2009 durchlief der Saturn seine Ringkantenstellung. Während dieser Zeit sahen wir auch das Mondsystem von der Seite, so dass sich die Monde gegenseitig verfinstern und bedecken konnten.
Die Sicht auf das Saturnsystem wird nicht nur durch die Saturnbahn, sondern auch durch die Erdbahn beeinflusst. Im April 2010 gibt es nochmal ein Minimum der Ringneigung und somit eine letzte Chance diese seltenen Ereignisse zu verfolgen. Am 24.4. von 20:58 bis 21:36 Sommerzeit kommt es zu einer Bedeckung von Dione durch Tethys. Das Ereignis ist ungewöhnlich lang, weil sich beide Monde in die gleiche Richtung bewegen. Der Helligkeitsabfall liegt bei einer drittel Magnitude. Visuell dürfte die kaum feststellbar sein, doch fotografisch kann man das problemlos messen. Die Beobachtung wird nicht leicht sein, da die Sonne gegen 21 Uhr Sommerzeit erst wenige Grad unter dem Horizont steht. Der Osten und Süden der Republik haben die besten Chancen.
In der Nacht vom 5.6. auf den 6.6.2010 besteht noch eine allerletzte Möglichkeit. Von 1:28 bis 1:36 Sommerzeit bedeckt der Mond Dione den Mond Tethys. Diesmal steht die Sonne zwar weit unter dem Horizont, doch der Planet hat nur noch eine Höhe von etwa 10 Grad. Auch diesmal liegt der Helligkeitsabfall bei etwa einer drittel Magnitude. Wegen des größeren Horizontabstands sind Beobachter im Westen bevorzugt. Weitere Infos und Ergebnisse gibt es unter astrode.de oder imcce.fr.
Für die Kunden, die Ihr Teleskop mit in den Urlaub nehmen möchten, haben wir ein breites Sortiment an Reiseteleskopen. Genial gemacht sind die LiteScopes, die jedoch mit 12 Zoll Öffnung erst jenseits der 1000 Euro-Klasse starten.
Im unteren Preissegment gibt es deutlich kleinere Geräte, mit denen man aber auch schon einiges beobachten kann. Ein Dobson mit 130mm Öffnung für weniger als 200 Euro ist der Skywatcher N130/650 Heritage FlexTube DOB. Die Gitterkonstruktion läßt sich einfach auf etwa 40cm zusammenschieben. Der flachbauende Drehauszug ist kompakt und wiegt fast nichts. Wie bei allen Dobsons ist die Fokuslage für visuelle Zwecke optimiert, doch wer die lichtstarke f/5 Optik einmal fotografisch nutzen möchte, kann durch einfaches Einschieben der beiden Haltestangen den Brennpunkt problemlos nach hinten verlagern. Der Tubus ist mit einer Standardschiene ausgerüstet, so das auch die Montage an einer paralaktischen Montierung möglich wäre. Der Hauptspiegel ist parabolisiert und von guter Qualität. Als Sucher ist ein LED-Finder montiert.
Das Teleskop wurde von unserem Mitarbeiter Bernd Gährken bei einer Reise in die libysche Wüste getestet. Einen Beobachtungsbericht finden Sie unter astrode.de.
Nachdem das offizielle IYA-Galileoscope jetzt schon einige Zeit verfügbar ist, gibt es mittlerweile erste Test- und Erfahrungsberichte, sowie eine Videoanleitung für Aufbau und Handhabung.
Das Galileoscope ist ein Optikbausatz mit dem man die ersten Teleskopbeobachtungen vor 400 Jahren gut nachvollziehen kann. Mit der Zerstreuungslinse im Galileimodus erhält man ungefähr das gleiche Einblickverhalten wie am 1:1 Original-Nachbau in der VSW München. Der Anblick des Mondes ist trotz 5cm Objektiv nur marginal besser als in der 1:1 Kopie, die auf weniger als 2 cm abgeblendet ist. In Keplermodus mit Sammellinse als Okular ist der Einblick wesentlich angenehmer. In dieser Konfiguration ist das Galileoscope schon ein funktionsfähiges Fernrohr nach heutigen Maßstäben. Die Jupitermonde sind schon gut sichtbar und sogar ein erstes Astrofoto vom Mond war möglich.
Am 25. November entdeckte der japanische Astronom Koichi Itagaki eine Nova im Sternbild Eridanus.
Der neue Stern ist im nordöstlichen Teil des Flusses Eridanus und etwa 6,9° südwestlich des Sterns Rigel zu finden. Die Nova ist so hell, dass sie vom Autor selbst in einem 10×42 Fernglas am 28.11., trotz des störenden Mondlichts beobachtet werden konnte. Die Nova leuchtet derzeit mit einer Helligkeit von etwa 8,4 mag, ist aber schon wieder auf dem „absteigenden Ast“. Die genauen Koordinaten der Nova lauten 4h 47.9m und –10° 11′ (für das Äquinoktium 2000.0).
Es scheint wohl, dass die Nova Mitte November bereits eine Helligkeit von 5,6 mag erreicht hatte, aber von Allen übersehen wurde.
Eine größere Version der AAVSO Aufsuchkarte kann durch klicken auf das Bild aufgerufen werden, sie hilft nicht nur beim Auffinden der Nova, sondern auch zur Helligkeitsbestimmung anhand von Größenangaben der umliegenden Sterne.
Von der Erde aus erscheinen die Sterne stets als Punkte. Wegen der riesigen Entfernungen sind sie selbst in den größten Teleskopen der Welt nicht als Scheibchen auflösbar. Es gibt jedoch eine Gelegenheit, bei der die Flächigkeit des Sterns auch für den Amateur direkt erfahrbar wird. Wenn der Stern von den Bergen des Mondes streifend bedeckt wird, kann es vorkommen, dass der winzige Durchmesser nur partiell verfinstert wird. Durch die Mondtäler blitzt der Stern dann oft mehrfach hindurch. In Extremfällen wurden schon mehr als ein Dutzend Kontakte beobachtet.
Derartige streifende Sternbedeckungen sind auch heute noch von wissenschaftlichem Interesse. Die Form des Mondrandes ist aus Raumsondenmessungen inzwischen sehr genau bekannt. Die Physik des Sterns kann damit sehr genau untersucht werden. Doppelsterne die sonst unbeobachtbar sind, werden plötzlich sichtbar und die Bahndaten lassen sich exakt bestimmen. Leider sind streifende Sternbedeckungen stets nur auf einem schmalen Schattenpfad zu beobachten. Der Beobachter muß daher an einer genau berechneten Position stehen. Dank GPS ist es heute möglich, sich auf wenige Meter genau zu positionieren. Für Deutschland gibt es pro Jahr etwa ein Dutzend gut beobachtbarer, streifender Sternbedeckungen mit einer Sternhelligkeit von mehr als 7mag. Informationen dazu gibt es unter: http://www.iota-es.de/.
Bedeckungen heller Sterne sind selten. Daher lohnt es sich, dann auch mal einen weiten Weg auf sich zu nehmen. Einen schönen Eindruck von der Dynamik einer solchen Bedeckung vermittelt der Reisebericht unseres Mitarbeiters Bernd Gährken von der Antaresverfinsterung am 21.10.2009. Das Ereignis war optimal an der Westküste der Türkei zu beobachten. Die weiteren Informationen gibt es unter: http://www.astrode.de/ant09/antarest4.htm.
Die Animation zeigt das langsame verschwinden des Stern Antares beim dritten Kontakt
Am 4. August ab etwa 00:58 Uhr MESZ bedeckt Jupiter einen 6 mag Stern im Sternbild Steinbock (45 Capricorni). Das sehr seltene Ereignis dauert bis 2:50 MESZ. Der Stern wandert hinter dem Jupiter von der rechten unteren Seite zur linken mittleren Seite des Jupiters.
Der Planet Jupiter und seine Monde sind sehr schön zu erkennen und bilden einige Motive für die Fotografie. Anders als bei Bedeckungen der Jupitermonde kann man mit einer punktförmigen Stern-Durchleuchtung die Struktur der Hochatmosphäre genau studieren. Die Schichten führen zu einem Flackern des Sterns was mit geeigneten Kameras (wie beispielsweise von Watec) gut gemessen werden kann. Der Stern hat die Spektralklasse A0. Zur Kontrastverbesserung ist daher visuell ein Blaufilter zu empfehlen. Mit der Messung sollte man schon eine halbe Stunde vor der Bedeckung beginnen. Weitere Informationen gibt es unter folgendem link.
Die Sichtbarkeit und die Helligkeit der Saturnringe wird durch zwei Winkel bestimmt. Den Öffnungswinkel gegenüber der Erde und dem Öffnungswinkel gegenüber der Sonne. Beim gegenwärtigen Kreuzen der Ringbahnebene sinkt der Winkel gegenüber der Sonne schneller als der Winkel gegenüber der Erde. Dies führt dazu, dass die Ringe immer schwächer beleuchtet werden, obwohl sie von der Erde aus noch gut zu erkennen sind. Normalerweise sind die Ringe deutlich heller als die Oberfläche des Saturns. Doch wer momentan durch das Teleskop schaut, kann nur einen schwachen, bräunlichen Streifen erkennen. Das Dimmen der Ringe ist sicher das beeindruckendste Phänomen der diesjährigen Ringpassage. Darum sollte man sich den Blick auf den Planeten in den nächsten Wochen nicht entgehen lassen! Anfang Juli ist er nach Dämmerungsende im Westen noch gut zu erkennen. In den kommenden Wochen wird er allerdings immer früher untergehen und dann Ende Juli unbeobachtbar werden.
Auf Wunsch eines Kunden haben wir das Meopta 8×56 und das Minox 8×56 direkt an unserer Prüftafel und in einem abgedunkelten Raum verglichen. Das Meopta hat einen leichten Gelbton der jedoch nur im direkten Vergleich sichtbar ist. Die Transmission des Minox ist minimal besser. Daher schneidet das Minox in der Dämmerung besser ab.
Das Minox hat im Test etwas besser abgeschnitten. Gegenüber den High-End Gläsern von Zeiss und Swarovski ist natürlich ein deutlicher Abstand spürbar, doch in seinem Preissegment ist das Minox eine gute Wahl.
Weitere interessante Testberichte, finden Sie auf unserem Info-Portal.
Die Ringkantenstellung des Planeten Saturn führt dazu, dass wir auch das Saturnmondsystem von der Seite beobachten können. Dabei kommt es zu seltenen gegenseitigen Bedeckungen und Verfinsterungen. Einige Bedeckungen gab es schon zum Jahreswechsel 2008/2009. Im Juni 2009 sind dann die ersten Verfinsterungen zu sehen. Leider steht der Planet zu dieser Zeit entweder in der Dämmerung oder sehr nah am Horizont. Deshalb wird nicht einfach sein die Ereignisse zu beobachten. Nur 2 Bedeckungen am 10.6.09 und 14.7.09 fallen in die Nachtstunden. Selbst in Süddeutschland liegt der Horizontabstand dabei unter 10 Grad! In der Dämmerung gibt es schon eher eine Chance. Unter Verwendung eines IR-Pass-Filters ist vielleicht eine photometrische Messung möglich. Beispiele für die Photometrie gegenseitiger Saturnmondbedeckungen gibt es unter folgendem link.
Geeignete Kameras für die Fotografie der Saturnmondverfinsterung finden Sie in unserem Shop!
Die Sonnenaktivität durchlief im Jahre 2008/2009 ein ungewöhnlich langes Minimum. Es war eines der längsten Minima der letzten 100 Jahre. Das Fehlen der Sonnenflecken fand sogar in den Massenmedien breite Aufmerksamkeit. Im Juni 2009 wurde endlich wieder eine komplexere Fleckengruppe gesichtet. Während einige kleinere Vorgänger oft schon nach wenigen Stunden verschwanden, konnte sich dieser Fleck über mehrere Tage halten.
Sonnenfleck am 3.6.09
Die nördliche Position fernab vom Äquator zeigt die Zugehörigkeit zum neuen Zyklus. Das Minimum dürfte nun vorbei sein und die Relativzahlen werden in den nächsten Monaten wieder steil ansteigen.
Die nördliche Position fernab vom Äquator zeigt die Zugehörigkeit zum neuen Zyklus
Um die Sonnenflecken beobachten zu können, finden Sie unserem Shop verschiedene Sonnenfilter und Sonnenteleskope.