Wenn die Temperaturen milder werden, treibt es wieder viele Beobachter regelmĂ€Ăig hinaus. Im FrĂŒhling zeigt uns der Himmel ein ganz anderes Gesicht. Doch was gibt es alles zu beobachten? Was lohnt sich?
Der Himmelskalender fĂŒr die nĂ€chsten drei Monate: Die neue astronomische Infografik âHighlights am FrĂŒhlingshimmelâ zeigt Ihnen auf einen Blick, was in den Monaten MĂ€rz bis Mai 2019 am Himmel passiert.
MĂ€rz
3. MÀrz Planetenkette Mond, Venus, Saturn und Jupiter in der MorgendÀmmerung
Es lohnt sich, frĂŒh aufzustehen: Denn wie auf einer Perlenkette sehen wir heute Morgen die Planeten Jupiter, Saturn und Venus. Der Mond blickt ab etwa 6 Uhr ĂŒber den Horizont und begleitet das Schauspiel. Die Sternbilder Skorpion und SchĂŒtze sind erste Vorboten des Sommers, es dauert allerdings noch lang, bis sie am Abendhimmel zu sehen sind.
11. MĂ€rz Mond trifft Mars
Mit dem bloĂen Auge oder mit dem Fernglas bieten der Mond und Mars einen hĂŒbschen Anblick. Beide stehen eng beieinander in nur 5 Grad Abstand. Der Mond ist erst 5 Tage alt und zeigt sich uns als Sichel.
16. MĂ€rz Goldener Henkel
Ein faszinierendes Ereignis: der Goldene Henkel auf dem Mond. Wie ein Henkel aus Licht bricht er die Mondnacht knapp jenseits des Terminators. Wir blicken auf das Mare Imbrium in die Region des Kraters Sinus Iridum und des hohen Juragebirges. Die Sonne geht hier an der Licht/Schatten-Grenze auf. Doch wÀhrend der Krater noch im dunkeln liegt, taucht die Sonne die kreisförmig angeordneten Berggipfel der Juraberge in Sonnenlicht. Ein goldener Ring in der Dunkelheit.
27. MĂ€rz Mond trifft Jupiter
In dieser Nacht geht der Mond erst nach Mitternacht auf. Allerdings kommt er nicht allein. Er wird von Jupiter begleitet und wandert mit ihm die restliche Nacht ĂŒber den Himmel. In etwa 50 Bogensekunden Entfernung bleibt Jupiter knapp unterhalb des Mondes.
April
5. April Asteroid Iris in Opposition
Iris gehört zu den gröĂten Asteroiden im AsteroidengĂŒrtel. Der Felsbrocken im All hat einen Durchmesser von 200 Kilometer. Am 5. April kommt er in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,4 mag.
9. April Asteroid Pallas in Opposition
Der Asteroid Pallas kommt diesen Monat in seine Oppositionsstellung und erreicht eine Helligkeit von 7,9 mag. Damit ist er theoretisch mit einem Fernglas und ganz sicher mit einem Teleskop zu sehen. Doch erscheint er nur als weitere PĂŒnktchen unter den Sternen. Zwischen dem 10. und 12. April zieht Pallas am 2,6 mag hellen η Bootes vorbei. Eine prima Aufsuchhilfe, denn beide Objekte sind in einem Okulargesichtsfeld zu sehen.
9. April Treffen von Mond, Mars und Aldebaran
Die schmale Mondsichel zeigt sich heute Abend im Sternbild Stier, zusammen mit Mars und dem hellen Hauptstern Aldebaran.
11. April Merkur gröĂte westliche Elongation
Der Merkur kreist so schnell und so dicht um die Sonne, dass wir ihn nicht zu jeder Zeit beobachten können. Doch jetzt steht Merkur wieder in einem groĂen Winkelabstand zur Sonne von 27°. Dennoch wird man ihn in der MorgendĂ€mmerung kaum sehen.
12. April Virginiden
Die Virginiden ist ein Meteorstrom, der aus dem Sternbild der Jungfrau stammt. Die AktivitÀt ist allerdings gering, denn es fallen maximal 5 Sternschnuppen pro Stunde. Die beste Beobachtungszeit ist gegen Mitternacht.
22. April Lyriden
Die Lyriden sind ein Meteorstrom, der es im Maximum am 22.4 nur auf 10 bis 20 Meteore pro Stunde bringt. Der optimalen Beobachtungszeit ist zwischen 22:00 Uhr und 4:00 morgens, vor Mitternacht genieĂen wir einen Blick ohne den störenden Mond. Der Radiant, also der Ausstrahlpunkt des Stromes, liegt im Sternbild Leier.
25. April Mond trifft Saturn
Heute Nacht stattet der Mond wieder einen Besuch beim Ringplaneten ab. Diesen schönen Anblick erleben wir in den frĂŒhen Morgenstunden ab etwa 3 Uhr morgens. Rechts oberhalb leuchtet der Gasgigant Jupiter mit einer Helligkeit von -2,4 mag. So eine Mond- und Planetenkette ist eine gute Gelegenheit fĂŒr reizvolle Stimmungsaufnahmen.
Mai
6. Mai Sternbedeckung 61 Tau (fĂŒr Experten)
Die Mondbahn lĂ€uft durch das Sternbild Stier und die Hyaden, deshalb kommt es immer wieder zu interessanten Sternbedeckungen mit hellen Sternen. An diesem Abend finden Bedeckungen der Sterne 61 Tau und 68 Tau durch die hauchdĂŒnne Mondsichel statt. Ein Nachteil: Diese Bedeckungen finden am Taghimmel oder am sehr frĂŒhen DĂ€mmerungshimmel knapp ĂŒber dem Horizont statt. Um 19:18 MESZ verschwindet der Stern 61 Tau (noch am Taghimmel) an der unbeleuchteten Mondseite und taucht knapp eine Stunde spĂ€ter auf der anderen Seite wieder auf. Achtung: Zu dem Zeitpunkt der Bedeckung steht die Sonne noch am Himmel. Nicht in die Sonne blicken! Aufgrund der Tageshelligkeit ist die Sternbedeckung nicht von allen Standorten beobachtbar. Besser sieht es bei der nĂ€chsten Bedeckung aus, die aus sĂŒdlichen Regionen beobachtbar ist: Um 20:47 MEZ bedeckt der Mond den Stern 68 Tau, um 21:30 MEZ taucht er wieder auf der anderen Seite auf.
8. Mai Mond trifft Mars
Am Abend des 7. und 8. Mais treffen Mond und Mars zusammen. Die Mondsichel ist nur zu 8,8% beleuchtet und wirkt am farbigen Abendhimmel hauchzart. Am 7. leuchtet knapp 5 Grad oberhalb der Rote Planet, am Abend des 8. hat der Mond den Mars ĂŒberholt und wechselt vom Stier in das Sternbild Zwillinge.
18. Mai blauer Mond
Von einem âblauen Mondâ spricht man heutzutage, wenn es innerhalb eines Monats zwei Mal einen Vollmond gibt. Eine Ă€ltere Bedeutung bezieht sich jedoch im astronomischen Sinn auf den dritten von vier Vollmonden innerhalb einer Jahreszeit und kommt etwa alle 2,5 Jahre vor. Die Bezeichnung hat nichts mit der Farbe des Mondes zu tun, sie ist bei jedem Vollmond gleich.
20. Mai Mond trifft Jupiter
Um 22:30 MESZ ĂŒberschreiten Mond und Jupiter den Horizont und wandern gemeinsam durch die zweite NachthĂ€lfte bis zum Sonnenaufgang. Den gröĂten Teil der Nacht sind sie die hellsten Objekte am Himmel. Erst am frĂŒhen Morgen geht die glĂ€nzende Venus im Osten auf.
Am 21. Januar 2019 bietet uns der Mond wieder ein Schauspiel auf der groĂen BĂŒhne: eine totale Mondfinsternis. Mitwirkende im Hintergund: der Erdschatten und wir auf dem Logenplatz an erster Stelle.
Im Gegensatz zum Sommer 2018 harren wir diesmal in der KÀlte aus. Mit klammen Fingern in den Morgenstunden am Teleskop können wir diesen faszinierend roten Mond wieder bewundern. Aber das Erlebnis ist jede kalte Temperatur wert. Denn sie gehört zu einer der letzten richtig gut sichtbaren Finsternisse.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie und wann Sie die totale Mondfinsternis am besten beobachten können.
Die Mofi 2018 aus Landsberg am Lech. Aufnahme: Alexander Olbrich
Es ist schwer morgens aus dem Bett zu kommen …
Warum tun wir das? Warum stellen wir uns in dieser EiseskĂ€lte umgeben von Schnee und Frost nach drauĂen, wĂ€hrend anderen vielleicht noch gemĂŒtlich im warmen Bett schlummern?
Ganz einfach! Wir können uns des Astrofaszination nicht entziehen. Astronomie erleben wir nicht vom Sofa aus. Ein Bild anzusehen, bringt uns nicht an einen Ort, weil wir ihn nicht erleben. Was ist schöner? Musik aus dem Smartphone oder direkt vor der BĂŒhne zu stehen?
Also warm einpacken und raus in die erste Reihe vor die HimmelsbĂŒhne. Verpassen wir dem inneren Schweinehund also einen Maulkorb. Vor den Ofen legen darf er sich spĂ€ter wieder.
Warum diese Finsternis genutzt werden sollte
Diese Finsternis ist eine der wenigen gut sichtbaren in den nĂ€chsten Jahren und sie findet in einer angenehmen Höhe statt, so dass wir den Mond von fast jedem Ort aus StĂ€dten und GĂ€rten beobachten können â sogar mit dem Morgenkaffe in der Hand. Wer will schon morgens hinaus aufs Feld oder auf den Berg fahren, wie bei der Mondfinsternis im Juli 2018? Die nĂ€chste Gelegenheit lĂ€sst lange auf sich warten: Erst am 7. September 2025, also sechs Jahre spĂ€ter, können wir wieder eine totale Mondfinsternis in den Abendstunden verfolgen. Leider erreicht der Mond dann nur eine geringe Höhe ĂŒber dem Horizont. Am 31. Dezember 2028 gibt es die nĂ€chste Chance: Eine totale Mondfinsternis in den frĂŒhen Morgenstunden. Also: unbedingt jetzt beobachten!
Beobachtungsort und Daten zur totalen Mondfinsternis
Am 21. Januar in den Morgenstunden ist es soweit: Der Mond taucht wieder in den Erdschatten ein. Die Mondfinsternis ist diesmal aus ganz Europa, in Nord- und SĂŒdamerika und in Teilen Afrikas zu sehen.
Diese Phase, die heiĂe Phase, in der der Mond vollstĂ€ndig im Erdschatten verschwunden ist, nennt man TotalitĂ€t. Ist sie erreicht, beginnt der Mond zu leuchten wie ein glĂŒhendes Eisen. Er nimmt dann eine brĂ€unliche, rostrote oder kupferrote Farbe an und wir können uns von seinem Anblick gar nicht mehr trennen.
Sie sollten sich fĂŒr die Beobachtung einen dunklen Beobachtungsort suchen. Die Helligkeit des Mondes darf man sich nicht wie gewöhnlich vorstellen â obwohl wir Vollmond haben. Im Erdschatten glĂŒht er nur noch schwach und gibt das in den Erdschatten gelenkte Sonnenlicht weiter. Jetzt erscheint er gut 25.000-mal schwĂ€cher als der hell beleuchtete Vollmond.
Suchen Sie sich deshalb einen dunklen Ort oder sorgen Sie zumindest fĂŒr einen ungehinderten Blick ohne störende StraĂenlaternen.
Um 5:41 Uhr sollten Sie spÀtestens nach oben blicken
Um 3:35 MEZ tritt der Mond in den Halbschatten der Erde ein, diese erste Phase kann man nicht beobachten, denn sie ist zu unauffĂ€llig. Interessant wird es aber um 4:34 MEZ, wenn der Mond den Kernschatten erreicht. Zu dem Zeitpunkt steht der Mond etwa 30 Grad ĂŒber dem Horizont. Mit Beginn der TotalitĂ€t um 5:41 MEZ sinkt er weiter gegen Westen und verliert ca. 10° an Höhe, trotzdem steht er noch ausreichend hoch. Zum Vergleich: Die Mondfinsternis am 27. Juli 2018 fing in seiner roten Phase mit 5 Grad ĂŒber dem Horizont an und erreichte eine maximale Höhe von 16 Grad bis zum Ende der TotalitĂ€t.
Die Zeiten der Finsternis im Ăberblick:
Eintritt in den Halbschatten 3:35 MEZ
Eintritt in den Kernschatten 4:34 MEZ
Beginn der TotalitÀt 5:41 MEZ
Mitte der Finsternis 6:12 MEZ
Austritt aus dem Kernschatten 7:51 MEZ
Austritt aus dem Halbschatten 8:50 MEZ
Bis ca. 6:44 MEZ können wir den roten Mond bewundern, ihn mit einem Fernglas oder Teleskop beobachten. Auch Fotos des Mondes gelingen leicht, sogar mit einfachen Mitteln.
So gelingen einfache Astrofotos von der Mondfinsternis
WĂ€hrend der gesamten Finsternis ist es interessant Fotos der Finsternis aufzunehmen. Das GlĂŒck dabei: FĂŒr solche Aufnahmen brauchen Sie nicht viel AusrĂŒstung. Im Prinzip reichen ein Foto-Dreibeinstativ und eine Kamera oder ein kleines Teleskop und eine Montierung mit einer Kamera.
Mit einer stehenden Kamera auf einem Fotostativ können Sie Ă€sthetische Aufnahmen mit Mond und einer Landschaft aufnehmen. Das machen Sie in der Regel mit kleineren Brennweiten bis zu 200 mm. Sie lohnen sich vor allem dann, wenn der Mond relativ dicht ĂŒber dem Horizont steht.
Soll der Mond zumindest ein Drittel oder die HĂ€lfte des Bildes ausfĂŒllen, brauchen Sie eine höhere Brennweite von mehr als 500mm. In dem Fall ist es schwieriger, wenn auch nicht unmöglich, ein schönes Mondfoto zu schieĂen. In der partiellen Phase kommen Sie mit kurzen Belichtungszeiten zurecht. WĂ€rend der partiellen Phase liegen die Belichtungszeiten im Beriech von hundertstel und zehntel Sekunden, wĂ€hrend der TotalitĂ€t aber im Bereich von Sekunden. Der Nachteil hier: Das Mondfoto wirkt etwas unscharf, erzeugt durch die Erddrehung. Bei langer Brennweite und moderater Empfindlichkeit der Kamera verwenden Sie eine Montierung mit einer elektrischen NachfĂŒhrung. So gelingt Ihnen auch ein scharfes Foto in der totalen Phase.
Sie suchen noch ein passendes Teleskop fĂŒr die Mondfinsternis? Das Omegon Photography Scope 72/432 ED ist ein starkes Instrument fĂŒr Natur- und Astrofotografie bei moderaten Brennweiten. Und gleichzeitig ist es ein Objektiv und Spektiv in einem.
Die Mondfinsternis im Ăberblick mit stehender Kamera. Unten ist der Mars zu sehen. Aufnahme: Marcus Schenk
Tipps fĂŒr die Fotografie im Ăberblick:
Stabiles Stativ oder eine Montierung mit NachfĂŒhrung sowie ein Objektiv oder ein kleines Teleskop verwenden.
Wir empfehlen eine Kamera mit Kabel- oder Fernauslöser bzw. Zeitauslöser.
Die Kamera sollte die Möglichkeit haben, das Objektiv manuell zu fokussieren. Fokussieren Sie, bis Sie einen scharfen Mondrand sehen.
Die Belichtungszeiten sollten manuell einstellbar sein, zumindest sollte man die Möglichkeit haben eine Belichtungskorrektur einzustellen.
Experimentieren Sie mit der Blende und den ISO-Werten, dazu haben Sie wĂ€hrend einer Mondfinsternis genĂŒgend Zeit.
Wir wĂŒnschen Ihnen einen klaren Himmel und viel Freude bei der Beobachtung.
Dobson- oder Goto-Teleskop? Eine Frage, dessen Antwort man erst mal herausfinden muss. Je nach dem, was Sie gerne beobachten oder am Himmel erleben wollen, sollten Sie auch Ihr Teleskop wÀhlen.
Wussten Sie, dass es so etwas wie âein bisschen Gotoâ gibt?
Doch wie finden Sie heraus, ob ein Dobson-Teleskop das richtige fĂŒr Sie ist? Wir haben in Teil 1 dieses Beitrags ein paar Fragen zusammengestellt, mit denen Sie Ihre Vorlieben herausfinden können.
Im Anschluss, im Teil 2, gibt es Produktempfehlungen fĂŒr drei verschiedene Teleskopserien, mit denen Sie den Sternenhimmel erleben können.
Teil1
Sind Sie ein Beobachter, zu dem ein Dobson-Teleskop passt? Oder eher ein Teleskop mit parallaktischer Montierung? Mit diesen Fragen finden Sie es heraus:
1. Wollen Sie ausschlieĂlich beobachten oder auch fotografieren?
Es gibt zwei Arten der Beobachtung: die visuelle oder die fotografische. Was wÀre Ihnen lieber? Wenn Sie auf das visuelle Erlebnis setzen, dann wÀre wohl ein Dobson die Wahl.
1 Ja ich will visuell beobachten.
2 Ich weiĂ noch nicht, beides vielleicht.
3 Fotografieren ist mir etwas wichtiger als visuell zu beobachten.
2. Worauf legen Sie Wert? Auf die Optik oder die Mechanik und Elektronik?
Dobsonteleskope bestehen aus einer Holzbox mit Gleitlagern, Rockerbox genannt, und einem Newton-Spiegelteleskop. Hier wird eindeutig Wert auf einen gröĂeren Tubusdurchmesser gelegt. Die Mechanik bleibt dabei aber einfach. Der Vorteil: Sie bekommen fĂŒr relativ kleines Geld ein groĂes Teleskop, mit dem Sie viel sehen.
1 Ich lege mehr Wert auf eine groĂe Optik zum kleinen Preis.
2 Ich kann mich nicht festlegen, vielleicht beides.
3 Ich bin Fan komplexer Mechanik, die mein Teleskop ĂŒber Feinwellen und SchneckenrĂ€der steuert.
3. Schneller Aufbau oder genaues Ausrichten?
Dobson-Teleskope bestehen nur aus zwei Teilen. Der Vorteil: Zwei Teile sind schnell transportiert und am Beobachtungsort wieder aufgebaut. Oft ist es wesentlich schneller aufgebaut als ein Teleskop mit Dreibeinstativ, parallaktischer Montierung, mehreren Gegengewichten und dem Tubus. Ein Dobson-Teleskop mĂŒssen Sie auch nicht zum Himmelsnordpol ausrichten, Sie fĂŒhren die Achsen in beiden Richtungen nach.
1 Ich will mein Teleskop schnell aufbauen, weil ich sonst nicht motiviert bin und mich bei einem komplizierten Aufbau nicht zum Beobachten aufraffen kann.
2 Ich wĂŒrde gerne Goto haben, aber nur, wenn der Aufbau nicht zu lange dauert.
3 Ich investiere lieber mehr Zeit in den Aufbau und eine genaue Ausrichtung.
4. Lieber nur Mond und Planeten oder am liebsten Galaxien?
Ein mittleres bis groĂes Newtonteleskop ist natĂŒrlich auch fĂŒr die Planetenbeobachtung geeignet. Doch die StĂ€rken eines groĂen Spiegels liegen in der groĂen LichtsammelfĂ€higkeit. Damit sind viele Dobsonteleskope dazu geeignet, Nebel und Galaxien zu beobachten. Wenn Sie sich dagegen eher fĂŒr Mond und Planeten interessieren, dann wĂ€re ein Linsenteleskop die bessere Wahl.
1 Ich will Nebel und Galaxien beobachten.
2 Ich will Nebel und Galaxien beobachten, aber wie soll ich sie nur finden?
3 Mich interessieren Mond und Planeten, aber es bei mir zu Hause so hell, dass ich Galaxien nicht so gut sehe. Eine Automatik mĂŒsste es finden.
5. Den Himmel mit Sternkarte oder GoTo-System erkunden?
Dobsonteleskope sind fast immer manuell steuerbare Instrumente. Das heiĂt: Hier gibt es kein Goto-System, das auf Knopfdruck die Objekte anfĂ€hrt. Sie mĂŒssen (oder dĂŒrfen) das Teleskop rein manuell, mit einer Sternkarte zum Objekt Ihrer Wahl fĂŒhren und dann auch mit der Hand nachfĂŒhren. Aber welchen Vorteil soll denn das haben? Ganz einfach: Der Sternenhimmel wird zu Ihrem Revier, in dem Sie sich wie kein Zweiter auskennen. Sie sind dann wirklich ein Experte fĂŒr das Auffinden von DeepSky-Objekten. Und Sie entwickeln ein GefĂŒhl fĂŒr die NachfĂŒhrung des Objekts. Das Schöne daran: Es macht riesigen SpaĂ. Jedes Mal, wenn Sie ein Objekt finden, ist das ein kleines Erfolgserlebnis.
1 Na klar, ich will selbst mit einem Dobson-Teleskop die Objekte finden.
2 Ich fĂŒrchte, dass ich mich manchmal nicht orientieren kann.
3 Nein wirklich nicht, fĂŒr die Objektsuche gibt es doch Goto-Teleskope.
6. Natur und Sternenhimmel ohne viel Technik erleben?
Beobachter berichten immer wieder, dass sie mit einem Dobson-Teleskop die Natur maximal genieĂen können. Hier gibt es keine Technik, die man zum laufen bringen mĂŒsste. Nein, das Naturerlebnis Sternenhimmel ohne MotorengerĂ€usche steht im Vordergrund.
1 Ich will den Sternenhimmel und die Natur ganz simpel aber gut sichtbar erleben.
2 Ich wĂŒrde mich gerne entscheiden können doch ein wenig Technik hinzuzuschalten.
3 Nein, diese manuelle Geschichte ist nichts fĂŒr mich. Modernste Technik und Goto-Systeme sind fĂŒr mich die erste Wahl.
Ihre Antworten
Wenn Sie die meisten Fragen mit 1 beantwortet haben, dann sind Sie definitiv ein Dobsonaut. Sie sollten sich gleich ein Dobson-Teleskop anschaffen. Wie wÀre es mit den drei unten genannten Beispielen?
Wenn Sie die meisten Fragen mit 2 beantwortet haben, dann gefÀllt es Ihnen, mit einem Dobson zu beobachten, aber GoTo-Systeme reizen Sie auch. Das Onmegon Push+ Teleskop mit Objektnavigator (siehe unten) wÀre die Lösung.
Wenn Sie die meisten Fragen mit 3 beantwortet haben, dann sollten Sie lieber ein GoTo-System nehmen. Hier haben wir eine groĂe Auswahl.
Teil 2
Wir haben drei Dobson-Teleskope im Programm: Das Omegon Advanced X Dobson-Teleskop fĂŒr Einsteiger, das Omegon ProDob fĂŒr Aufsteiger und Experten und das Omegon Push+ mit Push-to-Technologie.
Das Omegon Advanced X Dobson-Teleskop: FĂŒr den Einstieg in die DeepSky-Beobachtung
Diese Teleskope sind ein gĂŒnstiger Einstieg in die visuelle DeepSky-Beobachtung. Erkunden Sie Sternhaufen, Wasserstoffnebel, planetarische Nebel und sogar Galaxien mit Spiralarmen. Ab 200mm Objektivöffnung zeigt Ihnen dieses Teleskop hunderte interessante Objekte. Wer noch mehr Licht will, der kann auch zum Omegon Advanced X N 254/1200 oder zu einer echten Lichtkanone, dem Omegon Advanced X N 304/1500 greifen. NatĂŒrlich sind auch AusflĂŒge zum Mond und zu den Planeten möglich.
Wenn Sie nicht viel Geld ausgeben wollen, aber ein gutes Teleskop mit einem grandiosen Preis/LeistungsverhÀltnis suchen, dann ist das Omegon Advanced X Ihr Instrument.
Omegon Advanced X 203/1200
Das Omegon ProDob: Deluxe Dobson mit exzellentem Friktionssystem
Die ProDob Dobson-Teleskope besitzen einen besonders guten 2â Crayford-Okualrauszug und ein Deluxe Friktionssystem. Wenn Sie ein Objekt im Tubus zentrieren, gelingt Ihnen die NachfĂŒhrung noch prĂ€ziser und genauer, sogar bei sehr hohen VergröĂerungen. Da gibt es kein Ruckeln oder etwas Ă€hnliches (wie bei Instrumenten mit Teflonlagern), denn das Teleskop schwebt fast ĂŒber den Himmel. Der Grund dafĂŒr ist das ein kugelgelagertes System in der Höhenachse und Rollenlager im Azimut. Und zusĂ€tzlich lĂ€sst sich die Reibung auf Ihren Bedarf einstellen. Hohe VergröĂerungen sind also auch mit einem Dobson möglich.
Omgeon Push+: Ein Dobson-Teleskop mit dem Smartphone steuern
Mit dem Omegon Push+ Dobson unternehmen Sie jederzeit eine Reise ins Universum zu Planeten, Nebeln und Galaxien. Sie mĂŒssen sich dabei nicht einmal besonders gut am Himmel auskennen, denn das Teleskop fĂŒhrt Sie ĂŒber ein Push-to-System zu jedem Objekt, das Sie beobachten wollen. Sie brauchen dazu nur ein Android-Smartphone und die App SkySafari 4.0.
Damit bauen die Omegon Push+ und Push+ Mini Teleskope eine BrĂŒcke zwischen einem rein manuell gesteuerten Dobson und einem GoTo-Teleskop. Sozusagen: âein bisschen Gotoâ. Denn das Push+ ist immer noch manuell bewegbar, wie es bei Dobson-Teleskopen ĂŒblich ist. Ăber Ihr Smartphone und im Teleskop verbaute feinschrittige Encoder,
Doch ĂŒber hochauflösende Encoder fĂŒhrt Sie das System zu jedem Himmelsobjekt, das Sie sich wĂŒnschen. Ihr Smartphone ist das Display und gleichzeitig Ihre Orientierung am Sternenhimmel. Ein Fadenkreuz zeigt Ihnen die Position Ihres Teleskops in Echtzeit. Sie können jederzeit entscheiden, ob Sie das Push-to-System zu Hilfe nehmen oder lieber vollkommen manuell steuern wollen. Schön, wenn Sie die Wahl haben.
Es ist schon lange her, doch jetzt bekommen wir wieder Besuch aus dem All. Der Komet 46P/Wirtanen nĂ€hert sich der Erde, wird immer heller und ist sogar mit dem bloĂen Auge sichtbar. Aber erst im Fernglas oder Teleskop entfaltet der Weihnachtskomet seine wahre Pracht. Die beste Beobachtungszeit ist Anfang Dezember und an Weihnachten.
46P/Wirtanen ist ein kurzperiodischer Komet mit einer Umlaufzeit von 5,5 Jahren, er kommt uns deshalb alle paar Jahre besuchen. Doch im Dezember 2018 bietet er uns eine besondere Gelegenheit, denn nur selten erreichen solche Kometen einen gröĂeren Helligkeitsanstieg wie diesen. Wenn alles lĂ€uft wie erwartet, könnte Wirtanen bis auf die 3. GröĂenklasse steigen und sehr gut mit dem bloĂen Auge oder dem Fernglas zu sehen sein.
Sie haben noch nie einen Kometen gesehen? Dann wird es jetzt aber höchste Zeit! Denn ein heller Komet gehört zu den schönsten Beobachtungserlebnissen.
Warum der Weihnachts-Komet jetzt 160.000 mal heller ist
Was daran ist so besonders? Nur alle paar Jahre kommen wir in den Genuss, einen Kometen mit dem bloĂen Auge zu sehen. Zuletzt war das 2014/15 der Fall, als Komet Lovejoy (C/2014 Q2) kurzfristig um die Jahreswende mit dem bloĂen Auge zu sehen war.
Eigentlich war Wirtanen immer ein schwacher Komet. Doch es gibt noch etwas, das fĂŒr uns wie ein Weihnachtsgeschenk daherkommt: Der Schweifstern hat eine fĂŒr uns glĂŒckliche Position. Denn dank einer engen Begegnung mit dem Gasriesen Jupiter Ă€nderte der Komet seine Bahn und steht jetzt, wĂ€hrend seines Vorbeiflugs an der Sonne, deutlich nĂ€her als frĂŒher. Zugleich steht er der Erde sehr nah, das macht ihn insgesamt heller. Zum Vergleich: In seinem Entdeckungsjahr erreichte 46P/Wirtanen nur eine Helligkeit von 16 mag. Damit wĂ€re er 160.000 mal heller, wenn er denn tatsĂ€chlich die vorhergesagte Helligkeit von 3 mag erreicht (bei 4 mag aber immerhin noch 63.000 mal).
Wann kommt Wirtanen genau und wo finden wir ihn?
Wirtanen ist im ganzen Dezember am Abendhimmel zu sehen und daher ein richtiger Advents- und Weihnachtskomet. Am 12. Dezember erreicht er seine sonnennÀchste Position und am 16. Dezember seinen erdnÀchsten Punkt mit nur 11 Millionen Kilometern Abstand, was knapp 30 mal der Entfernung von der Erde zum Mond entspricht. Genau an diesem Abend passiert er auch das Goldene Tor der Ekliptik, der Bereich zwischen den Plejaden und den Hyaden.
Doch Mitte Dezember kommt der Mond dazu und ĂŒberstrahlt den Kometen. Dann können wir 46P/Wirtanen nicht mehr am Abendhimmel sehen, wohl aber in der zweiten NachthĂ€lfte und in den Morgenstunden, denn er Mond geht vor dem Kometen unter.
Eine Aufsuchkarte fĂŒr 46P/Wirtanen mit Positionen von 7.12 bis 30.12, Stellarium.
Dunkel soll die Ecke sein: die beste Beobachtungszeit
Aber halt: Hatten wir nicht gesagt, der Komet sei mit dem bloĂen Auge zu sehen? Sterne mit Ă€hnlicher GröĂenklasse sind doch auch zu sehen, wenn der Mond da ist. Richtig! Doch die groĂe Helligkeit des Kometen verteilt sich auf eine FlĂ€che, eine Kometenkoma von ca. 0,5°. Zum Vergleich: Das entspricht einem Vollmonddurchmesser. Deswegen sollten Sie sich einen dunklen Ort und eine mondlose Zeit zur Beobachtung suchen.
Beobachten Sie erst nach DĂ€mmerungsende. Anfang Dezember steht der Komet am Abendhimmel noch relativ dicht ĂŒber dem Horizont, er steigt aber von Tag zu Tag höher. Am 10. Dezember erreicht er den Kopf des Walfischs und macht sich auf den Weg zum Stier.
Erst ab Weihnachten können Sie wieder in Dunkelheit vor dem Mondaufgang beobachten. 46P/Wirtanen steht jetzt unmittelbar bei dem Stern Capella im Fuhrmann. Beobachten Sie jetzt in den sehr frĂŒhen Abendstunden. Im Laufe der folgenden Tage geht der Mond immer spĂ€ter auf und die mondlose BeobachtungslĂŒcke wird immer lĂ€nger.
Komet noch besser im Fernglas und Teleskop zu sehen
Mit einem Fernglas oder Teleskop wirkt der Komet 46P/Wirtanen noch schöner. Lassen Sie damit die groĂe, grĂŒnliche Koma auf sich wirken und vielleicht entdecken Sie im Teleskop sogar einen kleinen Kometenschweif. Ăbrigens: Eine besonders gute Sicht auf den Kometen bietet das Omegon Sternfeldglas 2.1×42.
Nutzen Sie jetzt die Gelegenheit und beobachten Sie den Weihnachtskometen. Wir wĂŒnschen Ihnen klare NĂ€chte und viel SpaĂ dabei!
Der neue Himmelkalender fĂŒr die nĂ€chsten drei Monate im schnellen grafischen Ăberblick. Die astronomische Infografik âHighlights am Winterhimmel 2018/2019â zeigt Ihnen auf einen Blick, was am Himmel passiert. Im weiteren Text erfahren Sie Details zu den einzelnen Ereignissen.
05.12. Mond trifft Merkur
FrĂŒh in den Morgenstunden trifft sich der Mond mit dem Merkur. Beide Himmelskörper stehen in einem Abstand von etwa 7 Grad, fĂŒr die Beobachtung eignet sich ein Fernglas mit groĂem Gesichtsfeld.
07.12. Mars trifft Neptun
Ein tolles Ereignis: Eine sehr enge Begegnung von Mars und Neptun. In etwa 4 Bogenminuten Entfernung zieht der Mars nördlich von Neptun ab 18 Uhr vorbei. FĂŒr die Beobachtung benötigen Sie ein Fernglas oder noch besser ein Teleskop.
13./14.12. Geminiden
Wenn der Himmel am Abend klar ist, blicken Sie am besten in Richtung SĂŒden. Denn die Sternschnuppen »Geminiden« kommen scheinbar aus dem Sternbild der Zwillinge. Genauer gesagt: Aus einem Punkt zwei Grad ĂŒber dem Stern Pollux. Zwischen 21:00 Uhr und 6:00 Uhr ist die beste Zeit fĂŒr die Beobachtung. Die Geminiden gehören mit 120 Meteoren pro Stunden zu den Sternschnuppen mit den höchsten Fallraten. Allerdings trĂŒbt der Vollmond dieses Jahr die Sicht. Trotzdem: Das Ereignis sollten Sie nicht verpassen.
15.12. Mond trifft Mars
Der zu 42% beleuchtete und zunehmende Mond trifft heute den Mars und zieht in einem Abstand von etwa 5 Grad an ihm vorbei.
16.12. 46P/Wirtanen
Der Dezemberkomet: Endlich gibt es wieder einen relativ hellen Kometen, den wir mit FernglĂ€sern und kleinen Teleskopen beobachten können. Der Komet 46P/Wirtanen erreicht am 16.12 seine ErdnĂ€he und begegnet in nur 3 Grad Abstand dem offenen Sternhaufen der Plejaden (M45). Eine schöne Konstellation fĂŒr das Fernglas. Wirtanen ist einer der seltenen Kometen, der eine relativ hohe Helligkeit erreichen könnte und damit auch fĂŒr jeden Einsteiger ein beeindruckendes Objekt ist. Wenn sich alles gut entwickelt, dann kann er zum Jahresende eine Helligkeit von bis zu 4mag erreichen und damit wĂ€re er sogar mit dem bloĂen Auge sichtbar. Nach Weihnachten ist der Komet am Abendhimmel ohne störenden Mond zu entdecken.
28.12. Hebe in Opposition
Der Asteroid HEBE kommt am 28. Dezember in Opposition und erreicht dabei eine Helligkeit von ca. 8,5 mag. Am besten zu sehen ist er gegen Mitternacht im Sternbild Einhorn bzw. im Sternbild Orion. FĂŒr die Beobachtung benötigen Sie ein mittleres Teleskop. Die aktuelle Position finden Sie zum Beispiel mit dem Programm Stellarium heraus.
01.01. Planetenkette Mond, Venus, Jupiter, Merkur
PĂŒnktlich nach Sylvester begrĂŒĂt uns das neue Jahr mit einer hĂŒbschen Planetenkette. Am Morgenhimmel kurz vor Sonnenaufgang sehen wir von rechts oben bis links unten zum Horizont den Mond, die helle Venus, Jupiter und sogar dicht ĂŒber dem Horizont den scheuen Merkur. Tipp: Eine gute Gelegenheit fĂŒr eine schöne Stimmungsaufnahme.
04.01. Quardrantiden
Die nĂ€chsten Sternschnuppen sind auf dem Weg zu uns: die Quadrantiden. Der Meteorstrom stammt aus dem Sternbild Bootes. Die Sternschnuppen regnen im Maximum mit einer Zahl von 120 pro Stunde ĂŒber den Himmel. Wenn Sie in den Morgenstunden beobachten, haben Sie die gröĂte Chance auf eine erfolgreiche Beobachtung.
05.01. Komet Wirtanen zirkumpolar
Der Weihnachtskomet erfreut uns auch im neuen Jahr, denn war der Komet nur am Abendhimmel oder am Morgenhimmel zu sehen, ist er nun zirkumpolar geworden und wandert durch das Sternbild des GroĂen BĂ€ren. Beobachten Sie ihn jetzt also die ganze Nacht lang.
06.01. Venus gröĂte westliche Elongation
Die beste Sicht auf die Venus bietet sich jetzt. Der Morgenstern strahlt hell (-4,5mag), steht mit 47 Grad Winkelabstand in der gröĂten westlichen Elongation und ist zur HĂ€lfte beleuchtet. Der Planet blinzelt um ca. 4:30 MEZ ĂŒber den Horizont, jetzt können wir ihn gute drei Stunden lang beobachten, bevor er im Sonnenlicht verschwindet.
12.01. Mond trifft Mars
Schon in der AbenddĂ€mmerung bemerkt man im SĂŒden den Mond und darĂŒber den Mars. Beide Himmelskörper stehen in etwa 7 Grad Distanz.
15.1. Ό cet Bedeckung durch den Mond (Abend)
In sehr frĂŒhen Abendstunden bedeckt der Mond den 4,1 mag hellen Stern ÎŒ Cet. Der Mond nĂ€hert sich dem Stern von seiner dunklen Seite und bedeckt ihn schlieĂlich um 17:44 MEZ. Die Bedeckung von der dunklen Seite ist immer faszinierend, denn plötzlich erscheint der Stern wie ausgeknipst. Es dauert fast eine Stunde, bis der Stern wieder auf der beleuchteten Seite des Mondes auftaucht.
21.1. Totale Mondfinsternis
Jeder hat wahrscheinlich noch die Totale Mondfinsternis aus dem Jahr 2018 in Erinnerung. Im Sommer zur gĂŒnstigen Abendzeit bot uns der Mond ein Schauspiel. Das wiederholt er erneut am 21. Januar, doch diesmal zu einer eher ungĂŒnstigen Zeit und bei Temperaturen, die nichts mit T-Shirt-Wetter zu tun haben.
Eintritt in den Halbschatten: 3:36 MEZ
Eintritt in den Kernschatten: 4:33 MEZ
Beginn totale Phase: 5:40 MEZ
Ende totale Phase: 6:43 MEZ
Austritt aus dem Kernschatten: 7:50 MEZ
Austritt aus dem Halbschatten: 8:48 MEZ
22.1. Venus trifft Jupiter
Vor Sonnenaufgang treffen Jupiter und Venus aufeinander. Beide Planeten sehen wir im SĂŒdosten leuchten und in einem Abstand von nur etwa 2 Grad. Die Venus leuchtet zu diesem Zeitpunkt mit -4,3 mag, der Jupiter deutlich schwĂ€cher mit -1,9 mag. Beide Objekte sind auch ein schönes Fernglasobjekt, weil man sie gemeinsam in einem Gesichtsfeld bewundern kann.
31.1. Mond trifft Jupiter und Venus
Waren am 22. Januar Venus und Jupiter zu sehen, gesellt sich am 31. Januar der Mond hinzu und platziert sich in die Mitte zwischen den beiden Planeten.
02.02. Mond trifft Saturn (Bedeckung DE)
Der Mond ist eine abnehmende Sichel und nur zu 6% beleuchtet, daher geht er auch erst frĂŒh am Morgen auf. Um 6:30 MEZ sind beide Himmelskörper dicht ĂŒber dem Horizont zu sehen. In Deutschland und Ăsterreich bedeckt der Mond den Saturn. Um 6:37 MEZ verschwindet der Ringplanet hinter der beleuchteten Mondsichel und taucht eine Stunde spĂ€ter wieder am dunklen, nordöstlichen Rand auf.
10.02. Mond trifft Mars
In einem Fernglas mit ca. 7 Grad Gesichtsfeld können Sie an diesem Abend die Mondsichel und den Mars gemeinsam in einem Blickfeld beobachten.
13.02. Mars trifft Uranus
In weniger als 1,5 Grad Distanz treffen sich am heutigen Abend der Mars mit dem fernen Gasriesen Uranus. Die Helligkeitsunterschiede sind dabei groĂ: der Rote Planet leuchtet hell mit 1 mag und Uranus schwach mit 5,8mag. Das macht beide zu Objekten fĂŒr das Fernglas oder das Teleskop. Das aber lohnt sich auf jeden Fall, denn auch in einem Okular mit geringer VergröĂerung und weitem Gesichtsfeld kann man sie in einem Gesichtsfeld entdecken.
27.2. Merkur gröĂte östliche Elongation (und Halbphase)
Der Merkur kreist so schnell und so dicht um die Sonne, dass wir ihn nicht zu jeder Zeit beobachten können. Doch jetzt steht Merkur wieder in einem gröĂeren Winkelabstand zur Sonne von 18°. Das ist zwar kein gigantischer Wert, und doch können wir ihn jetzt ausreichend lang wĂ€hrend seiner Halbphase beobachten. Merkur ist jetzt am Abendhimmel kurz nach Sonnenuntergang zu sehen. Warten Sie auf alle FĂ€lle, bis die Sonne ganz untergegangen ist. Sie entdecken Merkur dann dicht ĂŒber dem westlichen Horizont.
Der Herbst bringt nach dem heiĂen Sommer AbkĂŒhlung und wir freuen uns wieder auf lange sternenklare NĂ€chte. Auch in den Monaten September, Oktober und November hĂ€lt der Sternenhimmel einige Highlights fĂŒr uns parat, die wir unbedingt beobachten sollten.Â
Die neue astronomische Infografik âAstrohighlights im Herbst 2018â bietet Ihnen einen schnellen grafischen Ăberblick. Damit sind Sie auf dem Laufenden und wissen, was am Himmel passiert.
Im weiteren Text erfahren Sie einige Details zu den jeweiligen Ereignissen.
September
1. 9. Alpha Aurigiden
Die Alpha Aurigiden sind ein schneller Meteorstrom mit einer Geschwindigkeit von 65 km/s, der auf den Kometen C/1911 Kiess zurĂŒckgeht. Im Maximum am 1. September sind etwa sechs Meteore pro Stunde sichtbar. Der Radiant, also der Ort von dem die Meteore herzukommen scheinen, liegt im Sternbild Fuhrmann unterhalb des Sterns Capella.Â
7. 9. Neptun in Opposition
Der ferne Planet Neptun steht am 7. 9. wieder in Opposition zur Sonne. Wer ihn beobachten will, bekommt jetzt die Gelegenheit. Neptun ist ein Gasriese und der Ă€uĂerste Planet des Sonnensystems; das Licht benötigt vom 4,5 Milliarden Kilometer entfernten Neptun 4 Stunden und 10 Minuten bis zur Erde. Mit dem Fernglas finden Sie Neptun im Sternbild Wassermann auf etwa halber Strecke zwischen den Sternen Ï (phi) Aqr und λ (lamda) Aqr. Im Teleskop bei 200-250-facher VergröĂerung erscheint er als grĂŒnliches Scheibchen.Â
8. 9. Mond trifft Merkur
In den Morgenstunden erleben wir einen goldenen Aufgang von Mond und Merkur. Nur einen Tag vor Neumond erscheint die Mondsichel zerbrechlich zart am Himmel. Darunter finden wir Regulus und knapp ĂŒber dem Horizont Merkur. Beide Objekte stehen etwa eine Hand breit auseinander.
10. 9. 21P/Giacobini-Zinner
Der Komet 21P/Giacobini-Zinner erreicht seinen geringsten Abstand zur Sonne und zugleich seine gröĂte Helligkeit. Mit vorausgesagten 6,5 mag ist er ein Objekt fĂŒr jedes Fernglas geworden. Einen Tag nach Neumond bietet sich eine tolle Gelegenheit, den Kometen zu beobachten.Â
Anfang des Monats flog er aus Richtung Capella durch das Sternbild Fuhrmann und ist am 10. 9. ungefĂ€hr in der Mitte zwischen den Fuhrmannsternen Alnath und Ξ (Theta) Aur zu finden.Â
17. 9. Mond bei Saturn
Schon in der AbenddĂ€mmerung sehen wir den Saturn ĂŒber dem Teekessel des SchĂŒtzen schweben. Der Planet begleitete uns den ganzen Sommer ĂŒber und ist inzwischen fast schon zu einem gewohnten Bild geworden. Diesen Abend gesellt sich der Mond dazu.
19. 9. Mond trifft Mars
Zwischen Steinbock und SchĂŒtze treffen sich an diesem Abend der Mond und der Planet Mars.
21. 9. Venus im Feuerglanz
Einige Menschen könnten glauben, dass es sich bei dem hellen Scheinwerfer am Horizont um ein Flugzeug handelt. Dabei ist es die Venus, die mit -4,9 mag ein glĂ€nzendes Objekt am Himmel ist. Der Genuss ist aber nur von kurzer Dauer: Denn kurz nach 20 Uhr verschwindet sie schon wieder unter dem Horizont.Â
21. 9. Y Cap Sternbedeckung durch den Mond
Eine Sternbedeckung kann ein visuell reizvoller Anblick sein, vor allem dann, wenn ein im Teleskop sichtbarer Stern plötzlich wie aus dem Nichts verschwindet. Am 21. 9. um 22:40 bedeckt der Mond mit seinem dunklen Rand den Stern Y Cap.
27. 9. 73 Cet Sternbdeckung durch den Mond
Stern Ο (Xi) im Walfisch wird heute Abend von der hellen Seite des Mondes bedeckt. Um 22:15 Uhr verschwindet der Stern hinter dem Mond und tritt um 23:17 Uhr auf der dunklen Seite wieder aus.Â
Oktober
9. 10. Draconiden
Die Draconiden sind ein Meteorstrom, der aus dem Sternbild Drache zu stammen scheint. Am 9. Oktober erwartet man die maximalen Fallraten. Eine Vorhersage der zu erwartenden Anzahl der Sternschnuppen gibt aber es leider nicht. Sie können ganz unterschiedlich ausfallen.
Der Radiant liegt in in der NÀhe des Sterns Draconis. Der Drache gehört zu einem zirkumpolaren Sternbild, daher liegt der Radiant am Abend in optimal sichtbarer Höhe.
10. 10. Mond trifft Jupiter
Knapp ĂŒber dem Horizont sehen wir eine nur zu 3% beleuchtete hauchzarte Mondsichel ĂŒber dem westlichen Horizont. Links daneben: Jupiter. Er beendet bald seine Sichtbarkeits-Periode und zieht sich vom Himmel zurĂŒck.
14. 10. Mond trifft Saturn
Das Sternbild des SchĂŒtzen neigt sich im Oktober schon deutlich zum Horizont. Jetzt merkt man: Der Sommer geht und der Herbst hat lĂ€ngst Einzug gehalten. Doch in der AbenddĂ€mmerung erhaschen wir einen letzten sehnsĂŒchtigen Blick auf den vergangenen Sommer. Saturn und Mond treffen sich und gehen im Laufe der Abendstunden gemeinsam im SĂŒdwesten unter.
18. 10. Mond trifft Mars
Ein dichtes Treffen von Mond und Mars findet in den Abendstunden am 18. 10. statt. Sie nĂ€hern sich auf etwa 3 Grad aneinander an und passieren den Meridian um ca. 20:40 Uhr.Â
17. 10. Kleiner Mond
Der Mond umkreist die Erde annÀhernd in einer Ellipse, daher steht er der Erde mal nÀher und mal in weiterer Distanz. Heute erreicht der Mond sein ApogÀum, also seine erdfernste Distanz von 401.000 Kilometer. Dadurch wirkt er kleiner, als in ErdnÀhe.
21. 10. Orioniden
Die Orioniden sind ein kleinerer Sternschnuppenstrom mit etwa 20 Meteoren pro Stunde. Der Radiant liegt im Sternbild Orion nahe des Sterns Beteigeuze. Obwohl Sie den ganzen Monat die Sternschnuppen beobachten können, liegt das Maximum zwischen dem 20. und 21. Oktober. Ein Vorteil dieses Jahr: Es ist kurz nach Neumond, wir können also eine besonders dunkle Nacht genieĂen. Die beste Beobachtungszeit liegt zwischen 22 Uhr und 5 Uhr.
24. 10. Uranus in Opposition
Uranus ist einer der entferntesten Gasriesen. Im Teleskop erscheint er nur als winziges grĂŒnliches Scheibchen, auf dem wir keine Details erkennen. Als Planet können Sie ihn aber dennoch identifizieren. Suchen Sie Uranus mit einer Aufsuchkate auf oder besser noch: mit dem Goto-System Ihres Teleskops. Dann können Sie bei 150-200-facher VergröĂerung das Planetenscheibchen erkennen.Â
Der blĂ€uliche Planet leuchtet zwar mit einer Helligkeit von 5,6 mag, ist bei der aktuellen Mondphase aber nur schwer zu finden. Es lohnt sich, ein paar Tage zu warten und den Uranus ohne den störenden Mond aufzusuchen.Â
31. 10. GroĂer Mond
Hatte der Mond am 17. 10 einen besonders kleinen scheinbaren Durchmesser am Himmel, ist es diesen Abend genau umgekehrt. Auf seiner elliptischen Bahn erreicht er seinen erdnahen Punkt. Mit 367.000 Kilometern steht er uns heute rund 34.000 Kilometer nĂ€her und kommt auf einen deutlich gröĂeren Durchmesser von 32â.
November
6. 11. Mond trifft Venus und Spica
Bei klarem Himmel lohnt es sich, frĂŒh aufzustehen. Denn dann erleben wir einen goldenen Morgen mit einem hĂŒbschen Treffen von Mond, Venus und Spica. Der Mond zeigt uns eine hauchdĂŒnne Mondsichel, die nur zu 2,4% beleuchtet ist. Am nĂ€chsten Tag haben wir Neumond und die ganze Nacht bietet sich dann fĂŒr DeepSky-Beobachtungen an.
11. 11. Mond trifft Saturn
Weil es um diese Jahreszeit schon so frĂŒh dunkel wird, erwischen wir noch einmal einen Blick auf Saturn und Mond. Beide stehen eng beieinander in einer Distanz von nur einem Vollmonddurchmesser.Â
16. 11. Mond trifft Mars
In einem geringen Abstand sind Mond und Mars am Abend des 16. Novembers zu bewundern. Der Mars hat etwa eine halbe Handbreite Vorsprung und erreicht als erster gegen 18:45 MEZ den Meridian.Â
17. 11. Juno in Opposition
Juno ist ein groĂer Asteroid des AsteroidengĂŒrtels mit einem Durchmesser von 257 Kilometern. Jetzt steht er wieder in Opposition zur Sonne und erscheint mit 7,6 mag sehr hell. Damit ist er selbst fĂŒr Beobachter ein tolles Beobachtungsobjekt, die sonst keine Kleinplaneten beobachten. Trotz der Helligkeit zeigt sich Juno nur als Punkt, von einem Stern nicht zu unterscheiden. Deshalb ist eine Aufsuchkarte und Koordinaten fĂŒr das Auffinden sinnvoll, zum Beispiel aus aktuellen Zeitschriften oder beim Minor Planet Center.Â
17. 11. Leoniden
Am 17. 11. erreichen die Leoniden ihr Maximum. Sie gehören neben den Perseiden zu den berĂŒhmtesten Sternschnuppenströmen. Es gab Jahre, in denen fielen diese Meteore wie Regentropfen vom Himmel. Das passiert in der Regel alle 33 Jahre, wenn die Erde mit der Wolke der Leoniden zusammenstöĂt.Â
In normalen Jahren erreicht der Strom im Maximum nicht mehr als 20 Meteore pro Stunde. In diesem Jahr ist die Fallrate etwas niedriger und mit 15 Meteoren pro Stunde angegeben. Die Mondhelligkeit ist in diesem Jahr störend. Doch wenn Sie sich warm eingepackt nach Mitternacht einen guten Beobachtungsort suchen, dann steht der Mond nur noch 12 Grad ĂŒber dem Horizont und beeinflusst die Beobachtung nicht mehr stark.Â
21. 11. 46P/Wirtanen
Der kurzperiodische Komet 46P/Wirtanen – mit nur 5,4 Jahren Umlaufzeit – ist derzeit der aussichtsreiche Kandidat fĂŒr eine Beobachtung mit dem bloĂen Auge. Der 1948 entdeckte Komet wandert derzeit auf die Sonne zu und erreicht am 12. Dezember 2018 sein Perihel zur Sonne. Einige Tage spĂ€ter erreicht er eine sehr geringe Distanz zur Erde von nur 11,6 Millionen Kilometern.Â
Schon im November können wir einen Vorgeschmack auf diesen Schweifstern bekommen, denn er könnte eine Helligkeit von 6 bis 7 mag erreichen und somit einfach mit dem Fernglas zu sehen sein. Er wandert in einem relativ kleinen Tagbogen ĂŒber den Himmel, bleibt also recht nah am Horizont. Ab etwa 20:00 MEZ finden wir ihn rechts vom Fluss des Eridanus und unterhalb des Walfisches.Â
23. 11. Mond trifft Aldebaran
Der volle Mond trifft sich am Abend des 23. 11. mit Aldebaran, dem Hauptstern des Sternbilds Stier. Es handelt sich dabei um einen Roten Riesen, der 150-mal heller als die Sonne strahlt. Der Name Aldebaran stammt aus dem Arabischen und bedeutet âder Nachfolgendeâ, weil er den Plejaden zu folgen scheint.Â
30. 11. Venus im Glanz
Venus erreicht ihre gröĂte Helligkeit und strahlt mit -4,7 mag. Die Helligkeit hĂ€ngt ab von der Kombination ihrer Distanz zur Erde und der aktuellen Phase; jetzt erreicht sie die gĂŒnstigste Stellung. Venus ist derzeit als Morgenstern zu bewundern und steigt nach 4 Uhr morgens ĂŒber den Horizont. Bis 6:30 Uhr MEZ hat sie dann etwa 20 Grad ĂŒber dem Horizont erreicht.Â
Was fĂŒr eine Nacht: Erst die Marsopposition und dann die totale Mondfinsternis. Und dazu fantastisches Wetter! NĂ€chte im T-Shirt. Was will man als Hobbyastronom und Beobachter mehr? Endlich hat es unser Hobby wieder einmal in die Ăffentlichkeit geschafft. NatĂŒrlich waren die Medien nicht immer streng wissenschaftlich ausgerichtet. Und es wurde auch manches Zweifelhafte geschrieben. Aber was soll’s? Der Fokus lag auf der Astronomie und das finden wir gut.
Sternwarten empfingen am 27.07.2018 hunderte Besucher, die alle mal durch ein Teleskop schauen wollten. Jeder war am „Blutmond“ interessiert. In der Sternwarte in Buchloe trafen sich ĂŒber 200 Menschen, die alle ein Interesse hatten: den Mond. Familien kamen und breiteten auf der Wiese ihre Picknickkörbe aus, die Kinder tollten ĂŒber die Wiese. Ăberall in den StĂ€dten blickten die Menschen in den Himmel. Die Mondfinsternis war nicht nur ein astronomisches Ereignis, sondern auch ein LebensgefĂŒhl in einer lauen Sommernacht. An die Mofi 2018 werden wir alle noch lange denken.
Auch unsere Kollegen genossen an diesem Abend die Finsternis und machten das eine oder andere Mofi-Foto. Ein paar Bilder sehen Sie hier unter diesem kleinen Beitrag.
Die ersten Leute sammeln sich auf einer Wiese, um die Finsternis gemeinsam zu beobachten. Sie breiten Decken aus und warten auf die Mondfinsternis. Aufnahme: Tassilo Bohm
Eine Fotostrecke mit Austritt. Aufnahme: Joao Martins
Die Mofi 2018 vom Auerberg. Aufnahme: Alexander Olbrich
Die Mondfinsternis im Ăberblick. Unten ist der Mars zu sehen. Aufnahme: Marcus Schenk
Mondfinsternis ĂŒber Landsberg. Aufnahme: Marcus Schenk mit Nikon Coolpix P900 und Stativ
Mond beim Austritt aus dem Erdschatten. Aufnahme: Marcus Schenk
Der Blick vom Auerberg in die Alpen. Aufnahme: Stefan Schuchardt
Stefan aus der Beratung und Alex aus der Werkstatt freuen sich schon auf die Mondfinsternis. Aufnahme: Caroline Hopchet
Der Mond mit dem Mars vor dem Hintergrund der Sterne. Rechts sieht man das Sternbild SchĂŒtze und den Saturn. Aufnahme: Stefan Schuchardt
Der Mond beim Austritt aus dem Kernschatten. Aufnahme: Stefan Schuchardt
Am 27. Juli 2018 finden gleich zwei Highlights am Himmel statt: eine nahe Marsopposition und eine totale Mondfinsternis. Zwei Erlebnisse, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Doch was sollten Sie fĂŒr die Beobachtung wissen? Wo, wie und wann erfahren Sie in diesem Artikel.
Mondfinsternis aus dem Jahr 2007
1. Highlight: Die lÀngste Mondfinsternis in diesem Jahrhundert
In der Nacht des 27. Juli sollten Sie sich nichts anderes vornehmen. Denn dafĂŒr geht es am Himmel viel zu spannend zu: Wir sehen die einzige Mondfinsternis des Jahres. Es ist einfach erstaunlich, wenn der Mond in den Kernschatten der Erde eintritt und rot zu glimmen anfĂ€ngt. Durch diverse Medien ist eine totale Mondfinsternis auch als „Blutmond“ bekannt, doch es ist eher eine rostrote, kupferrote oder braunrote Farbe die er Mond annimmt, wenn er in den Erdschatten tritt.
Diese Phase können wir bei dieser Finsternis besonders lange genieĂen: 1 Stunde und 44 Minuten. Das ist ein kleiner Rekord, denn damit werden wir Zeuge der lĂ€ngsten Mondfinsternis des Jahrhunderts.
Der Verlauf der Mondfinsternis am 27. Juli 2018
Mond geht schon verfinstert auf
Die Fakten sind klar: Immer wenn der Vollmond den Erdschatten passiert, kommt es zu einer „Totalen Mondfinsternis“. Meist zieht unser Trabant aber oberhalb oder unterhalb des Schattens vorbei oder tritt nur am oberen oder unteren Rand in den Kernschatten ein (und manchmal eben auch gar nicht). Das ist am 27. Juli anders: Der Mond zieht nahezu exakt durch den Kernschatten (siehe Grafik oben) und beschert uns durch diesen Zufall eine extrem lange Finsternis.
Eigentlich gut, doch ein Problem gibt es noch, das Sie unbedingt beachten sollten.
So blickt der Mond ĂŒber den Horizont
Um 20:24 Uhr MESZ ist es soweit: Der Mond tritt in den Kernschatten ein, er wird erstmals angeknabbert und verschwindet dann immer mehr in der Dunkelheit. Doch von all dem bekommen wir nichts mit. Denn: Wenn der Mond bei uns aufgeht, ist die Finsternis schon im vollen Gange. Das ist um etwa 21:00 Uhr der Fall.
Aber keine Sorge!
Denn wenn wir den Mond endlich ĂŒber dem SĂŒdosthorizont entdecken, beginnt erst die heiĂe Phase. Die TotalitĂ€t ist erreicht. FĂŒr die nĂ€chsten 104 Minuten können wir die Welt um uns herum vergessen. Nehmen Sie sich ein Fernglas, ein Teleskop oder einfach Ihre Kamera mit Teleobjektiv. Der Mond steigt immer weiter ĂŒber den Horizont und mutiert zu einem tollen Beobachtungsobjekt.
Jetzt ist die Gelegenheit fĂŒr stimmungsvolle Aufnahmen in Kombination mit Landschaften oder HĂ€usern. Tipp: Suchen Sie sich einen Beobachtungsplatz mit freien Blick zum SĂŒdost-Horizont.
Im weiteren Verlauf steigt der Mond zwar etwas höher, typisch fĂŒr den Sommermond erreicht er aber keinen richtig hohen Stand am Nachthimmel.
Die Beobachtungszeiten:
Eintritt in den Kernschatten 20:24 MESZ
Beginn der TotalitÀt 21:30 MESZ
Ende der TotalitÀt 23:13 Uhr
Austritt aus dem Kernschatten 0:19 MESZ
2. Highlight: Die Mars-Opposition
Zeitgleich können wir ein weiteres „rotes PhĂ€nomen“ beobachten: Der Planet Mars erreicht seine Opposition. Auch sie ist etwas Besonderes: Mit nur 57 Millionen Kilometern Entfernung erreicht der Mars eine extrem geringe Entfernung zur Erde, auf die Beobachter manchmal Jahrzehnte warten mĂŒssen.
Die nĂ€chste Ă€hnlich beachtliche Mars-Erddistanz ergibt sich erst wieder im Jahr 2035! Doch zurĂŒck zu uns: Mit 24″ Scheibchendurchmesser erscheint Mars im Teleskop vergleichsweise riesig. Polkappen, Albedo und helle Strukturen kann man jetzt hervorragend erkennen.
Die ScheibchengröĂe von Mars im Jahr 2018. Zum VergröĂern bitte anklicken.
Einziger Wehmustropfen: Auch der Mars steht in diesem Jahr tief am Himmel. AusfĂŒhrliche Infos zur Marsopposition und wie Sie aus der der horizontnahen Opposition gute Ergebnisse gewinnen, erfahren Sie in unserem Marsvideo und einem Blogartikel:
Wohl jeder Mensch der sich intensiv mit dem Sternenhimmel beschĂ€ftigt trĂ€umt davon, einmal die Objekte des SĂŒdhimmels beobachten zu können. Zu den in Deutschland unsichtbaren Highlights gehören die „Magellanschen Wolken“, der fantastische Gasnebel um Eta-Carinae oder der Riesenkugelsternhaufen Omega Centauri.
In diesem Sommer sind zusĂ€tzlich die Planeten auf der SĂŒdhalbkugel optimal sichtbar. Jupiter und Saturn stehen in Deutschland zu nah am Horizont um sie scharf sehen zu können und besonders schlimm ist es beim Mars der grade zum Zeitpunkt seiner besten Sichtbarkeit Ende Juli mit nur 15 Grad Höhe am Horizont entlang schrammt. Viel besser ist da die Situation in Namibia. Jupiter, Saturn und Mars laufen durch den Zenit und sind optimal sichtbar. Der Mars steht am 27.07.2018 in Opposition und ist wĂ€hrend der kompletten Nacht zu sehen. WĂ€hrend es zu dieser Zeit in Deutschland kaum richtig dunkel wird, dauert die Oppositionsnacht auf der SĂŒdhalbkugel fast 11 Stunden.
Am 27.07.2018 findet zusĂ€tzlich auch noch eine Mondfinsternis statt. Unser Mitarbeiter Bernd GĂ€hrken wird an diesem Tag in Namibia sein und hofft dort in der WĂŒste auf perfektes Wetter. Eine Live-Ăbertragung der Mondfinsternis ist per Youtube geplant. Der Kanal befindet sich unter: https://www.youtube.com/user/spacemovie
NatĂŒrlich ist so eine Reise mit Risiken verbunden. Auch in der WĂŒste kann das Wetter schlecht sein und technische Probleme sind ebenfalls nicht auszuschlieĂen. Das Handynetz vor Ort ist schlecht ausgebaut und liefert maximal 2G. Ob die LiveĂŒbertragung zustande kommt, ist daher unsicher. Falls alles funktioniert sind Sendetermine mit live-Kommentar um 21:00, 22:00, 23:20, und 00:00 Uhr deutscher Zeit geplant. Dazwischen sollen unkommentiert Live-Bilder vom Mond zu sehen sein.
Die letzte in Deutschland gut sichtbare Totale Mondfinsternis gab es am 28.09.2015. Einige damals entstandene Fotos geben einen guten Eindruck davon was uns am 27.07.2018 erwartet.
Am 27. Juli 2018 ist es endlich so weit: Unser Nachbarplanet Mars kommt in Opposition zur Sonne. Das macht er zwar alle zwei Jahre, doch diese Opposition ist etwas ganz Besonderes. Seit 2003 stand Mars der Erde nicht mehr so nah. Jetzt nĂ€hert er sich uns auf nur 57 Millionen Kilometern. Das ist fast die gleiche Entfernung wie vor 15 Jahren. Damit wĂ€chst er auf halbe JupitergröĂe an und wir können ihn so gut wie nur selten beobachten – inklusive zahlreicher Details.
In diesem Artikel erfahren Sie, was eine Opposition ist, wie Sie den Mars am besten beobachten, welche Details Sie sehen können und welches Zubehör die Beobachtung verbessert.
Der Mars, Foto: B.GĂ€hrken
Inhalt:
Mars: Die Fakten eines faszinierenden Planeten.
Die Marsopposition: Was ist eine Opposition?
Warum findet eine Opposition nur alle zwei Jahre statt?
Warum ist der Mars in diesem Jahr so groĂ?
Welches Teleskop kann man fĂŒr die Beobachtung verwenden?
Das sehen Sie, wenn Sie den Mars beobachten.
Hilfreiches Zubehör, das die Marsbeobachtung verbessert.
1. Mars: Die Fakten eines faszinierenden Planeten
6000 Kilometer Durchmesser, 687 Tage Umlaufzeit und ein Berg mit 27.000 Metern Höhe. Der Mars ist nur halb so groĂ wie die Erde, ihr aber in vielen Dingen sehr Ă€hnlich. Wie unsere Erde besitzt auch er eine feste OberflĂ€che mit Bergen, flachen Ebenen und Schluchten. Valles Marineris ist eine riesige Schlucht mit 4000 Kilometern LĂ€nge und 700 Kilometern Breite. Sie wird auch als Grand Canyon des Mars bezeichnet. Dagegen ist der âechteâ Grand Canyon auf der Erde relativ klein: Nur 450 Kilometern lang und bis zu 30 Kilometer breit.
Der Mars ist der Erde auch sonst Àhnlich: Er besitzt Polkappen wie die Erde und auch Jahreszeiten. Wenn jemand auf dem Mars steht, könnte er die Sonne auf- und untergehen sehen. Und er könnte durch ein Teleskop auch die Erde beobachten. Das alles ist möglich, weil er (fast genau wie die Erde) 23,98° gegen die Sonnenbahnebene geneigt ist. Ein Tag zÀhlt auf Mars 24 Stunden und 40 Minuten, der Marstag ist also nur 40 Minuten lÀnger als bei uns.
Eine schöne zweite Welt, oder? Das denken sich auch viele Raumfahrtpioniere. SchlieĂlich gibt es Hinweise, dass der Planet vor Urzeiten einmal lebensfreundlich gewesen sein könnte. Doch aus heutiger Sicht gibt es ein paar Nachteile, die das Leben dort schwierig machen wĂŒrden. Zum Beispiel die KĂ€lte. Ein dicker Mantel reicht nicht, um sich warm einzupacken, denn die Temperaturen erreichen bis zu -85°C. Immerhin kann es tagsĂŒber am Ăquator auch mal wohlige +20°C erreichen.
Auch der Sauerstoff und AtmosphĂ€rendruck ist anders: 95% Kohlendioxid, 1,8% Stickstoff und 0,1% Sauerstoff. Auf der Erde: 78% Stickstoff und 20% Sauerstoff. Mit anderen Worten: Auf dem Mars können wir nicht âschnaufenâ. Ohne Raumanzug wĂŒrde das Blut in kĂŒrzester Zeit kochen, so als wĂŒrden wir uns auf der Erde in 35 Kilometern Höhe aufhalten. Also etwa dreimal so hoch, wie die Reisehöhe eines Verkehrsflugzeuges.
2. Die Marsopposition: Was ist eine Opposition?
Eine Opposition findet immer dann statt, wenn der Mars in einer Linie mit Erde und Sonne steht.
3. Warum findet eine Opposition nur alle zwei Jahre statt?
Der Mars umkreist die Sonne einmal in 687 Tagen, also etwa alle zwei Jahre. Wir mit unserem Raumschiff Erde haben deutlich mehr Speed drauf und umrunden die Sonne schneller – in nur 365 Tagen.
Stellen Sie sich vor: Beide Planeten starten gleichzeitig an einem Punkt. Die Erde holt den Mars auf ihrer inneren Bahn irgendwann ein. Doch ein Umlauf reicht der Erde dafĂŒr nicht ganz aus, da der Mars sich ja ebenfalls weiterbewegt und nicht stillsteht. Erst nach 780 Tagen ist es dann so weit: Die Erde hat den Mars eingeholt und steht nun in der Mitte. Es ist Opposition!
4. Warum ist der Mars in diesem Jahr so groĂ?
Wenn er in Opposition steht ist der Mars ein auffĂ€lliges Objekt am Himmel. Er geht auf, wenn es dunkel wird, und steht die ganze Nacht hell leuchtend am Himmel. Seine ScheibchengröĂe ist enorm! Sie wĂ€chst auf bis zu 24 Bogensekunden an. Im Teleskop erscheint der Mars deshalb besonders groĂ. Das bedeutet: Wir können viele Details erkennen. Das ist eine einmalige Chance fĂŒr visuelle Beobachter und Astrofotografen. Der Mars erscheint nur minimal kleiner als zur Jahrtausendopposition 2003.
Hier sehen Sie wie nah der Mars wĂ€hrend seiner Opposition in den Jahren 2018-2035 steht. Zum VergröĂern bitte anklicken.
Der Mars lÀuft auf keiner runden, sondern einer exzentrischen Bahn um die Sonne. Dadurch variiert seine Entfernung zur Erde. Je nach Position kommt es dadurch zu einer Oppositionsentfernung zwischen 101 Millionen und 55 Millionen Kilometern. In diesem Jahr: 57,7 Millionen Kilometer. Im Jahr 2020 sind es wieder 62,2 Millionen und 2022 82 Millionen Kilometer. Erst im Jahr 2035 kommt Mars der Erde noch etwas nÀher als dieses Jahr.
FĂŒr Beobachter auf der Nordhalbkugel finden diese nahen Oppositionen unterhalb des HimmelsĂ€quators statt, weil sie stets in die Sommermonate fallen. Der Planet steht dann nicht hoch ĂŒber dem Horizont: dieses Jahr nur 15°.
WĂ€hrend der Oppositionsschleife nĂ€hert sich der Mars, bis er eine GröĂe von 24″ erreicht. Zum VergröĂern bitte anklicken.
5. Welches Teleskop kann man fĂŒr die Beobachtung verwenden?
Der Mars ist hell und ein Objekt, das Sie ganz locker mit dem bloĂen Auge beobachten können. Er geht am spĂ€ten Abend im SĂŒdosten auf, steigt dann höher und erreicht am 27. Juli 2018 um 1:37 MESZ seinen Meridian. Erst nach 04:30 MESZ verschwindet er wieder hinter dem Horizont. Sie können den Mars nicht verfehlen, denn er ist das einzige Objekt mit einer sehr hellen und rötlichen FĂ€rbung.
Im Zeitraum der Opposition ist der Mars recht groĂ. Deshalb können Sie nahezu jedes Teleskop fĂŒr die Beobachtung verwenden, selbst ein Teleskop mit 70-80mm Objektivöffnung. Ein schönes Einsteigerinstrument fĂŒr Planeten ist das Omegon AC 90/1000 EQ-2. Mit einem mittleren oder groĂen Teleskop von 150-200mm profitieren Sie aber auch von einem höheren Auflösungsvermögen. Das ist wichtig, wenn Sie viele, vor allem kleinere Details erkennen wollen. Achten Sie darauf: Das Teleskop sollte gut justiert und ausreichend an die AuĂentemperatur angepasst sein. Das sind wichtige Faktoren fĂŒr ein gutes, kontrastreiches Bild. Viele visuelle Beobachten schĂ€tzen Dobson-Teleskope, denn sie sind preisgĂŒnstig, lichtstark und sind einfach in der Handhabung.
Der Mars im Teleskop.
Nutzen Sie bei der Marsbeobachtung hohe VergröĂerungen ab 100-fach aufwĂ€rts. Denn: Je kleiner der Planet, desto schwieriger ist es, Details zu erkennen. Es eignen sich vor allem kleinere Okularbrennweiten, denn sie erreichen die höchsten VergröĂerungen. VergröĂerungen von 200-300-fach sind bei mittleren bis gröĂeren Teleskopen sinnvoll. Tipp: Hier gibt es die hochwertigen Televue-Okulare zum Sonderpreis.
6. Das sehen Sie, wenn Sie den Mars beobachten.
Wenn Sie mit einem kleinen Teleskop bei 100-facher VergröĂerung beobachten, erscheint der Mars oft als bloĂe rote Kugel. Mit etwas Geduld erkennen Sie aber schon die Polkappen, denn ihr weiĂ ist fast schon leuchtend deutlich.
Mars mit Bezeichnungen, Bild. B. GĂ€hrken.
Das auffĂ€lligste Dunkelgebiet auf dem Roten Planeten ist die groĂe Syrte. Es handelt sich dabei um eine staubfreie und riesige Hochebene mit 1300 Kilometern Breite. Das Gebiet lieg in ĂquatornĂ€he und ist auch schon mit mittleren Teleskopen zu sehen. Das Hellasbecken ist die gröĂte helle Region auf dem Mars und sĂŒdlich der groĂen Syrte zu finden. Hier sind oft auch Reif und StaubstĂŒrme zu sehen. Die groĂe Syrte und das Hellasbecken sehen Sie aber nur dann, wenn der Mars uns diese Region auch gerade zuwendet. AuĂedem sind weiĂe Wolken interessante âWettererscheinungenâ, die man mit gröĂeren Teleskopen und Farbfiltern beobachten kann.
Eine „Mars Map“ zum Ausbreiten bietet der Hersteller Orion an. Sie hilft bei der visuellen Beobachtung und Fotografie
7. Hilfreiches Zubehör, das die Marsbeobachtung verbessert
ADC-Korrektor: fĂŒr mehr Kontrast am Horizont
Wenn wir ein Objekt dicht ĂŒber dem Horizont beobachten, dann kann sein, dass das Objekt eigentlich schon untergegangen ist. Das Licht aus dem Weltall wird durch unsere AtmosphĂ€re gebrochen oder: gebogen. Wir sehen das zum Beispiel bei einem Wasserglas und einem Strohhalm. Das Wasser ist ein optisch dichteres Medium â also wird der Strohhalm an einer anderen Stelle dargestellt. Unsere AtmosphĂ€re macht das Selbe.
Ein Schmidt-Cassegrain-Teleskop mit ADC und einer Toupek-Kamera.
Ist das ein Problem? Ja. Wenn es um astronomische Objekte geht, dann schon. Denn blaues und rotes Licht wird unterschiedlich stark gebrochen. Objekte bekommen einen Farbrand und wirken kontrastloser. Sie sind einfach unschÀrfer als Objekte, die höher stehen.
Der ADC von Omegon produziert â wenn man so will – einen negativen Farbfehler. Einen, der der AtmosphĂ€re entgegengesetzt ist. Hier kommt der Planet Mars (oder auch andere Planeten ins Spiel). Der Mars wirkt so, als wĂŒrde er ein deutliches StĂŒck höher stehen. Als einer unserer Kollegen den ADC das erste Mal ausprobierte, sagte er: »Der Effekt war gigantisch. Es wirkte so, als wĂ€re das Teleskop plötzlich ausgetauscht worden.«
Die AtmosphÀre wirkt wie eine einfache Linse und die Farben des Lichts werden unterschiedlich stark gebrochen. Ein Objekt wirkt dadurch höher, als es eigentlich ist und um das Objekt entstehen FarbsÀume. Bildquelle: NASA/JPL Solar System Simulator, Courtesy NASA/JPL-Caltech https://space.jpl.nasa.gov/.
Auch in den nÀchsten Jahren stehen die Planeten recht tief. Aber der ADC ist eine absolute Hoffnung. Sie können Ihn sowohl visuell, als auch fotografisch einsetzten. Dabei ist die Verwendung total einfach: Sie setzen ihn ganz bequem im Okularauszuig ein.
Die Vorteile des ADC in Kurzform:
ADC korrigiert atmosphÀrische Dispersion
FarbsÀume werden reduziert oder verschwinden
SchĂ€rfe und Kontrast steigen, als wĂŒrde der Planet höher stehen
Einfach in den Okularauszug stecken und Prismen ausrichten
Farbfilter: dem Mars Details entlocken
Farbfilter sind bei der Planetenbeobachtung nĂŒtzlich, denn sie steigern Kontraste und machen Details sichtbar, die Sie vorher nicht gesehen haben. Einzige Voraussetzung: Sie sollten schon etwas Erfahrung in der Beobachtung haben. Denn: Astronomischen Sehen, das muss man erst mal lernen.
Farbfilter gibt es in den GröĂen 1,25â oder 2â. Sie werden einfach in das Okulargewinde eingeschraubt und schon kann es losgehen.
Aber welche Details erkennen Sie?
Die Farbfilter schrauben Sie in das Gewinde des Okulars ein.
GrĂŒnfilter: Damit sehen Sie direkt die OberflĂ€che, Wolken und Eisnebel werden verstĂ€rkt.
Blaufilter: Kann fĂŒr Eisnebel und Wolken eingesetzt werden.
Gelbfilter: Immer wieder kommt es vor, dass helle StaubstĂŒrme die OberflĂ€che fĂŒr mehrere Wochen verhĂŒllen. DafĂŒr ist dieser Filter geeignet, denn er hellt diese Gebiete auf.
Orange- und Rotfilter: Ein Orangefilter verstĂ€rkt die Hell-dunkel-Strukturen auf der OberflĂ€che. Er ist der Standardfilter fĂŒr die Marsbeobachtung. Der Rotfilter macht das Gleiche, ist aber fĂŒr groĂe Teleskope geeignet.
Tipp: Es gibt auch einen speziellen Marsfilter, der den Kontrast am roten Planeten deutlich anhebt.
Filterrad: schnell wechseln und weiter beobachten
Wenn Sie mehrere Filter verwenden wollen, empfehlen wir ein Filterrad. Damit wechseln Sie schnell die Filterpositionen.
Kamera: den Mars fotografieren
Sie wollen den Mars fotografieren? Dann greifen Sie doch zur Touptek Kamera G3M178C. Sie besitzt eine hohe Empfindlichkeit und eine Auflösung von 6,4 Megapixeln. Aber: Sie ist auch extrem schnell. Mit 59 Bildern pro Sekunde nutzen Sie selbst minimale Momente guter Luftruhe aus, was zu schĂ€rferen Marsbildern fĂŒhrt.
So sieht der Aufbau fĂŒr erfolgreiche Marsfotos aus: Eine Touptek-Kamera, eine Barlowlinse mit Flipmirror und ein Okular.
Flip Mirror
Eine gute Hilfe bei der Planetenfotografie ist ĂŒbrigens ein Flipmirror. Damit das Zentrieren des Planeten nicht zu einer Herausforderung im Dunkeln wird. Mit dem Flipmirror wechseln Sie innerhalb von Sekunden zwischen dem Okular- und Kamerabild.
Jetzt beobachten
Warten Sie nicht bis zum Jahr 2035: Jetzt im Sommer 2018 bietet sich uns die Gelegenheit den Mars wieder in voller GröĂe zu bestaunen. Im Gegensatz zum Jahr 2003 hat sich die Kameratechnik deutlich weiterentwickelt. Und mit Instrumenten wie dem ADC sind sogar Beobachtungen am Horizont möglich. Packen Sie am besten gleich Ihr Teleskop ein und werfen Sie in der nĂ€chsten klaren Nacht einen Blick auf unseren roten Nachbarn.
Produkttipp: Sie wollen zeigen, dass Sie den Mars beobachten? Dann gönnen Sie sich doch das aktuelle Mars-T-Shirt. Auf der RĂŒckseite mit allen Daten zur Opposition: Entfernung, GröĂe, Helligkeit. Gleich bestellen.