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Tipp zum Wochenende: Der kleine Vollmond (2 Kommentare)

22. April 2016, Stefan Taube

Es gibt ein paar Zahlen aus der Astronomie, die gehören einfach zur Allgemeinbildung. Eine davon ist die Entfernung des Mondes zur Erde. Wenn Sie sich dafĂŒr 384.000 Kilometer einprĂ€gen, liegen Sie ganz gut.

Dieser Wert gibt allerdings nur die mittlere Entfernung des Mondes an. Seit Johannes Kepler (1571-1630) wissen wir, dass sich die Himmelskörper nicht auf Kreis-, sondern auf Ellipsenbahnen um ihr Zentralgestirn bewegen. Dadurch variiert auch der Abstand des Mondes zur Erde. Besonders eindrĂŒcklich ist es, wenn sich der Mond zur Zeit seiner Vollmondphase im erdnĂ€chsten oder dem erdfernsten Punkt befindet. Die Abbildung unten zeigt den Unterschied, simuliert mit der Planetariumssoftware Stellarium.

Vollmond zu verschiedenen Zeiten

Links sehen wir den Vollmond in der Nacht von Freitag auf Samstag. Das rechte Bild zeigt den Vollmond am 14. November diesen Jahres. Dann wird er zur Vollmondphase am erdnĂ€chsten Punkt stehen. In Zahlen ausgedrĂŒckt: Derzeit befindet sich der Mond etwas ĂŒber 407.000 Kilometer von der Erde entfernt, am 14. November sind es hingegen nur 357.000 Kilometer. Übrigens: Der erdnĂ€chste Punkt der elliptischen Mondbahn wird PerigĂ€um genannt, der erdfernste ApogĂ€um. Derzeit ist also der Mond im Bereich seines ApogĂ€ums.

FĂŒr Sonnenfinsternisbeobachter ist es wichtig zu wissen, ob der Mond zum Zeitpunkt der Finsternis nahe dem ApogĂ€um oder dem PerigĂ€um steht. Ist der Mond von der Erde zu weit entfernt, kann er nĂ€mlich die Sonnenscheibe nicht komplett abdecken. Die Finsternis ist dann ringförmig.

Mit dem bloßen Auge ist der Unterschied zwischen dem besonders kleinen und dem großen Vollmond nicht zu erkennen. Wenn Sie den Vollmond aber regelmĂ€ĂŸig mit der gleichen Optik und Kamera fotografieren, können Sie die Unterschiede sehen.

Der Mond steht zu dieser Jahreszeit nicht besonders hoch am Himmel. Durch die flache Ekliptik bleibt er beim Aufgang lange nahe am Horizont. Hier zeigt sich ein weiteres PhĂ€nomen, das psychologischer Natur ist, nĂ€mlich die sogenannte MondtĂ€uschung. Die TĂ€uschung besteht darin, dass der Mond in HorizontnĂ€he viel grĂ¶ĂŸer zu sein scheint als dann, wenn er zu einer spĂ€teren Uhrzeit hoch am Himmel steht.

Dass es sich um keinen astronomischen Effekt, sondern um Wahrnehmungspsychologie handelt, kann man leicht beweisen, indem man den Mond fotografiert: Wenn er langsam hinter einem Berg am Horizont aufsteigt, sein Licht womöglich durch den Bergwald leuchtet, erscheint er riesengroß. Das muss natĂŒrlich fotografiert werden! Auf dem Foto wirkt die Szenerie dann aber eher enttĂ€uschend. Noch einfacher kann man sich von der Illusion ĂŒberzeugen, indem man den Mond mit dem Daumen des ausgestreckten Fingers abdeckt. Das Abdecken geht beim Mondaufgang genauso gut, wie um Mitternacht, wenn der Mond hoch am Himmel steht und zeigt so, dass der Mond seine GrĂ¶ĂŸe nicht geĂ€ndert hat.

Es wĂŒrde den Rahmen sprengen, hier zu erlĂ€utern, welche ErklĂ€rungsansĂ€tze es fĂŒr diese optische TĂ€uschung gibt. Wenn Sie mehr wissen wollen, lesen Sie bitte bei Wikipedia den Beitrag zur MondtĂ€uschung.

Völlig ungestört vom Mondlicht strahlt Jupiter im Sternbild Löwe hoch am SĂŒdhimmel.

Jupiter im Löwe

Jupiter ist noch immer ein sehr lohnendes Objekt fĂŒr jede Optik. Schon im Fernglas können Sie seine vier großen Monde als helle „Sternchen“ erkennen, die auf einer Linie links und rechts von dem Gasriesen stehen. Diese Monde sind wirklich groß. Kallisto, der Ă€ußerste der vier, ist fast so groß wie der Planet Merkur. In den folgenden NĂ€chten können wir beobachten, wie Kallisto sich immer weiter von Jupiter entfernt und so fast schon wie ein eigener Stern wirkt. Am Sonntag kehrt er dann von seinem Ausflug wieder Richtung Jupiter zurĂŒck.

Ganz nahe an Jupiter sehen wir die Monde Io und Europa, die sich langsam auf die Jupiterscheibe zubewegen. Io ist der innerste der vier Monde und daher auch der schnellste. Er erreicht Jupiter in der zweiten NachthÀlfte von Freitag auf Samstag um 1:53 Uhr MESZ und zieht vor der Planetenscheibe vorbei. Europa folgt um 4:12 Uhr.

Jupitermonde

Es besteht ĂŒbrigens durchaus noch die Möglichkeit, den Planeten Merkur am Abendhimmel zu sehen. Die beste Zeit dafĂŒr war zwar zwischen dem 10. und 19. April, doch empfiehlt das Kosmos Himmelsjahr, es ruhig noch bis zum 25. April zu versuchen. Viel Erfolg!

Tipps zum Wochenende: Das FrĂŒhlingsdreieck und der flinke Merkur

15. April 2016, Stefan Taube

Auch von der Stadt aus zu sehen: Das FrĂŒhlingsdreieck

Der Himmel im FrĂŒhjahr wird von drei hellen Sternen dominiert. Es handelt sich um den rötlichen Stern Arktur im Sternbild Bootes, die Spica in der Jungfrau und Regulus im Löwen.  Gemeinsam bilden sie das FrĂŒhlingsdreieck. Die Dreiecksseiten decken jeweils mehrere Handbreiten des Nachthimmels ab. Die Abbildung unten zeigt den Himmelsanblick gegen 22:30 Uhr in Richtung SĂŒdosten. Mit dem Aufgang von Spica ist das Dreieck komplett.

Fruehlingsdreieck

Bild erstellt mit stellarium.org

Den Stern Regulus können wir schon seit Wochen beobachten. Er ist im markanten Sternbild Löwe leicht zu finden. Auch Arktur steht bereits hoch am Himmel. Das Sternbild Bootes sieht ein bisschen aus, wie ein Kinderdrache, an dessen unterem Ende sich Arktur befindet. Mit dem neu hinzugekommenen Stern Spica schließt sich diese auffĂ€llige Sternanordnung des FrĂŒhjahrs.

Es gibt eine hĂŒbsche englischsprachige EselsbrĂŒcke, mit der man die beiden Sterne Arktur und Spica finden kann: Follow the arc to Arcturus, and speed on to Spica.

Das bedeutet: Suchen Sie zuerst den Großen Wagen im Sternbild Großer BĂ€r. Er steht hoch am Himmel. VerlĂ€ngern Sie gedanklich den kurvigen Schwung der Wagendeichsel ĂŒber den Nachthimmel. Der erste helle Stern, auf den Sie stoßen, ist Arktur, der zweite Spica. Die gelbe Kurve in der Abbildung oben verdeutlicht diesen Merkvers.

Sterne haben unterschiedliche Farben.

Wenn Sie diese Sterne gefunden haben, achten Sie auf die verschiedenen Farben. Der Stern Arktur erscheint rötlich, Spica hingegen strahlt in einem grellen blĂ€ulich-weißen Licht. Die unterschiedlichen Farben sind ein Hinweis auf die verschiedenen OberflĂ€chentemperaturen der beiden Sterne. Arktur ist ein sogenannter Roter Riese: relativ kĂŒhl, aber sehr groß. Mit einer Temperatur von etwa 4.300 Kelvin erscheint er rötlich. Spica hingegen ist ĂŒber 22.000 Kelvin heiß und somit weißglĂŒhend.

Im Fernglas und Teleskop lassen sich die unterschiedlichen Farben der Sterne deutlicher unterscheiden, als mit bloßem Auge.

So gut wie jetzt ist Merkur in diesem Jahr nicht mehr abends zu sehen!

Sehr heiß ist auch die OberflĂ€che Merkurs. Die Sonnenstrahlung ist dort intensiv genug, um Blei zu schmelzen. Der innerste Planet unseres Sonnensystems entfernt sich fĂŒr uns irdische Beobachter nie weit von der Sonne – mal steht er östlich, mal westlich neben ihr. Daher ist er auch schwer zu beobachten. Merkur – und ĂŒbrigens auch die Venus – können wir immer nur morgens oder abends sehen, jedoch nie mitten in der Nacht.

Jetzt bietet sich in diesem Jahr die einzige Gelegenheit, Merkur abends zu sehen. Am 18.04. erreicht der Planet mit knapp 20° seinen grĂ¶ĂŸten Winkelabstand von der Sonne. Um Merkur zu sehen, mĂŒssen Sie den Westhorizont absuchen. Der Planet folgt der bereits untergegangenen Sonne. Merken Sie sich also gut den Untergangspunkt der Sonne, um Merkur zu finden. Das Bild unten zeigt Merkur in der AbenddĂ€mmerung um 20:30 Uhr, dargestellt mit einer Planetariumssoftware.

Merkur

Bild erstellt mit stellarium.org

Beachten Sie, wie knapp Merkur ĂŒber dem Horizont steht. Die Höhe ist unter 10°. Der Baum im Bild verdeutlicht diese HorizontnĂ€he. Suchen Sie unbedingt einen erhöhten Beobachtungsplatz mit freiem Blick zum Horizont auf. Das Handplanetarium Universe2go zeigt Ihnen den Weg zu Merkur.

Durch das Teleskop betrachtet zeigt Merkur Phasen, so wie wir das von unserem Erdmond kennen. Am 20. April ist dafĂŒr der beste Zeitpunkt. Dann ist Merkur noch zu einem Drittel von der Sonne beleuchtet. Gelingt Ihnen die Beobachtung oder vielleicht sogar die Fotografie von Merkur? Wir freuen uns ĂŒber Ihre Kommentare!

Aus unserer Perspektive nĂ€hert sich Merkur in den folgenden Wochen wieder der Sonne an. Sein Winkelabstand zur Sonne wird kleiner. Wenn Merkur bei ihr angekommen ist, wandert er fĂŒr uns irdische Beobachter meistens unter oder oberhalb der Sonne vorbei. Dieses Mal ist es jedoch anders. Am 9. Mai zieht Merkur direkt ĂŒber die Sonnenscheibe. Astronomen sprechen von einem Merkurtransit. Wir stellen Ihnen hier im Astro-Blog nĂŒtzliches Zubehör vor, mit dem Sie den Merkurtransit sicher beobachten können. SpĂ€testens nach dem Transit sollten Sie den innersten Planeten unseres Sonnensystems einmal gesehen haben!

Tipps zum Wochenende: DeepSky-Wunder und die Locken von Berenike

8. April 2016, Marcus Schenk

Oben am Himmel blicken wir nicht nur in ein schier unendliches Weltall, der Nachthimmel steckt auch voller Galaxien und haariger Geschichten – zum Beispiel ĂŒber das Sternbild Coma Berenice, das wir jetzt im FrĂŒhling zwischen den Sternbildern Löwe und Bootes erkennen:

Das Sternbild Coma Berenices folgt dem Löwen und ist östlich von ihm zu finden.

Das Sternbild Coma Berenices folgt dem Löwen und ist östlich von ihm zu finden.

Als König von Ägypten hatte Ptolemaios Verpflichtungen und musste in den Krieg ziehen. Sein Schicksal war ungewiss, die Gemahlin und Königin Berenice in Sorge: WĂŒrde er heil und siegreich aus dem Krieg heimkehren? Alleingelassen flehte Berenice die Göttin Aphrodite um Hilfe an: Wenn Ptolemaios erfolgreich zurĂŒckkehrt, wĂŒrde sie der Liebesgöttin ihre Haarpracht opfern.
Ägypten siegte und der König kehrte tatsĂ€chlich zurĂŒck. Einen Tag spĂ€ter schnitt Berenice ihr Haar ab und legte es in einen Tempel. Doch wenig spĂ€ter war der Haarschopf auf mysteriöse Weise verschwunden. Der Hofastronom erklĂ€rte dem König, das Haar von Berenice sei an den Himmel gebannt worden und dort als neue Sternengruppe zu bewundern. Er zeigte dem verwirrten Ptolemaios eine AnhĂ€ufung von Sternen am Himmel. Um Ausreden war der damalige Astronom wohl nicht verlegen. So ist das Haar der Berenice an den Himmel gekommen und noch heute als unscheinbares Sternbild zu sehen.

Das Sternbild selbst ist so unscheinbar, dass Sie es nur wĂ€hrend eines dunklen Himmels sehen. FĂŒr die Beobachtung sollte der Mond nicht stören. Die gute Nachricht: Dieses Wochenende haben wir kurz nach Neumond!

Sternbild Coma Berenices mit Deep-Sky-Objekten

Sternbild Coma Berenices mit Deep-Sky-Objekten

Wussten Sie, dass sie beim Blick in das Sternbild direkt auf den galaktischen Nordpol unserer Galaxie blicken? Wir blicken durch die senkrechte Ebene unserer eigenen Galaxie. Hier gibt es relativ wenig interstellare Materie. Ein Grund, warum wir hier viele Galaxien und unter anderem auch den berĂŒhmten Coma Galaxienhaufen finden.

Vier DeepSky-Objekte, die man gesehen haben muss

In Coma Berenice wimmelt es nur so von fantastischen Objekten, deswegen kann man nicht alle aufzÀhlen. Wir haben Ihnen vier interessante Highlights herausgesucht, die auf alle FÀlle einen Blick zum Himmel Wert sind.

Melotte 111

Melotte 111 ist ein offener Sternhaufen, der schon in der Antike entdeckt wurde. Der Haufen ist etwa 290 Lichtjahre entfernt und besitzt ein Alter von 500 Millionen Jahren. Sie finden ihn einfach direkt neben dem Stern Îł Com. Mel 111 wurde als Bewegungshaufen klassifiziert, weil die Begleiter eine vergleichbare Eigenbewegung besitzen und zusammen in eine Richtung wandern. Unter guten Bedingungen erkennen wir mit dem bloßen Auge etwa 12 Sterne. In einem kleinen Fernglas erhöht sich die Zahl auf ca. 35 Sterne. Wichtig bei der Beobachtung: Die VergrĂ¶ĂŸerung darf nicht zu hoch sein, da sonst der Haufencharakter verloren geht.

DeepSky-Objekte in Coma Berenice

DeepSky-Objekte in Coma Berenice

Messier 64

Das Auge der Galaxie ist eine gewaltige Dunkelwolke, welche die nördlichen und östlichen Bereiche des Objekts einnimmt. In der 5000 Lichtjahre großen Wolke hat das Hubble Teleskop Wasserstoffregionen gefunden. Erst kĂŒrzlich entdeckte man, dass der Kern der Galaxie in eine andere Richtung als die Ă€ußere Scheibe rotiert. Vermutlich hatte die Black-Eye Galaxie (wie sie im Englischen genannt wird) vor etwa einer Milliarde Jahren wilde Zeiten erlebt, als eine kleine Begleitgalaxie mit M64 kollidierte und verschmolz. Zwischen den beiden rotierenden Scheiben gibt es eine Zone, von etwa 1500 Lichtjahren Breite, in denen durch die unterschiedlichen Richtungen Reibung entsteht und aufgeheiztes Gas in Richtung Galaxienzentrum stĂŒrzt. Dort besitzt sie ein Schwarzes Loch mit einer Akkretionsscheibe aus Gas, welches vom schwarzen Loch selbst in eine unergrĂŒndliche Tiefe gerissen wird.

Die Galaxie M64 Quelle: Universe2go und NASA and The Hubble Heritage Team (AURA/STScl)

Die Galaxie M64 Quelle: Universe2go und NASA and The Hubble Heritage Team (AURA/STScl)

Messier 53

Das ist ein Kugelsternhaufen, den man mit dem Teleskop einfach finden kann. Orientieren Sie sich am 4,3mag hellen Stern α Com, von dort aus mit Ihrem Teleskop oder Universe2go ein knappes Grad nordöstlich finden Sie den 7,7 mag hellen M53. Im Fernglas und im Teleskop mit kleiner VergrĂ¶ĂŸerung erkennt man ein diffuses Fleckchen. Erst bei einer VergrĂ¶ĂŸerung um die 100-fach enthĂŒllt sich der typische Charakter eines Kugelsternhaufens. Mit Universe2go sehen Sie ein beeindruckendes Bild, das M53 ist ca. 65000 Lichtjahre entfernt und besitzt eine Ausdehnung von 200 Lichtjahren.

Kugelsternhaufen M53 Quelle: Universe2go und NASA/STScl

Kugelsternhaufen M53
Quelle: Universe2go und NASA/STScl

 

NGC 4565

Diese Spiralgalaxie zeigt sich uns in einer perfekten Kantenstellung: Wie eine diskusförmige Scheibe. Wie unsere eigene Milchstraße hat auch diese Galaxie eine Ausdehnung von 100.000 Lichtjahren und eine Entfernung von 30 Millionen Lichtjahren. Auf Bildern, wie z.B. auch in Universe2go, ist in der Mitte ein dunkles Band zu sehen, das sich durch die komplette Galaxie zieht. Bei hervorragender Durchsicht (dunkler und trockener Himmel) können Sie mit einem 10″ Teleskop das dunkle Band finden. Man sieht zum Beispiel den durch das Band getrennten Bulk, wobei der der obere Teil des Bulks grĂ¶ĂŸer als der Untere erscheint.

Die Edge-On-Galaxie NGC4565 Quelle: Universe2go

Die Edge-On-Galaxie NGC4565
Quelle: Universe2go

Wie finden Sie NGC4565? Nutzen Sie am besten ein optisches Sucherfernrohr (Beispiel 9×50 Sucher) und nehmen Sie den Stern Îł Com ins Visier. in dem großen Gesichtsfeld Ihres Suchers sehen Sie sĂŒdlich eine Sternenkette, die zu Melotte 111 gehört. HĂŒpfen Sie an dieser Kette drei Sterne weiter bis zum 5,5 mag schwachen Stern 17 Com. Von dort aus in einem 90° Winkel ca. 1,5° in Richtung 9 Uhr haben Sie die wunderschöne Edge-on-Galaxie gefunden.

Und nun viel Freude beim Beobachten an diesem mondlosen Wochenende!

 

Tipp zum Wochenende: Die Eule im BĂ€ren

1. April 2016, Stefan Taube

Was aussieht wie ein Aprilscherz ist eine seriöse wissenschaftliche Zeichnung:

Eulennebel

Eulennebel, Lord Rosse

Das Bild zeigt den Eulennebel, wie ihn der irische Astronom Lord Rosse 1848 gesehen hat. William Parsons, 3. Earl of Rosse, war einer der letzten großen Meister der visuellen Beobachtung, bevor die Fotografie und Spektroskopie Einzug in die professionelle Astronomie gehalten haben.

Ein VorgĂ€nger von Lord Rosse war Friedrich Wilhelm Herschel (1738-1822). Mit Hilfe seiner selbstgebauten Teleskope – den Astroshop gab es noch nicht – klassifizierte er die nur schwach leuchtenden Objekte und fĂŒhrte den Oberbegriff planetarische Nebel ein. Mit Planeten haben diese nebelartigen Strukturen allerdings nichts zu tun. Was wir hier sehen ist das Endstadium eines Sterns mit einer unserer Sonne vergleichbaren Masse. In seinem Todeskampf stĂ¶ĂŸt der alte Stern seine Ă€ußere HĂŒlle ab, wĂ€hrend sein Kern zu einem Weißen Zwerg von der GrĂ¶ĂŸe unserer Erde kollabiert. Die abgestoßene HĂŒlle des Sterns interagiert mit Magnetfeldern und der interstellaren Materie. Das fĂŒhrt zu einer bizarren Vielfalt an Formen und Farben der planetarischen Nebel.

Diese moderne Aufnahme des Eulennebels zeigt deutlich die beiden Augen und einen roten Saum um den Nebel.

Eulennebel

Eulennebel, Quelle: wikipedia und Stargazer Observatory

Der Eulennebel ist im Sternbild Großer BĂ€r zu finden, das derzeit hoch im Norden steht. Das Bild unten zeigt den Anblick um 22:30 Uhr. Achten Sie auf den Polarstern, der die Nordrichtung markiert. In der oberen HĂ€lfte sehen wir den Großen Wagen, der zu dieser Jahreszeit auf dem Kopf steht. Der Wagen ist Teil des Sternbildes Großer BĂ€r. Die Lage des Eulennebels ist mit einem blauen Quadrat markiert.

KW13

Quelle: stellarium.org

Unter einem dunklen Landhimmel ist der Eulennebel bereits mit einem 10×50-Fernglas zu sehen. Wer ein Universe2go besitzt, muss nur in die richtige Richtung schauen und bekommt den Eulennebel angezeigt. Das Universe2go liefert auch gleich spannende Hintergrundinformationen.

Viele Teleskope sind mit Computersteuerung ausgestattet. Wir sprechen von GoTo-Teleskopen. In der Objektauswahl der Computersteuerung finden Sie den Eulennebel unter der Bezeichnung M97. Das heißt, der Nebel ist das 97. Objekt im berĂŒhmten Katalog von Charles Messier (1730-1817).

Um die beiden Augen der Eule zu sehen, benötigen Sie auf jeden Fall ein Teleskop, einen dunklen Himmel und etwas Übung. Es ist sehr reizvoll, die Beobachtungen der alten Meister Herschel, Messier und Lord Rosse mit dem eigenen Teleskop nachzuvollziehen. DafĂŒr eignen sich besonders die Dobson-Teleskope, da sie viel Öffnung fĂŒrs Geld bieten, ansonsten aber Ă€hnlich spartanisch ausgestattet sind, wie die Teleskope unserer astronomischen UrgroßvĂ€ter.

Infografik: Astrohighlights im FrĂŒhjahr 2016

29. MĂ€rz 2016, Marcus Schenk

Der FrĂŒhling hat am Nachthimmel wieder einiges zu bieten. Eine Übersicht, was Sie zwischen MĂ€rz und Mai nicht verpassen sollten, erhalten Sie in dieser neuen Infografik. Das absolute Highlight ist der Merkurtransit am 09. Mai. Dann wandert der kleine, sonnennahe Merkur in 7,5 Stunden ĂŒber die riesige Sonnenscheibe. Was Sie alles dazu brauchen erfahren Sie hier. Weitere tolle kosmische Leckerbissen bietet die Abendsichtbarkeit von Merkur im April oder die Marsopposition im Mai.

Lassen Sie uns in diesem Jahr nichts verpassen. Clear Skies und einen schönen FrĂŒhling wĂŒnscht Ihnen Astroshop.de

Wenn Sie die Infografik in Ihre Seite einbinden möchten, können Sie dafĂŒr gerne folgenden Code nutzen:

u2g-infografik-himmelsfahrplan-fruehjahr-de

 

 

 

Merkurtransit am 9. Mai 2016! (Ein Kommentar)

22. MĂ€rz 2016, Stefan Taube

Eines der astronomischen Highlights in diesem Jahr ist am hellichten Tag zu sehen: Der innerste Planet unseres Sonnensystems wandert vor der Sonne vorbei. Diese Mini-Sonnenfinsternis ist ein LehrstĂŒck in Himmelsmechanik und eine Gelegenheit, den Planeten Merkur zu sehen.

Merkurtransit

Merkurtransit, Quelle: wikipedia

Wenn der Mond vor der Sonne vorbei zieht, können Sie mit der Sonnenfinsternisbrille den Vorgang beobachten. Beim Merkur nĂŒtzt die Brille allerdings nichts. Der Planet Merkur ist mit seinem Durchmesser von 4.879 Kilometern nicht sehr viel grĂ¶ĂŸer als unser Erdmond, aber zum Zeitpunkt seines VorĂŒbergangs vor der Sonne etwa 80 Millionen Kilometer von der Erde entfernt! Sie benötigen daher ein optisches Instrument mit mindestens zehnfacher, besser fĂŒnfzehnfacher VergrĂ¶ĂŸerung.

Auf dem Bild links ist der Merkurtransit vom 08. November 2006 zu sehen. Merkur ist das kleine schwarze PĂŒnktchen unterhalb der Bildmitte. Sie sehen, der Planet ist deutlich kleiner als der Sonnenfleck, der links am Rande der Sonnenscheibe zu sehen ist. Sie brauchen also wirklich eine vergrĂ¶ĂŸernde Optik, um den Merkur vor der Sonnenscheibe zu sehen und zudem eine Methode, gefahrlos die Sonne zu beobachten.

Sonnenfilter

Okularrevolver

Mit dem Okularrevolver bequem die VergrĂ¶ĂŸerung Ă€ndern

    • AnlĂ€sslich des Merkurtransits bietet die Firma Baader preisgĂŒnstige Sets aus gefassten Sonnenfiltern und speziellen Okularen fĂŒr die Planetenbeobachtung. Zu diesen Merkurtransit-Sets gehört auch ein Okular-Revolver: Durch Drehung des Revolvers fĂŒhren Sie ein anderes Okular oder auch eine Kamera in den Strahlengang. So können Sie schnell zwischen verschiedenen Brennweiten wechseln. Gerade bei der Beobachtung von Objekten unseres Sonnensystems ist das sehr bequem. Die im Set enthaltenen Okulare sind sehr gut fĂŒr die Planetenbeobachtung geeignet. Wir haben daher dieses Angebot Sonnensystem-Set getauft.
    • Die im Sonnensystem-Set enthaltenen AstroSolar Teleskop-Sonnenfilter erhalten Sie natĂŒrlich auch einzeln. AusgerĂŒstet mit solch einem Filter können Sie die Sonne gefahrlos mit Ihrem Teleskop beobachten. Sie erkennen damit Sonnenflecken und Sonnenfleckengruppen und können beobachten, wie deren Anzahl im elfjĂ€hrigen AktivitĂ€tszyklus der Sonne ab- und zunimmt.
ASBF mit DSLR

Gefahrlos die Sonne fotografieren

  • Wenn Sie mit einem Spektiv die Sonne beobachten wollen, verwenden Sie einfach einen AstroSolar Spektiv-Sonnenfilter. FĂŒr ein Fernglas oder Foto-Objektiv den AstroSolar Binokular-Sonnenfilter. Sie sehen, wir fĂŒhren fĂŒr jede Optik den passenden Filter!
  • Sie können sich aber auch einen Sonnenfilter aus der AstroSolar-Folie selber basteln. Die Folie bieten wir dafĂŒr in drei verschiedenen GrĂ¶ĂŸen an. FĂŒr öffentliche VorfĂŒhrungen empfehlen wir allerdings doch eher einen fertig gefassten Sonnenfilter zu verwenden.

Übrigens: Wenn Sie Ihr Teleskop mit solch einem Sonnenfilter ausgestattet haben, können Sie den Merkurtransit ganz einfach mit dem Smartphone fotografieren und das Ergebnis gleich an Ihre Bekannten weiterleiten. Omegon bietet Ihnen hierfĂŒr einen passenden Adapter, mit dem das ganz ohne umstĂ€ndliche Fummelei geht.

Sonnenprojektion

    • Statt die Sonne durch das Teleskop zu betrachten kann man das Bild der Sonne auch auf eine helle FlĂ€che projizieren. Das hat den Vorteil, dass viele Beobachter gleichzeitig beobachten können und man den Merkurtransit zeichnerisch gut dokumentieren kann. Sehr beliebt fĂŒr diesen Zweck sind das Solarscope und der Bausatz Sonnen-Projektor. An ein Linsenteleskop kann auch direkt ein Sonnenprojektionsschirm angeschlossen werden.
lunt_Herschelkeil

Herschelkeil von Lunt

  • FĂŒr anspruchsvolle Beobachter und Fotografen lohnt sich die Anschaffung eines sogenannten Herschelkeils, auch Sonnenprisma genannt. Wir bieten das Modell der Firma Lunt Solar Systems in den beiden GrĂ¶ĂŸen fĂŒr 1,25″– und 2″-Steckmaß. Der Herschelkeil sieht wie ein Zenitspiegel aus und wird auch genau so in den Okularauszug gesteckt. Mit einem Okular oder einer Kamera können Sie dann die Sonne betrachten. Herschelkeile liefern ein sehr kontrastreiches, scharfes Bild. Allerdings sind der Verwendung von Herschelkeilen Grenzen gesetzt: Dieses Zubehör dĂŒrfen Sie nur an einem Refraktor bis maximal 150mm Öffnung verwenden, der Refraktor sollte keine Korrekturlinsen im Bereich des Okularauszuges haben (Reducer/Flattener) und Sie sollten zusĂ€tzlich einen variablen Polfilter benutzen, um das restliche Licht auf eine fĂŒr Sie angenehme Helligkeit zu dimmen.

Sonnenteleskope und H-Alpha-Filter

Wir bieten auch komplette Sonnenteleskope fĂŒr alle an, die ĂŒber den Merkurtransit hinaus vertieft in die Sonnenbeobachtung einsteigen wollen. Man kann mit einem Sonnenfilter nahezu jedes Teleskop sonnentauglich machen. Die meisten Sonnenteleskope bieten aber mehr. Sie haben einen eingebauten H-Alpha-Filter. Mit so einem Filter kann man die Sonne bei einer ganz bestimmten WellenlĂ€nge beobachten, in der sie sehr eindrucksvolle PhĂ€nomene wie Protuberanzen, Filamente und Flares zeigt. Der Klassiker unter den H-Alpha-Telekopen ist das Coronado PST. Seine Beliebtheit verdankt es seinem gĂŒnstigen Preis. Befestigen können Sie das PST einfach auf Ihrem Fotostativ und schon erkunden Sie den nĂ€chstgelegenen Stern unseres Universums.

Das PST hat die Sonnenbeobachtung im H-Alpha-Licht populĂ€r gemacht, doch revolutioniert wurde sie durch das Daystar Quark. Mit diesem geregelten H-Alpha-Filter sind beeindruckende Aufnahmen der Sonne möglich. Lesen Sie dazu auch den folgenden Blogbeitrag: GĂŒnstig zur H-Alpha-Sonne mit dem Daystar Quark-Sonnenfilter.

Der besondere Clou: Sie können das Quark wahlweise in einer Variante kaufen, die wie ein Okular einfach in ein bereits vorhandenes Linsenteleskop gesteckt wird, oder fest verbaut als Sonnenteleskop SolaREDi 66.

Den Merkur sieht man durch ein H-alpha-Teleskop natĂŒrlich auch.

DayStar SolaREDi 66

Tipps zum Wochenende: Am Samstag ist Astronomietag!

18. MĂ€rz 2016, Stefan Taube

Ein Tag im Jahr ist ganz der Astronomie gewidmet und an diesem Samstag ist es wieder so weit. Der Astronomietag wird von der Vereinigung der Sternfreunde e.V. veranstaltet: Sternwarten in ganz Deutschland öffnen ihre Tore, Amateurastronomen tragen ihre Teleskope nach draußen und Vereine gestalten einen Tag mit astronomischen VortrĂ€gen und praktischen Beobachtungen. Nutzen Sie das Angebot mit anderen neugierigen Himmelsbeobachtern ins GesprĂ€ch zu kommen!

Plakat zum Astronomietag 2016

Plakat zum Astronomietag 2016

Es gibt mehr astronomische Vereine und Sternwarten als man denkt. Besuchen Sie einfach mal die Seite GesamtĂŒbersicht Astronomietag, dann werden Sie feststellen, dass auch in Ihrer NĂ€he eine Veranstaltung stattfindet.

Das Motto des diesjĂ€hrigen Astronomietages lautet Faszination Mond. Vier Tage vor Vollmond ist er ein dankbares Beobachtungsobjekt. Der Mond ist lange vor Sonnenuntergang bereits am Himmel zu sehen, so dass schon nachmittags Beobachtungen mit dem Teleskop möglich sind – und auf dem Mond gibt es einiges zu sehen: Altes, von Kratern zerfurchtes Hochland umgibt dunkle glatte Lavaebenen, die wie Meere wirken. Dazwischen riesige Krater mit einem zentralen Gebirge in der Mitte, terrassenförmigen RĂ€ndern und hellen Strahlensystemen.

Das Kartenset moonscout hilft Ihnen einen schnellen Überblick ĂŒber die OberflĂ€chengestalten des Mondes zu bekommen. Die spiralgebundenen und laminierten Karten sind ein idealer Begleiter fĂŒr Beobachter mit dem Universe2go oder einem Fernglas.

Der Astronomietag erfreut sich mancherorts sehr großer Beliebtheit. Die Stadt Jena beispielsweise schaltet zu diesem Anlass bis Mitternacht die Straßenbeleuchtungen im Zentrum aus. Ohne die störende Lichtglocke der Stadt können so Amateurastronomen ihr Teleskop direkt auf dem BĂŒrgersteig vorfĂŒhren. Auch die Astronomiefreunde Ingolstadt bieten am Samstag diese sogenannte Sidewalk Astronomie fĂŒr Stadtbesucher an. Studieren Sie die GesamtĂŒbersicht Astronomietag und finden Sie weitere interessante Angebote!

Übrigens: Auch in der Schweiz findet der Astronomietag statt. Informationen dazu finden Sie im Orion, der Zeitschrift der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft.

Neu: Kameras von ToupTek fĂŒr Planeten und Deep-Sky

16. MĂ€rz 2016, Marcus Schenk

ToupTek ist ein neuer Hersteller durchdachter Astrokameras fĂŒr Einsteiger und Fortgeschrittene. Durch die hohe VerarbeitungsqualitĂ€t seiner Produkte hat er sich weltweit schon einen guten Namen gemacht. Jetzt sind diese spannenden neuen Kameras auch im deutschsprachigen Raum angekommen.

Die ersten Tests und Astroaufnahmen konnten uns vollstĂ€ndig ĂŒberzeugen. Man kann wirklich sagen: Das was diese Kameras leisten, war vor wenigen Jahren nur Profis und vor 20 Jahren nur Raumsonden vorbehalten. Doch ĂŒberzeugen Sie sich am Besten selbst!

Vorgestellt: die neuen Kameras von ToupTek

1. ToupTek 1200KPA Color-Guider
Wer einfach Planeten fotografieren oder sein Teleskop guiden will, der liegt mit der 1200KPA genau richtig. Mit einer hohen Auflösung und einem rauscharmen Aptina AR013 Chip gelingen gute Planetenfotos.

ToupTek 1200KPA

ToupTek 1200KPA

2. ToupTek 1200KPA Mono-Guider
Genau wie der Color-Guider ist diese monochromatische Kamera perfekt geeignet fĂŒr Planetenfotos und zum Guiden des Teleskops. Der Vorteil der monochromen Version: die hohe Auflösung und Empfindlichkeit.

Die ToupTek KPA1200KPA mit dem ST-4-Anschluss zum automatischen guiden Ihres Teleskops

Deep-Sky-Kameras mit passiver KĂŒhlung:

3. ToupTek 2300KPA Deep-Sky Color
Diese empfindliche Kamera ist fĂŒr Teleskope mit kleinen und mittleren Brennweiten geeignet und ĂŒbertrĂ€gt bis zu 90 Bilder/Sekunde. Das ist echte Videoastronomie.

ToupTek 2300KPA

ToupTek 2300KPA

4. ToupTek 300KMA Deep-Sky Mono
Mit einem ICX618 CCD-Sensor ist diese Kamera empfindlicher als viele andere Kameras. Ein großer Vorteil ist die hohe Empfindlichkeit im Infrarot.

ToupTek 300KMA

ToupTek 300KMA

5. ToupTek 440KMA Deep-Sky Mono
Schon mit kurzen Belichtungszeiten fotografieren Sie mit dieser Kamera Galaxien und Nebel. Optimal fĂŒr Teleskope mit 1000mm Brennweite und mehr.

ToupTek 440KMA

ToupTek 440KMA

Software im Lieferumfang

Alle Kameras werden mit einer umfangreichen Software ausgeliefert. Von der Bildaufnahme bis zu Timpelapse-Aufnahmen bietet sie enorme Möglichkeiten. Besonders schick ist der automatische Dunkelbildabzug.

Die ersten Astrofotos:

Eine ToupTek bei der Arbeit

Eine ToupTek bei der Arbeit

Testaufnahme: Großer Orionnebel M42 mit einem 50mm Objektiv

Testaufnahme: Großer Orionnebel M42 mit einem 50mm Objektiv

Was mit diesen Kameras möglich ist, sehen Sie an den Fotos vom Jupiter, die in den letzten Tagen mit einer Touptek 1200KPA entstanden sind.

Jupiterbilder aufgenommen mit der ToupTek 1200KPA Bild: B.GĂ€hrken

Jupiterbilder aufgenommen mit der ToupTek 1200KPA Bild: B.GĂ€hrken

Astroshop.de ist der Generalimporteur fĂŒr Touptek in Europa. Das bedeutet fĂŒr Sie: Wir stehen im direkten Austausch mit dem Hersteller und bieten Ihnen dadurch einen erstklassigen Service.

Jetzt klicken und mehr ĂŒber die ToupTek-Kameras erfahren.

Mondshow am 17. MĂ€rz: So beobachten Sie den Hesiodusstrahl (Ein Kommentar)

13. MĂ€rz 2016, Marcus Schenk

Der Mond bietet uns tausende Krater, Ebenen und Erhebungen. Immer wieder zeigt er uns durch seine Phasen unterschiedliche Gesichter. Man meint, auf dem Mond gĂ€be es keine VerĂ€nderungen. Das Gegenteil ist der Fall: Am 17. MĂ€rz können wir den berĂŒhmten Hesiodusstrahl beobachten. RĂŒsten Sie sich fĂŒr ein faszinierendes Ereignis!

MondTouptek

Aufnahme: Carlos Malagon

Was an Hesiodus einfach anders ist…

Der Krater Hesiodus ist etwas ganz Besonderes: ZufĂ€llig besitzt er eine kleine lĂ€ngliche Öffnung in seiner Kraterwand.

Diese kleine LĂŒcke sorgt bei uns Beobachtern fĂŒr eine spannende Himmelsshow. Sie hĂ€ngt mit der aufgehenden Sonne des zunehmenden Mondes zusammen. WĂ€hrend die  Sonne den Krater Pitatus bereits vollstĂ€ndig beleuchtet, liegt Hesiodus noch völlig im dunkeln. Doch sein Kraterrand wird schon beleuchtet.

Hier kommt seine LĂŒcke ins Spiel.

Ein zarter Sonnenstrahl gleitet wie eine feine Speerspitze durch die Nacht. Sie nimmt nach einer Zeit eine Kegelform an. Zuerst unscheinbar, doch dann bahnt sich der Strahl immer weiter seinen Weg ĂŒber den Kraterboden. Nach etwa zwei Stunden hat der Strahl den gesamten Krater durchquert und kommt am inneren östlichen Kraterwall, bei der Verbindung zwischen Pitatus und Hesiodus, an.

Das Programm: So lÀuft die Show ab

Ihr Teleskop sollten Sie am besten schon frĂŒhzeitig aufstellen, am besten gegen 17:00 MEZ. So kann es schon in aller Ruhe auskĂŒhlen. Sie kommen dann aber erst gerade von der Arbeit nach Hause? Manche Hobbyastronomen lassen Ihr Teleskop auch mal aufgestellt draußen stehen. Sie nutzen dann z.B. Teleskop-SchutzhĂŒllen, damit der Tau und leichter Regen abgehalten wird.  Richten Sie Ihr Teleskop am besten jetzt schon auf den Mond aus.

‱    17:55 MEZ. Um diese Uhrzeit beginnt der Hesiodusstrahl.
‱    18:05 MEZ. Nach etwa 10 Minuten bemerken Sie einen deutlich sichtbaren Strahl
‱    18:30 MEZ. Nach etwa 30 Minuten hat der Strahl die Kratermitte erreicht.
Ab jetzt wÀchst der Strahl aber deutlich langsamer.
‱    20:00 MEZ. Etwa um diese Uhrzeit erreicht der Strahl den anderen Kraterwall.

WĂ€hrend des Beobachtung können Sie verschiedene Lichtfiguren innerhalb des Strahls beobachten. Bei gutem Seeing und mit einem grĂ¶ĂŸeren Teleskop sehen Sie außer dem Strahl auch einen weiteren hellen Lichtspot, der sich in der NĂ€he der gegenĂŒberliegenden Kraterwand zeigt.

Den Krater Hesiodus finden Sie angrenzend an das Mare Numbium. Um sich zu orientieren, werfen Sie am besten einen Blick in eine Mondkarte.

Hesiodus

In dieser Animation sehen Sie, wie der Lichtkeil durch den Krater Hesiodus wandert. Genau so können Sie das auch mit Ihrem Teleskop sehen. Aufnahme und Animation: Bernd GÀhrken

Damit beobachten und fotografieren Sie den Hesiodusstrahl

Das Gute an der Mondbeobachtung: Es geht schon mit kleinsten Teleskopen. Auch wenn Sie den Krater Hesiodus beobachten, geht das bereits mit einem 70mm Refraktor oder einem kleinen Reflektor. GrĂ¶ĂŸere Teleskope ab 150mm Durchmesser (wie das Omegon Advanced 150/750 EQ-300) zeigen aber schon mehr Details. Da der Mond im Teleskop recht hell erscheint, ist ein Mond- und Graufilter ein Basiswerkzeug fĂŒr den Mondbeobachter.

FĂŒr Fotos eignet sich eine Spiegelreflexkamera mit entsprechenden Adaptern. Der Vorteil: Sie brauchen in der Regel nur einen einfachen 1,25″ oder 2″ Fokal- und Projektionsadapter und einen T-2 Ring fĂŒr Ihre Kamera. Dazu einen Fern- oder Kabelauslöser.

Die hohe Kunst ist es richtig scharf zu stellen. Arbeiten Sie am besten mit dem Livemodus Ihrer Kamera. Jetzt testen Sie verschiedene Belichtungszeiten, je nachdem, ob Sie eine lange oder kurze Brennweite gewÀhlt haben.

Da die meisten Menschen inzwischen ein Smartphone besitzen, ist ein Foto mit dem Omegon Smartphone-Adapter ein interessanter Versuch. Einfach das Smartphone einlegen und dann mit einem Standard 1,25″ Okular (z.B. Plössl) verbinden. Gerade fĂŒr die Besitzer von kleinen Teleskopen ist das sicher eine interessante Alternative.

Eine andere Methode ist die Aufnahme mit einer Astrocam und einer Barlowlinse, mit der Sie das Bild sogar live an Ihren Laptop liefern.

Fazit:

Der Hesiodusstrahl hat keinen wissenschaftlichen Wert, aber er ist ein interessantes PhĂ€nomen. Seit die Zeitschrift Sky&Telescope 1996 das erste Mal darĂŒber schrieb ist der Hesiodusstarhl in das Interesse von Amateurastronomen gerĂŒckt.

Beobachten Sie am 17. MĂ€rz auch den Hesiodusstrahl?

Tipps zum Wochenende: Drei Galaxien im Löwen

11. MĂ€rz 2016, Stefan Taube

Das Sternbild Löwe (lat.: Leo) hatten wir bereits letzte Woche vorgestellt. Wir bleiben gerne noch ein bisschen in dieser Himmelsregion, denn schließlich kĂŒndigt der Löwe den FrĂŒhling an, nach dem wir uns alle sehnen.

Sie finden den Löwen, indem Sie zuerst das umgedrehte Fragezeichen am sĂŒdlichen Nachthimmel entdecken, das von den Sternen Algenubi, Algieba und Regulus gebildet wird. Der Körper des Löwen endet in dem hellen Stern Denebola. Der sehr helle Planet Jupiter steht noch immer im sĂŒdlichen Teil des Löwen und zeigt Ihnen die Richtung an.

Leo

Quelle: stellarium.org

In dieser Darstellung des Löwen sehen Sie Markierungen in Form roter Ellipsen. Dabei handelt es sich um Galaxien. Die fĂŒr uns sichtbaren Sterne – beispielsweise diejenigen, die das Sternbild Löwe bilden – sind alle Teil unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. Die roten Ellipsen markieren andere Galaxien weit außerhalb der Milchstraße, die die Heimat von unzĂ€hligen Sternen sind.

Wandern Sie mit Ihrem Universe2go oder Ihrem Fernglas in Richtung der beiden roten Ellipsen unterhalb des Sternes Chertan. Wer ein Teleskop mit GoTo-Steuerung hat, kann auch direkt die Bezeichnungen M65 oder M66 in die Computersteuerung eingeben. In einer mondlosen Nacht, außerhalb der StĂ€dte erkennen Sie schon im 10×50-Fernglas das Galaxienpaar M65/M66.

In einem grĂ¶ĂŸeren Teleskop oder den Mitteln der Astrofotografie gesellt sich eine dritte Galaxie hinzu, die Astronomen unter der Katalognummer NGC 3628 fĂŒhren. Die folgende Aufnahme stammt von dem Amateurastronomen Philippe Durville.

Leo-Triplett

Leo-Triplett, Copyright: Philippe Durville

Die drei scheibenförmigen Galaxien sind unterschiedlich zu uns orientiert. Links sehen wir NGC 3628 von der Seite und erkennen ein markantes Staubband. Rechts oben ist die Galaxie M65 zu sehen, rechts unten M66. Bei diesen beiden Galaxien ist eine Spiralstruktur deutlich erkennbar, da wir die Galaxienscheiben unter einem steileren Winkel sehen. Diese Gruppe aus Galaxien wird Leo-Triplett genannt. Das Triplett befindet sich in etwa 40 Millionen Lichtjahren Entfernung.

Jupiter ist und bleibt der Star am Nachthimmel. Wir haben ihn mit der Kamera Omegon Proteus und verschiedenen Filtern fotografiert.

Jupiter

Jupiter, fotografiert mit der Omegon Proteus am Celestron C11

Es wurden drei Aufnahmen zu verschiedenen Uhrzeiten angefertigt. Dabei offenbart sich eine Besonderheit des Jupiters: Beachten Sie die Lage des Großen Roten Flecks. Dieser gewaltige Sturm in der JupiteratmosphĂ€re hat sich in der relativ kurzen Zeit zwischen den Bildern deutlich bewegt. Der Grund dafĂŒr ist, dass Jupiter trotz seiner gewaltigen GrĂ¶ĂŸe unglaublich schnell rotiert. Ein Jupitertag dauert gerade einmal zehn Stunden!