Eine extrem enge Begegnung von Jupiter und Saturn, Mars und Uranus im gleichen Gesichtsfeld und die Geminiden bei Neumond. NatĂŒrlich gibt es wieder jede Menge GrĂŒnde, staunende Blicke in den Sternenhimmel zu werfen.
In der Himmelsgrafik Astrohighlights im Winter 2020/21 haben Sie fĂŒr die nĂ€chsten drei Monate wichtige Himmelsereignisse im Blick. Wir wĂŒnschen viel Freude beim Beobachten.
Dezember:
13.12. Geminiden
Wenn der Himmel am Abend klar ist, schauen Sie am besten in Richtung SĂŒden. Denn die Sternschnuppen âGeminidenâ kommen scheinbar aus dem Sternbild der Zwillinge. Genauer gesagt: aus einem Punkt zwei Grad ĂŒber dem Stern Pollux. Zwischen 20:00 UT (21:00 MEZ) und 5:00 UT (6:00 MEZ) ist die beste Zeit fĂŒr die Beobachtung. Die Geminiden gehören mit 120 Meteoren pro Stunde zu den Sternschnuppen mit den höchsten Fallraten. In diesem Jahr fĂ€llt der Termin gĂŒnstig, denn wir haben Neumond und beobachten die ganze Nacht lang ungestört.
13.12. Mond trifft Venus
Sind Sie FrĂŒhaufsteher und lieben es, wĂ€hrend der frĂŒhen Stunden in die Sterne zu blicken? Das lohnt sich an diesem Morgen. Ab etwa 5:30 UT (6:30 MEZ) bemerken Sie am Himmel die glĂ€nzende Venus und darunter die hauchzarte Mondsichel – denn schon am nĂ€chsten Tag haben wir Neumond. Dieses Wochenende ist optimal fĂŒr Deep-Sky-Beobachtungen geeignet.
17.12. Mond trifft Saturn und Jupiter
Nur dem Umstand, dass es derzeit frĂŒh dunkel wird, verdanken wir dieses hĂŒbsche Ereignis. Denn in der DĂ€mmerung sehen wir eine Konjunktion aus Jupiter, Saturn und der jungen, zunehmenden Mondsichel. Die beiden Gasgiganten begleiteten uns durch den vergangenen Sommer und waren jeden Abend die hellsten Objekte, wenn wir in die sĂŒdliche Richtung blickten. Nun verabschieden sie sich frĂŒhzeitig vom Himmel und geben die BĂŒhne dem Winterhimmel frei.
21.12. Ursiden
Die Ursiden sind ein Sternschnuppenstrom, den Sie die ganze Nacht im Blick haben können. Denn sein Ursprungsort kommt aus dem Sternbild des Kleinen BĂ€ren – daher haben diese Meteore auch ihren Namen erhalten. Diese Leuchtfeuer sausen deutlich langsamer als die Perseiden ĂŒber den Himmel – mit etwa 35 Kilometer pro Sekunde.
21.12. Winteranfang
21.12. Jupiter trifft Saturn (Notiz: extrem enge Begegnung)
Beobachten Sie heute auch den Stern von Betlehem? Es ist das Highlight in diesem Monat, das Sie auf keinen Fall verpassen sollten. Am 21. Dezember, pĂŒnktlich zur Wintersonnenwende, prĂ€sentieren uns Jupiter und Saturn ein auĂergewöhnliches Schauspiel, denn in dieser Konjunktion stehen sie in einer Distanz von nur 5 Bogenminuten. Ein wahrhaft seltener Anblick.
Drehen wir die Zeit zurĂŒck: Auch im Jahre 7 v. Chr. begegneten sich Jupiter und Saturn. In jenem Jahr verfolgte man insgesamt drei wiederkehrende Konjunktionen zwischen den beiden Planeten im Sternbild Fische. Wissenschaftler können das heute noch nachvollziehen. Aufgrund der AuffĂ€lligkeit geht man davon aus, dass es sich dabei um den Stern von Bethlehem handelte. Eine reizvolle Assoziation so kurz vor Weihnachten, finden Sie nicht?
Wie wÀre es, beide im Teleskop in einem Gesichtsfeld zu beobachten? Sie sollten schon zeitig Ihren Beobachtungsposten einnehmen. Am besten um 16:00 UT (17:00 MEZ), wenn die Gasriesen noch in ausreichender Höhe stehen, denn spÀtestens in 1,5 Stunden verschwinden sie im Dunst des Horizonts.
21.12. Mond bedeckt 4,3mag hellen Stern
Um 20:04 UT (21:04 MEZ) bedeckt der Mond den 4,3mag hellen Stern 30 PSC, der zum Sternbild der Fische gehört. Besonders schön: Der Mond nĂ€hert sich dem Stern von seiner unbeleuchteten Seite. Und auf einmal verschwindet er, als wĂŒrde man ihn einfach ausschalten. Um 21:15 UT (22:15 MEZ) blickt er hinter der gegenĂŒberliegenden Mondseite wieder hervor.
23.12. Mond trifft Mars
Mars stand im Oktober in einer gĂŒnstigen Opposition und war hervorragend zu sehen. Er steht derzeit im Sternbild Fische, dort ist er die erste NachthĂ€lfte ĂŒber zu beobachten. Heute Abend gesellt sich der Mond zu ihm.
24.12.
Frohe Weihnachten!
27.12. Mond trifft Aldebaran und Plejaden
Die Plejaden fallen auch Menschen auf, die sich nicht mit dem Nachthimmel beschĂ€ftigen und oft wird er fĂŒr den âKleinen Wagenâ gehalten. Himmelsbeobachter wissen aber: Es ist der bekannteste offene Sternhaufen, der von den Menschen schon seit Jahrtausenden beobachtet wird und fĂŒr viele Kulturen eine besondere Bedeutung hatte. Heute Nacht gesellt sich der Mond zu den Plejaden und dem Hauptstern des Stiers: Aldebaran.
Januar:
02.01. Quadrantiden
Die Quadrantiden sind ein Meteorstrom aus dem Sternbild BĂ€renhĂŒter. Das neue Jahr beginnt mit einer astronomischen Vorstellung, die uns etwa 120 Meteore pro Stunde beschert. Der Radiant, wo die Sternschnuppen herzukommen scheinen, geht jedoch erst nach Mitternacht auf. Leider stört dieses Jahr die starke Mondphase, denn erst vor drei Tagen war Vollmond.
03.01. Mond trifft Regulus
Heute sind Mond und Regulus in einem Abstand von 4 Grad zu sehen.
Der Name Regulus bedeutet im Lateinischen âkleiner Königâ. Da hier die Ekliptik verlĂ€uft, kommt es regelmĂ€Ăig zu einer Begegnung mit dem Mond.
07.01. Mond trifft Spica
Spica ist ein massereicher blauer Stern, ein verÀnderlicher und gleichzeitig ein Dopppelsternsystem. Mit 262 Lichtjahren Entfernung, 13.000-facher Sonnenleuchtkraft und dem 7,5-fachen Sonnenradius nimmt er den sechzehnten Rang in der Topliste der hellsten Sterne am Himmel ein.
An der Position von Spica hÀlt die Jungfrau in ihrer linken Hand eine KornÀhre. Daher stammt auch der lateinische Name des Sterns. Am 07. Januar hÀlt sich der Mond in der NÀhe auf.
11.01. Mond trifft Venus
Am Morgen des 11. Januars dauert die DĂ€mmerung nicht mehr lang, wenn die Venus um 6:00 UT (7:00 MEZ) aufgeht und sich zur hauchzarten Mondsichel oberhalb gesellt. Die Sonne befindet sich zu dem Zeitpunkt nur noch 9 Grad unter dem Horizont.
20.01. Mars trifft Uranus
Der Planet Uranus ist theoretisch mit dem bloĂen Auge zu sehen. In der Praxis ist der 2,9 Milliarden Kilometer weit entfernte Planet aber nicht so einfach zu finden. Das Problem: Er ist so klein, dass man genau hinsehen muss, um ihn von einem Stern zu unterscheiden. Das ist trickreich im Fernglas, im Teleskop geht es leichter, denn Sie erkennen einen âSternâ mit einem minimal gröĂeren Durchmesser als die Vergleichssterne. Heute Abend finden Sie den Uranus einfacher, denn er trifft sich in 1,5 Grad Entfernung mit dem Mars.
Wenn Sie ein Okular mit langer Brennweite benutzen, können Sie beide in einem Gesichtsfeld bewundern.
21.01. Mond trifft Mars
Heute zieht der Mond in 5,5 Grad Entfernung am Mars vorbei.
24.01. Merkur gröĂte östliche Elongation
Der Merkur kreist so schnell und so dicht um die Sonne, dass wir ihn nicht zu jeder Zeit beobachten können. Doch jetzt steht Merkur wieder in einem gröĂeren Winkelabstand von 18 Grad zur Sonne. Das ist zwar kein gigantischer Wert, dennoch können wir ihn wĂ€hrend seiner Halbphase beobachten. Merkur ist am Abendhimmel kurz nach Sonnenuntergang zu sehen. Warten Sie auf alle FĂ€lle, bis die Sonne untergegangen ist. Sie entdecken Merkur dann dicht ĂŒber dem westlichen Horizont.
27.01. Merkur beste Sichtbarkeit
Heute erreicht der Merkur seine höchste Stellung am Abendhimmel und damit seine beste Abendsichtbarkeit. Am Morgen fĂŒhrt ihn sein Bogen wieder tiefer zum Horizont.
Februar:
03.02. Mond trifft Spica
Auch an diesem Morgen zieht der Mond wieder am Stern Spica in der Jungfrau vorbei. Woran liegt diese hĂ€ufige Begegnung? Die Ekliptik zeigt sich oberhalb von Spica, was dafĂŒr sorgt, dass der Mond regelmĂ€Ăig zu Besuch kommt.
06.02. Mond trifft Antares
Heute Morgen trifft der 23 Tage alte und abnehmende Mond auf Antares, den Hauptstern des Sternbilds Skorpion.
19.02. Mond trifft Mars, Plejaden und Hyaden
Ein hĂŒbscher Anblick am Abendhimmel: Der Mond besucht heute das Sternbild Stier und hĂ€lt sich in einer Position zwischen Hyaden und Plejaden auf. Beides sind uralte offene Sternhaufen, die die Menschen seit Urzeiten beobachten. Mit von der Partie ist der Mars. Ist diese Zusammenkunft nicht ein Foto wert?
23.02. Mond trifft Pollux
Der zunehmende Mond wanderte in den letzten Tagen vom Sternbild Stier in die Zwillinge. Heute Abend trifft er auf Pollux, einem roten Riesenstern in 34 Lichtjahren Entfernung.
26.02. Mond trifft Regulus
Nur wenige Stunden vor dem Vollmond gesellt sich unser Trabant zu Regulus, dem Hauptstern des Löwen. Am Sternenhimmel sehen wir nach DĂ€mmerungsende ein interessantes Bild: Im Westen gehen die Herbststernbilder unter, die Wintersternbilder erreichen im SĂŒden ihren höchsten Stand und im Osten klettert der FrĂŒhling ĂŒber den Horizont.



















