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Tipp zum Wochenende: 4 einfache Tipps fĂŒr eigene Sofi- und Sonnenfotos

28. Juli 2017, Marcus Schenk

Am 21.08.2017 erleben Millionen Menschen in den USA eine totale Sonnenfinsternis. Das Ereignis will man natĂŒrlich gerne fotografieren. Sei es fĂŒr die eigene Erinnerung oder fĂŒr die Familie. Und was ist mit uns Daheimgebliebenden? Wir sollten auch mal wieder einen Blick auf die Sonne werfen. Es ist der einzige Stern, auf dem wir mit Amateurmitteln Details erkennen können.

Tipps zum Fotografieren der Sofi und zum Fotografieren der Sonne generell, finden Sie in diesem Artikel.

Aufgenommen mit dem Omegon ED80 Apo und einem Daystar Quark, Foto: Carlos MalagĂłn

Die Sonne, aufgenommen mit dem Omegon ED80 Apo und einem Daystar Quark, Foto: Carlos MalagĂłn

 

1. Was brauchen Sie? Welche Kamera und welcher Filter ist notwendig, um die Sonne zu fotografieren?

Eine Warnung vorweg: Blicken Sie niemals ohne ausreichenden Schutz in die Sonne. FĂŒr die Sonnenbeobachtung brauchen Sie immer eine Sofi-Brille oder mit dem Teleskop einen Sonnenfilter vor der Öffnung.

Da wĂ€ren wir schon mitten drin in der Frage der AusrĂŒstung beziehungsweise der Kamera. Die muss fĂŒr die Sonne gar nicht teuer sein.  Das Wichtigste: ZunĂ€chst brauchen Sie einen geeigneten Sonnenenfilter fĂŒr Ihre Optik. Er sollte fest auf dem Objektiv sitzen, aber auch schnell abnehmbar sein, wenn der Mond die Sonne komplett verdeckt. Info: Nur wenn der Mond die Sonne vollstĂ€ndig verdeckt, dĂŒrfen Sie ohne Filter in die Sonne blicken, ansonsten ist ein Sonnenfilter Pflicht.

Hier geht es zu sehr guten Sonnenfiltern.

Es gibt verschiedene Kameras, mit denen Sie die Sonne fotografieren können. Das sind: Kamera vom Smartphone, Digicam, SLR oder Systemkamera und Astrokamera.

 

Smartphone

Ein Smartphone ist praktisch und schnell einsatzbereit. Viele haben inzwischen eine gute Optik, die Sie sehr gut fĂŒr Übersichts und Detailaufnahmen verwendet werden können. Smartphones sind aber auch optimal geeignet, um schnell Videos von Sonne und Sonnenfinsternis aufzunehmen. Wahrscheinlich ist ein Smartphone sogar das praktischste Werkzeug fĂŒr Videos. Das gibt es zu beachten:

  • Zoomen Sie nicht, denn das verschlechtert die QualitĂ€t
  • Schalten Sie den Blitz aus
  • Finden Sie heraus, ob es eine Funktion zur Blendenwahl oder Belichtungszeit gibt

Sehr gute Ergebnisse erhalten Sie mit dem Omegon Easy-Pic Adapter. Einfach ĂŒber das Okular stĂŒlpen und loslegen. Bringt erstaunlicher Ergebnisse. Hier geht es zum Adapter.

Die Sonne am 30.06.2015 rechts unten ist eine kleine Sonnenfleckengruppe zu sehen. Einzel Schnappschuss

Die Sonne am 30.06.2015 rechts unten ist eine kleine Sonnenfleckengruppe zu sehen. Einzel-Schnappschuss

Digicam

Im Gegensatz zum Smartphone hat eine Digicam oft einen Sucher und eine sehr gute Optik. Ein echter optischer Zoom hat einen Vorteil gegenĂŒber dem digitalen Zoom des Handys. Je nach Hersteller gibt es diverse Einstellungsmöglichkeiten bis zu rein manuellen Nutzung. Da das Objektiv nicht abnehmbar ist, bietet sich eine afokale Projektion an. Am besten eignet sich dazu ein Universal Kameraadapter, mit dem Sie Ihre Kamera an das Okular klemmen. Hier geht’s zum Adapter.

 

DSLR und Systemkameras

Die beste QualitĂ€t und die beste Optik „gewöhnlicher“ Kameras bieten DSLR- und Systemkameras. DSLR kennt jeder: Es bedeutet Spiegelreflexkamera, arbeitet also mit einem Spiegel, der das Bild in den Sucher lenkt. Systemkameras sind kleiner und kommen ohne Spiegel aus. Einige Modelle besitzen nur einen digitalen Sucher. Vorteil von beiden: Die Objektive sind wechselbar. Sie bieten zahlreiche Möglichkeiten:

  • Sehr gute optische QualitĂ€t (hĂ€ngt vom Objektiv ab)
  • Wechselbare Objektive mit Zoom oder Brennweite nach Wunsch
  • Automatische Belichtungsreihen (empfehlenswert mit Belichtungsautomat)
  • Timelapse-Aufnahmen
  • Spiegelvorauslösung gegen ErschĂŒtterungen
  • Direkte Anbindung an ein Teleskop mit T-Ring und Adapter
ASBF mit DSLR

So können Sie gefahrlos die Sonne fotografieren.

Astrokameras

Astrokameras lohnen sich generell fĂŒr normale Sonnenfotografie und mitunter auch fĂŒr eine Sonnenfinsternis. Aber man braucht dafĂŒr einen Laptop, Kabel, Stromanschluss. Das wird fĂŒr die Reise in die USA vermutlich nicht in Frage kommen. FĂŒr die Aufnahme von Sonnenflecken sind diese Kameras aber beliebt. Denn durch die Art der Bildverarbeitung erreichen Sie damit wahrscheinlich die schĂ€rfsten Sonnenfotos. Wir empfehlen die Touptek Kameras.

 

Montierung und Teleskope

FĂŒr eine DSLR-Kamera mit einem 500mm Teleobjektiv reicht ein stabiles Fotostativ bei der partiellen Phase aus. Wenn es allerdings um lĂ€ngere Belichtungszeiten geht, z.B. um die Ă€ußere Korona (2-3 Sek) der Sonne aufzunehmen, bieten sich EQ-Motierungen an. Speziell die portablen Reisemontierungen, wie die Skywatcher StarAdventurer oder die iOptron SkyTracker Pro sind dafĂŒr sehr beliebt. Diese Montierungen wiegen nur etwa 1kg und sind auf ein normales Fotostativ montierbar. Vor allem aber passen sie in den Reisekoffer. Damit sind sie die optimale AusrĂŒstung fĂŒr Finsternis-Reisende.

Reisemontierung

Auch so könnte eine reisetaugliche Kombination fĂŒr Sonnenfotos aussehen.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch azimutale Montierungen, die Sie Sie auch mit normalen Fotostativen kombinieren können. Gut geeignet ist die beispielsweise die Omegon Montierung Baby AZ. Sie ist zwar klein aber auch so stabil, dass sie einen 80mm Apochromaten trÀgt.

Apropos kleine Teleskope: Die sind fĂŒr die Sonnenfotografie bestens geeignet. „Ein sagenhaftes Reiseteleskop“ meint einer unserer Kunden in einer Rezension zum Omegon Photography Scope. Dieser Apo ist extrem vielseitung und ist Teleskop, Spektiv und Teleobjektiv in einem Instrument. Daher: bestens geeignet fĂŒr Sofi-Touristen und alle anderen Sonnenfotografen.

Einer unserer Kollegen benutzt diesen Apo hauptsĂ€chlich fĂŒr die Sonnenfotografie (siehe Bild).

Sonne-Calcium-H

Die Sonne im Calcium-H-Licht, Aufnahme von Bernd GĂ€hrken

2. Den richtigen Ausschnitt fĂŒr Sonnenfotos wĂ€hlen

Die richtige Brennweite und der Ausschnitt richtet sich nach den Details, die Sie aufnehmen wollen. Eine Brennweite zwischen 18-35mm eignet sich fĂŒr Stimmungsfotos. Sie fotografieren damit andere Menschengruppen, die DĂ€mmerung wĂ€hrend der Finsternis oder die am Taghimmel auftauchenden Sterne. FĂŒr Aufnahmen mit ausgedehnter Korona eignen sich Brennweiten um die 500-600mm, denn die Korana kann ca. 10° Ausdehnung am Himmel erreichen. Details, wie den Diamantringeffekt oder das PhĂ€nomen der Perlenketten, wenn das Licht durch die MondtĂ€ler huscht, kann man mit Brennweiten zwischen 1000 und 2000mm abbilden. Bei 1000mm Brennweite erreicht die Sonne auf dem Bild einen Durchmesser von ca. 9mm. Achten Sie darauf: Je nach SensorgrĂ¶ĂŸe wirkt die Sonne unterschiedlich groß. Bei den sehr verbreiteten APS-Chips fĂŒllt man die Sonne mit 1300mm Brennweite formatfĂŒllend aus. Der richtige Ausschnitt richtet sich nach dem eigenen Geschmack. Am besten testen Sie verschiedene Brennweiten wĂ€hrend der partiellen Phase.

 

3. Kameraeinstellungen und Belichtungszeiten fĂŒr eine Sonnenfinsternis

Es gibt ein paar generelle Tipps fĂŒr die passenden Kameraeinstellungen:

  • Nutzen Sie ein möglichst unkomprimiertes Bildformat (z.B. RAW), um die Bilder hinterher zu bearbeiten
  • Achten Sie darauf eine große SD-Karte mitznehmen
  • Nutzen Sie ISO Einstellungen zwischen 100 und 200
  • Ein Liveview ist nĂŒtzlich, um den exakten Fokus zu finden
  • Stellen Sie die Kamera auf manuelle Belichtung und manuellen Fokus ein
  • Sie werden Belichtungszeiten zwischen 1/1000s und 3 Sekunden verwenden

Wenn Sie ein Teleskop mit f/6 benutzen, wie das Omegon Photoscope,  dann verwenden Sie fĂŒr die innere Korona vermutlich 1/60 Sekunde, doch fĂŒr den Diamantring und eventuelle Protuberanten 1/250 Sekunde. FĂŒr die Ă€ußere Korona und fĂŒr Weitfeldaufnahmen eher Belichtungszeiten von 2-3 Sekunden. Probieren Sie einfach Verschiedenes aus: Starten Sie mit einer 1/1000 Sekunde und nĂ€hern Sie sich bis zu einigen Sekunden. Eine gute Idee kann es auch sein, auf die Histogrammfunktion der Kamera zu achten, um die richtige Belichtung zu finden.

 

4. Worauf sollte man beim fotografieren von Sonnenflecken achten?

Die Sonne ist ein relativ einfaches Fotoobjekt fĂŒr Hobbyastronomen. Denn um Flecken aufzunehmen brauchen Sie nichts weiter, als Ihr Teleskop, einen Sonnenfilter und eine Kamera.

Mit Ihrem Smartpohne und dem Easypic Adapter gewinnen Sie schon schöne Aufnahmen der Sonne. Wie erwÀhnt fotografieren Sie durch das Okular. Wenn Sie eine SLR-Kamera mit T-Ringe verwenden, sollten Sie das Okular und bei SC-, Mak- und Linsen-Teleskopen den Zenitspiegel entfernen.

Den Fokus zu finden, fĂ€llt bei astronomischen Motiven meist schwer, auch bei der Sonne. Am besten fokussieren Sie die Sonne, in dem Sie den Sonnenrand betrachten. Dieser sollte relativ scharf erscheinen. Wenn Ihre Kamera eine Livebild-Funktion hat, dann benutzen Sie eine zusĂ€tzliche digitale VergrĂ¶ĂŸerung, um die SchĂ€rfe noch besser zu beurteilen.

Mit 1000mm Brennweite kann man wunederbar Sonnenflecken mit den Regionen der Umbra und Penumbra erkennen. FĂŒr mehr Details und Strukturen in und um die Flecken, brauchen Sie eine lĂ€ngere Brennweite, die Sie mit einer Barlowlinse oder einem Projektionsadapter fĂŒr die Okularprojektion erreichen. Dann sollten Sie aber in den Strahlengang einen UV/IR-Filter einsetzen, um ein scharfes Sonnenbild zu erhalten.

FĂŒr die Sonnenfotografie mit einer SLR empfehlen wir folgendes Zubehör:

  • Geeigneter Sonnenfilter (oder ein Herschelkeil fĂŒr Refraktoren)
  • Teleskop mit ca. 800-1000mm Brennweite
  • Parallaktische Montierung mit elektrischer NachfĂŒhrung
  • T-2 Ring fĂŒr die SLR-Kamera
  • Barlowlinse 5x oder Projektionsadapter
  • UV/IR-Filter
  • Optional: Einen Solar Continuum-Filter fĂŒr besseren Kontrast

Wenn es um Details, wie einzelne Sonnenflecken geht, liefern Astrokameras oft bessere Ergebnisse. Der Grund: Dank der Aufnahmetechnik nehmen diese Kameras nicht ein, sondern in kurzer Zeit hunderte Bilder auf. Dadurch kann man die Luftunruhe umgehen und kommt oft zu ultrascharfen Detailfotos. Gerade wenn es um faserige Strukturen oder die Granulation des Sonne geht, sind diese Kameras Gold Wert.

DafĂŒr empfehlen wir diese Produkte:

  • Geeigneter Sonnenfilter (oder ein Herschelkeil fĂŒr Refraktoren)
  • Teleskop mit ca. 800-1000mm Brennweite
  • Parallaktische Montierung mit elektrischer NachfĂŒhrung
  • Astrokamera (z.B. von Touptek) und Laptop
  • Blendschutz fĂŒr den Laptop
  • Barlowlinse 5x
  • UV/IR-Filter

Wir wĂŒnschen Ihnen eine Menge Spaß bei Ihrer Reise zur schwarzen Sonne. Oder wenn Sie zu Hause bleiben: Viel Freude bei der Beobachtung der Sonne.

Um es mit den Worten von Euripides zu sagen: „Nichts SĂŒĂŸeres gibt es, als der Sonne Licht zu schaun!“. Aber: Immer mit Sonnefilter!

 

Zum Weiterlesen:

Produktideen fĂŒr die Sonnenfinsternis

Tipp zum Wochenende: Die Leier und der Ringnebel

21. Juli 2017, Stefan Taube

Jetzt ist Sommer! Warme Abende, die nicht richtig dunkel werden wollen und zum langen Sitzen auf Terrasse, Balkon und Biergarten einladen – wenn nicht gerade ein aufziehendes Gewitter zur Flucht zwingt. Ausgerechnet jetzt, in der fĂŒr Astronomen ungĂŒnstigsten Jahreszeit mit viel zu kurzen NĂ€chten, schauen sehr viele Menschen abends in den Himmel.

Einer der ersten Sterne, der durch die nicht enden wollende DĂ€mmerung bricht, ist die helle Vega im Sternbild Leier (lat.: Lyra). Vega, oft auch Wega geschrieben, steht in Richtung Osten so hoch am Himmel, dass sie nicht mit einem Planeten zu verwechseln ist.

Sternbild Leier

Das Sternbild Leier, um 23:00 Uhr MESZ in Richtung Osten

Jetzt gilt es fĂŒr den Amateurastronomen die Mitmenschen mit Fakten zu beeindrucken:  Die weißstrahlende Vega ist der zweithellste Stern der nördlichen HimmelsphĂ€re und mit 25 Lichtjahren Entfernung noch Teil der solaren Nachbarschaft. Wie unsere Sonne auch, fusioniert die Vega in ihrem Inneren Wasserstoff zu Helium, doch da dieser Stern etwa die doppelte Sonnenmasse hat, geschieht dies mit einer höheren Rate. Daher ist Vega heiß und weißglĂŒhend und wird wohl auch nur etwa ein Zehntel der Lebensdauer unserer Sonne erreichen. In dem Film Contact erreicht die Menschheit eine Radiobotschaft aus Richtung der Vega.

Das leicht zu identifizierende Sternbild Leier hat neben seinem Hauptstern Vega noch mindestens zwei weitere Attraktionen zu bieten, die auch mit kleineren Teleskopen sehr gut zugÀnglich sind und den hellen SommernÀchten trotzen.

Da ist zum einem der berĂŒhmten Ringnebel, den Charles Messier (1730-1817) in seinem Katalog nebelartiger Objekte mit der Nummer 57 versehen hat und der daher auch kurz M57 genannt wird. Mit Hilfe der beiden Sterne Sulafat und Sheliak finden Sie den Ringnebel auch sehr leicht. Fahren Sie einfach die Strecke zwischen den beiden Sternen ab.

M57

M57, aufgenommen von Carlos Malagon mit dem Omegon Apo 104 ED und der Atik 414 EX Color (Ausschnitt)

Der Ringnebel ist ein Paradebeispiel fĂŒr einen Planetarischen Nebel. Diese Objekte erinnerten die ersten Fernrohrbeobachter an Planeten, weshalb sie noch heute so heißen. Es handelt sich dabei aber um die abgestoßene HĂŒlle von Sternen in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium.

Außerdem befindet sich in der Leier ein spektakulĂ€rer Doppelstern namens Epsilon Lyrae. In der Grafik ganz oben ist der Stern mit einem gelben Kreis markiert. Dieser Doppelstern ist einfach fantastisch! Der Abstand von drei Winkelminuten der beiden Komponenten liegt im Bereich des Auflösungsvermögens des menschlichen Auges. Schon eine kleine Optik trennt die beiden Sterne. VergrĂ¶ĂŸert man den Anblick des Paares, erkennt man, dass jeder Stern wiederum ein Doppelstern ist. Wir haben es also mit einem Vierfachsystem zu tun, das man bei geschickter Wahl der VergrĂ¶ĂŸerung komplett im Gesichtsfeld des Okulars erkennen kann.

Doppelsterne sind sehr dankbare Beobachtungsobjekte. Auch aus der Stadt heraus und selbst in hellen SommernĂ€chten lassen sie sich gut beobachten. Bevor sich Amateurastronomen zunĂ€chst mit Dobson-Teleskopen und spĂ€ter mit immer leistungsfĂ€higeren Kameras den nebelartigen Objekten zuwandten, waren Doppelsterne sehr beliebte Beobachtungsobjekte. Davon zeugt ihre hohe Anzahl in dem Klassiker Atlas fĂŒr Himmelsbeobachter von Erich Karkoschka. Der Verlag Cambridge University Press widmet den Doppelsternen eigene Sternkarten: The Cambridge Double Star Atlas.  Wer sich systematisch mit Doppelsternen beschĂ€ftigen will, findet in dem Buch Observing and Measuring Visual Double Stars sehr viele Anregungen, zum Beispiel die richtige Verwendung des Microguide-Messokular von Baader-Planetarium oder auch Tipps zum Zeichnen und Fotografieren der Doppelsterne.

iOptron: Große Vielfalt astronomischer Montierungen

20. Juli 2017, Stefan Taube

Nicht nur in den USA, auch in Europa werden die Montierungen von iOptron immer beliebter. Zu den GrĂŒnden zĂ€hlen die Produktvielfalt, die mechanische QualitĂ€t und die hervorragende Ausstattung. Wir stellen Ihnen eine Auswahl an Montierungen von iOptron vor:

Besonders interessant fĂŒr Astrofotografen ist die iEQ45 Pro GoTo

iEQ45

Die iEQ45 Pro mit einer Omegon RC Optik

Diese Montierung trĂ€gt zwanzig Kilogramm. Damit liegt sie in dem GrĂ¶ĂŸenbereich, der von den meisten ambitionierten Amateurastronomen bevorzugt wird. Sie trĂ€gt genĂŒgend große Optiken mit Zubehör, ist aber noch sehr gut zu transportieren. Das Stativ mit 50 Millimeter starken Beinen sorgt fĂŒr einen sicheren Stand.

Am Beobachtungsort ist die iEQ45 Pro auch schnell einsatzbereit. DafĂŒr sorgen das integrierte GPS, die elektronisch unterstĂŒtzte Ausrichtung der Montierung am Polarstern und die verschiedenen Initialisierungsmethoden fĂŒr das GoTo-System. Das GoTo-System hilft Ihnen, sich spielend leicht am Himmel zu orientieren. Damit Sie bei dieser ganzen elektronischen Hilfestellung nicht den Überblick verlieren, ist die iEQ45 Pro mit einer achtzeiligen Handsteuerung ausgestattet.

Sie sind Einsteiger und möchten lieber etwas kleiner starten? Dann wĂ€re die CEM25P GoTo die richtige Wahl. Diese Montierung ist deutlich preisgĂŒnstiger, trĂ€gt aber immerhin 12 Kilogramm. Dazu passt sehr gut ein 6-Zoll-Newton-Teleskop.

 

Unglaublich leise und tragfÀhig: AZ Pro GoTo

AZPro

AZ Pro: Eine azimutale GoTo-Montierung, die keine WĂŒnsche offen lĂ€sst.

Nur wenn Sie leuchtschwache Nebel und Galaxien fotografieren wollen, benötigen Sie eine parallaktische Montierung. Andernfalls ist die azimutale Montierung AZ Pro GoTo eine sehr interessante Alternative. Die AZ Pro ist einfach erstaunlich: Sie trÀgt fast völlig gerÀuschlos auch schwere Optiken bis 15 Kilogramm!

Das macht sie mit allem denkbaren Komfort: Großes Display, GPS, automatische Ausrichtung und eingebauter Akku. Sie benötigen keinen Powertank! Ohne externe Stromversorgung und dank dem wĂŒrfelförmigen Design ist die AZ Pro sehr kompakt – mobiler geht nicht!

Mit einer azimutalen Montierung wie dieser können Sie zusÀtzlich zur visuellen Beobachtung auch Mond und Planeten fotografieren oder mit der Kamera Atik Infinity Videoastronomie betreiben.

 

Die kleinste Montierung von iOptron ist der SkyTracker Pro

SkyTracker

Seit Jahren bewÀhrt: Der SkyTracker von iOptron

Die Fotomontierung SkyTracker Pro hat sich in vielen Jahren einen großen Freundeskreis erobert. Sie bedarf eigentlich keiner weiteren Vorstellung.

Fotomontierungen wie diese ermöglichen die Astrofotografie direkt mit der Spiegelreflexkamera, also ganz ohne Teleskop.

Das ist einfach, ĂŒberall möglich und sehr gut geeignet, um große Sternfelder aufzunehmen. So gelingen Bilder von der Milchstraße oder einfach nur stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen mit Nachthimmel.

 

Die Sternwartenmontierung von iOptron: CEM60 GoTo

CEM60

Die CEM60 GoTo Montierung mit optionalem Stativ

Mit einer TragfĂ€higleit von 27 Kilogramm ist die CEM60 GoTo bei weitem nicht die grĂ¶ĂŸte Montierung bei Astroshop. Dennoch ist sie sehr interessant fĂŒr den stationĂ€ren Betrieb auf einer BetonsĂ€ule, da sie den Anforderungen so mancher kleinerer Gartensternwarten genĂŒgt und dabei preislich sehr interessant ist.

Spezielle AnschlĂŒsse unterhalb des dualen Montierungssattels erlauben den Betrieb von Zubehör fĂŒr astrofotografische Anwendungen. Im Lieferumfang ist bereits ein Transportkoffer enthalten, falls Sie die Montierung doch nicht stĂ€ndig stationĂ€r betreiben wollen. FĂŒr den mobilen Einsatz erhalten Sie bei uns auch das passende Stativ von iOptron oder auch ein besonders hochwertiges Holzstativ von Berlebach.

Dies ist eine Auswahl besonders interessanter Montierungen von iOptron. Das gesamte Sortiment finden Sie hier.

Experten on Tour – Leica hat uns eingeladen um unser Fachwissen zu vertiefen!

17. Juli 2017, Stefan Rieger

Um unser Fachwissen aufzufrischen stehen wir auch mal frĂŒh morgens auf: Bereits um 6 Uhr ging der Flieger nach Hamburg und von dort aus weiter nach Schleswig-Holstein. Leica hatte uns eingeladen, zwei Tage lang deren Fernglas- und Spektivsortiment umfassend zu testen und zu vergleichen. Dazu ging es ans Katinger Watt. Bei einer Wattwanderung und intensiven Beobachtungen aus den HĂŒtten des NABU-StĂŒtzpunkts heraus, konnten wir Leicas Feldstecher und Spektive ausgiebig auf die Probe stellen.

Hinflug mit Nikiair MUC-HH

Hinflug mit Nikiair

Bei einem leckeren Abendessen in geselliger Runde mit HĂ€ndlerkollegen und Leica-Mitarbeitern wurde ausgetauscht, welche Produktentwicklungen sich der Handel wĂŒnschen wĂŒrde. Mal sehen ob die eine oder andere Idee in die Produktentwicklung einbezogen wird.

Am zweiten Tag wurde uns erst einmal in einem theoretischen Teil erklĂ€rt, was ein Leica-Produkt generell ausmacht. Leica beschreibt dies als die „Leica-DNA“: Ein Anforderungsprofil, das jedes Produkt im Leica-Portfolio erreichen muss, um es von der Entwicklung in die Produktion zu schaffen.

Die Leica-DNA beinhaltet:

  • Die Leica-Produkte sollen im Vergleich zu anderen Premiumprodukten in ihrer Klasse die ausgewogenste Transmissionskurve im sichtbaren Wellenbereich des Lichtes bieten. Dies sorgt fĂŒr einen hervorragenden Kontrast und höchste FarbneutralitĂ€t.
  • Leica stellt neben der Optik auch sehr hohe Anforderungen an die Mechanik und Robustheit des GehĂ€uses. Alle Modelle mĂŒssen sowohl in der Entwicklungsphase, als auch stichprobenweise wĂ€hrend der laufenden Produktion einige Tests ĂŒberstehen. Zum Beispiel mĂŒssen Leica GlĂ€ser stundenlang Temperaturen von minus 40 und plus 85 Grad ĂŒberstehen, d.h. direkt danach einwandfrei funktionieren. Zudem mĂŒssen sie heftige SchlĂ€ge aushalten.
  • Die Produkte von Leica sollten immer die kompaktesten FernglĂ€ser in ihrer Klasse sein und trotzdem eine sehr guten Ergonomie besitzen. HierfĂŒr versucht Leica im Vergleich zu Mitbewerbern das Gewicht perfekt auszutarieren, so das man nicht stĂ€ndig mit der Hand das Kippen des Glases verhindern muss.
  • Alle Leica FernglĂ€ser und Spektive sind gemacht, um Sie jeden Tag zu benutzen!

Folgende Fernglasserien fĂŒhrt Leica derzeit:

Leica Noctivid - das Non-Plus-Ultra fĂŒr den Naturbeobachter

Leica Noctivid – das Non-Plus-Ultra fĂŒr den Naturbeobachter

Leica Noctivid: Ist das derzeitige Non-Plus-Ultra-Fernglas fĂŒr den Natur- und Vogelbeobachter. Durch den extrem kurzen Nahbereich von ca. 1,5 Meter eignet es sich auch fĂŒr die Beobachtung von Insekten und Krebsen sowie fĂŒr Pflanzen. Es bietet derzeit unter den PremiumfernglĂ€sern aus europĂ€ischer Produktion das grĂ¶ĂŸte Sehfeld seiner Klasse und hat – wie es viele Naturbeobachter lieben – eine offene BrĂŒcke. Außerdem zeichnet sich dieses Glas durch seine sehr plastische Abbildung aus, die den Eindruck einer extrem großen SchĂ€rfentiefe erweckt.

Leica Ultravid HD-Plus, hier in der Sonderserie

Leica Ultravid HD-Plus, hier in der Sonderserie „Edition Safari“

Leica Ultravid HD-Plus: Das Ultravid HD-Plus ist der Nachfolger der legendĂ€ren Ultravid HD und der Ultravid-Modelle. Es ist derzeit immer noch eines der kompaktesten FernglĂ€ser fĂŒr den anspruchsvollen Kunden. Bei diesem Modell hat sich Ă€ußerlich nichts verĂ€ndert, doch die neu entwickelten VergĂŒtungen wurden auf das nun verwendete SCHOTT-HT-Glas abgestimmt. Damit konnte Farbreinheit, Kontrast und Transmission noch einmal verbessert werden.

Leica Trinovid HD 8x32

Leica Trinovid HD 8×32

Leica Trinovid HD: Bereits seit 1963 tragen FernglĂ€ser von Leica den Namen Trinovid. Dementsprechend ist diese Modellbezeichnung bei vielen Naturbeobachtern beliebt und bekannt. Auch heute sieht man immer noch Modelle aus den 60er und 70er Jahren bei so manchem Naturbeobachter um den Hals hĂ€ngen. Bei der aktuellsten Version der Trinovid HD-Serie wird inzwischen auch sogenanntes HD-Glas verwendet. Dieses sorgt fĂŒr eine Steigerung des Kontrastumfangs und weniger FarbsĂ€ume und somit ein klareres und schĂ€rferes Bild. Um die Produktionskosten etwas zu senken, wird dieses Fernglasmodell im eigenen Werk in Portugal produziert. SelbstverstĂ€ndlich gelten auch hier die gleichen hohen QualitĂ€ts- und FertigungsmaßstĂ€be wie im Werk in Wetzlar. Die Trinovid HD-Serie ist fĂŒr Anwender, die bei der AbwĂ€gung zwischen finanzieller Ausgabe und letzten Prozenten an optisch machbarem, eher auf den Geldbeutel achten.

Leica TaschenfernglĂ€ser: Auch bei den TaschenfernglĂ€sern gibt es die Unterscheidung in Ultravid und Trinovid. Das Ultravid bietet einen kĂŒrzeren Nahbereich, die etwas bessere Abbildungsleistung und ist außerdem stickstoffgefĂŒllt und somit druckwasserdicht und vor Beschlagen im Inneren geschĂŒtzt. Das Trinovid ist ein Klassiker, den es in der jetzigen Form bereits seit den 90ern gibt. Dennoch ein hervorragendes und vor allem kompaktes Fernglas.

Leica Geovid 8x56 HD-B

Leica Geovid 8×56 HD-B

Eher fĂŒr den JĂ€ger interessant ist außerdem noch die Geovid-Serie mit eingebautem Entfernungsmesser. Außerdem gibt es fĂŒr Kunden, die noch etwas Besonderes haben wollen, diverse belederte Modelle oder Editionsmodelle.

Leica APO Televid 82 W

Leica APO Televid 82 W

Bei den Spektiven ist die Auswahl etwas kleiner. Hier gibt es nur eine Serie „APO Televid“ und dieses gibt es mit zwei verschiedenen Öffnungsdurchmessern und jeweils in Gerade- oder SchrĂ€geinblick. Das Vario-Okular ist ein sogenanntes Weitwinkel-Okular und liefert bei allen Modellen einen VergrĂ¶ĂŸerungsbereich von 25-50x.

Im Bereich Digiscoping liefert Leica sowohl fĂŒr ihre eigenen Kameras Adapter als auch einen Adapter fĂŒr Systemkameras und ist derzeit der einzige Adpater mit Dioptrienausgleich am Markt. Dieser wird einfach ĂŒber einen optionalen T2-Ring fĂŒr Ihre Spiegelreflex- oder Systemkamera passend gemacht.

Leica BeobachtungshĂŒtte am Katinger Watt

Leica BeobachtungshĂŒtte am Katinger Watt

Rundum gesehen eine tolle Reise. Zwar mit wenig Schlaf, aber dafĂŒr tollen EindrĂŒcken der Leica Produkte, des Leica Markenbewusstseins und der Vogelwelt der Nordsee. Mein Kollege wird in den nĂ€chsten Tagen noch ein bißchen mehr ĂŒber die gemachten Beobachtungen berichten.

Tipp zum Wochenende: Imposante Objekte im Herkules

14. Juli 2017, Marcus Schenk

Hoch ĂŒber unseren Köpfen ein Held der Mythologie: Herkules. Zu dieser Jahreszeit steht das Sternbild gut 70° ĂŒber dem Horizont – eine perfekte Lage zum Beobachten. Herkules ist das drittgrĂ¶ĂŸte Sternbild am Himmel, trotzdem erscheint es eher unscheinbar. Dabei verbirgt sich darin der bekannteste Kugelsternhaufen des nördlichen Himmels. Und noch einiges mehr. Unternehmen wir einen kleinen Wochenendausflug zu den schönsten SehenwĂŒrdigkeiten.

Erfahren Sie, wie sie die winzige Galaxie NGC 6207 finden und was es mit dem seltsamen „Propeller“ auf sich hat.

M13_Stefan Taube

Kugelsternhaufen M13 aufgenommen mit einem Skywatcher AP 120/900 EvoStar ED DS-Pro und einer Canon EOS 700Da. Links oben: Galaxie NGC 6207, Bildautor: Stefan Taube. Zum VergrĂ¶ĂŸern bitte das Bild anklicken!

Vom Kugelsternhaufen zur Galaxie

Sicher haben Sie den Kugelsternhaufen M13 schon oft gesehen. Zumindest dann, wenn Sie ein Teleskop besitzen. Doch auch mit dem bloßen Auge ist das Objekt schon zu sehen. Voraussetzung: ein dunkler Himmel.

M13 finden und die Himmelshelligkeit einstufen

Dann sehen wir zwischen zwei Sternen etwas glimmen. Ein Stern, ein Objekt? Man kann es mit dem bloßen Auge noch nicht sicher erkennen. Es ist ein Kugelsternhaufen in 22.000 Lichtjahren Entfernung. Sie nĂ€hern sich M13 am besten, in dem Sie vom Stern ζ zum Stern η eine gedachte Linie bilden. Etwa nach ⅔ der Stecke treffen Sie auf den bekannten Kugelsternhaufen.
Gefunden und mit dem bloßen Auge erkannt? Dann ist das auch ein Hinweis auf die HimmelsqualitĂ€t Ihres Beobachtungsortes. Denn mit 5,8 mag ist M13 schwach. Und Sie können sich auf einen deep-sky tauglichen Himmel mit guter Durchsicht freuen.

Ein Urgroßvater in der Milchstraße

Man kennt ihn seit dem Jahr 1714. M13 gehört zu den etwa 150 bekannten Kugelsternhaufen der Milchstraße. Im Messierkatalog finden wir allerdings nur 29 Vertreter. Einer davon ist der Herkuleshaufen, der neben M22 zu den beiden Paradeobjekten der Kugelhaufen des nördlichen Himmels gilt. Kugelsternhaufen sind die Ă€ltesten Objekte unsere Galaxie. Man sagt, sie seien zusammen mit der Milchstraße entstanden. Also vor ca. 13 Milliarden Jahren. Wie ein riesiges Halo umringen sie unsere Galaxie. M13 besitzt einen Durchmesser von 150 Lichtjahren und etwa 100.000 Sterne (aber 1 Million Sonnenmassen), die im Gegensatz zu offenen Sternhaufen sehr dicht beieinanderstehen. Die Einzelsterne haben nur einen Abstand von 2-3 Lichtjahren.

Das Sternbild Herkules, Stellarium

Das Sternbild Herkules, Stellarium

Wie im 6“ Teleskop M13 beeindruckt

Ein schneller Blick mit dem 10×50 Fernglas: Sie sehen einen runden, nebelhaften Ball, der aber keine Sterne zeigt. Erst mit einem kleinen Teleskop können Sie den Haufen am Rand in Einzelsterne auflösen. Mit 60mm und 70mm Öffnung und kleiner VergrĂ¶ĂŸerung sieht er fast wie eine Kugel mit „pixeligen“ Sternen aus. VergrĂ¶ĂŸern Sie ruhig 120-fach, um die Einzelsterne sicher zu erkennen.

Mit einem Amateurteleskop von 150mm oder 200mm Öffnung sieht der Herkuleshaufen dann fantastisch aus. Bei höherer VergrĂ¶ĂŸerung sprengen die Einzelsterne fast das Gesichtsfeld.

Die geheimnisvolle Sternfigur von M13

Was soll das fĂŒr ein Stern sein in M13? Es handelt sich hierbei gar nicht um einen richtigen Stern. Doch Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten Beobachter eine dunkle Formation, die sich aus dem Sternenhaufen von M13 herausschĂ€lte. Es handelt sich um unregelmĂ€ĂŸige Verteilungen, von denen eine fast wie ein „Mercedesstern“ aussieht. Andere Beobachter sehen darin ein „Y“ oder einen „Propeller“. FĂŒr die Beobachtung sollte man als erfahrener Beobachter ein 12“ Teleskop oder grĂ¶ĂŸer benutzen. Ob man dann einen solchen „Propeller“ erkennt, bleibt die Frage. TatsĂ€chlich kann man aber zumindest Teile von dunklen Strukturen erkennen.

Die kleine Galaxie NGC 6207 sollten Sie mal besuchen

Ganz in der NĂ€he von M13 finden Sie zwei Galaxien. Die 46 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie NGC 6207 ist recht leicht zu finden. Dazu mĂŒssen Sie nur M13 in das Zentrum des Gesichtsfeldes einstellen. Nun bewegen Sie das Teleskop etwa ein halbes Grad nordöstlich (grob in Richtung des Sterns  η Her) und dann sehen Sie eine kleine oval geformte Galaxie. Unter einem dunklen Himmel ist sie schon mit einem 150mm Teleskop zu finden. Enthusiasten haben sie aber auch schon mit wesentlich kleineren Teleskopen gefunden.

Im Schatten von M13

Die Kleinen gehen oft im Schein der Prominenz unter. Auch M92 ist ein schöner Kugelsternhaufen, wird aber sicher nicht so oft beobachtet wie sein berĂŒhmter Nachbar. Ebenso ist er etwas schwieriger zu finden: Sie können sich dem Haufen zum Beispiel ĂŒber den 3,1 mag hellen Stern π  finden. Bewegen Sie sich etwa 0,5° nach Osten und 6,1° nach Norden. Mit 27.000 Lichtjahren Entfernung liegt M92 etwa in der gleichen Distanz wie M13. Was im Teleskop auffĂ€llt: Die physische GrĂ¶ĂŸe beider Kugelhaufen. M 92 wirkt deutlich kompakter. Übrigens: M92 soll unter perfekten schon mit bloßem Auge zu sehen sein. Vielleicht probieren Sie es ja mal unter einem dunklen Alpen- oder Meereshimmel aus.

Noch ein Tipp zum Schluss:

Lust auf einen planetarischen Nebel? Dann bietet sich der Schildkrötennebel NGC 6210 im Herkules an. Der 6500 Lichtjahre entfernte Nebel ist sehr hell und schon in kleinen Teleskopen zu sehen. Nutzen Sie nach dem Auffinden am besten eine ĂŒber 100-fache VergrĂ¶ĂŸerung. Dann sehen Sie ein diffuses Scheibchen. Ab einem Teleskop mit 200mm Öffnung sogar eine blaugrĂŒne FĂ€rbung.

Wir wĂŒnschen Ihnen viel Spaß bei der Beobachtung!

Neu im Juli: Kameras, ein astronomisches Fernglas und nĂŒtzliche Adapter!

13. Juli 2017, Stefan Taube

Wir prÀsentieren Ihnen eine kleine Auswahl an Artikeln, die wir vor kurzem neu ins Sortiment aufgenommen haben:

1. Astrel Instruments Kamera AST8300-B-M-FW Mono

Astrel-Kamera

Neue Kamera von Astrel Instruments

Diese Kamera kann mit dem optionalen Touchscreen-Farbmonitor als eine Stand-alone-Lösung fĂŒr anspruchsvolle Astrofotografen betrieben werden: Sie haben alle Möglichkeiten einer astronomischen CCD-Kamera, benötigen aber keinen PC oder Laptop am Teleskop! Auch das Filterrad ist bereits im KameragehĂ€use integriert.

 

2. Guiding- und Planetenkameras von QHY

Alccd-QHY

Die ALccd-QHY Kamera 5P-II Mono bietet mit 2,2 ”m kleinen Pixeln eine hervorragende Auflösung.

Wir bauen unser Angebot an Kameras von Alccd-QHY kontinuierlich aus. Besonders beliebt sind die empfindlichen und kleinen Modelle von QHY, die sich nicht nur sehr gut fĂŒr die Aufnahme von Mond und Planeten eignen, sondern auch fĂŒr das Autoguiding in Off-Axis-Guidern oder Guidescopes Verwendung finden.

 

3. APM Fernglas 100 mm 45° Semi-Apo 1,25″

APM Fernglas

GĂŒnstiges Großfernglas fĂŒr Astronomie und Naturbeobachtung

Mit zwei Augen sehen wir deutlich mehr! Das gilt insbesondere auch fĂŒr die Astronomie. Dieses sphĂ€risch korrigierte zweilinsige Luftspalt Semi APO Fernglas bietet Ihnen einen extrem hohen Kontrast. Im Lieferumfang ist ein Set aus Okularen mit 18 Millimetern Brennweite beigefĂŒgt.

 

4. Lunatico DuoScope Prismenklemmen fĂŒr die Gegengewichtstange

DuoScope

Mit DuoScope können Sie eine zweite Optik an der Gegengewichtstange befestigen.

Ein Gegengewicht ist tote Materie. Montieren Sie lieber eine zweite Optik, zum Beispiel fĂŒr das Autoguiding oder fĂŒr eine zweite Kamera mit grĂ¶ĂŸerem Gesichtsfeld. Der spanische Hersteller Lunatico bietet hierfĂŒr Lösungen in Form von Prismenklemmen oder Leitrohrschellen. Beide Lösungen erlauben eine prĂ€zise Ausrichtung der zweiten Optik. Wenn Sie einfach nur eine Kamera befestigen wollen, dann verwenden Sie die DuoScope Kamerahalterung.

 

5. PegasusAstro Ultimate Powerbox Hub

PegasusAstro PowerHub

Ihre neue Leistungszentrale!

Von PegasusAstro kommt eine Lösung, die besonders fĂŒr Sternwarten und andere stationĂ€re Teleskope interessant ist. Mit der Ultimate Powerbox können Sie die Spannungsversorgung von Montierung, Kamera, Taukappenheizung und weiterer Instrumente zentral steuern. Dadurch bekommen Sie auch den stets drohenden Kabelsalat in den Griff. Im Lieferumfang ist auch ein Umweltsensor enthalten, der die Temperatur und Feuchtigkeit ĂŒberwacht.

Neue Kowa Kompakt-Spektive! FĂŒr alle, denen ein Spektiv bisher zu groß und unhandlich war.

13. Juli 2017, Stefan Rieger

Kowa hat kĂŒrzlich gleich vier neue Kompakt-Spektive vorgestellt. Diese handlichen und reisefreundlichen „Fernrohre“ sind fĂŒr alle ideal, denen ein Spektiv bisher immer zu groß bzw. zu schwer war. Oder fĂŒr diejenigen, die zwar ein Spektiv besitzen, doch es nie mitnehmen, da es zu unpraktisch ist.

So klein ist das neue Kowa TSN-501!

So klein ist das neue Kowa TSN-501!

 

Kowa bietet Ihnen zwei GĂŒteklassen und jeweils die Wahl zwischen Gerade- oder SchrĂ€geinblick. Die preiswerte Baureihe TSN-500 bietet eine 20-40x VergrĂ¶ĂŸerung mit einem Frontlinsendurchmesser von 50mm. Der konisch geformte Fokusierknopf bietet das GefĂŒhl eines nahezu getrennt regelbaren Grob- und Feintriebs. SelbstverstĂ€ndlich ist die Optik voll mehrfachvergĂŒtet. Das Spektiv besitzt einen Stativanschluß und eine Peilhilfe.

Kowa TSN-502

Kowa TSN-502

Das Modell TSN-501 bietet Ihnen den SchrĂ€g- bzw. Winkeleinblick, das TSN-502 ist mit Geradeeinblick. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers liegt bei 299,- € inkl. Mehrwertsteuer.

Wer das Maximum an QualitĂ€t bei kleinen Abmessungen sucht, wird bei der TSN-550-Serie mit Prominar-Linse fĂŒndig!

Kowa TSN-553 Prominar mit Fluoritkristall

Kowa TSN-553 Prominar mit Fluoritkristall

Diese kleinen Spektive besitzen das gleiche Fluorit-Kristallglas wie die grĂ¶ĂŸeren Geschwisterserien TSN-770 und TSN-880. Es bietet einen VergrĂ¶ĂŸerungsbereich von 15-45x und ist ebenfalls mit einem fest montierten Zoomokular ausgestattet. Durch den Dualfokus können Sie ganz schnell grob scharf stellen und dann mit dem Feinfokus die SchĂ€rfe auf die Schnabelspitze legen. Die Gegenlichtblende ist ausziehbar und drehbar. Die Peilhilfe ist gerade fĂŒr Spektiv-Einsteiger unglaublich hilfreich.

Durch das Linsenmaterial aus Fluoritkristall werden Abbildungsfehler minimiert, damit keine störenden FarbsĂ€ume das Seherlebnis trĂŒben oder die Bestimmung von Vögeln erschweren. Diese High-End-Optik ist natĂŒrlich nicht preiswert, aber Sie ist Ihr Geld wert. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 1799,- € inkl. Mehrwertsteuer. Der Winkeleinblick hat die Modellbezeichnung TSN-553 und wer den Geradeeinblick bevorzugt greift zum TSN-554.

Digiscoping geht auch mit diesen Kompaktspektiven!

Digiscoping geht auch mit diesen Kompaktspektiven!

FĂŒr alle 4 Modelle eignen sich die Smartphone-Adapter von Kowa. Mit deren Hilfe können Sie Ihre Beobachtungen im Bild fĂŒr immer festhalten. FĂŒr die TSN-550er-Serie benötigen Sie den Adapterring TSN-AR66Z, fĂŒr das TSN-500 wird in naher Zukunft ein eigener Adapterring vorgestellt.

Hier noch mal die Neuen nebeneinander!

Hier noch mal die Neuen nebeneinander!

Beide Modellreihen sind ab dem 18.08. lieferbar. Sichern Sie sich jetzt gleich eines der ersten Modelle!

Haben Sie an alles gedacht? Jede Menge Produktideen fĂŒr die Sonnenfinsternis

12. Juli 2017, Marcus Schenk

Der große Moment rĂŒckt immer nĂ€her: Am 21. August 2017 werden in den USA Millionen Menschen Zeuge einer totalen Sonnenfinsternis. Das Megaereignis rĂŒckt schnell nĂ€her. Haben Sie schon alles gepackt fĂŒr die „Great American Eclipse“? Oder fehlen Ihnen noch wichtige Utensilien? Einige nĂŒtzliche Produktideen finden Sie hier.

1. Das Wichtigste: Eine Sofi-Brille

Die Sonnenfinsternis einfach visuell erleben: Das geht mit der Omegon SunSafe Sofi-Brille. Die Omegon Sofi-Brille bietet Ihnen einen sicheren und ungefÀhrlichen Blick auf die Sonne.

Omegon Sofi-Brille

Die Omegon Sofi-Brille bietet einen sicheren Blick auf die Sonne.

‱    Oranges natĂŒrliches Sonnenbild
‱    Optimal fĂŒr die Sonnenbeobachtung großer Sonnenflecken und Finsternisse
‱    Komplett sichere Sonnenbeobachtung: SunSafe Folie zertifiziert nach ISO Richtlinie
‱    Passt auf jedes Gesicht
‱    Faktor des geblockten Lichts: mehr als 100.000-fach
‱    Optische Dichte: mindestens ND 5

Preis: Pro Brille € 2,90. GĂŒnstiger im 5er Set € 9,90.
Jetzt zur Omegon Sofi-Brille.

Alternativ bietet sich die Baader Sonnenfinsternis Sofi Beobachtungsbrille Solar Viewer AstroSolar¼ Silver/Gold an. Sie bietet einen 100% sicheren Blick auf die Sonne. Das Sonnenbild erscheint in blau/weiß.

Baader Sofi-Brille

Baader Sofi-Brille mit AstroSolar Folie

Preis: Pro Brille € 3,50. GĂŒnstiger im 10er Set € 29.-
Jetzt zur Baader Sofi-Brille.

Achtung: Diese Brillen sind ausschließlich fĂŒr die visuelle Beobachtung gedacht. Kombinieren Sie diese Brillen nicht mit einem optischen Instrument.

2. Sonnenfilter fĂŒr Teleskope

Folienfilter ohne Fassung

Ein Klassiker fĂŒr die Beobachtung der Sonne ist die Astrosolar Sonnenfilterfolie. Sie ist etwas fĂŒr Bastler, die ihre Filterfassung selbst bauen wollen. Der Vorteil: Sie ist besonders gĂŒnstig und in verschiedenen GrĂ¶ĂŸen erhĂ€ltlich. Die meisten nehmen die kleine Version in 20x29cm, aber sie ist auch in der GrĂ¶ĂŸe  50x100cm erhĂ€ltlich.

Speziell fĂŒr Astrofotografen gibt es eine Fotofolie mit der optischen Dichte 3.8, mit dem fotografisch kurze Belichtungszeiten möglich sind. Im Klartext: Dieser Filter lĂ€sst 0,016% des Sonenlichts durch. FĂŒr die Fotografie okay, aber zuviel fĂŒr das bloße Auge. FĂŒr die visuelle Beobachtung mĂŒsste man in diesem Fall mit einem ND 2.0 Filter nachfiltern oder gleich die visuelle Folie nutzen. Hier geht’s zur Fotofolie.

Baader Sonnenfilterfolie

Sonnenfilterfolie: Damit bauen Sie sich selbst Ihren eigenen Sonnenfilter.

Achtung: Setzen Sie diese Folie immer vor die Objektivöffnung der Optik, nie dahinter.

Preis: 20x29cm  € 25,-, 50x100cm € 75.-
Jetzt zur Baader Astrosolar Sonnenfilter-Folie

Filter fĂŒr Teleskope in Fassungen

Der Hersteller Baader bietet eine elegante Lösung fĂŒr Teleskope: Die ASTF Sonnenfilter. Diese Filter eignen sich fĂŒr Teleskope von 70mm bis 290mm Durchmesser. Drei Zentrierstifte fixieren den Filter innerhalb oder außerhalb des Tubus. Um zu erfahren, welcher Filter zu Ihrem Teleskop passt, nutzen Sie das „Filter Finder Tool„.

ASTF Sonnenfilter

Der ASTF-Filter als Beispiel auf einem Schmidt-Cassergrain Teleskop

 

Baader AstroSolar Teleskop Sonnenfilter ASTF 80mm Artikel-Nr.: 46632
Baader AstroSolar Teleskop Sonnenfilter ASTF 100mm Artikel-Nr.: 46633
Baader AstroSolar Teleskop Sonnenfilter ASTF 120mm Artikel-Nr.: 46634
Baader AstroSolar Teleskop Sonnenfilter ASTF 140mm Artikel-Nr.: 46635
Baader AstroSolar Teleskop Sonnenfilter ASTF 160mm Artikel-Nr.: 46636
Baader AstroSolar Teleskop Sonnenfilter ASTF 180mm Artikel-Nr.: 46637
Baader AstroSolar Teleskop Sonnenfilter ASTF 200mm Artikel-Nr.: 46638
Baader AstroSolar Teleskop Sonnenfilter ASTF 240mm Artikel-Nr.: 46639
Baader AstroSolar Teleskop Sonnenfilter ASTF 280mm Artikel-Nr.: 46640

 

Filter fĂŒr FernglĂ€ser

Auch durch ein Fernglas wirkt eine Sonnenfinsternis einfach fantastisch. Das Tolle: Ein kleineres Fernglas passt in jedem Fall in das FluggepĂ€ck. Diese speziellen Filter fĂŒr FernglĂ€ser, besitzen eine abgeflachte Kante. Damit können sie sich nicht gegenseitig stören. Und Ihr Fernglas bleibt voll funktionsfĂ€hig. ErhĂ€ltlich fĂŒr einen Öffnungsbereich von 40mm bis 110mm.

Baader ASBF-Filter

Die Baader ASBF-Filter fĂŒr FernglĂ€ser und Kameras

Übrigens: Dieser Filter passt auch perfekt auf Ihr Kameraobjektiv.

Baader AstroSolar Binokular Sonnenfilter ASBF 50mm Artikel-Nr.: 46641
Baader AstroSolar Binokular Sonnenfilter ASBF 60mm Artikel-Nr.: 46642
Baader AstroSolar Binokular Sonnenfilter ASBF 70mm Artikel-Nr.: 46665
Baader AstroSolar Binokular Sonnenfilter ASBF 80mm Artikel-Nr.: 46667
Baader AstroSolar Binokular Sonnenfilter ASBF 100mm Artikel-Nr.: 46668

 

3. Sonnenprismen: Die bessere Wahl?

Viele haben es schon gehört: Außer Sonnenfilter gibt es auch Sonnenprismen. Doch sind sie eine Alternative? Definitiv ja – wenn es um detaillierte Sonnenbeobachtung geht. Allerdings nur fĂŒr Refraktoren bis zu einer Öffnung von 150mm (keine Spiegelteleskope).

Im Vergleich zu einem Objektivfilter bietet ein Herschelkeil ein klares, kontrastreicheres Sonnenbild. Fortgeschrittene Sonnenbeobachter schwören darauf. Mit einem Herschelkeil sehen Sie feinste Details – ob das nun die Granulation oder Strukturen um einen Sonnenfleck sind.

Herschelkeil

Ein Herschelkeil bietet in einem Refraktor ein wunderbar kontrastreiches Sonnenbild.

 

Tipp: Zum Beobachten mit einem Herschelkeil ist unbedingt ein ND3.0 und ein variabler Polfilter notwendig.

APM Sonnenprisma/Herschelkeil 1,25″ Artikel-Nr.: 18916
Baader OD 3,0 ND Filter 1,25“ Artikel-Nr.: 10885
Omegon Variabler Polfilter 1,25″ Artikel-Nr.: 7399
Baader Cool-Ceramic Safety Herschelprisma V visuell, 2″ Artikel-Nr.: 16816

4. Die Sonne im H-Alpha Licht

Bilder einer Sonnenfinsternis im H-Alpha sind ungewöhnlich und erregen hohe Aufmerksamkeit. Aufnahmen der partiellen Phase mit Protuberanzen und Flecken und Fackeln haben einfach einen Reiz. Die Quark Sonnenfilter von Daystar verwandeln Ihren Refraktor in ein echtes Sonnenteleskop, das Ihnen die Sonne im H-Alpha-Licht zeigt. Jetzt ist die passende Gelegenheit einen Traum in die Tat umzusetzen.

QUARK Protuberanzen-Filter

Der QUARK Protuberanzen-Filter: Einfach Ihren Refraktor in ein H-ALpha-Teleskop verwandeln

DayStar Sonnenfilter QUARK H-Alpha, Protuberanzen Artikel-Nr.: 44774
DayStar Sonnenfilter Combo QUARK H-Alpha, ChromosphÀre Artikel-Nr.: 48679

Aufgenommen mit dem Omegon ED80 Apo und einem Daystar Quark, Foto: Carlos MalagĂłn

Aufgenommen mit dem Omegon ED80 Apo und einem Daystar Quark, Foto: Carlos MalagĂłn

5. Kleine Teleskope und Montierungen fĂŒr die Reise

Wer per Flugzeug verreist, muss sich auf kleines GepĂ€ck beschrĂ€nken. Das Schöne bei der Sonnenfinsternis: Sie brauchen gar kein großes Instrument. Ein kleiner Apochromat und eine kompakte Montierung reichen aus.

iOptron Montierung SkyTracker Pro

Die iOptron Montierung SkyTracker Pro ist beliebt bei Astroreisen und nur 1,1kg schwer.

Das Angebot reicht von einer mechanischen AZ-Minimontierung bis zur tragkrÀftigen Cube-Montierung mit Goto-System:

iOptron Montierung SkyTracker Pro Artikel-Nr.: 51870
Skywatcher Montierung Star Adventurer, Set Artikel-Nr.: 45119
Omegon Montierung AZ-Baby Artikel-Nr.: 49753
Omegon Stativ-Kugelkopf Pro OM20 Artikel-Nr.: 33149
Omegon Pro Carbon-Dreibeinstativ ArtikelMontierung-Nr.: 33146

 

6. BĂŒcher ĂŒber die Sonne

Einen sonnenklaren und fundierten Einstieg in das Thema bietet das englischsprachige Buch Your Guide to the 2017 Total Solar Eclipse, Springer Verlag. Auch wenn Sie nicht zur Sonnenfinsternis fliegen, aber ganz heiß auf die Sonnenbeobachtung sind, gibt es das richtige Buch: Die Sonne – Eine EinfĂŒhrung fĂŒr Hobby-Astronomen.

PS: Sichern Sie sich am besten heute noch Ihre Produkte fĂŒr die Sonnenfinsternis. So wird Ihre Sofi-Reise zu einem Erlebnis, das Sie sicher nie vergessen.

Sonnenfinsternis 2017 USA: Was jeder ĂŒber die Sofi wissen sollte (Ein Kommentar)

6. Juli 2017, Marcus Schenk

Etwas Gewaltiges schiebt sich vor die Sonne und verdeckt sie. Die Sonnenstrahlen verschwinden, die Schatten verĂ€ndern sich, es wird kĂŒhler, die Sterne leuchten mitten am Tag, Wind kommt auf und die Tierwelt ist merkwĂŒrdig still.

FrĂŒhere Völker hatten Angst. Die Chinesen dachten, ein riesiger Drache verschluckt die Sonne. Nur durch Getöse und Trommeln konnten sie den Drachen davon ĂŒberzeugen die Sonne wieder auszuspucken. Ja, es könnte unheimlich sein, wenn wir nicht wĂŒssten, was das ist: natĂŒrlich eine Sonnenfinsternis.

Sofi-Fans wissen es lĂ€ngst: Am 21. August 2017 findet in den USA wieder eine totale Sonnenfinsternis statt. Das ist ein einmaliges Erlebnis! Und manche Menschen sind einfach sĂŒchtig danach.

Wichtige Daten fĂŒr die Beobachtung und wie eine Sofi ĂŒberhaupt entsteht, finden Sie in diesem Artikel.

Slider totale Sofi

Daten kompakt: Die Sonnenfinsternis 2017 in den USA

Die totale Sonnenfinsternis erstreckt sich vom Pazifik ĂŒber Nordamerika bis in den westlichen Atlantik. Interessant sind die bewohnten Gebiete in den USA. Denn hier findet die Finsternis nicht ĂŒber unwegsamen WĂŒsten oder Meeren statt, sondern in bewohnten Gebieten. Auf dem amerikanischen Kontinent erstreckt sich ein schmaler Finsternispfad mit einer Breite von 115 Kilometern durch 14 US-Bundesstaaten. An diesem Tag erleben es Millionen Menschen live, wenn die Sonne sich bis zu 2 Minuten und 40 Sekunden total verfinstert.
Die partielle Phase ist nördlich und sĂŒdlich in den kompletten USA zu sehen. Sie erstreckt sich nördlich auch in den Bereich von Kanada und sĂŒdlich in den Bereich Mexiko und nördliches SĂŒdamerika.

Übrigens: Bei den Amerikanern hat sich bereits ein Name fĂŒr die Sofi eingebĂŒrgert: Sie nennen sie „The Great American Eclipse“.

© NASA's Scientific Visualization Studio

© NASA’s Scientific Visualization Studio

Was ist eine totale Sonnenfinsternis?

Ein interessanter Zufall: Die Sonne ist rund 400 mal grĂ¶ĂŸer als der Mond, dafĂŒr ist sie aber auch 400 mal weiter entfernt als der Mond. Das bedeutet:  Mond und Sonne haben am Firmament den gleichen Durchmesser. Ein GlĂŒck fĂŒr uns Erdlinge. Denn dadurch ist eine Sonnenfinsternis erst möglich, denn der Mond kann die Sonne vollstĂ€ndig bedecken. WĂ€re der Mond kleiner oder weiter von der Erde entfernt, wĂŒrden wir niemals in den Genuss einer totalen Sonnenfinsternis kommen. Dann wĂ€re sie allenfalls ringförmig, doch das ist ein anderes Thema.

Wenn der Neumond sich nun vor die Sonne schiebt und sie bedeckt, fÀllt irgendwo auf einen eng begrenzten Bereich der Erde ein Schatten und verdunkelt diesen Landstrich. Diese Region erlebt eine totale Sonnenfinsternis! Abseits davon wird die Sonne nur partiell verfinstert. Das bedeutet: Dort wird es nicht dunkel und der Mond bedeckt die Sonne nur teilweise.

Sonnenfinsternis Schema

Eine Sonnenfinsternis kann nur bei Neumond entstehen, wenn sich Sonne und Mond nahe ihrer Knotenpunkte befinden.

Nun haben wir jeden Monat Neumond, aber nicht jeden Monat eine Sonnenfinsternis. Warum das? Weil die Mondbahn gegen die Ekliptik um 5° geneigt ist. Meist zieht der Neumond oberhalb oder unterhalb der Sonne entlang. Es entsteht also keine Bedeckung.

Doch es gibt da noch die Drachenpunkte. Das sind die Schnittpunkte, an denen sich Mondbahn und Ekliptik kreuzen. Wenn Neumond und Sonne nun zufÀllig in der NÀhe der beiden Schnittpunkte stehen, zieht der Mond nicht mehr an der Sonne vorbei, sondern bedeckt sie. Die Sonne wird schwarz und der Strahlenkranz, die Korona leuchtet majestÀtisch auf. Jetzt fÀllt ein sehr langer, runder aber spitz zulaufender Schatten auf die Erde. Er kann maximal 273km breit werden. Die TotalitÀt, also die komplette Bedeckung der Sonne, dauert maximal 7,5 Minuten. Meist jedoch hat man nicht solche Idealzeiten. Im Fall der USA ist der Schatten nun mal nur 115km breit und die totale Phase dauert 2 Min 40 S.

Wie verlÀuft die Finsternis durch die USA?

Der Pfad der Finsternis lĂ€uft mitten durch die USA. Genauer gesagt: Durch die US-Bundesstaaten Oregon, Montana, Idaho, Wyoming, Nebraska, Iowa, Kansas, Missouri, Illinois, Kentucky, Tennessee, Georgia, North Carolina und South Carolina. Den Anfang markiert der Staat Oregon. Um 10:16 a.m. PDT sehen die ersten Beobachter die totale Phase. PDT bedeutet Pacific Daytime und ist 9 Stunden zur MitteleuropĂ€ischen Sommerzeit MESZ verspĂ€tet. FĂŒr alle die zu Hause bleiben: Am 21.8. um 19:16 Uhr unserer Zeit startet also die Sofi in den USA. Der Erste Kontakt, also dann, wenn die Sonne das erste Mal vom Mond „angebissen“ wird, findet allerdings schon frĂŒher um 09:06 a.m. PDT statt.

In Oregon in der Hauptstadt Salem dauert die Finsternis maximal 1 Minute und 58 Sekunden. Von dort aus geht es nach Idaho und dann nach Wyoming, der Heimatstaat einer unserer Mitarbeiter. In dessen zweitgrĂ¶ĂŸten Stadt Casper startet die Sonnenfinsternis um 11:43 a.m. und dauert 2 Minuten und 27 Sekunden. Das Wetter dort ist im August meist klar. Je weiter man sich in den USA Richtung Osten bewegt, desto höher ist die Wolkengefahr.  In Kentucky wird mit 2 Minuten und 40 Sekinden der Höhepunkt der TotalitĂ€t erreicht.  Um 14:42 EDT (Eastern Daylight Time) erreicht der Schatten South Carolina. Danach dĂŒst der Schatten ĂŒber den Atlantik in Richtung Afrika und Europa.

"Eclipse Predictions by Fred Espenak, www.EclipseWise.com"

„Eclipse Predictions by Fred Espenak, www.EclipseWise.com

Von West nach Ost in 1,5 Stunden

Der Kernschatten rast mit einer Geschwindigkeit von maximal 4.260 Kilometer pro Stunde quer ĂŒber den amerikanischen Kontinent. Das ist etwa doppelt so schnell wie ein heutiger DĂŒsenjet. Insgesamt legt der Schatten in den USA eine Strecke von ĂŒber 4.000 Kilometern oder 2.500 Meilen zurĂŒck. Nur etwa 1,5 Stunden braucht der Schatten, um ĂŒber den Kontinent zu eilen. Insgesamt dauert die Finsternis, vom ersten bis zum letzten Kontakt, etwa drei Stunden.

Sonnenbeobachtung nur mit Augenschutz!

Vielleicht haben Sie ja schon lĂ€ngst geplant, in die USA zu reisen um einen Platz an der Finsternislinie zu ergattern. Angeblich erwartet man, dass sich am 21. August bis zu 7,4 Millionen Menschen die Finsternis ansehen. Absolut wichtig: Die Augen mĂŒssen geschĂŒtzt werden. Blicken Sie niemals ungeschĂŒtzt direkt in die Sonne. Eine Sonnenfinsternis-Brille ist ein MUSS, um Ihre Augen ausreichend zu schĂŒtzen. GeprĂŒfte Sicherheit geht vor! Sollten Sie zur Finsternis in die USA reisen, dann empfehlen wir Ihnen die zertifizierte Omegon Sonnenfinsternis Brille. Bitte verwenden Sie diese Brille fĂŒr Ihre Augen, nicht fĂŒr ein optisches Instrument. FĂŒr ein Teleskop oder Fernglas ist ein Sonnenfilter fĂŒr das Objektiv Pflicht. Eine große Auswahl von Filtern fĂŒr Ihr Instrument erhalten Sie hier.

Wenn Sie dieses einmalige Ereignis nicht vor Ort mitverfolgen können, gibt es auch einen Livestream der NASA.

Interessante Links zum Thema:

Astronomik: Neue Clip-Filter fĂŒr Canon DSLR-Kameras

28. Juni 2017, Stefan Taube

Die norddeutsche Firma Astronomik ist ein Spezialist fĂŒr astronomische Filter fĂŒr Astrofotografen oder rein visuelle Beobachter. Eine beondere Innovation von Astronomik sind die Clip-Filter. Diese Filter verfĂŒgen ĂŒber eine spezielle Fassung, mit der sie direkt in eine DSLR oder Systemkamera eingesetzt werden können – ganz ohne Werkzeug!

EOS-Clip

Die Clip-Filter werden in das KameragehÀuse geklemmt.

Astronomik bietet derzeit Clip-Filter fĂŒr:

Die zuletzt genannte Kamera verfĂŒgt ĂŒber eine extrem hohe Empfindlichkeit. Wir bieten sie mit spezieller Astromodifizierung. Mehr Informationen dazu finden Sie unter dem Link: Sony Alpha 7s Astro.

FĂŒr die Canon EOS-Kameras im APS-C-Format hat Astronomik nun eine neue Serie entwickelt. Das Besondere an diesen neuen XT-Filtern ist der sehr dĂŒnnen TrĂ€ger von nur 0,3 Millimeter Dicke, auf dem die Filterschicht aufgebracht ist. Bei Filtern mit einem dickeren GlastrĂ€gern kann es in den Ecken der Aufnahmen zu Abbildungsfehler kommen. Die Sterne werden leicht strichförmig. Das macht sich insbesondere bei kurzen Brennweiten bemerkbar. Wenn Sie also gerne mit einer Canon EOS und dem Kameraobjektiv auf einer Fotomontierung Weitwinkelaufnahmen vom Nachthimmel anfertigen, lohnt sich ein XT-Filter.

Die XT-Filter gibt es in den gewohnten AusfĂŒhrungen von CLS ĂŒber H-alpha bis hin zum SII-Filter. FĂŒr den Einstieg empfehlenswert ist insbesondere der CLS-Filter, der die kĂŒnstliche Lichtverschmutzung unterdrĂŒckt.

Transmissionskurve

Die rote Transmissionskurve zeigt: Der CLS-Filter blockiert das Licht der gelben Straßenlaternen.

Übrigens: So leicht, wie Sie einen Clip-Filter in das KameragehĂ€use klemmen können, bekommen Sie ihn auch wieder raus.