂ€hlen Sie einfach den fĂŒr Ihr Teleskop passenden Durchmesser und fixieren den Filter vor dem Objektiv Ihres Teleskops. Schon blicken Sie gefahrlos auf unsere Sonne, entdecken Sonnenflecken – und natĂŒrlich den Merkur.

Tipp: Messen Sie vor der Auswahl den Außendurchmesser des Tubus, so wissen Sie, welcher Filter zu Ihrem Teleskop passt.

Omegon-Sonnenfilter

Omegon-Sonnenfilter auf dem Photoscope montiert

Sonnenfilter fĂŒr FernglĂ€ser und Kameras

Auch mit einem Fernglas können Sie den Merkurtransit verfolgen. Also einfach zwei normale Sonnenfilter aufsetzen? Das funktioniert besonders gut mit den Binokular-AstroSolar Filtern. Denn diese sind seitlich so angeschnitten, dass auch engstehende Objektive sich nicht berĂŒhren. Auch fĂŒr DSLR-Kameras ein Vorteil: Der abgeflachte Filter macht es möglich die Kamera bĂŒndig auf ein Teleskop oder eine Platte zu setzen.

ASBF-Filter

ASBF-Filter fĂŒr FernglĂ€ser und Kameras

 

Herschelkeil

Noch mehr Kontraste zeigt der Profi fĂŒr die Sonnenbeobachtung: ein Herschelkeil. In der Kombination mit einem ND3.0 Filter, lĂ€sst er sich an einen Refraktor (Linsenteleskop) anschließen. Ihr Vorteil: Sie sehen eine Sonne vor schwarzem Grund, die Granulation und Sonnenflecken mit ungeahnt vielen Details.

 Herschelkeil

Ein Herschelkeil bietet ein schönes Sonnenbild am Refraktor

 

H-alpha-Teleskop

Eine Portion Action erleben Sie bei der Beobachtung der Sonne im H-alpha-Licht. In einem minimal schmalen und tiefroten Bereich bei 656nm sehen Sie eine sehr aktive Sonne. Protuberanzen heben sich Millionen Kilometer in den Raum und verÀndern sich rasch. Selbst wenn Sie auf der Sonne kaum Sonnenflecken sehen, ist hier fast immer etwas zu sehen.

H-alpha-Sonnentelekop

H-alpha-Sonnentelekop von Coronado

T-Shirt Merkurtransit

Nur fĂŒr große Astonomiefans: Mit dem neuen T-Shirt zum Merkurtransit zeigen Sie Ihre sonnige Freude an der Astronomie. Es zeigt den Verlauf des Transits mit allen wichtigen Daten und Zeiten. So kann jeder mal gucken, wann der Merkur vor die Sonne tritt oder wie lange wir noch auf den nĂ€chsten Transit warten mĂŒssen.

Omegon-T-Shirt-Merkurtransit

Omegon-T-Shirt-Merkurtransit

 

Smartphone-Adapter

Die Sonne fotografieren, aber schnell und einfach: Mit einem Smartphone-Adapter nehmen Sie fix ein paar schöne Fotos vom Merkurtransit auf. Das geht sogar prima mit kleinen Teleskopen. Setzen Sie den Omegon Smartphone-Adapter einfach an Ihr Okular – und schon halten Sie diesen astronomischen Moment fĂŒr immer fest.

Omegon-Easypic-Universal-Smartphone-Adapter

Omegon-Easypic-Universal-Smartphone-Adapter

 

Omegon Backpack 70/400 mit Sonnenfilter

Wenn Sie noch ein kleines Sonnenteleskop fĂŒr die Reise suchen, ist das Omegon Backpack 70/400 AZ optimal geeignet. Im Teleskop-Set enthalten sind Sucherfernrohr, Zenitspiegel, Okulare und natĂŒrlich ein passender Sonnenfilter. Praktisch: Sie erhalten alles zusammen in einem Rucksack.

Omegon-Teleskop-AC-70-400-Solar-BackPack

Omegon-Teleskop-AC-70-400-Solar-BackPack

Die Sonne im Nacken

Wenn Sie stundenlang die Sonne beobachten, sollten Sie etwas gegen einen Sonnenbrand unternehmen. Ein gewöhnlicher Hut schĂŒtzt nur die Kopfhaut. Doch wenn man gebeugt durch ein Okular beobachtet, dann ist auch der Nacken der Sonne ausgesetzt. Lunt bietet dazu den passenden Schutz an: Ein Sonnenhut mit Nackenschutz.

Sonnenhut-mit-Nackenschutz

Sonnenhut-mit-Nackenschutz

Sonne finden leichtgemacht

Manchmal glaubt man gar nicht, wie schwer es sein kann, ohne langes Suchen die Sonne im Teleskop zu finden. Ganz einfach geht das Finden mit dem Geoptik 1,25“ Sonnensucher. Stecken Sie den Sonnensucher einfach in den Okularauszug und schon können Sie die Sonne ĂŒber die Achsen Ihrer Montierung zentrieren.

Eine andere Möglichkeit die Sonne zu finden bietet der Euro EMC Sonnensucher. Er besteht aus einer Lochblende und einem kleinen Schirm, auf den ein kleines Sonnenbild projiziert wird. Befestigen Sie den Sucher einfach mit dem im Lieferumfang enthaltenen Klebeband an Ihrem Tubus.

 

Geoptik Sonnensucher

Geoptik Sonnensucher

 

So ausgerĂŒstet starten Sie gut vorbereitet in den Merkurtransit.

Infografik: Astrohighlights im Herbst 2019

2. September 2019, Marcus Schenk

In den nÀchsten drei Monaten von September bis November gibt es wieder einige schöne Beobachtungen, die wir uns nicht entgehen lassen sollten. Ein besonderes Ereignis wirft seinen Schatten voraus: der sehr seltene Merkurtransit vor der Sonne. Aber auch andere kleinere Ereignisse können sich sehen lassen.

Die neue astronomische Infografik „Astrohighlights im Herbst 2019“ finden Sie hier als Übersicht und im Online-Magazin von Astroshop.de mit ausfĂŒhlich begleitenden Texten.

Infografik Astrohighlighs Herbst 2019

Infografik: 50 Jahre Mondlandung

19. Juli 2019, Marcus Schenk

Im Juli 1969 landete Apollo 11 auf dem Mond. Entdecken Sie die wichtigsten Fakten ĂŒber die Mondlandung auf unserer Infografik. Die ganze Grafik sehen Sie im neuen Online-Magazin: Einfach auf das Bild klicken und anschauen.

 

Infografik: Astrohighlights im Sommer 2019

31. Mai 2019, Marcus Schenk

Planeten in Opposition, eine Mondfinsternis oder die Nacht der Sternschnuppen: In den nĂ€chsten Monaten gibt es wieder schöne Highlights am Himmel zu entdecken.  Doch leider wird es auch spĂ€ter dunkler – und wie im Turbogang wenige Stunden spĂ€ter wieder hell. Sie sollten die Zeit der dunklen Stunden also gut nutzen.

Die neue astronomische Infografik „Highlights am Sommerhimmel“ zeigt Ihnen auf einen Blick, was in den Monaten Juni bis August am Himmel passiert. Mit dabei: Eine kurze Beschreibung der Ereignisse.

Infografik Himmelsereignis

 

5.6. Mond trifft Mars
Gerade einmal zwei Tage nach Neumond steht die schmale Mondsichel zerbrechlich anmutend am noch dÀmmrigen Abendhimmel. Etwa 2,5 Grad weiter rechts finden Sie unauffÀllig den 1,7 mag hellen Mars.

10.6. Jupiter in Opposition
Den grĂ¶ĂŸten Planeten des Sonnensystems können Sie jetzt die ganze Nacht beobachten. Jupiter steht diesen Monat in Opposition, daher genießen wir nun die beste Beobachtungsperiode. Der Gasriese besitzt eine Helligkeit von -2,6 mag und steht derzeit in einer Entfernung von 640 Millionen Kilometern. Wenn es Nacht wird, taucht der Planet im SĂŒdosten ĂŒber dem Horizont auf. SpĂ€ter gewinnt er schnell an Helligkeit und wird immer besser sichtbar. Um 1:15 MESZ erreicht er seinen Meridian und ist besonders gut zu sehen.

18.6. Merkur Halbphase
Merkur erreicht seine Dichotomie, das heißt, eine Phase, in der er zur HĂ€lfte beleuchtet ist. Wie der Mond oder die Venus zeigt Merkur verschiedene Phasen.

18.6. Merkur trifft Mars
Ein sehr schönes Ereignis findet kurz nach Monatsmitte statt: Eine enge Begegnung von Merkur und Mars. Unser innerster Planet zieht in nur einem halben Monddurchmesser, 13 Winkelminuten Abstand, an Mars vorbei. Das Ereignis findet knapp ĂŒber dem westlichen Horizont gegen 21:30 MESZ statt. Um die beiden zu beobachten, nutzen Sie am besten ein Fernglas.

19.6. Mond trifft Saturn
Diese Konstellation findet in der zweiten NachthĂ€lfte statt und ist bis zum Sonnenaufgang verfolgbar. Unser Mond und der Ringplanet nĂ€hern sich einander an mit einer minimalen Entfernung von etwa 2° 50’.

23.6. Juni-Bootiden
Zwischen dem 23. und dem 27. Juni können Sie die Juni-Bootiden beobachten. Das ist ein Sternschnuppern-Strom dessen Meteore aus dem Sternbild BĂ€renhĂŒter zu kommen scheinen.

24.6. Merkur grĂ¶ĂŸte östliche Elongation
Merkur verlĂ€sst allmĂ€hlich den Abendhimmel: Doch noch ist er zu sehen und kann anfangs mit dem bloßen Auge aufgefunden werden. Ab der zweiten MonatshĂ€lfte wird es schwieriger ihn zu erwischen, denn dann ist er so schwach, dass nur noch ein Fernglas hilft. Dennoch erreicht er am 24. Juni seinen grĂ¶ĂŸten Winkelabstand zur Sonne von 25°. Er zeigt uns ein nahezu halb beleuchtetes Scheibchen mit einer GrĂ¶ĂŸe 8 Bogensekunden. Suchen Sie Merkur mit einem guten Fernglas ab etwa 22:00 MESZ auf.

Juli
2.7. Totale Sonnenfinsternis Chile
In SĂŒdamerika verdunkelt sich die Sonne. Der Schatten der Sonnenfinsternis kommt aus Richtung des Pazifischen Ozeans angerast und streift Chile mit einer TotalitĂ€tsdauer von 2:30 Minuten. SpĂ€ter zieht der Schatten weiter ĂŒber Argentinien. Die Sonne steht bei dieser Finsternis relativ tief, was schöne Landschaftsaufnahmen mit der verfinsterten Sonne möglich macht.

5.7. Nachtleuchtende Wolken
Jetzt kann man sie sehen: die nachtleuchtenden Wolken. Wenn sich die Sonne im Sommer zwischen 6° und 16° unter dem Horizont befindet, leuchtet sie manchmal extrem dĂŒnne Eiskristallwolken in etwa 80 Kilometer Höhe an. Diese Wolken stehen sogar so hoch, dass sie sich in der MesosphĂ€re unserer AtmosphĂ€re aufhalten. Bei uns ist es dann lĂ€ngst Nacht, nur diese Wolken erhalten ein wenig Sonnenlicht und wir sehen sie blĂ€ulich-weiß leuchten.

9.7. Saturn in Opposition
Derzeit haben wir das Problem, dass viele Planeten in der Ekliptik sehr sĂŒdlich stehen und keine gut sichtbaren Höhen am Himmel erreichen. Daher haben wir zwangslĂ€ufig mit Luftturbulenzen zu kĂ€mpfen. Trotzdem ist der Saturn eine Beobachtung wert, auch wenn er nur auf eine Höhe von maximal 18° klettert. Am 9. Juli erreicht er seine Opposition und strahlt mit 0,1 mag am Himmel. Damit misst sich Saturn mit den hellsten Sternen und wir erkennen ihn an seiner gelblichen FĂ€rbung und dem ruhigen Leuchten, das sich von dem Flackern der Sterne unterscheidet. Damit finden Sie ihn auf anhieb und können die Kugel schon mit einem kleinen Teleskop problemlos einfangen. Seine Ringöffnung betrĂ€gt 24° und wir blicken von Norden auf das Ringsystem, in dem wir leicht die Cassiniteilung erkennen können.

13.7. Mond trifft Jupiter
Die beiden hellsten Objekte des Himmels im Blick: Heute Abend sind Jupiter und Mond zu sehen, der schon in drei Tagen seine Vollmondphase erreicht. Dann wird es erst richtig interessant!

14.7. Pluto in Opposition
Pluto ist ein schwer sichtbarer Zwergplanet, der frĂŒher mal ein Planet war, und sich kaum von einem Stern unterscheidet. Zumindest dann, wenn man keine Aufsuchkarte zur Hand hat. Trotzdem lohnt es sich, mit einem grĂ¶ĂŸeren Teleskop einen Blick auf diesen Außenposten des Sonnensystems zu werfen. Koordinaten fĂŒr die Goto-Steuerung: Rekt: 19h33m40s, Dek: -22°07â€Č

15.7. Mond trifft Saturn
Vor einigen Tagen besuchte der Mond den Jupiter. Heute jedoch taucht der fast volle Mond bei Saturn auf.

16.7. Partielle Mondfinsternis
Im Januar mussten wir uns in die KĂ€lte stellen, aber nicht heute. Denn diese partielle Mondfinsternis können wir bei sommerlichen Temperaturen zur einer angenehmen Zeit beobachten. Interessant wird es fĂŒr uns um 22:01 MESZ, zu diesem Zeitpunkt tritt der Mond in den Kernschatten der Erde. Im Laufe des Abends wird er zu 66% bedeckt, bevor der Kernschatten sich wieder davonstiehlt und schließlich um 1:00 MESZ verschwindet.

20.7.  50 Jahre Mondlandung
Heute vor 50 Jahren schaute die ganze Welt zum Mond. Zu drei Astronauten, zu Pionieren der Menschheit, die das grĂ¶ĂŸte Abenteuer wagten. Apollo 11 flog zum Mond und Neil Armstrong betrat als erster Mensch einen fremden Himmelskörper. Feiern wir dieses Ereignis, denken wir daran und blicken wir auch heute wieder zum Mond, vielleicht sogar zum Mare Tranquilitatis, das ehemalige Landegebiet dieser waghalsigen Mission.

29.7. Delta-Aquariden
Ein kleiner Sternschnuppenstrom im Wassermann, den wir nach Mitternacht gut beobachten können. Die Erde kreuzt dabei kleine Staubteilchen, die beim Eintritt in die AtmosphĂ€re verglĂŒhen und zu Leuchterscheinungen werden. Wir können 20-25 Meteore pro Stunde erwarten, vorausgesetzt wir suchen uns einen dunklen Beobachtungsort.

August
9.8. Mond trifft Jupiter
Ähnlich wie im Juli treffen sich heute wieder Mond und Jupiter. Wenn es dunkel wird, stehen sie dominant und hell am Himmel ĂŒber dem sĂŒdlichen Horizont.

10.8. Merkur grĂ¶ĂŸte westliche Elongation
Gerade steht Merkur in seinem grĂ¶ĂŸten Winkelabstand zur Sonne von 19°. War er davor ein Objekt des Abendhimmels, können wir ihn ab heute fĂŒr etwa zehn Tage am Morgenhimmel entdecken. Am 10. geht Merkur um 4:30 auf, anschließend entschwindet er den Dunstschichten, steigt höher und wir haben gute Chancen ihn gegen 4:50 am Himmel zu sehen.

12.8. Mond trifft Saturn
Wir haben fast Vollmond, der Himmel ist also hell erleuchtet, doch Saturn strahlt gut sichtbar und knappe 5° entfernt. Wandert unser Blick etwas mehr nach rechts, treffen wir einige Grad höher auch auf Jupiter.

12.8. Perseiden
Jedes Jahr freuen wir uns auf die schönsten Sternschnuppen des Jahres: die Perseiden. In den Morgenstunden des 12. August erreicht der Meteorstrom sein Maximum. Es regnen bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde, die mit einer unglaublichen Geschwindigkeit von ca. 216.000 km/h durch unsere AtmosphÀre donnern. Das Maximum findet zwischen 22:00 Uhr und 4:00 Uhr statt.
Leider stört dieses Jahr der fast volle und zu helle Vollmond, aus dem Grund werden wir nur die hellen Sternschnuppen wahrnehmen. Suchen Sie sich am besten einen Ort, an dem Sie der Mond nicht direkt blendet. Diesen Meteorstrom verdanken wir dem Kometen 109P/Swift-Tuttle, der auf seiner Bahn um die Sonne einen Teil seiner Masse verlor. Immer wenn die Erde im August die Bahn des Ursprungskometen kreuzt, schießen die Perseiden bei uns ĂŒber den Himmel.

23.8. Mond bedeckt Hyaden
Leider erst in den Morgenstunden können wir eine interessante Bedeckung des Sterns 61 Tau durch den Mond verfolgen. Solche Bedeckungen des Sternhaufens der Hyaden sind besonders interessant, weil er viele helle Sterne enthÀlt und wir manchmal sogar mehrfache Bedeckungen sehen können. Um 4:40 MESZ nÀhert sich der Mond von seiner beleuchteten Seite und knipst den 3,7 mag hellen Stern aus. Ein wenig lÀnger als eine Stunde verbirgt sich der Stern hinter dem Mond. Um 6:00 MESZ taucht er wie aus dem Nichts plötzlich wieder auf. Wichtig: Richten Sie Ihr Teleskop schon einige Minuten vorher auf den Mond, um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen.

27.8. Mond bedeckt Delta Gem (Wasat)
Der Mond ist in den letzten Tagen in das nĂ€chste Sternbild gewandert und steht kurz vor seiner Neumondphase. Vor Sonnenaufgang bedeckt er einen recht hellen Stern: diesmal den Doppelstern 55 Gem im Sternbild Zwillinge. Der Mond nĂ€hert sich von seiner beleuchteten Seite, die sich aber nur noch als dĂŒnner Sichel in den Himmel zeichnet. Um 5:50 MESZ ist es dann soweit: Der Stern verschwindet hinter dem Mond und taucht eine knappe Stunde spĂ€ter um 6:40 MESZ wieder auf. Doch zu diesem Zeitpunkt hat es lĂ€ngst gedĂ€mmert, der Himmel ist hell und damit ist der Austritt im Teleskop schwierig zu beobachten.