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Beobachtungen

Blog-Archiv

Infografik: Highlights am Frühlingshimmel von März bis Mai

1. März 2017, Marcus Schenk

Wenn die Temperaturen milder werden, treibt es wieder viele Beobachter regelmäßig hinaus. Im Frühling zeigt uns der Himmel ein ganz anderes Gesicht. Doch was gibt es alles zu beobachten? Was lohnt sich?

Himmelskalender für die nächsten drei Monate: Die neue astronomische Infografik „Highlights am Frühlingshimmel“ zeigt Ihnen auf einen Blick, was in den Monaten März bis Mai am Himmel passiert.

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Tipp zum Wochenende: Die Wanderung von Mars und Uranus

24. Februar 2017, Marcus Schenk

Schon seit Jahresbeginn lieferten sich Mars und Venus einen kleinen Tanz im Universum. Die beiden Planeten näherten sich an und entfernten sich wieder. In der Abenddämmerung war die Konstellation gut zu beobachten. An diesem Wochenende geht der Mars allerdings mit einem entfernten Verwandten auf Wanderschaft. Einer, der schon die ganze Zeit in der Nähe war: mit dem Uranus.

Bild: Carlos Malagon

Bild: Carlos Malagon

 

Diese nahe Begegnung von Mars und Uranus sollten Sie am 26. Februar in den frühen Abendstunden beobachten. Um etwa 18:30 sehen Sie mit dem bloßen Auge die helle Venus und den Mars über dem westlichen Horizont. Noch herrscht das Licht der Dämmerung. Aber es wird schnell dunkler und dann beherrschen die beiden Lichtpunkte die Blickrichtung.

Was Sie mit dem freien Auge noch nicht sehen: den Uranus. Dabei versteckt er sich in der Nähe des Kriegsgotts Mars. Holen Sie jetzt Ihr Fernglas hervor! Darin ist der 5,8mag helle Uranus nämlich sofort zu erkennen.

So finden Sie Uranus im Fernglas

Wenn Sie Mars im Gesichtsfeld haben, finden Sie den grünlichen Planeten links unterhalb. In einer Entfernung von nur einem Vollmonddurchmesser!
Wenn Sie den Uranus noch nie gesehen haben, ist das jetzt die optimale Gelegenheit. Ein Fernglas besitzt in der Regel ein Gesichtsfeld von 4 bis 7°. Genug, um beide Planeten im gleichen Sichtfeld sicher zu erkennen.

Tipp für die Praxis

Achten Sie auf den farblichen Unterschied der beiden Planeten. Im gemeinsamen Gesichtsfeld zeigt sich der starke Kontrast. Die grünliche Farbe des Uranus rührt von Methangasen in der Atmosphäre her, während der Mars uns sein bekanntes rostrotes Gesicht zeigt.

Größenverhältnisse im Teleskop

Falls Sie ein Teleskop besitzen, lohnt sich auch damit ein Blick. Der Mars zeigt sich nur als 5″ (Bogensekunden) kleines Scheibchen und Uranus mit nur 3,4″. Leider kann man bei Mars nicht viel und bei Uranus keine Details erkennen.
Trotzdem: Man kann sich wunderbar die Größenverhältnisse und Entfernungen im Sonnensystem bewusst machen. Der Mars besitzt einen Äquatordurchmesser von 6000km und würde 8,5-mal in den Durchmesser des Uranus hineinpassen. Dennoch erscheinen beide Planeten fast gleich groß.

Sonnenfinsternis am 26. Februar

Übrigens: Am 26. Februar findet über der südlichen Halbkugel der Erde eine ringförmige Sonnenfinsternis statt. Sie ist aber  vorwiegend an der Südspitze Südamerikas und in Westafrika zu sehen. Der Mond bedeckt bei dieser Finsternis nur 99% der Sonnenscheibe. Von der Sonne sihet man in dem Fall nur einen sehr schmalen Feuerring. Der Pfad der ringförmigen Zone ist maximal 96 Kilometer breit, jenseits davon sehen die Beobachter nur eine partielle Sonnenfinsternis. Bei uns in Europa bleibt die Finsternis unbeobachtbar.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Beobachtung!

Tipp zum Wochenende: Die Glanzstunden der Venus

17. Februar 2017, Marcus Schenk

Seit einiger Zeit bewundern etliche Menschen ein Gestirn in der Dämmerung: den Abendstern. Glänzend wie eine kleine Sonne finden wir ihn nach Sonnenuntergang im Westen. Wir wissen, dass es sich dabei eigentlich nicht um einen Stern, sondern um unseren Nachbarplaneten Venus handelt. Sie strahlt in diesen Tagen in ihrem größten Glanz – mit einer Helligkeit von -4,9 mag.

Venus im UV-Licht

Venus im UV-Licht

Gegen 18:30 Uhr finden wir die Schwester der Erde etwa 28° hoch über dem Horizont. Bis etwa 21:00 Uhr haben wir nun Zeit sie zu beobachten.

Und es loht sich!

Denn Venus verringerte in den letzten Wochen ihren Abstand zur Erde. Mit 40 Bogensekunden Durchmesser und nur 62 Millionen Kilometer Entfernung beobachten wir eine riesige und zu 25% beleuchtete Venussichel. Diese Sichelform wirkt im Teleskop meist schöner, als eine „Vollvenus“ in Erdferne. Dann wäre sie nur klein und fast rund.

Also jetzt am besten raus mit den Teleskopen an die frische Nachtluft und Venus ins Visier nehmen.

Gleich nebenan: Noch mehr Planeten

Links oberhalb von Venus entdecken Sie den äußeren Nachbarn der Erde: den Mars. Mit einer Helligkeit von „nur“ 1,2 mag kann er der Venus natürlich nicht die Show stehlen. Mit nur 4 Bogensekunden Durchmesser und 300 Millionen Kilometer Entfernung zu Erde, sind kaum Details zu erkennen. Mars hat erst nächstes Jahr seinen großen Auftritt. Unscheinbar und nur mit dem Fernglas zu sehen, entdecken wir 5,5° weiter links oben den Planeten Uranus.

Doch zurück zur Göttin der Liebe…

Für Astrofotografen: Die Venus mit einem UV Pass-Filter

Die Venus ist vollständig mit einer dichten Wolkenschicht umgeben. Das meiste Licht, welches sie empfängt, reflektiert sie wieder. Im Teleskop sieht Venus strukturlos aus. Einzig eine spezielle Art der Fotografie kann der Venus Strukturen in den Wolken entlocken: Die UV-Fotografie.

Mit einer filterlosen Astrokamera (zum Beispiel die ToupTek-Kameras) und dem Astrodon UVenus Filter entlocken Sie der Venus so einige Details. Der Astrodon UVenus Filter 1,25 Zoll sperrt das sichtbare Licht oberhalb von 400nm und lässt nur extrem kurzwellige UV-Strahlung passieren. Das Ergebnis: Ihr Bild zeigt auf einmal schöne Wolkenstrukturen der Venus-Hochatmosphäre. Wichtig dabei: Arbeiten Sie wenn möglich nur mit einem Spiegelteleskop und einer UV-durchlässigen Barlowlinse (8223).

Wir wünschen ein astronomisch schönes Wochenende und viel Freude bei der Beobachtung.

Tipp zum Wochenende: Halbschatten-Mondfinsternis am 10./11. Februar

10. Februar 2017, Marcus Schenk

Es ist wieder so weit. Das erste Mal in diesem Jahr: Der Mond schiebt sich dieses Wochenende in den Halbschatten der Erde. In der Nacht vom 10. auf den 11. ab 23:30 startet das Schauspiel und dauert über drei Stunden.

Mondfinsternis

Um 1:43 MEZ können Sie eine Abschattung an der nördlichen Seite des Mondes beobachten.

Bei einer Halbschattenfinsternis taucht der Mond nicht in den Kernschatten der Erde ein, sondern rauscht knapp daran vorbei. Das ist bei 37% aller Finsternisse der Fall.

Damit es zu einer totalen Finsternis kommt, müssen verschiedene Fakten erfüllt sein:
•    Es muss Vollmond sein, der Mond muss also gegenüber der Sonne stehen.
•    Der Mond muss sich an einem der Schnittpunkte zwischen Erd- und Mondbahnebene befinden.

Besonders beim zweiten Punkt darf der Mond für eine totale Mondfinsternis nicht mehr als 4° von den Schnittpunkten entfernt sein. Bei einer Halbschattenfinsternis ist der Mond aber 9° oder weiter von den Schnittpunkten entfernt. Und das ist heute der Fall!

Die Halbschatten-Finsternis vom 10. auf den 11. Februar

Die Halbschatten-Mondfinsternis können wir aus ganz Europa, Afrika, Asien und im Osten von Südamerika, USA und Kanada beobachten. Dieses Mal taucht der Mond wohl komplett in den Halbschatten der Erde ein. Deswegen nennt man dieses Ereignis auch: »Totale Halbschattenfinsternis«. Je nach Grundlage der Berechnung gibt es aber auch Quellen, die von einer 99% Finsternis sprechen. Wichtig für uns ist aber nur eines dabei: Wir können uns vorstellen was da draußen tatsächlich passiert. Das ist Himmelesmechanik live erlebt!

 Die Erde wirft nicht nur einen spitzen Kernschatten in den Raum, sondern auch einen breit gefächerten Kernschatten. Man nennt ihn auch Penumbra.

Die Erde wirft nicht nur einen spitzen Kernschatten in den Raum, sondern auch einen breit gefächerten Kernschatten. Man nennt ihn auch Penumbra.

Die beste Zeit: Fast zwei Stunden nach Mitternacht

Der Mond steht 53° über dem Horizont, wenn er um 23:30 MEZ in den unteren Halbschatten eintritt. Sehen können wir das aber nicht – es ist einfach viel zu unauffällig. Erst zur Mitte der Finsternis, um 1:43 MEZ, bemerkten aufmerksame Beobachter eine leichte gräuliche Abdunklung des nördlichen Mondrandes. Denn hier in der Nähe befindet sich der Kernschatten, von dem der Mond nicht weit entfernt weiterzieht.

Es bleiben noch etwas mehr als zwei Stunden, bis der Mond um 3:55 MEZ wieder aus dem Kernschatten austritt. Wie auch den Eintritt können wir den Austritt aber nicht verfolgen.

Übrigens: Dieses Wochenende erreicht Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova seine geringste Distanz zu Erde – eine zweite gute Gelegenheit zur Beobachtung. Weitere Infos im Blogbeitrag von letzter Woche „Beobachtungstipp zum Wochenende: Der Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova“.

 

Wenn jetzt das Wetter mitspielt, können Sie gleich zwei astronomische Ereignisse beobachten. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Beobachtung!

Beobachtungstipp zum Wochenende: Der Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova (Ein Kommentar)

3. Februar 2017, Marcus Schenk

Im Februar 2017 ist wieder ein heller Komet zu sehen. In den ersten Februartagen taucht er kurz vor der Morgendämmerung über dem Osthorizont auf. In den folgenden Tagen steigt er dann höher und ist immer besser zu sehen. Jetzt erreicht er seine größte Helligkeit und ist ein tolles Fernglasobjekt.

Komet-Honda-Rhemann

Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova, aufgenommen am 28.12.2016 von Gerald Rhemann auf der Astro-Farm Tivoli in Namibia.

Die nächsten zwei Wochen bietet uns der Komet ein tolles Schauspiel am Himmel. Vom Sternbild Adler kommend, zieht Honda am Schlangenträger vorbei, kreuzt Herkules und saust anschließend mitten durch die Nördliche Krone. Das bedeutet: Der Komet ist in unseren Breiten richtig gut zu sehen.

Am 3. Februar steht der Vagabund gegen 6 Uhr morgens knapp über dem östlichen Horizont. Uns bleibt etwa eine knappe Stunde Zeit, für eine erfolgreiche Beobachtung. In den nächsten Tagen steigt der Komet höher. Dann ist er noch früher und länger zu sehen. Am 11. Februar erreicht er seine geringste Distanz zur Erde und fliegt in einem Abstand von 12 Millionen Kilometer oder 33-facher Mondentfernung an ihr vorbei. Spätestens jetzt sollten Sie ihn beobachten.

Die Position von Komet Honda am 11. Februar

Die Position von Komet Honda am 11. Februar, Quelle: Stellarium

Bis zum 11.2 konnte der Komet schnell Höhe gewinnen und steht jetzt etwa 3° vom 2,7 Größenklassen hellen Herkules-Stern β Her entfernt. Mit dem Fernglas sollte der Komet sofort ins Auge fallen, denn jedes Fernglas für die Sternbeobachtung verfügt über ein Gesichtsfeld von 4-5° oder mehr. Honda geht gegen Mitternacht auf und steigt mit zunehmender Uhrzeit immer höher. Lassen Sie sich nach Mitternacht noch etwas Zeit, bis er aus dem Dunst des Horizonts emporgestiegen ist.

Laut den Vorhersagen des MPC erreicht 45P/Honda am Tag seiner geringsten Erddistanz eine Helligkeit von 7,9mag.

Eine weitere interessante Passage ereignet sich am 16. Februar. Dann zieht der helle Komet wiederum in 3° Entfernung am Kugelsternhaufen M3 vorbei.

Wenn Sie noch kein passendes Fernglas besitzen, kann schauen Sie sich doch mal unsere Großferngläser Omegon Fernglas Brightsky 10×50, Omegon Fernglas Nightstar 15×70 oder Omegon Fernglas Argus 16×70 an.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Beobachtung von 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova.

Tipp zum Wochenende: Hubbles veränderlicher Nebel

27. Januar 2017, Marcus Schenk

Wenn dieser Nebel eines nicht mag, dann ist es Lichtverschmutzung. Erst in mondlosen Nächten entfaltet er im Amateurteleskop seine Pracht. Hubbles veränderlicher Nebel NGC2261 gehört zu den Perlen am Himmel. Und ihm wohnt fast etwas Magisches inne.

Hier sieht man, wie sich der Nebel verändert. Foto: B.Gährken

Hier sieht man, wie sich der Nebel verändert. Zwischen den Aufnahmen lag eine Zeit von zwei Jahren. Foto: B.Gährken

 

Umringt von den Sternbildern Orion, Einhorn, großer Hund und den Zwillingen versteckt er sich auf einem Gebiet von nur 1,8 Bogensekunden Größe. Als der berühmte Astronom Edwin Hubble 1916 den Nebel auf Fotoplatten verglich, bemerkte er etwas erstaunliches. Der Nebel veränderte sein Erscheinungsbild. Wir können uns vorstellen, wie Hubble das verblüffte und er sich auf den Schreck erstmal eine Pfeife anzündete. Er mutmaßte, dass sich die Nebelregionen von Zeit zu Zeit verschieben würden. Erst später machte man als Verursacher des Phänomens den unregelmäßig veränderlichen Stern R Monocerotis aus. Durch die veränderte Helligkeit sehen wir den Nebel buchstäblich unter einem anderen Licht und es tauchen neue Facetten auf. Innerhalb eines Jahres kann man mit großen Amateurteleskopen Veränderungen sehen.

Wie findet man den Nebel?

NGC2261 besteht zudem aus Gas und Dunkelwolken. Seine Form erinnert an einen Kometen mit aufgefächertem Schweif. An der Spitze des Nebels lässt sich besagter Stern erkennen. Im Winter ist der Nebel günstig zu sehen. Hubbles Nebel kann man sich zum Beispiel vom Sternbild Zwillinge nähern. Springen Sie vom 1,9 mag hellen Stern Alhena zum Stern ξ Gem mit 3,4mag. Von dort aus geht es 3° südlich zum Sternhaufen NGC2264, der mit dem bloßen Auge lokalisierbar ist. Etwa 1,1° weiter südlich treffen Sie auf NGC2261.

 

Aufsuchkarte Stellarium

Aufsuchkarte Stellarium

So wirkt der Nebel im Teleskop

Der Nebel ist schon mit kleinen Teleskopen bei 50-facher Vergrößerung ausmachbar. Dank seiner großen Helligkeit kann man die Vergrößerung aber in die Höhe treiben, zum Beispiel eine 100-fache Vergrößerung. Mit größeren Teleskopen kann man noch höhere Vergrößerungen versuchen. Ein Nebelfilter bringt bei diesem Objekt leider nichts, denn Hubbels veränderlicher Nebel besitzt ein kontinuierliches Spektrum. Nur eine dunkle Nacht ist in diesem Fall der Freund des Beobachters. Dafür ist dieses Wochenende perfekt, denn am Samstag ist Neumond.

Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg bei der Beobachtung.

Astrobasics: Warum steht die Welt plötzlich auf dem Kopf?

24. Januar 2017, Marcus Schenk

Blicken Sie durch ein Fernglas oder ein Teleskop, fällt ein Unterschied sofort ins Auge: Das Fernglas zeigt die Welt aufrecht und seitenrichtig – also genau wie wir das gewohnt sind. Bei einem Blick durch ein Teleskop, z.B. durch ein Newtontelekop, steht die Welt jedoch buchstäblich kopf. Das Bild erscheint umgedreht. Wie kann denn sowas sein, fragt sich ein Astroeinsteiger? Ist das Teleskop defekt?

Die kurze Antwort auf die Frage lautet: Am Teleskop liegt es nicht direkt.

Ein Blick durch ein Newtonteleskop: Ob Jupiter auf dem Kopf steht, ist nicht so wichtig. Der arme Eisvogel weiß so aber nicht mehr, wo ihm der Kopf steht

Ein Blick durch ein Newtonteleskop: Ob Jupiter auf dem Kopf steht, ist nicht so wichtig. Der arme Eisvogel weiß so aber nicht mehr, wo ihm der Kopf steht

Die fehlende Linse

Bei der Abbildung von weit entfernten Objekten durch eine Linse oder ein Objektiv, entsteht auf der Bildseite des Objektivs immer ein verkleinertes und umgedrehtes Bild im Brennpunkt der Linse. Optiker kennen diese spezielle Verhalten als 1. Abbildungsfall. Er ist typisch für Fernrohre und auch für Ferngläser. Der Grund warum wir im Fernglas ein aufrechtes Bild sehen, liegt am eingebauten Prisma. Es übernimmt die Aufgabe einer Umkehrlinse.

Astronomen und Telelskopbauer verzichten aber auf diese Linse. Sind die denn verrückt? Vermutlich war das einmal eine grundsätzliche Entscheidung. Da saßen die Telekopbauer bei einem Bier in der Lieblingskneipe zusammen und sie haben entschieden: Die Umkehrlinse lassen wir weg. Und damit hatten sie recht. Denn ohne eine weitere Linse im Strahlengang gibt es weniger optische Verluste. Je mehr Linsen im Strahlengang eines Instruments sitzen, desto mehr Licht kann auch verloren gehen. Ist diese Linse denn wichtig? Nein! Denn im Weltall kennen wir kein wirkliches Oben oder Unten.

Zenitspiegel, Amiciprisma und Umkehrlinse

Bei Linsenteleskopen, Schmidt-Cassergarin- und Maksutov-Teleskopen haben wir jedoch ein Problem. Die Okularauszüge, die Öffnungen weisen nach unten, während die Objektive nach oben weisen. Für einen angenehmen Einblick gibt es Hilfsmittel:

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Beobachtungstipp: Diese 7 Planeten sehen Sie im Januar

12. Januar 2017, Marcus Schenk

Planeten beobachten – das ist eigentlich mit jedem Teleskop ein Erlebnis. Selbst mit Instrumenten für Einsteiger. Wenn der Saturn mit seinem Ring fast magisch im Okular schwebt, dann weiß man – das ist der echte Herr der Ringe.

Diesen Monat können wir zahlreiche solcher Momente erleben. Denn im Januar sind sieben Planeten sichtbar.

Bild: Carlos Malagon

Bild: Carlos Malagon

Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Diese sieben Planeten können wir am Abend- und am Morgenhimmel beobachten.

Entdeckungen nach Sonnenuntergang

Am Abendhimmel gibt es eine Menge zu sehen. Zunächst unsere heiße Schwester Venus. Sie dominiert die Dämmerung und gibt sich als Abendstern die Ehre. Fast wie ein Himmelsscheinwerfer leuchtet sie mit bis zu -4,7mag Helligkeit im Westen auf uns herunter. Im Laufe des Monats geht sie immer später unter bzw. steht zur gleichen Uhrzeit höher am Himmel.

Venus mit Omegon 203/1000 Newton, Astrodon UV-Venus Filter Bild: Carlos Malagon

Venus mit Omegon 203/1000 Newton,
Astrodon UV-Venus Filter Bild: Carlos Malagon

Gesellschaft leistet ihr der rote Planet Mars. Er wandert allmählich in das Sternbild Fische und leuchtet schwächer als Venus mit etwa 1mag. Knapp 2° unterhalb von Venus versteckt sich der schwache Neptun. Wenn Sie ihn erwischen wollen, sollten Sie kurz nach Anbruch der Dunkelheit starten, denn der Gasriese geht am 15. schon um 20:50 Uhr unter.

Bild: Carlos Malagon

Bild: Carlos Malagon

Zentral im Sternbild Fische finden wir den Uranus, der aktuell in einer Entfernung von 2,9 Milliarden Kilometern glimmt. Zu finden ist er fast genau zwischen den Sternen μ Psc und ε Psc. Zum Auffinden benutzen Sie am besten einen Himmelsatlas und diese Aufsuchkarte. Uranus kann in jedem Fernglas und jedem Teleskop gefunden werden, außer dem grünlichen Scheibchen von 3,5 Bogensekunden Durchmesser sehen wir aber keine weiteren Details.

Aufsuchkarte Uranus Bildquelle: Stellarium

Aufsuchkarte Uranus Bildquelle: Stellarium

Ganz anders sieht das bei Jupiter, dem größten aller Planeten aus. Seine Wolkenbänder und der Tanz der Mond bieten fantastische Anblicke. Jupiter finden wir nach Mitternacht im Sternbild Jungfrau am östlichen Horizont. Bis zum Sonnenaufgang kann er sich bis über den Meridian hinwegkämpfen. Daher bietet er gegen 6 Uhr in der Früh die beste Sicht.

 

Entdeckungen vor Sonnenaufgang

Unser sonnenächster Planet Merkur ist ein flinker Kurzstreckenläufer. Nicht immer erwischt man ihn, doch zwischen dem 10. und 15. Januar können wir ihn kurz vor Sonnenaufgang beobachten. Um etwa 7:00 Uhr finden wir Merkur im Südosten. Bis Mitte des Monats vergrößert er seinen Winkelabstand zur Sonne, bis er am 14. schließlich seine Halbphase erreicht.

Bild: Carlos Malagon

Bild: Carlos Malagon

Daneben leuchtet doch noch etwas! Richtig: Saturn. Er steht grob geschätzt 2° höher als Merkur und wirkt dadurch auch heller. Wir blicken von oben auf einen weit geöffneten Ring. Lange können wir Saturn allerdings nicht beobachten, denn er verblasst bald in der Morgendämmerung. Seine Aufgänge verfrühen sich stetig, aber erst im Juni können wir ihn die ganze Nacht beobachten. Dann erst steht er in Opposition zur Sonne.

 

Übrigens: Die Planeten können Sie nicht nur im Teleskop sehen. Mit dem Handplanetarium Universe2go finden Sie auf anhieb alle Planeten und werden mit tollen Bildern belohnt. Auf den Planeten Mars unternehmen Sie sogar eine kleine virtuelle Reise.

 

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Beobachtung. Genießen Sie den Sternenhimmel!

 

Omegon APO 104/650 ED: Diese Astrofotos zeigen die Schönheit des Weltraums

4. Januar 2017, Marcus Schenk

Immer wieder bekommen wir von unseren Kunden schöne Aufnahmen von Himmelsobjekten zugesandt. Sie wollen uns zeigen, was sie mit ihren Instrumenten »gezaubert« haben. Ganz oft sind wir begeistert, welche Liebe zum Detail und welche Energie die Astrofotografen in diese Bilder investieren.

Heute präsentieren wir Euch ein paar zauberhafte Astrofotos. Der Astrofotograf und Filmemacher Sebastian Voltmer zeigt uns wunderschöne Impressionen des Weltalls. Aufgenommen wurden sie unter anderem mit einer Sony a7s und einer ST-2000XM Kamera.

Zum Einsatz kam ein Premium-Teleskop: der Omegon Apochromat 104/650 ED mit Fieldflattener.

Der 104/650 ED-Apo von Omegon

Der 104/650 ED-Apo von Omegon

Der Herznebel IC1805

Seinen Namen verdankt der Nebel einer besonderen Form: einem roten Herzen am Nachthimmel. Sie finden diesen Nebel zwischen den Sternbildern Cassiopeia, Perseus und Giraffe. Das Herz ist etwa 4° östlich vom Stern ε Cas zu finden. Inmitten des Emissionsnebels ist ein offener Sternhaufen eingebettet, welcher den Nebel zum Leuchten anregt.

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Der Hantelnebel M27

Der Hantelnebel M27 im Sternbild Füchschen ist der zweithellste planetarische Nebel und damit ein Leuchtfeuer am Sternenhimmel. Der Verursacher des etwa 1400 Lichtjahre entfernten Nebels ist ein Weißer Zwerg, ein Stern, der am Ende seines Lebens steht.

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PacMan-Nebel NGC 281

Das Astronomen fantasievoll sein können, beweisen die Namen von manchen Nebeln. NGC 281 trägt den Namen Pac-Man Nebel. Wer sich noch an die Zeiten von Commodore 64 & Co. erinnern kann, dem kommt dieses Computerspiel sicherlich bekannt vor. Und tatsächlich sieht der Nebel mit seinen Dunkelwolken wie eines dieser PacMan-Figuren aus. Der Nebel liegt in 9500 Lichtjahren Ferne und beherbergt den Doppelstern Barnhard 1. Seine vier Begleiter können wir im hoch vergrößerndem Teleskop entdecken.

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Cresent-Nebel NGC 6888

Cresent: der Halbmond in Nebelform. NGC 6888 kennt man auch unter dem Namen Sichelnebel. Man findet ihn mitten im Sternbild Schwan, etwa 2,5° entfernt vom mittleren Schwanstern Sadr. Trotz seiner prominenten Lage im Sommer, ist der Cresent-Nebel aufgrund seiner geringen Größe von 18×13′ und einer Helligkeit von 10 mag nicht leicht zu sehen. Wissenschaftler nehmen an, dass der Nebel von einem Wolf-Rayet-Stern in seiner späten Lebensphase abgestoßen wurde. Für eine erfolgreiche Beobachtung brauchen Sie einen kristallklaren Himmel und einen OIII-Filter.

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Sonnenprotuberanz

Das Bild vermittelt einen Eindruck, wie riesig eine Sonnen-Protuberanz im Vergleich zur Erde sein kann. In dieser Protuberanz vom 15. August 2016 hätte die Erde aufgereiht mehr als 13-mal Platz gehabt.

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Noch mehr Infos!

Wenn Ihnen die Bilder gefallen haben und Sie sich für einen Apochromaten interessieren, könnte Sie auch der Beitrag „Omegon Apo 104 ED Triplet: Ein brillantes Fenster ins Universum“ interessieren.

Der Mond im kommenden Jahr 2017

27. Dezember 2016, Stefan Taube

Die amerikanische Weltraumbehörde NASA veröffentlicht diese Animation, die alle kommenden Mondphasen des Jahres 2017 zeigt:

 

Wir sehen von unserem Erdmond stets die gleiche Seite, weil der Mond für eine Rotation um seine Achse genau so lange braucht, wie für den Orbit um die Erde. Astronomen sprechen von einer gebundenen Rotation. Dieses Phänomen ist in unserem Sonnensystem sehr verbreitet und eine Folge der Gezeitenkräfte.

In der Animation sind nicht nur die Wechsel der Mondphasen von Neumod zu Vollmond und wieder zurück zu sehen, sondern auch eine merkwürdige Taumelbewegung des Mondes. Diese Taumelbewegung wird Libration genannt. Der Libration verdanken wir, dass wir im Laufe eines Jahres mehr als nur die Hälfte der Mondoberfläche zu sehen bekommen: Mal sehen wir etwas mehr von einem der beiden Pole, mal etwas mehr von der westlichen oder östlichen Seite. Wer genau beobachtet, bemerkt sicherlich, dass sich auch der scheinbare Durchmesser des Mondes ändert.

Der Grund für die Libration liegt in der Bahn des Mondes um die Erde. Die Mondbahn ist kein perfekter Kreis, sondern eine Ellipse. Daher ändert sich die Entfernung des Mondes zur Erde im Laufe eines Umlaufs, also eines Monats. Befindet sich der Mond auf seiner Bahn am weitesten von der Erde entfernt, also im sogenanten Apogäum, bewegt er sich etwas langsamer auf seiner Bahn. Ist der Mond hingegen der Erde besonders nahe, also im Perigäum, bewegt er sich etwas schneller. Die gebundene Rotation ist somit nicht perfekt: Die Umlaufbewegung des Mondes hinkt im Apogäum der Rotation etwas hinterher und ist ihr im Perigäum etwas voraus. In diesen Situationen können wir sozusagen um die Ecke des Mondrandes schauen.

Dass wir auch die Pole des Mondes sehen können liegt an der Neigung der Rotationsachse des Mondes gegenüber seiner Bahn um die Erde. Ist uns die Rotationsachse zugeneigt, schauen wir auf den Nordpol, im umgekehrten Fall auf den Südpol.

Wer sicher und schnell mit dem bloßem Auge, Fernglas oder einem kleinen Teleskop die wichtigsten Strukturen auf dem Mond identifizieren will, sollte zum Moonscout greifen. Dieses laminierte, unverwüstliche Kartenset zeigt den Anblick des Mondes in den verschiedenen Phasen. Ein ausführlicheres Kartenwerk für Teleskopbesiter und Astrofotografen ist der Reiseatlas Mond.

Regelrechte Mondtouren bietet Der Moonhopper. Hier finden Sie Anregungen für die Beobachtung des Mondes mit dem Teleskop.

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