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Merkurtransit am 09. Mai: So beobachten Sie ihn erfolgreich

26. April 2016, Marcus Schenk

Der Merkur wandert am 09. Mai ĂŒber die Sonne und bietet uns ein faszinierendes Schauspiel. Innerhalb von 7,5 Stunden zieht der sonnennahe „Zwerg“ Merkur ĂŒber die untere HĂ€lfte der Sonnenscheibe. Er hat es also ganz und gar nicht eilig.

Global gesehen ist das PhÀnomen seltener als eine Sonnenfinsternis. Wir finden, allein das ist Grund genug, dass jeder Hobbyastronom diesen Gastauftritt des Merkur verfolgen sollte. Zahlreiche Beobachter haben sich diesen Termin schon dick im Kalender markiert. Sie auch? Dann ist ja alles klar. Doch haben Sie sich auch schon vorbereitet? Hier sind 4 Punkte, damit Ihre Beobachtung erfolgreich wird:

1. Merkurtransit: So entsteht er

Der letzte Merkurtransit am 07.05.2003

Der letzte Merkurtransit am 07.05.2003

Ein Ereignis ist erst dann faszinierend, wenn Sie wissen, was dahinter steckt. Jemand bekommt eine Galaxie durch ein Teleskop gezeigt und sagt vielleicht „Aha, ein nebliges Etwas.“ Doch wenn er etwas ĂŒber die Natur des Objekts weiß, entfacht das die Faszination. Genauso ist es auch mit Merkur.

Der Merkur ist der innerste Planet unseres Sonnensystems und umkreist die Sonne einmal in 88 Tagen. Doch betrachten wir die Umlaufzeit von Merkur von der Erde aus, braucht er nicht 88, sondern 116 Tage fĂŒr einen ganzen Umlauf.
Der Grund: Die Erde steht nicht still, sondern bewegt sich in dieser Zeit ebenfalls um die Sonne. Nach 116 Tagen ĂŒberholt der Merkur unseren Planeten.

Alle 116 Tage bzw. fast vier Monate steht Merkur in unterer Konjunktion. Er befindet sich dann in einer Linie zwischen Erde und Sonne – Ă€hnlich wie der Mond bei einer Sonnenfinsternis.

Doch warum sehen wir dann nicht mehrmals im Jahr einen Durchgang?

Das liegt an seiner besonderen Bahn um die Sonne, die um 7° gegen die Ekliptik (das ist die Bahnebene der Erde) geneigt ist. Meist zieht Merkur oberhalb oder unterhalb der Sonne vorbei. Wir merken davon dann nichts.

Bei unterer Konjunktion steht der Merkur zwischen Sonne und Erde in einer Linie. Quelle: Wikipedia

Bei unterer Konjunktion steht der Merkur zwischen Sonne und Erde. Die drei Himmelskörper bilden eine Linie. Quelle: Wikipedia

Denn nur dort, wo sich Merkur- und Erdbahn schneiden, können wir einen Transit erleben. Der Merkur muss sich zum Zeitpunkt seiner unteren Konjunktion nahe dieser Schnittpunkte (auch Knotenpunkte genannt) aufhalten. Pro Jahrhundert tritt dieser „Zufall“ etwa 13-14-mal ein. Jetzt sehen wir, wie ein kleines schwarzes Scheibchen ĂŒber die Sonne wandert

Der letzte von Europa aus sichtbare Transit fand am 7. Mai 2003 statt. Lustigerweise sind das fast auf den Tag genau 13 Jahre, die seitdem vergangen sind. Dazwischen gab es andere Transite, die wir aber nicht sehen konnten.

Wenn Sie Ihr Nachbar neugierig fragt, was Sie denn durch Ihr Teleskop beobachten, dann zeigen Sie ihm doch einfach die Sonne und erklÀren ihm, was dahintersteckt.

2. Die zeitliche Planung

Es ist besonders wichtig, zu wissen, wie der Transit ablÀuft und wann Sie ihn genau beobachten können. Dazu haben wir Ihnen die Zeiten in einer Tabelle zusammengestellt.

1. Kontakt
2. Kontakt
Mitte des Transits
3. Kontakt
4. Kontakt
13:12 Uhr 13:15 Uhr 16:56 Uhr  20:37 Uhr  20:40 Uhr

Bei einem Transit oder einer Finsternis gibt es immer vier Kontakte, bei denen das Objekt die Sonne berĂŒhrt. Beim 1.Kontakt kommt der Planetenrand das erste Mal mit der Sonne in BerĂŒhrung. Beim 2. Kontakt befindet sich auch der gegenĂŒberliegende Rand d.h. das ganze Objekt innerhalb der Sonnenscheibe. Der 3. Kontakt gibt an, wann das Objekt das erste Mal den anderen Sonnenrand berĂŒhrt. Beim 4. Kontakt verlĂ€sst Merkur die Sonne und wird fĂŒr uns wieder unsichtbar.

Standort beachten
Der 4. Kontakt ist von den meisten Standorten nicht mehr zu sehen, da die Sonne vor dem Ende des Transits schon unter dem Horizont steht. Da ist es natĂŒrlich auch interessant, wo Sie Ihr Teleskop aufstellen. Gegen 13:12 steht die Sonne noch in sĂŒdlicher Region, je spĂ€ter es aber wird, desto mehr neigt sie sich gen Westen. Wenn Sie möglichst viel vom Transit beobachten wollen, sollten Sie daher auch auf eine gute Horizontsicht nach Westen achten.

Insgesamt dauert der komplette Transit 7,5 Stunden. In diesem Zeitraum bleibt natĂŒrlich genug Zeit fĂŒr eine intensive Beobachtung. Doch bevor es so weit ist, sollten Sie noch etwas beachten…

3. Sonnenfilter und Teleskop ist ein „Muss“

Beobachten Sie die Sonne niemals ohne einen geeigneten Filter. Diese Warnung kann man nicht oft genug wiederholen. Bei jeder Sonnenfinsternis gibt es Menschen, die trotz Warnungen ohne Filter in die Sonne blicken und dann unter AugenschĂ€den leiden. Unser Augenlicht ist heilig und wir mĂŒssen es durch Filter schĂŒtzen.

„Niemals ohne Filter beobachten!“

Solarix Teleskop

Optimal fĂŒr Einsteiger: Das Solarix Teleskop mit Sonnenfilter und Smartphone-Adapter.

Der Merkur lĂ€sst sich nicht ohne Teleskop oder Fernglas beobachten, dafĂŒr ist er viel zu klein. Er bedeckt nur 0,004% der gesamten Sonnenscheibe. Sein scheinbarer Durchmesser bringt nur etwa 12“ (Bogensekunden) auf der Skala.
Wir mĂŒssen vor dem Objektiv unseres Teleskops einen Sonnenfilter montieren. Diesen gibt es als Folie zum Basteln und sogar als komplettes Set in Fassung. Damit haben Sie fĂŒr Ihr Teleskop schon eine professionelle Lösung zur Hand. Lesen Sie dazu auch den BlogbeitragMerkurtransit am 9. Mai 2016!“ NatĂŒrlich sind die Filter in unserem Shop sicher und zertifiziert.

Achtung: Blicken Sie auch mit Universe2go nicht in die Sonne. Ein perfektes Einsteigerteleskop fĂŒr diesen Zweck ist das Bresser Solarix Teleskop. Damit starten Sie auch ohne Vorkenntnisse direkt los.

Eine gĂŒnstige und gute Möglichkeit mit Ihrem Teleskop sicher zu beobachten sind die Omegon Sonnenfilter. Die Filter werden noch rechtzeitig vor dem Transit ausgeliefert.

4. Sonne und Merkur fotografieren

Dieses Ereignis ist selten. Toll, wenn man davon auch Fotos machen kann, oder? Die gute Nachricht: Sonnenfotografie ist keine Zauberei und recht einfach zu erlernen. Vor allem, wenn es sich um einen Planetentransit handelt.

DSLR-Kamera
FĂŒr die Fotografie mit einer Spiegelreflexkamera brauchen Sie nichts weiter als einen T2-Ring fĂŒr Ihr Kameramodell, einen Fokaladapter und natĂŒrlich Ihren Filter. Stellen Sie Ihre Kamera auf einen ISO-Wert zwischen 100 und 200 ein. Fokussieren Sie exakt und wĂ€hlen Sie wenn möglich die Spiegelvorauslösung Ihrer Kamera. Am besten arbeiten Sie zusĂ€tzlich mit einem Kabel- oder Funkauslöser. Testen Sie mehrere Belichtungszeiten, bis Sie die optimale Zeit gefunden haben. Es ist sinnvoll, die Kamera auf das unkomprimierte RAW-Bildformat einzustellen, damit können Sie Ihre Bilder im Anschluss besser bearbeiten. Übrigens: Die Sonnenfilter von Baader im unteren Bild lassen sich auf Teleskope, und durch das angeschnittene Design, auch auf Kameras und FernglĂ€ser montieren.

ASBF mit DSLR

So können Sie gefahrlos die Sonne fotografieren.

Smartphone
Ein Smartphone besitzt heutzutage fast jeder. Mit einem Smartphoneadapter fotografieren Sie besonders einfach die Sonne. Richten Sie Ihr Telefon mit dem Adapter an dem Okular aus, sind die Fotos von diesem besonderen Ereignis nur noch wenige Klicks entfernt.

Omegon Smartphone-Adapter (Telefon nicht im Lieferumfang)

Das Omegon Photoraphy Scope Apo 72mm mit einer Baader Sonnenfilterfolie

Das Omegon Photoraphy Scope Apo 72mm mit einer Baader Sonnenfilterfolie

Tipp fĂŒr Einsteiger: Das Bresser Sonnenteleskop Solarix ist, wie schon erwĂ€hnt, besonders einfach zu bedienen. Es besitzt eine kompakte Optik und eine azimutale Montierung. Ein Sonnenfilter und ein Smartphoneadapter gehören auch mit zur Ausstattung. Damit verfolgen Sie ein faszinierendes Ereignis, das Sie einfach mit Ihrem Smartphone festhalten. Und das Beste: Es kostet derzeit nur EUR 99,-

Fazit:
Sie sind vorbereitet und der Merkurtransit kann kommen. Hoffen wir auf schönes Wetter an diesem Tag. Die nĂ€chste AuffĂŒhrung „Merkur vor der Sonne“ bekommen wir erst wieder am 11.11.2019 zu sehen. Wir wĂŒrden uns freuen, wenn Sie uns erzĂ€hlen, wie Sie den Merkurtransit beobachtet haben. Und vielleicht gelingen Ihnen ja auch ein paar schöne Bilder.

Merkurtransit am 9. Mai 2016! (Ein Kommentar)

22. MĂ€rz 2016, Stefan Taube

Eines der astronomischen Highlights in diesem Jahr ist am hellichten Tag zu sehen: Der innerste Planet unseres Sonnensystems wandert vor der Sonne vorbei. Diese Mini-Sonnenfinsternis ist ein LehrstĂŒck in Himmelsmechanik und eine Gelegenheit, den Planeten Merkur zu sehen.

Merkurtransit

Merkurtransit, Quelle: wikipedia

Wenn der Mond vor der Sonne vorbei zieht, können Sie mit der Sonnenfinsternisbrille den Vorgang beobachten. Beim Merkur nĂŒtzt die Brille allerdings nichts. Der Planet Merkur ist mit seinem Durchmesser von 4.879 Kilometern nicht sehr viel grĂ¶ĂŸer als unser Erdmond, aber zum Zeitpunkt seines VorĂŒbergangs vor der Sonne etwa 80 Millionen Kilometer von der Erde entfernt! Sie benötigen daher ein optisches Instrument mit mindestens zehnfacher, besser fĂŒnfzehnfacher VergrĂ¶ĂŸerung.

Auf dem Bild links ist der Merkurtransit vom 08. November 2006 zu sehen. Merkur ist das kleine schwarze PĂŒnktchen unterhalb der Bildmitte. Sie sehen, der Planet ist deutlich kleiner als der Sonnenfleck, der links am Rande der Sonnenscheibe zu sehen ist. Sie brauchen also wirklich eine vergrĂ¶ĂŸernde Optik, um den Merkur vor der Sonnenscheibe zu sehen und zudem eine Methode, gefahrlos die Sonne zu beobachten.

Sonnenfilter

Okularrevolver

Mit dem Okularrevolver bequem die VergrĂ¶ĂŸerung Ă€ndern

    • AnlĂ€sslich des Merkurtransits bietet die Firma Baader preisgĂŒnstige Sets aus gefassten Sonnenfiltern und speziellen Okularen fĂŒr die Planetenbeobachtung. Zu diesen Merkurtransit-Sets gehört auch ein Okular-Revolver: Durch Drehung des Revolvers fĂŒhren Sie ein anderes Okular oder auch eine Kamera in den Strahlengang. So können Sie schnell zwischen verschiedenen Brennweiten wechseln. Gerade bei der Beobachtung von Objekten unseres Sonnensystems ist das sehr bequem. Die im Set enthaltenen Okulare sind sehr gut fĂŒr die Planetenbeobachtung geeignet. Wir haben daher dieses Angebot Sonnensystem-Set getauft.
    • Die im Sonnensystem-Set enthaltenen AstroSolar Teleskop-Sonnenfilter erhalten Sie natĂŒrlich auch einzeln. AusgerĂŒstet mit solch einem Filter können Sie die Sonne gefahrlos mit Ihrem Teleskop beobachten. Sie erkennen damit Sonnenflecken und Sonnenfleckengruppen und können beobachten, wie deren Anzahl im elfjĂ€hrigen AktivitĂ€tszyklus der Sonne ab- und zunimmt.
ASBF mit DSLR

Gefahrlos die Sonne fotografieren

  • Wenn Sie mit einem Spektiv die Sonne beobachten wollen, verwenden Sie einfach einen AstroSolar Spektiv-Sonnenfilter. FĂŒr ein Fernglas oder Foto-Objektiv den AstroSolar Binokular-Sonnenfilter. Sie sehen, wir fĂŒhren fĂŒr jede Optik den passenden Filter!
  • Sie können sich aber auch einen Sonnenfilter aus der AstroSolar-Folie selber basteln. Die Folie bieten wir dafĂŒr in drei verschiedenen GrĂ¶ĂŸen an. FĂŒr öffentliche VorfĂŒhrungen empfehlen wir allerdings doch eher einen fertig gefassten Sonnenfilter zu verwenden.

Übrigens: Wenn Sie Ihr Teleskop mit solch einem Sonnenfilter ausgestattet haben, können Sie den Merkurtransit ganz einfach mit dem Smartphone fotografieren und das Ergebnis gleich an Ihre Bekannten weiterleiten. Omegon bietet Ihnen hierfĂŒr einen passenden Adapter, mit dem das ganz ohne umstĂ€ndliche Fummelei geht.

Sonnenprojektion

    • Statt die Sonne durch das Teleskop zu betrachten kann man das Bild der Sonne auch auf eine helle FlĂ€che projizieren. Das hat den Vorteil, dass viele Beobachter gleichzeitig beobachten können und man den Merkurtransit zeichnerisch gut dokumentieren kann. Sehr beliebt fĂŒr diesen Zweck sind das Solarscope und der Bausatz Sonnen-Projektor. An ein Linsenteleskop kann auch direkt ein Sonnenprojektionsschirm angeschlossen werden.
lunt_Herschelkeil

Herschelkeil von Lunt

  • FĂŒr anspruchsvolle Beobachter und Fotografen lohnt sich die Anschaffung eines sogenannten Herschelkeils, auch Sonnenprisma genannt. Wir bieten das Modell der Firma Lunt Solar Systems in den beiden GrĂ¶ĂŸen fĂŒr 1,25″– und 2″-Steckmaß. Der Herschelkeil sieht wie ein Zenitspiegel aus und wird auch genau so in den Okularauszug gesteckt. Mit einem Okular oder einer Kamera können Sie dann die Sonne betrachten. Herschelkeile liefern ein sehr kontrastreiches, scharfes Bild. Allerdings sind der Verwendung von Herschelkeilen Grenzen gesetzt: Dieses Zubehör dĂŒrfen Sie nur an einem Refraktor bis maximal 150mm Öffnung verwenden, der Refraktor sollte keine Korrekturlinsen im Bereich des Okularauszuges haben (Reducer/Flattener) und Sie sollten zusĂ€tzlich einen variablen Polfilter benutzen, um das restliche Licht auf eine fĂŒr Sie angenehme Helligkeit zu dimmen.

Sonnenteleskope und H-Alpha-Filter

Wir bieten auch komplette Sonnenteleskope fĂŒr alle an, die ĂŒber den Merkurtransit hinaus vertieft in die Sonnenbeobachtung einsteigen wollen. Man kann mit einem Sonnenfilter nahezu jedes Teleskop sonnentauglich machen. Die meisten Sonnenteleskope bieten aber mehr. Sie haben einen eingebauten H-Alpha-Filter. Mit so einem Filter kann man die Sonne bei einer ganz bestimmten WellenlĂ€nge beobachten, in der sie sehr eindrucksvolle PhĂ€nomene wie Protuberanzen, Filamente und Flares zeigt. Der Klassiker unter den H-Alpha-Telekopen ist das Coronado PST. Seine Beliebtheit verdankt es seinem gĂŒnstigen Preis. Befestigen können Sie das PST einfach auf Ihrem Fotostativ und schon erkunden Sie den nĂ€chstgelegenen Stern unseres Universums.

Das PST hat die Sonnenbeobachtung im H-Alpha-Licht populĂ€r gemacht, doch revolutioniert wurde sie durch das Daystar Quark. Mit diesem geregelten H-Alpha-Filter sind beeindruckende Aufnahmen der Sonne möglich. Lesen Sie dazu auch den folgenden Blogbeitrag: GĂŒnstig zur H-Alpha-Sonne mit dem Daystar Quark-Sonnenfilter.

Der besondere Clou: Sie können das Quark wahlweise in einer Variante kaufen, die wie ein Okular einfach in ein bereits vorhandenes Linsenteleskop gesteckt wird, oder fest verbaut als Sonnenteleskop SolaREDi 66.

Den Merkur sieht man durch ein H-alpha-Teleskop natĂŒrlich auch.

DayStar SolaREDi 66

Mondshow am 17. MĂ€rz: So beobachten Sie den Hesiodusstrahl (Ein Kommentar)

13. MĂ€rz 2016, Marcus Schenk

Der Mond bietet uns tausende Krater, Ebenen und Erhebungen. Immer wieder zeigt er uns durch seine Phasen unterschiedliche Gesichter. Man meint, auf dem Mond gĂ€be es keine VerĂ€nderungen. Das Gegenteil ist der Fall: Am 17. MĂ€rz können wir den berĂŒhmten Hesiodusstrahl beobachten. RĂŒsten Sie sich fĂŒr ein faszinierendes Ereignis!

MondTouptek

Aufnahme: Carlos Malagon

Was an Hesiodus einfach anders ist…

Der Krater Hesiodus ist etwas ganz Besonderes: ZufĂ€llig besitzt er eine kleine lĂ€ngliche Öffnung in seiner Kraterwand.

Diese kleine LĂŒcke sorgt bei uns Beobachtern fĂŒr eine spannende Himmelsshow. Sie hĂ€ngt mit der aufgehenden Sonne des zunehmenden Mondes zusammen. WĂ€hrend die  Sonne den Krater Pitatus bereits vollstĂ€ndig beleuchtet, liegt Hesiodus noch völlig im dunkeln. Doch sein Kraterrand wird schon beleuchtet.

Hier kommt seine LĂŒcke ins Spiel.

Ein zarter Sonnenstrahl gleitet wie eine feine Speerspitze durch die Nacht. Sie nimmt nach einer Zeit eine Kegelform an. Zuerst unscheinbar, doch dann bahnt sich der Strahl immer weiter seinen Weg ĂŒber den Kraterboden. Nach etwa zwei Stunden hat der Strahl den gesamten Krater durchquert und kommt am inneren östlichen Kraterwall, bei der Verbindung zwischen Pitatus und Hesiodus, an.

Das Programm: So lÀuft die Show ab

Ihr Teleskop sollten Sie am besten schon frĂŒhzeitig aufstellen, am besten gegen 17:00 MEZ. So kann es schon in aller Ruhe auskĂŒhlen. Sie kommen dann aber erst gerade von der Arbeit nach Hause? Manche Hobbyastronomen lassen Ihr Teleskop auch mal aufgestellt draußen stehen. Sie nutzen dann z.B. Teleskop-SchutzhĂŒllen, damit der Tau und leichter Regen abgehalten wird.  Richten Sie Ihr Teleskop am besten jetzt schon auf den Mond aus.

‱    17:55 MEZ. Um diese Uhrzeit beginnt der Hesiodusstrahl.
‱    18:05 MEZ. Nach etwa 10 Minuten bemerken Sie einen deutlich sichtbaren Strahl
‱    18:30 MEZ. Nach etwa 30 Minuten hat der Strahl die Kratermitte erreicht.
Ab jetzt wÀchst der Strahl aber deutlich langsamer.
‱    20:00 MEZ. Etwa um diese Uhrzeit erreicht der Strahl den anderen Kraterwall.

WĂ€hrend des Beobachtung können Sie verschiedene Lichtfiguren innerhalb des Strahls beobachten. Bei gutem Seeing und mit einem grĂ¶ĂŸeren Teleskop sehen Sie außer dem Strahl auch einen weiteren hellen Lichtspot, der sich in der NĂ€he der gegenĂŒberliegenden Kraterwand zeigt.

Den Krater Hesiodus finden Sie angrenzend an das Mare Numbium. Um sich zu orientieren, werfen Sie am besten einen Blick in eine Mondkarte.

Hesiodus

In dieser Animation sehen Sie, wie der Lichtkeil durch den Krater Hesiodus wandert. Genau so können Sie das auch mit Ihrem Teleskop sehen. Aufnahme und Animation: Bernd GÀhrken

Damit beobachten und fotografieren Sie den Hesiodusstrahl

Das Gute an der Mondbeobachtung: Es geht schon mit kleinsten Teleskopen. Auch wenn Sie den Krater Hesiodus beobachten, geht das bereits mit einem 70mm Refraktor oder einem kleinen Reflektor. GrĂ¶ĂŸere Teleskope ab 150mm Durchmesser (wie das Omegon Advanced 150/750 EQ-300) zeigen aber schon mehr Details. Da der Mond im Teleskop recht hell erscheint, ist ein Mond- und Graufilter ein Basiswerkzeug fĂŒr den Mondbeobachter.

FĂŒr Fotos eignet sich eine Spiegelreflexkamera mit entsprechenden Adaptern. Der Vorteil: Sie brauchen in der Regel nur einen einfachen 1,25″ oder 2″ Fokal- und Projektionsadapter und einen T-2 Ring fĂŒr Ihre Kamera. Dazu einen Fern- oder Kabelauslöser.

Die hohe Kunst ist es richtig scharf zu stellen. Arbeiten Sie am besten mit dem Livemodus Ihrer Kamera. Jetzt testen Sie verschiedene Belichtungszeiten, je nachdem, ob Sie eine lange oder kurze Brennweite gewÀhlt haben.

Da die meisten Menschen inzwischen ein Smartphone besitzen, ist ein Foto mit dem Omegon Smartphone-Adapter ein interessanter Versuch. Einfach das Smartphone einlegen und dann mit einem Standard 1,25″ Okular (z.B. Plössl) verbinden. Gerade fĂŒr die Besitzer von kleinen Teleskopen ist das sicher eine interessante Alternative.

Eine andere Methode ist die Aufnahme mit einer Astrocam und einer Barlowlinse, mit der Sie das Bild sogar live an Ihren Laptop liefern.

Fazit:

Der Hesiodusstrahl hat keinen wissenschaftlichen Wert, aber er ist ein interessantes PhĂ€nomen. Seit die Zeitschrift Sky&Telescope 1996 das erste Mal darĂŒber schrieb ist der Hesiodusstarhl in das Interesse von Amateurastronomen gerĂŒckt.

Beobachten Sie am 17. MĂ€rz auch den Hesiodusstrahl?

Test eines Coronado SolarMax II

19. Februar 2016, Bernd GĂ€hrken

Die Firma Coronado deckt die Sonnenbeobachtungssparte des Herstellers Meade ab. Neben den Kleinteleskopen der PST-Baureihe mit 40mm Öffnung sind auch die SolarMaxII mit 60 und 90mm Öffnung erhĂ€ltlich. Die SolarMaxII gibt es in verschiedenen Untervarianten mit unterschiedlichen BlockfiltergrĂ¶ĂŸen als Single-Stack und Double-Stack. Die Double-Stack verfĂŒgen ĂŒber zwei Etalons die in Kombination Bandbreiten unter 0,5 Angstrom ermöglichen.

Das aktuell lieferbare Topmodell ist der 90mm SolarMaxII als Doublestack mit 30mm Blockfilter. Wir hatten am 12.2.2016 die Möglichkeit, dieses GerĂ€t zu testen. Nun ist der Winter wegen seines niedrigen Sonnenstandes fĂŒr die Sonnenbeobachtung eher ungeeignet. Doch an diesem Februartag spielte der Double-Stack seine StĂ€rken aus. Unisono waren sich unsere Experten einig: Ein so kontrastreiches Bild der SonnenoberflĂ€che wurde seit Jahren nicht mehr gesichtet.

Leider waren an diesem Tag keine Protuberanzen zu sehen, doch ein paar schöne Bilder der OberflĂ€che waren möglich. Verwendet wurde eine Omegon-Proteus, die als Schwarzweiß-Kamera im roten H-Alpha-Bereich eine optimale Auflösung liefert.

Komet Catalina auf gutem Kurs

13. November 2015, Bernd GĂ€hrken

Der Komet C/2013 US10 (Catalina) wurde 2013 durch Beobachtungen der Catalina Sky Survey entdeckt. Seit damals wurde er stetig heller und erreicht aktuell auf der SĂŒdhalbkugel die Grenze zur Sichtbarkeit mit dem freien Auge. Falls der Trend anhĂ€lt dĂŒrfen wir uns in Deutschland ab Ende November ĂŒber einen gut sichtbaren Fernglaskometen freuen, der an sehr dunklen Standorten auch mit freien Auge sichtbar sein könnte. Bis Mitte Januar streicht er aus dem Sternbild Jungfrau kommend in einem weiten Bogen bis zum Himmelsnordpol. Die Helligkeit sollte dabei konstant bei etwa 5 mag liegen. Catalina wĂ€re damit vergleichbar mit dem Kometen C/2014 Q2 Lovejoy der Anfang 2015 eine gute Show geboten hat.

Kometen dieser GrĂ¶ĂŸe sind mit relativ einfacher AusrĂŒstung zu fotografieren. Eine gute Spiegelreflexkamera mit einem ordentlichen Teleobjektiv liefert schon brauchbare Resultate. Falls eine astronomische CCD-Kamera vorhanden ist, kann die QualitĂ€t nochmal betrĂ€chtlich gesteigert werden. Um die CCD mit einer Fotooptik zu verbinden empfehlen wir den Omegon T2-Adapter fĂŒr Canon EOS Objektive. Mit dem optionalen  i-Nova Adapter Nikon DSLR Objektiv auf Canon EOS lassen sich zusĂ€tzlich auch Nikon-Objektive anschließen. Was man erwarten darf, zeigt die folgende Aufnahme des Kometen Lovejoy mit einem 200mm Teleobjektiv und einer Atik420. Der Schweifabriss vom 13.1.2015 ist als heller Knoten gut zu erkennen. Als Montierung eignen sich die Skywatcher StarAdventurer und der iOptron Skytracker.

Komet Lovejoy mit 200mm Tele

Komet Lovejoy mit 200mm Tele

Karten und Ephemeriden fĂŒr den Kometen Catalina gibt es unter:

http://www.waa.at/hotspots/kometen/c2013us10/index.html und http://www.kometenseiten.de/aktuell.html

Einen RĂŒckblick auf Komet C/2014 Q2 Lovejoy gibt es unter: http://www.astrode.de/1ko12lj14.htm

Omegon Apo 104 ED Triplet: Ein brillantes Fenster ins Universum

4. August 2015, Marcus Schenk

Der neue 104/650mm Ed Triplet Apochromat ist das Flagschiff von Omegon. Nicht in puncto GrĂ¶ĂŸe, sondern in puncto Brillanz und SchĂ€rfe. Nun gibt es bereits viele Apochromaten mit einem Triplet Objektiv, also eine Zusammenstellung aus drei Linsen. Dabei besteht eine der Linsen in der Regel aus Sonderglas – zusammen ergibt sich eine möglichst farbreine Abbildung.

Omegon 104650 ED Triplet

Der Omegon Apo 104mm ED Triplet auf einer Atlux Montierung mit den Atik Kameras 414ES und Titan.

Was macht der neue Omegon 104mm Apochromat anders?

Er nutzt nicht nur eines, sondern gleich zwei SonderglĂ€ser (FPL-51 und FPL-53). Durch eine kluge Konstruktion erreichten die Designer eine noch bessere Farbkorrektur mit herausragender Brillanz und das bei einer sehr kurzen Brennweite von nur 650mm. Das macht diesen Refraktor nicht nur zu einem kontraststarken GerĂ€t, sondern auch zu einem Talent fĂŒr High-End Astrofotografie. Besonders bei Sternfeldaufnahmen ist dieses Teleskop enorm leistungsstark.

Der Praxistest:

Wie zeigt sich das First Light mit diesem Refraktor? Finden wir es heraus! Unser Kollege Carlos Malagon testete den neuen Apochromaten unter spanischem Himmel. Der Apo wurde auf einer Atlux Montierung von Vixen (Ă€hnliches Modell hier) montiert und mit einem Omegon Modul Finder als Mini-Guide Teleskop ausgerĂŒstet.

Die AusrĂŒstung:
‱    Vixen Atlux
‱    Omegon Apochromat 104/650 ED Triplet
‱    Guidescope: Omegon Modul Finder
‱    Kamera: Atik414ES
‱    Guidekamera: Atik Titan mono

Ganz nebenbei: Der Modul-Finder als kleines „Kontrollteleskop“ ist eine geniale Methode Astrofotografie zu betreiben, wenn Ihr Teleskop kein großes Leitrohr mehr trĂ€gt.

Testaufnahme Antenne

Die Testaufnahme der Antenne

Sehen Sie irgendwelche Farbfehler in dem folgenden Testbild? Wir können hier keine erkennen. Es ist sinnvoll eine Antenne oder etwas Ähnliches fĂŒr einen ersten Optiktest zu verwenden. Am Rand der Metallteile, dort wo die Sonne sich spiegelt, erkennt man gnadenlos die FarbschwĂ€chen einer Optik. Unser 104mm Apochromat zeigt jedoch keine Spur von Farbe. Ein gutes Zeichen fĂŒr Brillanz und Kontrast.

PHD Guiding

Astroart

Astroart 5.0

Fotografiert wurde mit dieser AusrĂŒstung der Planetarische Nebel M57 und fĂŒr das Guding wurde das beliebte Programm PHD Guiding verwendet. Als Aufnahmesoftware kam Astroart 5.0 zum Einsatz. Das erste Ergebnis kann sich sehen lassen! Der Ringnebel wurde mit der Atik 414ES 300 Sekunden lang belichtet. Die Sterne sind perfekt rund ĂŒber das gesamte Bildfeld.

Der Ringnebel M57 im Sternbild Leier + Flattener

Sie interessieren sich fĂŒr den Omegon Apo 104/650 ED Triplet (auch mit Field Flattener) und wollen mehr wissen? Dann rufen Sie uns doch einfach an oder schreiben eine Email. Unsere Berater freuen sich auf Sie!

Planetenfotografie mit einfachen Mitteln

22. Mai 2015, Stefan Taube

Unsere Kunden möchten von uns natĂŒrlich immer gerne wissen, was mit einem Teleskop möglich ist. In der Vorstellungswelt der astronomischen Einsteiger geistern dabei die im Internet oder Zeitschriften veröffentlichten astrofotografischen Aufnahmen. Diese meist sehr beeindruckenden Bilder stammen oft von semiprofessionellen Astronomen, die im Laufe ihres Hobbys eine AusrĂŒstung im Werte eines Kleinwagen erworben haben. Umso mehr freut es uns, wenn wir Feedback von Kunden bekommen, die mit relativ einfachen Mitteln Großes erreichen. Ihre Bilder sind realistischere Vorbilder fĂŒr die Neulinge in der Hobby-Astronomie.

Unser Kunde Thomas Marz schickte uns diese beiden Bilder des Planeten Jupiter.

Jupiter-Test

Jupiter fotografiert durch ein Einsteigerteleskop - rechtes Bild vergrĂ¶ĂŸert

Das linke Bild zeigt die weitgehend unbearbeitete Aufnahme. Thomas Marz hat den mit der Kamera erzeugten Videofilm lediglich mit der kostenlosen Software Fitswork „gestackt“. Beim sogenannten Stacking wird einfach aus den Einzelbildern eines Videos ein Summenbild errechnet. Wie das funktioniert steht zum Beispiel hier: Sonne, Mond, Planeten beobachten und fotografieren

Omegon Newton 76

Das Newton-Teleskop N 76/700 von Omegon

FĂŒr das rechte Bild hat Thomas Marz die linke Aufnahme um den Faktor drei vergrĂ¶ĂŸert und mit der ebenfalls kostenlosen Software Registax noch etwas nachbearbeitet. Aus den Bildern könnte Thomas Marz noch mehr Details herausarbeiten, doch wir wollen hier ganz absichtlich Bilder zeigen, die nĂ€her am ersten Eindruck sind.

Der eigentliche Clou: Thomas Marz verwendete fĂŒr dieses Bild ein preisgĂŒnstiges Einsteigerteleskop, nĂ€mlich das Omegon Newton 76/700 AZ-1. Als Kamera nutzte er ein Modell, mit dem CMOS-Sensor Aptina MT9M034, der zum Beispiel in der Kamera PLB-Cx von i-Nova verbaut ist.

Fazit: Mit Fleiß und Geschick kann man auch mit einfachen Mitteln viel erreichen und bevor man zu viel Geld investiert, sollte man einfach mal versuchen aus seiner EinsteigerausrĂŒstung das Maximum rauszuholen.

Aktueller Beobachtungstipp: Komet C/2014 Q2 (Lovejoy)

20. Januar 2015, Bernd GĂ€hrken

Helle Kometen die mit freien Auge leicht gesehen werden können sind selten. Im Mittel gibt es nur ein Exemplar im Jahrzehnt. Kometen fĂŒr das Fernglas gibt es dagegen fast jedes Jahr. Im Sommer 2014 erfreute der Komet C/2014 E2 (Jacques) mit einer Helligkeit von 6mag die Beobachter. Aktuell steht jedoch ein Schweifstern am Himmel, der Jaques um den Faktor 5 ĂŒbertreffen dĂŒrfte. Der Komet C/2014 Q2 (Lovejoy) zeigt einem seit Monaten stabilen Trend. Dabei steht er 40 bis 60 Grad hoch am dunklem und mondfreiem Nachthimmel. Ohne kĂŒnstliche Himmelsaufhellung mĂŒsste er als diffuses Scheibchen mit einem Feldstecher zu finden sein. Wir empfehlen das Omegon Fernglas Nightstar 15×70 oder das Omegon Fernglas Nightstar 25×100 mit Koffer zusammen mit dem Lumicon Swan Band Kometenfilter 1,25″.  Die beste Beobachtungszeit ist gegen 20 Uhr. Im Laufe des Monats wandert er vom Sternbild Stier in den Widder.

Der Entdecker des Kometen ist der Australier Terry Lovejoy. Durch Fleiß und GlĂŒck gelang es ihm bereits fĂŒnf Kometen zu finden. Auch C/2013 R1 trĂ€gt seinen Namen. Dieser Komet erreichte ebenfalls 4,5 mag und war im Herbst 2013 gut zu beobachten. Damals entstanden zahlreiche Fotos. Mit etwas GlĂŒck werden bei C/2014 Q2 Lovejoy Ă€hnliche Aufnahmen möglich sein.

Im Internet finden Sie zahlreiche Aufsuchkarten.

C/2013 R1 (Lovejoy) im Jahre 2013

C/2013 R1 (Lovejoy) im Jahre 2013

Inzwischen gelang es zahlreichen Beobachtern den Kometen zu fotografieren. In der 3. Januarwoche erreichte er 4,0m mag und war bei genauer Kenntnis der Position mit freien Auge als kleiner diffuser Fleck zu sehen. Die beiden folgenden Aufnahmen entstanden im bayrischen Voralpenland.

Komet Lovejoy am 12.1.2015

Komet Lovejoy am 12.1.2015

Komet Lovejoy am 11.1.2015

Komet Lovejoy am 11.1.2015

Live dabei beim Ausbruch des Vulkans Bardarbunga

30. September 2014, Bernd GĂ€hrken

Im Mittel bricht auf Island etwa alle 5 Jahre ein Vulkan aus. Im Jahre 2010 wurde vom Eyjafjallajökull der transatlantische Flugverkehr lahmgelegt. Der im September 2014 augebrochene Barbardunga produzierte keinen Ascheregen doch dafĂŒr trat wochenlang Lava aus. Die Erruption entwickelte sich zum grĂ¶ĂŸten Schauspiel seit dem Ausbruch von Hekla im Jahre 1947. Das Vulkangebiet lag am Fuße des riesigen Gletschers Vatnajökull. Es bestand die Möglichkeit, dass sich unter den Eismassen Schmelzwasser bildet, das in einer plötzlichen Sturzflut abfließen kann. Das Vulkangebiet wurde daher großrĂ€umig gesperrt und war nur mit einer Sondergenehmigung fĂŒr Wissenschaftler und Journalisten zu betreten. Mehr als 10% der InselflĂ€che waren auf den Karten als Sperrgebiet schraffiert. Reinhardt Wurzel gelang es als EigentĂŒmer von WR-Media eine der wenigen Presse-Genehmigungen zu ergattern. Astroshop.de-Mitarbeiter Bernd GĂ€hrken durfte ihn als Fotograf begleiten. Der Transport in das abgelegene Inselinnere erfolgte per Helikopter.

Helikopter

Helikopter

Beim Start fiel der Blick auf eine stark zerfurchte Landschaft. Die wsserreichen GletscherflĂŒsse haben tiefe Schluchten in die Ascheschichten gegraben. Mit zunehmenden Abstand von der KĂŒste, wurden die TĂ€ler langsam flacher und der Vulkan war schon von weiten als RauchsĂ€ule zu erkennen.

Anflug zum Bardarbunga

Anflug zum Bardarbunga

Aus der NĂ€he brachen die Lavafontainen als 100m hohe Flammenzungen aus der Erde. WĂ€hrend es Überflugs boten sich stets neue Perspektiven und es entstanden zahlreiche Aufnahmen.

Vulkanbild 1

Vulkanbild 1

Vulkanbild 2

Vulkanbild 2

Vulkanbild 3

Vulkanbild 3

Vulkanbild 4

Vulkanbild 4

Nach dem Flug wollten wir den Vulkan auch noch einmal in der Nacht erkunden. Ohne einheimischen FĂŒhrer wurde uns allerdings der Zutritt verweigert.

Zutritt verboten

Zutritt verboten

Aus der Ferne gelang immerhin eine Aufnahme der von der Glut beleuchteten Landschaft. Dazu wurde das Omegon Photoscope verwendet.

Vulkan bei Nacht

Vulkan bei Nacht

Photoscope und Astro-Stuhl

Photoscope und Astro-Stuhl

Als weiteres Astroshop-Produkt kam ein ein Astro-Dreibeinstuhl zum Einsatz. Das abschließende Gruppenfoto beweist, dass man mit diesem praktischen Hocker selbst auf einem Vulkan bequem sitzen kann.

Gruppenfoto

Gruppenfoto

GĂŒnstig zur H-Alpha-Sonne mit dem Daystar Quark-Sonnenfilter (3 Kommentare)

29. Juli 2014, Bernd GĂ€hrken

Im Preissegment unter tausend Euro gab es bislang zwei Möglichkeiten fĂŒr einen Blick auf die H-Alpha-Sonne: Das PST mit 40mm Öffnung von der Firma Coronado und den ST 35/400 von der Firma Lunt dessen Optik mit 35mm noch etwas kleiner ist.

Nun hat die Firma Daystar eine interessante Alternative auf den Markt gebracht. Der Quark-Sonnenfilter ist im unteren Preissegment eine Revolution! Er wird einfach in den Auszug gesteckt und verwandelt ein schon vorhandenes Teleskop in ein Sonnenfernrohr. Es wird keine extra-Optik benötigt und es kann die volle Öffnung des vorhandenen GerĂ€tes genutzt werden.

Ideal ist ein kleiner Refraktor. Vielen Beobachtern ist es wichtig, die Sonne im Okular komplett zu sehen. Bis 450 Millimeter Brennweite ist dies problemlos möglich. Bei Brennweiten zwischen 450 und 800 Millimeter empfiehlt der Hersteller die Kombination mit einem Reducer. Der Reducer ist bei uns mit der Produktnummer 33219 erhĂ€ltlich. Der Quark-Filter besitzt teleskopseitig ein 1,25“-Gewinde in das der Reducer eingeschraubt werden kann. Allerdings benötigt der Reducer etwa fĂŒnf Zentimeter Lichtweg nach innen. Dies ist problemlos möglich, wenn das Zenitprisma hinter den Quark-Filter verlegt wird. Bei Öffnungen ĂŒber 80 Millimeter sollte zudem ein Infrarotsperrfilter vorgeschaltet werden.

Konfiguation mit Reducer 33219

Konfiguation mit Reducer 33219

Falls Sie ein gut abgestimmtes Teleskop suchen, das zu ihrem Quark-Filter optimal passt, dann ist das  Photography Scope von Omegon eine gute Wahl.

Quark-Sonnenfilter mit DMK-Kamera

Quark-Sonnenfilter mit DMK-Kamera am Omegon Scope

Falls nicht schon vorhanden, sind Zenitspiegel und Okular extra zu bestellen. Passend wĂ€re: Skywatcher Zenitspiegel 90° 1,25″ und Omegon SWA 20mm Okular 1,25“.

Das Photography Scope ist als scharfe und farbreine ED-Optik ein echter Mehrwert und vielseitig einsetzbar. Auf Reisen ist man damit sowohl am Tag und in der Nacht, bei Sonne und Mond, bei der Natur- oder bei der Sternbeobachtung optimal gerĂŒstet. Das Gewicht des ReisegepĂ€cks wird verringert, weil gleich mehrere Zusatzoptiken eingespart werden können.

Das Photography-Scope ist auch fĂŒr Deepskyfotos verwendbar

Das Omegon Photography Scope ist auch fĂŒr Deepskyfotos verwendbar

Der Quark-Filter ist in der Kombination mit Binokularen gut zu verwenden. Mit dem Photography Scope von Omegon ist beim Binoeinsatz noch die komplette Sonnenscheibe sichtbar – und das ohne Glaswegkorrektor!

Quark-Filter mit Binokular

Quark-Filter mit Binokular

Der Strahlengang ist durch die Telezentrik am Ausgang fast parallel. Es gibt nur eine geringe Fokusdifferenz und eine geringe BrennweitenĂ€nderung. Daher liefert auch JEDE Kamera ein scharfes Bild. Die besten Ergebnisse lassen sich jedoch mit einer Schwarzweiß-Videokamera erzielen. Passend sind die DMKs von TheImagingSource, die Celestron Skyris-M, die ALCCD5 oder die MM-Modelle von ZWO. Wir haben einige Testaufnahmen mit der weit verbreiteten DMK21 erstellt. Sie besitzt einen 1/4 Zoll SW-Chip mit 4mm KantenlĂ€nge. Diese Kameras liefern die besten Ergebnisse bei einem ÖffnungsverhĂ€ltnis von f/20 bis f/30. Der Quark-Filter verlĂ€ngert die Brennweite um den Faktor 4,3. Mit dem Photography Scope ergibt sich bei f/24 eine optimale Auflösung.

Sonne am 7.7.2014 mit dem Daystar-Quark-Chromosphere

Mit dem Reducer 33219 lĂ€sst sich das Bildfeld vergrĂ¶ĂŸern. Wenn er frontseitig in die Kamera geschraubt wird, weitet sich das Bildfeld auf 0,25 Grad. Bei Kameras mit einem Halbzollchip ist nun schon die komplette Sonne zu sehen.

Sonne mit Reducer und DMK

Sonne mit Reducer und DMK

Kameras mit Viertelzollchip benötigen fĂŒr die komplette Sonne zwischen Reducer und Kamera noch eine VerlĂ€ngerungshĂŒlse.

Komplette Sonne auf einem 1/4 Zol-Chip

Komplette Sonne auf einem 1/4 Zoll-Chip

Die Quark-Filter sind in zwei Varianten erhÀltlich: Einer Protuberanzenversion und einer ChromosphÀrenversion die auf der OberflÀche einen besseren Kontrast liefert. Die Protuberanzen sind in der ChromosphÀrenversion dunkler, sind aber noch gut erkennebar. Diese Variante wird daher von den meisten Kunden bevorzugt.

Der Filter ist ĂŒber eine Heizung regelbar. Über die WĂ€rmeausdehnung wird der Abstand der Schichten im Interferenzfilter gesteuert. Die Filterwirkung wird dadurch gleichmĂ€ĂŸiger als bei den Kippfassungen und ist vergleichbar mit einer Luftdrucksteuerung. Der Strom kommt ĂŒber einen 5V USB-Micro-Stecker. Ein Netzteil ist dabei. Wer netzunabhĂ€ngig sein möchte, kann ein Powerbank verwenden. Powerbanks sind im Elektrohandel als HandyladegerĂ€t erhĂ€ltlich.