Posts mit Stichwort 'h-alpha'
2. Oktober 2020, Jan Ströher
Mit dem NBX Nebelfilter der japanischen Marke IDAS erscheint jetzt ein neuer, sehr hochwertiger Dualbandfilter auf dem Markt, der vor allem fĂŒr die Nebelfotografie an schnellen Optiken, zum Beispiel dem Celestron RASA, wirkungsvoll ist. Wie schon die anderen Nebelfilter von IDAS (Astro Hutech) ist auch der neue NBX von absolut einwandfreier QualitĂ€t und Verarbeitung.
Die vom japanischen Hersteller Astro Hutech speziell auf astronomische Filter angewandte Beschichtungstechnologie IGAD (Ion-Gun Assist Deposition) wurde ursprĂŒnglich fĂŒr die optische Kommunikation entwickelt, wo eine langfristige StabilitĂ€t (> 25 Jahre) bei rauen Feldbedingungen erforderlich ist.

IDAS NBX Nebelfilter 48mm
Dies fĂŒhrt zu Filtern mit robusten Beschichtungen und langfristiger spektraler StabilitĂ€t – auch bei extremen Temperaturen und Feuchtigkeit. Diese StabilitĂ€t ist besonders wichtig fĂŒr Bandpasskurven mit steilen Flanken wie H-Alpha, LPS-Filtern und anderen Schmalbandpassfiltern. Filter mit IGAD-Beschichtung beseitigen praktisch die Bandpassverschiebungen von +/- 3 oder 4 nm, die fĂŒr Standard-Filter typisch sind.
Der NBX ist ein dualer Filter, der sich speziell auf die OIII und H-Alpha Linien konzentriert. Die Transmissionskurven des NBX im H-Alpha und OIII-Bereich verdeutlichen diese beiden Abbildungen sehr gut:

Transmissionskurven in H-Alpha

Transmissionskurven in OIII
Man sieht, dass der IDAS NBX vor allen Dingen im Einsatz bei sehr schnellen optischen Systemen und Astrographen, wie etwa einem Celestron RASA, besonders lichtstarken Newton-Reflektoren mit ĂffnungsverhĂ€ltnissen zwischen f/2 und f/4 sowie SpezialgerĂ€ten, wie beispielsweise dem Officina Stellare Riccardi-Honders 200/600, seine volle Wirkung optimal entfaltet.

Der „Pac-Man“ Nebel NGC 281 im Sternbild Kassiopeia
Dabei wird der Kontrast von Emissionsnebeln, welche ĂŒberwiegend aus Sauerstoff- (OIII) oder Wasserstoffverbindungen (H-Alpha) bestehen, extrem erhöht. Zudem entfallen lĂ€ngere Belichtungszeiten, was in erster Linie dem Einsatz der oben genannten extrem lichtstarken astrofotografischen Optiken, aber auch der speziellen Kontrastwirkung des NBX Filters geschuldet ist. Der Filter ist ideal fĂŒr die Verwendung an ‚One-Shot‘ Farbkameras und monochromatischen CMOS-Kameras. Ein IR-Blockfilter wird dabei nicht mehr benötigt. Der NBX ist zudem parfokal mit anderen IDAS LPS-Nebelfiltern.
Tags: Filter, Lichtstark, IDAS, RASA, H-alpha, Astrofotografie, Astrograph, Nebelfilter, OIII
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19. Februar 2016, Bernd GĂ€hrken
Die Firma Coronado deckt die Sonnenbeobachtungssparte des Herstellers Meade ab. Neben den Kleinteleskopen der PST-Baureihe mit 40mm Ăffnung sind auch die SolarMaxII mit 60 und 90mm Ăffnung erhĂ€ltlich. Die SolarMaxII gibt es in verschiedenen Untervarianten mit unterschiedlichen BlockfiltergröĂen als Single-Stack und Double-Stack. Die Double-Stack verfĂŒgen ĂŒber zwei Etalons die in Kombination Bandbreiten unter 0,5 Angstrom ermöglichen.
Das aktuell lieferbare Topmodell ist der 90mm SolarMaxII als Doublestack mit 30mm Blockfilter. Wir hatten am 12.2.2016 die Möglichkeit, dieses GerĂ€t zu testen. Nun ist der Winter wegen seines niedrigen Sonnenstandes fĂŒr die Sonnenbeobachtung eher ungeeignet. Doch an diesem Februartag spielte der Double-Stack seine StĂ€rken aus. Unisono waren sich unsere Experten einig: Ein so kontrastreiches Bild der SonnenoberflĂ€che wurde seit Jahren nicht mehr gesichtet.
Leider waren an diesem Tag keine Protuberanzen zu sehen, doch ein paar schöne Bilder der OberflĂ€che waren möglich. Verwendet wurde eine Omegon-Proteus, die als SchwarzweiĂ-Kamera im roten H-Alpha-Bereich eine optimale Auflösung liefert.





Tags: Omegon, SolarMax, Protuberanzen, Proteus, H-alpha, Coronado
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24. April 2015, Stefan Taube
Daystar, der amerikanische Spezialist fĂŒr Sonnenteleskope, hatte letztes Jahr einen ganz besonderen Filter fĂŒr die Sonnenbeobachtung auf den Markt gebracht: Das Quark revolutioniert mit seiner einfachen Handhabung und dem relativ niedrigen Preis die Sonnenbeobachtung. Genau genommen handelt es sich um einen H-Alpha-Filter, das heiĂt, Sie können mit dem Quark die Sonne in einer ausgewĂ€hlten Spektrallinie des Wasserstoffs bei 656 Nanometer WellenlĂ€nge betrachten. In dieser Spektrallinie werden Schichten oberhalb der PhotosphĂ€re sichtbar und da ist allerhand los: Protuberanzen, Filamente, Flares und Fackeln. Alles was Sie neben dem Quark noch brauchen ist ein kleiner Refraktor. Wie das genau geht, haben wir natĂŒrlich bereits in diesem Blog beschrieben: GĂŒnstig zur H-Alpha-Sonne mit dem Daystar Quark-Sonnenfilter
Nicht jeder hat ein Linsenteleskop zur Hand und daher bietet Daystar nun einen kleinen aber feinen apochromatischen Refraktor an, in dem das Quark bereits fest eingebaut ist. Das neue SolaREDi 66 ist daher, so wie das Quark auch, in zwei Varianten erhÀltlich:

SolaREDi 66: Teleskop zur Beobachtung der Sonne im H-Alpha-Licht
Das Protuberanzen-Modell ist optimiert fĂŒr PhĂ€nomene am Sonnenrand, das ChromosphĂ€re-Modell entsprechend fĂŒr die Sonnenscheibe. Dieser Unterschied ist auch bei den beiden Filtern Quark ChromosphĂ€re und Quark Protuberanzen beschrieben. Letztlich handelt es sich nur um eine Optimierung. SelbstverstĂ€ndlich können Sie mit dem ChromosphĂ€re-Modell auch Protuberanzen betrachten und umgekehrt.
Um die auch von unseren Kunden bestÀtigte KontraststÀrke des Quarks zu erhalten, ist ein entsprechend hochwertiger Apo erforderlich. Beim SolaRedi 66 können Sie sich darauf verlassen, eine fein auf das Quark abgestimmte Optik zu erhalten.
Bei den SolaREDi-Teleskopen handelt es sich um echte PrĂ€zisionsinstrumente, die nur in geringen StĂŒckzahlen hergestellt werden. Bestellen Sie Ihr Sonnenteleskop daher frĂŒhzeitig vor, damit wir möglichst viele Exemplare reservieren können.
Tags: Teleskop, DayStar, H-alpha, Sonne, Sonnenteleskop, Quark, Teleskop Zubehör
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29. Juli 2014, Bernd GĂ€hrken
Im Preissegment unter tausend Euro gab es bislang zwei Möglichkeiten fĂŒr einen Blick auf die H-Alpha-Sonne: Das PST mit 40mm Ăffnung von der Firma Coronado und den ST 35/400 von der Firma Lunt dessen Optik mit 35mm noch etwas kleiner ist.
Nun hat die Firma Daystar eine interessante Alternative auf den Markt gebracht. Der Quark-Sonnenfilter ist im unteren Preissegment eine Revolution! Er wird einfach in den Auszug gesteckt und verwandelt ein schon vorhandenes Teleskop in ein Sonnenfernrohr. Es wird keine extra-Optik benötigt und es kann die volle Ăffnung des vorhandenen GerĂ€tes genutzt werden.
Ideal ist ein kleiner Refraktor. Vielen Beobachtern ist es wichtig, die Sonne im Okular komplett zu sehen. Bis 450 Millimeter Brennweite ist dies problemlos möglich. Bei Brennweiten zwischen 450 und 800 Millimeter empfiehlt der Hersteller die Kombination mit einem Reducer. Der Reducer ist bei uns mit der Produktnummer 33219 erhĂ€ltlich. Der Quark-Filter besitzt teleskopseitig ein 1,25“-Gewinde in das der Reducer eingeschraubt werden kann. Allerdings benötigt der Reducer etwa fĂŒnf Zentimeter Lichtweg nach innen. Dies ist problemlos möglich, wenn das Zenitprisma hinter den Quark-Filter verlegt wird. Bei Ăffnungen ĂŒber 80 Millimeter sollte zudem ein Infrarotsperrfilter vorgeschaltet werden.

Konfiguation mit Reducer 33219
Falls Sie ein gut abgestimmtes Teleskop suchen, das zu ihrem Quark-Filter optimal passt, dann ist das Photography Scope von Omegon eine gute Wahl.

Quark-Sonnenfilter mit DMK-Kamera am Omegon Scope
Falls nicht schon vorhanden, sind Zenitspiegel und Okular extra zu bestellen. Passend wĂ€re: Skywatcher Zenitspiegel 90° 1,25″ und Omegon SWA 20mm Okular 1,25“.
Das Photography Scope ist als scharfe und farbreine ED-Optik ein echter Mehrwert und vielseitig einsetzbar. Auf Reisen ist man damit sowohl am Tag und in der Nacht, bei Sonne und Mond, bei der Natur- oder bei der Sternbeobachtung optimal gerĂŒstet. Das Gewicht des ReisegepĂ€cks wird verringert, weil gleich mehrere Zusatzoptiken eingespart werden können.

Das Omegon Photography Scope ist auch fĂŒr Deepskyfotos verwendbar
Der Quark-Filter ist in der Kombination mit Binokularen gut zu verwenden. Mit dem Photography Scope von Omegon ist beim Binoeinsatz noch die komplette Sonnenscheibe sichtbar – und das ohne Glaswegkorrektor!

Quark-Filter mit Binokular
Der Strahlengang ist durch die Telezentrik am Ausgang fast parallel. Es gibt nur eine geringe Fokusdifferenz und eine geringe BrennweitenĂ€nderung. Daher liefert auch JEDE Kamera ein scharfes Bild. Die besten Ergebnisse lassen sich jedoch mit einer SchwarzweiĂ-Videokamera erzielen. Passend sind die DMKs von TheImagingSource, die Celestron Skyris-M, die ALCCD5 oder die MM-Modelle von ZWO. Wir haben einige Testaufnahmen mit der weit verbreiteten DMK21 erstellt. Sie besitzt einen 1/4 Zoll SW-Chip mit 4mm KantenlĂ€nge. Diese Kameras liefern die besten Ergebnisse bei einem ĂffnungsverhĂ€ltnis von f/20 bis f/30. Der Quark-Filter verlĂ€ngert die Brennweite um den Faktor 4,3. Mit dem Photography Scope ergibt sich bei f/24 eine optimale Auflösung.

Mit dem Reducer 33219 lĂ€sst sich das Bildfeld vergröĂern. Wenn er frontseitig in die Kamera geschraubt wird, weitet sich das Bildfeld auf 0,25 Grad. Bei Kameras mit einem Halbzollchip ist nun schon die komplette Sonne zu sehen.
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Sonne mit Reducer und DMK
Kameras mit Viertelzollchip benötigen fĂŒr die komplette Sonne zwischen Reducer und Kamera noch eine VerlĂ€ngerungshĂŒlse.

Komplette Sonne auf einem 1/4 Zoll-Chip
Die Quark-Filter sind in zwei Varianten erhÀltlich: Einer Protuberanzenversion und einer ChromosphÀrenversion die auf der OberflÀche einen besseren Kontrast liefert. Die Protuberanzen sind in der ChromosphÀrenversion dunkler, sind aber noch gut erkennebar. Diese Variante wird daher von den meisten Kunden bevorzugt.
- Der Filter ist ĂŒber eine Heizung regelbar. Ăber die WĂ€rmeausdehnung wird der Abstand der Schichten im Interferenzfilter gesteuert. Die Filterwirkung wird dadurch gleichmĂ€Ăiger als bei den Kippfassungen und ist vergleichbar mit einer Luftdrucksteuerung. Der Strom kommt ĂŒber einen 5V USB-Micro-Stecker. Ein Netzteil ist dabei. Wer netzunabhĂ€ngig sein möchte, kann ein Powerbank verwenden. Powerbanks sind im Elektrohandel als HandyladegerĂ€t erhĂ€ltlich.
Tags: DayStar, H-alpha, Sonne, Omegon, Filter, Quark, Protuberanzen, HII, Teleskop Zubehör
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19. Mai 2014, Stefan Taube
Die Sonne mit ihren zahlreichen dynamischen Prozessen zu beobachten ist eine sehr reizvolle Spielart der Astronomie. Der nĂ€chstgelegene Stern steht praktischerweise tagsĂŒber hoch am Himmel. Man kann zwar fast jedes Teleskop preisgĂŒnstig mit einer Sonnenschutzfolie ausstatten und damit Sonnenflecken beobachten, doch so richtig zeigt sich die Dynamik der Sonne erst im H-alpha-Licht bei 656 Nanometer WellenlĂ€nge.

Protuberanz am Sonnenrand fotografiert mit dem QUARK H-alpha
Auf diesem Bild sehen wir dynamische PhĂ€nomene oberhalb der hellen OberflĂ€che der Sonne. Die Sonne hat natĂŒrlich keine feste OberflĂ€che, doch erreicht uns aus dem Bereich der sogenannten PhotosphĂ€re das meiste Licht. Die grelle PhotosphĂ€re ĂŒberstrahlt darĂŒber liegende Schichten, in denen die spannendsten Dinge passieren. Dies betrifft vor allem die rotglimmende ChromosphĂ€re, die sich als roter Saum bei Sonnenfinsternissen zeigt. In dem Bild oben gelingt ein Blick auf die ChromosphĂ€re durch einen eleganten Trick: Wir filtern das Licht aus der PhotosphĂ€re bis auf eine schmale Spektrallinie, in der die ChromosphĂ€re selbst leuchtet. Hier hat die H-alpha-Strahlung eine WellenlĂ€nge von 656 Nanometer.
Zahlreiche spezielle Sonnenteleskope sind so konzipiert, dass sie nur diese eine WellenlÀnge durchlassen. Die helle PhotosphÀre wird so gefiltert und die dynamische SonnenatmosphÀre wird sichtbar.
Sehr beliebt fĂŒr diese Art Beobachtungen ist das Coronado PST. Wie alle anderen Sonnenteleskope ist es aber relativ teuer und nur fĂŒr diesen einen Zweck gedacht. WĂ€re es da nicht besser, wenn man durch ein simples Zubehör einfach sein gewohntes Teleskop in ein echtes H-alpha-Instrument verwandeln könnte? Speziell fĂŒr Refraktoren mit ĂffnungsverhĂ€ltnis f/4 bis f/9 gibt es hierfĂŒr jetzt das Quark H-alpha von DayStar Filters. Dieser Etalon-Filter mit eingebauter 4,3-fach Barlow wird einfach zwischen Teleskop und Okular gesteckt. Das funktioniert sowohl bei 1,25″- als auch bei 2″-OkularauszĂŒgen.
Die Abbildung zeigt schematisch die Funktionsweise:

Montage des QUARK H-alpha
FĂŒr kleine Refraktoren bis 80 Millimeter Ăffnung ist hier keine weitere Filterung nötig. Wir haben das Quark H-alpha mit einem AC 80/400 von Omegon getestet. Die NachfĂŒhrung mit dieser Montierung ist etwas unhandlich, besser geht es mit der Porta II, aber das Ergebnis ist ĂŒberzeugend: Protuberanzen als freischwebende Fetzen und elegante Bögen! Dem Vergleich mit dem Coronado PST muss das QUARK H-alpha in keinster Weise scheuen!

Das rote QUARK H-alpha am APO 66/400 von Omegon
FĂŒr die Ăffnung des Refraktors gibt es keine Obergrenze seitens des Herstellers. Bei gröĂeren Ăffnungen kann jedoch die zusĂ€tzliche Verwendung eines variablen Polfilters sinnvoll sein. Das QUARK H-alpha ist in zwei Halbwertsbreiten (HWB) verfĂŒgbar. Die HWB gibt an, wie scharf das Etalon die H-alpha-Spektrallinie aus dem Kontinuum filtert. Je nach Verwendungszweck werden die Filter optimiert. Daher gibt es das QUARK H-alpha in zwei Varianten: fĂŒr Protuberanzen am Sonnenrand (HWB 0,8 bis 0,6 Ă
ngström) oder die Sonnenscheibe (ChromosphĂ€re) (HWB 0,5 bis 0,3 Ă
ngström). Preislich gibt es keinen Unterschied.
Wenn Sie sich das QUARK H-alpha selber einmal anschauen wollen, besuchen Sie und uns doch an unserem Tag der offenen TĂŒr am 19. Juli in Landsberg am Lech bei MĂŒnchen.
Tags: DayStar, H-alpha, Sonnenfilter, Quark, Teleskop Zubehör
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15. April 2013, Bernd GĂ€hrken
Nach langer Durststrecke gab es am 15.April endlich mal wieder sonniges Wetter in SĂŒddeutschland. Die Gelegenheit wurde genutzt, um ein Lunt Solar Systems Sonnenteleskop ST 80/560 LS80T Ha B1800 C PT zu testen.
Mit 80mm Ăffnung und einem Blockfilter von 1,8cm gehört es zur Oberklasse der H-Alpha-Teleskope dieses Herstellers. Beim Blick auf die SonnenoberflĂ€che wurden wir nicht enttĂ€uscht. Die Vielzahl und Feinheit der Details lĂ€Ăt sich kaum beschreiben. Neben einigen kleinen, aber fein strukturierten hellen Protuberanzen, gab es auch einige groĂe, aber schwache GasausbrĂŒche, die weit in das Weltall reichten. Daneben waren auf der OberflĂ€che zwei mittlere Fleckengruppen zu sehen. Der visuelle Eindruck wurde durch die Verwendung eines Binokulars des Herstellers Williams Optics weiter gesteigert. Die Beobachtung mit zwei Augen bedeutet gerade bei der Sonne einen gewaltigen QualitĂ€tssprung.
Das Lunt ST 80 PT verfĂŒgt ĂŒber eine Luftdrucksteuerung.
Das Finetunig ist damit genauer abstimmbar, als mit den Kippfassungen gĂŒnstigerer GerĂ€te. Es gibt ein sehr homogenes Sonnenbild ĂŒber das komplette Bildfeld. Wir versuchten auch einige Fotos mit einer Canon EOS. Diese Kameras verfĂŒgen jedoch ĂŒber einen H-Alpha-blockenden Schutzfilter. Die Fotos können daher den Eindruck mit dem Auge nicht ganz wiedergeben.

Unsere Berater bei der H-alpha Beobachtung der Sonne durch ein Lunt ST80/560 Ha Teleskop mit Binokular
Tags: Lunt, PT, Binokular, Teleskop Zubehör, Teleskop, H-alpha, Sonne, William Optics, Sonnenteleskop
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10. August 2012, Bernd GĂ€hrken
In der Zeit um Vollmond ist die Fotografie schwacher Deepskybjekte normalerweise unmöglich. Der Mond ĂŒberstrahlt alles und die Sternhaufen und Nebel versinken im Hintergrund. Allerdings gibt es fĂŒr die Gasnebel eine Fotomöglichkeit, die selbst bei Vollmond funktioniert. Mit Hilfe von engen Linienfiltern kann die Störstrahlung soweit reduziert werden, dass selbst unter widrigsten Bedingungen High-End-Fotos möglich sind. Die Gasnebel strahlen nĂ€mlich nur auf den WellenlĂ€ngen bestimmter Atome. Bei Planetarischen Nebeln und Supernovaresten sind meist die grĂŒnen O-III Linien bei 496 nm und 501 nm dominant. Bei Sternentstehungsregionen ist die rote HII-Line bei 656 am stĂ€rksten.
Indem man drei Bilder mit verschiedenen Linienfiltern kombiniert, lassen sich Falschfarbenbilder mit physikalisch interessanten Hintergrund generieren. Einzelne Linienfilteraufnahmen kann man auch mit echten RGB-Bildern zu einem L-RGB Bild mit realitÀtsnahen Farben kombinieren. Bei diesen Fotos kommt die Struktur aus einer tief belichteten Luminanzaufnahme im H-Alpha oder O-III, die dann mit mit dem Farbauszug einer kurz belichteten RGB-Aufnahme kombiniert wird. So sind selbst bei Mond im Lichtermeer einer Millionenstadt tolle Resultate möglich.
Der Nachteil dieser Technik ist der hohe Aufwand bei der Bildverarbeitung. Es gibt jedoch Freewareprogramme wie Fitswork oder Deepskystacker die sehr hilfreich sind. Eine professionelle Software ist Maxim-DL. Ein dazu passendes Buch mit DVD, auf der ĂŒber 40 nĂŒtzliche Freeware-, Shareware-, und Demoprogramme enthalten, wĂ€re Digitale Astrofotografie von Axel Martin und Bernd Koch.
Eine Empfehlung wĂ€re auch das Linienfilterset Baader Planetarium LRGBC-H-alpha Filtersatz, das keine WĂŒnsche offen lĂ€sst. Mit diesem Set ist man astrofotografisch komplett ausgerĂŒstet. Möglich sind RGB, L-RGB, HII-RGB und Linienfilteraufnahmen in der Hubblepalette. Der Filtersatz besteht aus insgesamt 8 Filtern: Einem Farbfiltersatz mit Rot, GrĂŒn, Blau, einem IR-undurchlĂ€ssigen Luminanzfilter, einem IR-durchlĂ€ssigen Klarglasfilter sowie drei Schmalbandfiltern fĂŒr H-Alpha, O-III und S-II. Alle Farbfilter sind hochwertige Interferenzfilter in 2 Zoll. Die Linenfilter haben eine Halbwertsbreite von nur 7nm. Was mit solch engen Filtern möglich ist, zeigt das folgende Foto des sehr schwachen Halos vom NGC 6826. Der Nebel ist auch als „Blinking Planetary“ bekannt. Die Aufnahme entstand bei Vollmond mitten in der MĂŒnchener Innenstadt. Das kleine Inset ist ein Bild des Mount Palomar Sky-Survey im Originalformat!

Halo von NGC6826
Tags: Filter, Linienfilter, Planetarischer Nebel, O-III, Teleskop Zubehör, H-alpha
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22. Juni 2012, Bernd GĂ€hrken
Um den Venustransit am 6.6.2012 komplett zu beobachten, musste man weite Wege auf sich nehmen.
Komplett sichtbar war er nur im östlichen Pazifikraum und horizontnah am Nordkap. Die besten Wetterprognosen gab es fĂŒr Australien. Die anderen Standorte hatten mit einer Bewölkungswahrscheinlichkeit von etwa 70% zu kĂ€mpfen. In Deutschland ist der Transit nur am Ende zu sehen gewesen. Leider war am Morgen des 6.6.2012 der gröĂte Teil Mitteleuropas mit Wolken bedeckt.
Die Reise unseres Mitarbeiters Bernd GĂ€hrken fĂŒhrte in den Norden Skandinaviens. Weil man dort mit einem 7 stĂŒndigen Abstand Ein- Austritt sehen konnte, verdoppelte sich die Chance das zumindest einen Kontakt zu erwischen. Das mehr als 1000m hohe KĂŒstengebirge sollte als Wetterscheide fungieren. Es bestand Hoffnung das es entweder östlich oder westlich einen Föhn-Effekt mit WolkenlĂŒcken geben könnte.
TatsĂ€chlich spielte in Norwegen das Wetter mit und der Eintritt war dort gut zu verfolgen. Der erste Kontakt erfolgte kurz vor Mitternacht Ortszeit und so war die Venus vor der Mitternachtssonne zu sehen. Trotz der HorizontnĂ€he gelangen einige brauchbare Fotos. Der niedrige Sonnenstand hatte ein schlechtes Seeing und eine starke Refraktion zur Folge. Die Transparenz war aber zum Beginn exzellent und daher wurde versucht den Eintritt im H-Alpha-Bereich aufzunehmen. Die Strukturen auf der SonnenoberflĂ€che sind bei dieser WellenlĂ€nge sehr viel gröĂer und bieten dem Auge Fixpunkte. Zudem spielt bei einer einzelnen WellenlĂ€nge die Refraktion keine Rolle und das Seeing sollte bei einer hohen WellenlĂ€ngen etwas besser sein. Mit diesen Technik gelang es sogar fotografisch den Lomonosov-Ring nachzuweisen. Er war beim Transit 2004 auch visuell gut sichtbar. Dieses mal jedoch war er mit dem Auge am Teleskop nur ansatzweise zu erkennen.
Verwendet wurden diese Kameras: The Imaging Source DMK 21AU04.AS Schwarz/WeiĂ-Kamera, USB und Meade DSI III PRO Deep-Sky-Kamera mit RGB Filtersatz und Autostar Suite Software

Venus vor der H-Alpha-Sonne

Lomonosov-Ring
Tags: Venustransit, MEADE, H-alpha, Sonne, The Imaging Source
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20. Juni 2012, Ben Schwarz

Mit der Vorstellung der EOS 60Da, einer hochauflösenden DSLR- Kamera fĂŒr Astrofotografen erweitert Canon seine EOS Serie. Basierend auf den technischen Spezifikationen der EOS 60D ĂŒbertrifft die Kamera das VorgĂ€ngermodell EOS 20Da: Die EOS 60Da ermöglicht das Fotografieren von InfrarotphĂ€nomenen wie beispielsweise diffusem Nebel. Dank des modifizierten Tiefpassfilters wird auch langwelliges Hα Licht (hydrogen-alpha) erfasst. Die EOS 60Da ist absofort zum Preis von 1399 Euro bei uns erhĂ€ltlich.
Tags: H-alpha, Canon, Kamera, Astrofotografie, EOS 60Da, DSLR, Teleskop Zubehör
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12. Mai 2011, Bernd GĂ€hrken
Die Meade-Tochter Coronado hat ihre Solarmax-Teleskope um ein neues Feature erweitert. Die Modelle mit 90mm Ăffnung haben nun tubusmittig einen Hebel zur Kippung des Etalons. Nun kann man auch wĂ€hrend der Beobachtung am Okular komfortabel die Kippung variieren ohne bis zum Objektiv greifen zu mĂŒssen. In der ersten Maiwoche hatten wir Gelegenheit ein GerĂ€t zu testen.

Das Solarmax90 machte einen guten Eindruck. Er lieferte ein kontrastreiches Bild von OberflĂ€che und Protuberanzen. Die Filter war sehr homogen. Trotz des eher mittelmĂ€Ăigen Seeings waren in den Protuberanzen zahlreiche Strukturen zu erkennen. Mit einer Webcam gelangen einige Fotos, die jedoch die Pracht des visuellen Eindrucks kaum wiedergeben können.

Sonne mit dem Solarmax90
Tags: H-alpha, Sonne, Coronado, Sonnenbeobachtung, SolarMax, Teleskop
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