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Beobachtungen

Blog-Archiv

Ein Meteoriteneinschlag auf dem Mond (Ein Kommentar)

24. Juni 2011, Bernd GĂ€hrken

Manchmal lohnt es sich nochmal Ă€ltere Aufzeichnungen durchzuarbeiten. Ein schönes Beispiel dafĂŒr sind zwei von Bernd GĂ€hrken und Otto Farago angefertigte Videos der Quadrantiden 2009. Damals wurde versucht Impaktblitze dieses Meteorstroms auf der dunklen Mondseite nachzuweisen. Bei einer Bildrate von 25 fps entstanden mehrere Hunderttausend Videoframes deren Auswertung sich schwierig gestaltete. Erst jetzt gelang es den beiden auf den alten BĂ€ndern erfolgreich einen Einschlag nachzuweisen. Es handelt sich um den ersten, sicher nachgewiesenen Mondimpakt der von deutschen Boden aus fotografiert werden konnte. Bislang sind weltweit nur wenige, von Amateuren entdeckte EinschlĂ€ge bekannt. Die Bilanz der Profis ist etwas beeindruckender. Am Marshall Space Flight Center der NASA gibt es zwei Arbeitsgruppen, denen es gelang mehr als 230 Impakte zu registrieren. Der dortige instrumentelle und personelle Aufwand sprengt jedoch den Rahmen dessen was Amateuren möglich ist.

Der nun nachgewiesene Quadarntiden-Impakt vom 3.1.2009 ist der erste, der mit einem Teleskop kleiner als 8 Zoll entdeckt wurde. Verwendet wurde lediglich ein 6 Zoll f/5 Newton Àhnlich dem Skywatcher Teleskop N 150/750 PDS SynScan GoTo. NÀhere Infos zum Meteoriteneinschlag finden sie unter: astrode.de.

Als Kamera wurde eine Watec eingesetzt. Die Watec WAT 120N+ Deep-Sky Videokamera ist natĂŒrlich auch bei Astroshop.de erhĂ€ltlich.

Impaktvergleich GĂ€hrken-Farago

Impaktvergleich GĂ€hrken-Farago

Roter Mond hinter dicken Wolken

16. Juni 2011, Marcus Schenk

Die totale Mondfinsternis, am 15.06.11, wurde von vielen Hobbyastronomen bereits sehnsĂŒchtig erwartet, doch die Wolken hatten an den meisten Orten keine Nachsicht.

Auch bei uns in Landsberg blickten wir hoffnungsvoll zum Himmel und es sah zunÀchst nicht schlecht aus. Trotz der unsicheren Bedingungen machten sich einige Kollegen auf den Weg zu unterschiedlichen Beobachtungsorten.

Bepackt mit Teleskopen und KameraausrĂŒstung jagten auch wir nach WolkenlĂŒcken um vielleicht doch einen Blick zu erhaschen. Mit zunehmender DĂ€mmerung sanken auch die Hoffnungen auf einen freien Blick. Doch ein kleiner Hoffnungskeim blieb: Vielleicht hatten die Kollegen an anderen Stellen mehr GlĂŒck?
Und tatsÀchlich: Andreas Rodoschegg und Alexander Olbrich  gelangen einige Bilder. Mir persönlich blieb leider nur immer wieder ein Blick von einigen Sekunden Dauer.

Sie haben die Finsternis auch nicht oder nur schlecht gesehen? Zum GlĂŒck ist dieses beeindruckende Erlebnis nicht einmalig: Die nĂ€chste Gelegenheit eine totale Mondfinsternis zu beobachten ergibt sich in vier Jahren am 28. September 2015. Der rote Mond wird dann in den Morgenstunden fĂŒr ĂŒber eine Stunde zu sehen sein – und das bei hoffentlich wolkenfreiem Himmel.

Erster Test des neuen Solarmax 90

12. Mai 2011, Bernd GĂ€hrken

Die Meade-Tochter Coronado hat ihre Solarmax-Teleskope um ein neues Feature erweitert. Die Modelle mit 90mm Öffnung haben nun tubusmittig einen Hebel zur Kippung des Etalons. Nun kann man auch wĂ€hrend der Beobachtung am Okular komfortabel die Kippung variieren ohne bis zum Objektiv greifen zu mĂŒssen. In der ersten Maiwoche hatten wir Gelegenheit ein GerĂ€t zu testen.

Das Solarmax90 machte einen guten Eindruck. Er lieferte ein kontrastreiches Bild von OberflĂ€che und Protuberanzen. Die Filter war sehr homogen. Trotz des eher mittelmĂ€ĂŸigen Seeings waren in den Protuberanzen zahlreiche Strukturen zu erkennen. Mit einer Webcam gelangen einige Fotos, die jedoch die Pracht des visuellen Eindrucks kaum wiedergeben können.

Sonne mit dem Solarmax90

Sonne mit dem Solarmax90


Ein Exoplanet mit dem Galileoscope

5. Mai 2011, Bernd GĂ€hrken

AnlĂ€sslich des Internationalen Jahres der Astronomie (IYA 2009) wurde von dessen Organisation ein besonderes Einsteigerteleskop entwickelt: Das GalileoScope. Es handelt sich um einen kleinen Bausatz mit dem das vor 400 Jahren entwickelte erste Fernrohr im optischen Design nachgebaut wurde. Die Frontlinse ist mit 50mm grĂ¶ĂŸer als beim ersten Teleskop der Menschheit, doch die rĂŒckseitige Zerstreuungslinse gleicht dem Okular, dass auch schon Galileo Galilei verwendet hat. Man kann mit diesem Bausatz fĂŒr weniger als 40 Euro die ersten Himmelsbeobachtungen gut nachvollziehen.

Kann man mit einem solch bescheidenen GerÀt auch heute noch neue Welten erforschen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat?

Exoplanet HD189722b

Exoplanet HD189722b

Bislang ungesehen sind die meisten Exoplaneten die in den letzten Jahren bei fast 500 Sternen entdeckt worden sind. Sie stehen so nah an ihrem Mutterstern, dass Sie normalerweise ĂŒberstrahlt werden. Ein indirekter Nachweis erfolgt spektroskopisch oder ĂŒber die Transitmethode. Bei der Transitmethode misst man die Helligkeit des Sterns in der Hoffnung das ein Planet vor ihm vorĂŒberzieht. Die Abdunklung ist gering. Es sind aber etwa zwei Dutzend FĂ€lle bekannt, bei denen die Amplitude ĂŒber einem Prozent liegt. Diese Exoplaneten können auch mit Amateurmitteln gut nachgewiesen werden. FĂŒr das Experiment mit dem Galileoscope wurde der Exoplanet HD189722b ausgewĂ€hlt. Der Mutterstern ist 7,7mag hell und befindet sich unweit des berĂŒhmten Hantelnebels M27. Er hat eine Amplitude von 0,028mag und wird alle 2,2 Tage verfinstert.

Als Kamera wurde eine ausgekĂŒhlte DSI-3 verwendet. Das Galileoscope wurde auf die Gegengewichtsstange des 10 Zoll-Refraktors der MĂŒnchener Volkssternwarte montiert. Die GrenzgrĂ¶ĂŸe in der lichtverseuchten MĂŒnchener Innenstadt liegt bei etwa 3mag. Der Okularstutzen des GalileoScopes ist eine lockere verschiebbare PlastikhĂŒlse. ZufĂ€llig entspricht der Innen-Anschlag exakt dem Fokuspunkt der DSI-3. Die Kamera war deshalb leicht mit einer halben Rolle Tesafilm zu fixieren. Die Messung wurde am leicht defokusierten Stern durchgefĂŒhrt, um um die Belichtungszeit zu verlĂ€ngern und das Ausleserauschen zu minimieren. Bei 30s pro Bild kann man tatsĂ€chlich schon in den Rohdaten den Transit erkennen. Finsternismitte, Amplitude, Dauer sowie Ein- und Austritt entsprechen fast genau den Prognosen. Wenn man je 10 Messungen zu einem Intervall von 5 Minuten mittelt, kommt die Kurve klar heraus. Die gemessene Drift von einigen Minuten passt zu den Daten der Exoplanet Transit Database (ETD) . Die offizielle Periode ist minimal zu kurz angegeben und hat sich ĂŒber die letzten Jahre zu einer messbaren Abweichung kumuliert. Kurz vor dem Ende des Transits begann die DĂ€mmerung,  aber der Anstieg der Helligkeit ist schon zu erkennen.

Messier Marathon – jetzt mitmachen!

28. MĂ€rz 2011, Bernd GĂ€hrken

AlljĂ€hrlich im MĂ€rz gibt es fĂŒr einige Wochen die theoretische Möglichkeit alle 110 Messierobjekte in einer Nacht zu beobachten (Übersicht siehe Wikipedia). Dies ist das allerdings nur in SĂŒdeuropa möglich. FĂŒr Mitteleuropa muss man auf einige Objekte verzichten. Dennoch haben auch hierzulande immer wieder Amateure versucht,  einen eigenen Rekord aufzustellen. FĂŒr eine möglichst vollstĂ€ndige Beobachtung ist es wichtig, schon in der AbenddĂ€mmerung loszulegen und weit in die MorgendĂ€mmerung hineinzubeobachten. Pro Objekt darf man nur wenige Minuten verwenden. So ein Marathon muss man als sportliche Herausforderung betrachten. Wie bei einem echten Marathon geht es nicht um einen Genuss, sondern darum die Grenzen der LeistungsfĂ€higkeit auszuloten. Wenn das Wetter mitspielt, kann man es am Anfang mit zwei Halbmarathons probieren. Auch Fotografen können am Marathon teilnehmen. Um die Belichtungszeiten optimal zu nutzen, ist ein Goto-System von Vorteil.

Im MÀrz 2011 gibt es zwei mögliche Marathontermine zu Beginn und zum Ende des Monats. Ein fotografischen Versuch entstand bei zwei Halbmarathons am 7.3.2011 und 12.3.2011.
FĂŒr jedes Objekt waren jeweils zwei Minuten Belichtungszeit vorgesehen. Da nebenbei auch noch visuell beobachtet wurde, ist einigen Objekte auch mal etwas mehr Zeit geschenkt worden . In den Morgenstunden war dann die Zeit so knapp, dass die Belichtungszeit auf nur noch eine Minute reduziert wurde. Die erste MĂ€rzwoche ist noch recht frĂŒh in der Marathonsaison, so das man am Abendhimmel noch komfortabel arbeiten kann, wĂ€hrend bei den Objekten der Sommermilchstraße am Morgenhimmel die Zeit davonlĂ€uft. Es wurde daher bis weit in die DĂ€mmerung hinein fotografiert. Leider war es am Standort zeitweise recht windig, nicht alle Bilder sind daher gleich schön. Es wurde aber bewusst kein Archivmaterial genutzt um die AuthentizitĂ€t zu waren.

Das Bildfeld liegt nur bei maximal einem halben Grad. Große Objekte wie die Praesepe, Plejaden, die Schildwolke und die Andromedagalaxie sind daher nur im Ausschnitt zu sehen. Fehlende Objekte sind M55 und M30. Die beiden befanden sich in der ersten MĂ€rzwoche noch am Taghimmel. M32 und M102 wurden durch technische Probleme und Unachtsamkeit beim Abarbeiten der Liste versehentlich ĂŒbergangen. Die restlichen 106 Objekte sind aber schon ein sehr gutes Ergebnis. FĂŒr alle die das Neumondfenster Ende MĂ€rz 2011 nicht nutzen können, ergibt sich die nĂ€chste Chance Mitte MĂ€rz 2012. Ein Liste mit der abgestimmten Reihenfolge aller Messierobjekte finden Sie hier.

Die Bilder entstanden mit dem VorgĂ€ngermodell des Bresser Teleskops N 150/750 Messier LXD-75 und der Meade DSI III PRO Deep-Sky-Kamera mit RGB Filtersatz und Autostar Suite Software. Ein Übersicht aller Objekte finden Sie bei uns auch als Poster.

Riesensturm auf dem Saturn

22. Februar 2011, Bernd GĂ€hrken

In den letzten Jahren wurden verstĂ€rkt StĂŒrme auf dem Planeten Saturn entdeckt. Dank einer immer lĂŒckenloseren Überwachung des Ringplaneten und immer besser werdenden Amateurequipment, findet man heute jedes Jahr mehrere Exemplare. Meistens sind die StĂŒrme klein und grĂ¶ĂŸere Objekte werden nur im Abstand von Jahrzehnten gefunden. Doch seit Mitte Dezember gibt es auf dem Planeten eine ungewöhnliche Erscheinung: Aus einem kleinen, aber sehr hellen Weißen Spot hat sich in zwei Monaten der grĂ¶ĂŸte, jemals beobachtete Saturnsturm entwickelt. Er umfasst mittlerweile die halbe Planetenkugel und ist zu einem schmalem, langem Streifen auseinander gezogen. Im Bereich des Kopfes kann man den Sturm auch schon mit mittleren Optiken gut erkennen.

Der Saturn hat als Gaskugel eine differenzielle Rotation und daher hat man je nach Breitengrad drei unterschiedliche Zentralmeridiane definiert. Der Kopf liegt in der nĂ€he des Zentralmeridian-III auf etwa 30 Grad. Zur besseren Sichtbarkeit von Saturnstrukturen empfehlen wir den GrĂŒnfilter von Omegon.

Saturnsturm am 6.2.11

Saturnsturm am 6.2.11

Astrovorschau 2011

28. Januar 2011, Bernd GĂ€hrken

2011 bietet wieder einige interessante Astrohighlights die man nicht verpassen sollte. Gleich im Januar gab es eine partielle Sonnenfinsternis die auch in Deutschland gut zu sehen war.

Aber es warten noch weitere spannende Beobachtungsmöglichkeiten auf Sie:

MĂ€rz:

  • Der grĂ¶ĂŸte Vollmond des Jahres am 19.MĂ€rz: Die Entfernung zwischen Mond und Erde schwankt mit dem Mondumlauf. So ist der Mond mal etwas grĂ¶ĂŸer und mal etwas kleiner. Selten fĂ€llt eine ErdnĂ€he – und damit ein großer Mond – mit dem Vollmondtermin zusammen. Am 19. trennen beide Ereignisse nur 50 Minuten – ein großer Vollmond ist die Folge.
  • Zwei Kleinplaneten in Opposition am 12. bzw. 15. MĂ€rz: Die Kleinplaneten Juno und Massalia werden am 12. bzw. 15. in Opposition stehen. Juno ist dann 8,9 mag hell, Massalia 8,8 mag. Ihre Bahnen ziehen sie im westlichen Teil der Jungfrau. Und die Kleinplaneten sind in den Tagen um ihre Opposition nur wenige Grad voneinander entfernt!

April:

  • Der Mond bedeckt zwei Sterne am 07. April: Am Abend des 07.04. wird er Mond kurz nacheinander die Sterne 37 und 39 im Sternbild Stier bedecken. 37 Tau ist 4,4 mag hell, 39 Tau mit 5,9 mag etwas schĂ€cher. Die erste Bedeckung beginnt je nach Ort zwischen 21.10 und 21.30 Uhr MESZ, die zweite folgt gut 20 Minuten spĂ€ter. Die Mondsichel ist noch schmal.

Juni:

  • Totale Mondfinsternis am 15. Juni: Am Abend des 15. Juni tritt der Mond in den Schatten der Erde und wird von ihr rötlich verfinstert. Sobald es richtig dunkel ist, kann man den Eintritt des Mondes in den Erdschatten wahrnehmen, bis 23 Uhr dauert die totale Finsternis, um Mitternacht geht sie zu Ende.

August:

  • Anfang August wird der Kleinplanet (4)Vesta ungewöhnlich hell und könnte mit 5,5mag sogar knapp ein Objekt fĂŒr das freie Auge werden.

September:

  • Mira der wundersame Stern: Einige Sterne verĂ€ndern regelmĂ€ĂŸig ihre Helligkeit. Der Stern Mira im Walfisch braucht ĂŒber ein Jahr, um seinen Lichtwechsel zu durchlaufen. Die meiste Zeit ist Mira sichtbar; ab Mitte September und im Oktober wird Mira aber so hell, dass man diesen Stern mit bloßem Auge sehen kann.

Oktober:

  • Mars inder Praespe: Am 1. und2. Oktober durchquert Planet Mars den offenen Sternhaufen Praesepe im Sternbild Krebs. Beide gehen erst nach Mitternacht auf, am besten beobachtet man morgens am Ende der Nacht. Wer an beiden Tagen beobachten kann wird erstaunt sein, wie schnell sich Mars relativ zu den Sternen bewegt.
  • In der Nacht vom 8.10. auf den 9.10.11. werden besonders viel Sternschnuppen erwartet. Der Strom der Draconiden soll dieses Jahr sehr aktiv sein. Die Prognosen zeigen bis zu 600 StĂŒck pro Stunde an. Leider wird der fast volle Mond die meisten Schnuppen ĂŒberstrahlen, doch visuelle Raten mit mehr als 100 StĂŒck pro Stunde sind durchaus möglich.
  • Im Oktober soll der Komet C/2010 X1 Elenin am Abendhimmel erscheinen. Er wird voraussichtlich um die 7 mag erreichen und im Fernglas zu erkennen sein. Die beste Sichtbarkeit fĂ€llt in das letzte Monatsdrittel wenn das Mondlicht nicht stört.

So wird der Mond bei guten Wetter am 15.6.2011 und 10.12.2011 zu sehen sein.

Dezember:

  • Totale Mondfinsternis am 10.12: Leider wird von dieser Mondfinsternis nur die Endphase zu sehen sein. Wenn der Mond ja nach Ort zwischen 16 Uhr und 16.30 auf geht, ist die TotalitĂ€t bereits vorĂŒber. Östliche Orte sind im Vorteil, denn hier geht der Mond frĂŒher auf. Den Kernschatten wird der Mond aber erst um 17.18 Uhr verlassen.

Detailierte Informationen finden Sie im Kosmos Himmelsjahr.

Wir wĂŒnschen Ihnen viel Spaß und Erfolg beim Beobachten!

Beobachtungsbericht – Partielle Sonnenfinsternis am 4. Januar 2011

4. Januar 2011, Ben Schwarz

Die Wettervorhersagen waren ziemlich schlecht. Doch diesmal hatten wir GlĂŒck. Auch wenn es in weiten Teilen Deutschlands bewölkt war, ist die partielle Sonnenfinsternis von Landsberg aus, fast wĂ€hrend ihrer ganzen Dauer zu beobachten gewesen. Unser großes Panoramafenster ermöglichte die bequeme Beobachtung vom BĂŒro aus.

Als die Sonnensichel hinter den Wolken hervorkam waren selbst nicht Hobbyastronomen begeistert. Letztendlich standen alle anwesenden Mitarbeiter am Fenster und beobachteten das Spektakel. WÀhrend des Maximums war eindeutig eine Abnahme der LichtintensitÀt wahrzunehmen. Die schneebedeckte Landschaft von Landsberg war in ein diffuses, fast mysteriöses Licht getaucht.

FĂŒr ein Foto der verfinsterten Sonne wurden vom i-Phone ĂŒber eine Kompaktkamera bis hin zur digitalen Spiegelreflex, alles eingesetzt. Die Ergebnisse lassen sich sehen. (Michael Suchodolski)

EOS-550d

EOS-550d

Omegon 76/700 AZ-1 + i-Phone

Omegon 76/700 AZ-1 + i-Phone

Partielle Sonnenfinsternis am 4. Januar 2011

17. Dezember 2010, Ben Schwarz

Am frĂŒhen Dienstagmorgen des 4. Januar 2011 wird die Sonne am SĂŒd-Ost Horizont als Sichel aufgehen  und so mancher wird dabei seinen Augen nicht trauen.

Partieller Sonnenfinsternis Aufgang am 31. Mai 2003

Partieller Sonnenfinsternis-Aufgang am 31. Mai 2003 © Bernd GÀhrken

Dieses Naturschauspiel wird als partielle Sonnenfinsternis bezeichnet, wobei der Halbschatten des Mondes auf die ErdoberflĂ€che trifft und somit die Sonnenscheibe zum Teil bedeckt. In Deutschland wird dabei ein Bedeckungsgrad von bis zu 75% erreicht. In nördlichen Breiten ein wenig mehr als im SĂŒden.

Bei diesen Bedeckungsgraden machen sich bereits einige VerĂ€nderung der ErdatmosphĂ€re bemerkbar. Das Tageslicht wird in abgeschwĂ€chter Form und Farbe eine dĂŒstere AtmosphĂ€re ĂŒber der Schneelandschaft schaffen.

Eine Sonnenfinsternis darf niemals mit bloßem Auge beobachtet werden, da dabei irreparable AugenschĂ€den, bis hin zur vollstĂ€ndingen Erblindung auftreten können. Eine sichere Beobachtung ist nur mit speziellen Teleskopen, Filtern und Sonnenfinsternis-Brillen möglich.

Jupiter: Das SEB kehrt zurĂŒck

26. November 2010, Bernd GĂ€hrken

Jupiter SEB Returns

Jupiter SEB Returns

Normalerweise kann man schon mit kleinen Fernrohren auf dem Jupiter 2 große Streifen erkennen, doch das SĂŒdliche Äquatorband (SB) hat die Eigenschaft in unregelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden zu verschwinden. Seit dem FrĂŒhjahr 2010 war es wieder einmal verblasst. Zuletzt hatte man diesen Effekt 1993 beobachtet. Damals steckte die CCD-Technik noch in den Kinderschuhen. Man vermutet das die SEB-Strukturen durch eine hohe Cirrusbewölkung abgedeckt werden. LĂ€ngere WellenlĂ€ngen können diesen feinen Dunst durchdringen und daher ist z.b. im Methanband bei 890nm kein Verblassen zu erkennen.

Im November 2010 gab es erste Anzeichen fĂŒr eine RĂŒckkehr des SEB. Das Revival ist ein sehr dynamischer Prozess. Innerhalb weniger Wochen kann sich das Aussehen des Planeten komplett verĂ€ndern. I.d.R. beginnt die Wiederherstellung des SEB mit einem hellen Fleck, von dem ausgehend sich ein dunkles Band bildet.

Dieser Fleck wurde am 11.11.2010 von einem Amateur in Asien entdeckt. Am 14.11.2010 gelang auch in MĂŒnchen ein erster Blick auf das SEB-Revival. Leider war das Seeing sehr schlecht. Im Methan ist bei ZM290 immer noch ein heller Spot zu erkennen, allerdings hat die Helligkeit in den letzten Tagen stark nachgelassen. Im Visuellen kann man mind. 3 dunkle Flecken ausmachen, die sich in lediglich 3 Tagen gebildet hatten. Wer diese Region im Teleskop beobachtet kann z.zt. fast tĂ€glich VerĂ€nderungen sehen.

FĂŒr die Beobachtung eignet sich auch schon ein Einsteigerteleskop, wie das Omegon Teleskop AC 90/1000 EQ-2. Mit 90mm Objektivöffnung bietet Ihnen dieses Teleskop eine wahrhaft unglaubliche Vielfalt an Details bei der Planetenbeobachtung. Ob Jupiter, Mars oder Saturn – auf all diesen Planeten können Sie Einzelheiten erkennen.