Zwischen dem 15. und 31. August zeigt sich der Morgenhimmel von seiner besten Seite: Sechs Planeten stehen in einer Reihe. Ein himmlisches Highlight, das Sie nicht verpassen sollten. Besonders schön fĂŒr Einsteiger: Vier davon sind mit bloĂem Auge sichtbar, fĂŒr die anderen reichen oft schon ein Fernglas oder kleines Teleskop.
Venus und Jupiter strahlen um die Wette. Mitte August stehen sie noch eng zusammen. Ihre engste Begegnung findet am 12. statt. Saturn leuchtet gleichmĂ€Ăig goldgelb, wĂ€hrend Merkur um den 20. August herum am besten zu sehen ist. Mit einem Fernglas lassen sich auch Uranus und Neptun aufspĂŒren. Wer ein Teleskop hat, bekommt sogar noch mehr Details zu sehen.
Die beste Zeit zum Beobachten: morgens, etwa 1-1,5 Stunden vor Sonnenaufgang. Wer GlĂŒck hat, entdeckt auch noch Sternschnuppen, denn die Perseiden sind ebenfalls aktiv.
Also: Fernglas schnappen, Teleskop ausrichten und das Schauspiel genieĂen, solange es am Himmel steht.
Teleskope, ein Fernglas oder eine Sternfeldbrille oder weiteres passendes Zubehör fĂŒr Ihre Beobachtung bekommen Sie natĂŒrlich bei uns â stöbern Sie am besten gleich mal durch unsere Produkte. Dank unseres schnellen Versands sind die lagernden Produkte in wenigen Tagen bei Ihnen zu Hause.
Leider sehen wir nur selten einen hellen Kometen am Himmel. Doch jetzt ist die Chance wieder da. Der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) könnte ein Highlight werden â wenn die Vorhersagen stimmen. Halten Sie schon einmal Ihre Teleskope bereit.
Die Beobachtung von C/2023 A3 verspricht ein spannendes Erlebnis zu werden â so oder so.
Aufnahme des Kometen Neowise aus dem Jahr 2020, Carlos Malagon, Omegon ED80 mit Reducer, Kamera Canon 350D, gestackt 30Ă20 Sekunden
Laut aktuellen Vorhersagen könnte C/2023 A3 so hell wie Venus werden und etwa -4 mag erreichen. Das macht ihn zu einem der hellsten Kometen der letzten Jahre. Seine Helligkeit erreicht im September und Oktober 2024 ihren Höhepunkt.
Wichtige Fakten im Ăberblick:
C/2023 A3 könnte im Herbst 2024 mit bloĂem Auge sichtbar sein
Seine Helligkeit könnte mit der von Venus vergleichbar sein
Beste Beobachtungszeit: September und Oktober 2024
FernglÀser oder Teleskope ermöglichen detailliertere Beobachtungen
Die seltene Erscheinung bietet eine einzigartige Beobachtungsmöglichkeit, die Sie nicht verpassen sollten.
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Umlaufbahn durch das Sonnensystem und Eigenschaften von C/2023 A3
Der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) wurde am 9. Januar 2023 in China und SĂŒdafrika entdeckt und zunĂ€chst fĂŒr einen Asteroiden gehalten. Er gehört zu den langperiodischen Kometen, benötigt vermutlich 80.000 Jahre, um die Sonne einmal zu umrunden, und bewegt sich auf einer stark elliptischen Bahn. Am 27. September 2024 wird er der Sonne sehr nahe kommen und am 12. Oktober seine ErdnĂ€he erreichen.
Wenn Sonnenlicht auf einen Kometen trifft, wird es von den Staub- und Gasteilchen im Schweif in unsere Richtung zurĂŒckgestreut. Das nennt man VorwĂ€rtsstreuung. Dadurch kann der Komet von der Erde aus heller wirken, als er eigentlich ist. Genau das könnte beim Kometen C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) im September oder Oktober 2024 passieren. Wenn er dann nah genug an der Sonne ist und wir auf der Erde im richtigen Winkel stehen, könnte er durch diesen Effekt besonders hell und gut sichtbar werden.
Wie und wo finde ich den Kometen am Himmel?
Schon ab dem 27.-28. September haben wir die Chance, den Kometen am Morgenhimmel zu entdecken, denn kurz vor Sonnenaufgang taucht er ganz tief am Himmel auf. Allerdings setzt das eine enorm gute Horizontsicht voraus. Ab dem 12. Oktober taucht er in der AbenddÀmmerung am westlichen Horizont auf. Doch auch hier brauchen Sie zunÀchst eine perfekte Horizontsicht, um den Kometen zu entdecken. Im Laufe der nÀchsten Tage steigt er aber höher und wechselt von der Jungfrau ins Sternbild Schlange.
Die beste Zeit liegt zwischen 19 bis 20 Uhr, und spĂ€ter bis 20:30 Uhr. Am 18. Oktober geht der Komet erst um 21:40 Uhr unter, doch wir wollen ihn natĂŒrlich möglichst hoch am Himmel entdecken, damit wir mit dem Fernglas einen Blick auf ihn werfen oder sogar ein Foto aufnehmen können.
Um den Kometen gut zu sehen, brauchen Sie einen dunklen Himmel. LÀndliche Gebiete oder Bergregionen (aber mit einem tiefen Blick nach Westen) sind ideal. In StÀdten ist die Sicht durch Lichtverschmutzung schlechter.
Nach dem Vorbeiflug an der Sonne könnte der Komet einen beeindruckenden Schweif hinterlassen.  Der letzte so helle Komet in nördlichen Breiten war Hale-Bopp 1997. Die tatsÀchliche Entwicklung des Kometen bleibt aber etwas ungewiss.
Aufsuchkarte und Bewegung des Kometen c/2023 A3 im Laufe des Oktobers 2024
AusrĂŒstung fĂŒr die Kometenbeobachtung
Sollte der Komet tatsĂ€chlich so hell werden, können wir ihn mit dem bloĂen Auge sehen, doch ein Fernglas oder Teleskop ist immer besser. Ein vermeintlich heller Komet kann dunkler erscheinen, als man das annimmt, denn die Helligkeit verteilt sich auf die FlĂ€che.
Hier die Eigenschaften von verschiedenen Instrumenten auf einen Blick:
Instrument
Vorteile
Fernglas
Portabel, zum Teil kostengĂŒnstig, geringere VergröĂerung und groĂes Feld
Teleskop
Hohe VergröĂerung, Detailreichtum, hohe LichtstĂ€rke
Smart Teleskop
Einfache Bedienung, automatische Objektsuche, einfache Fotografie
Omegon hat viele Instrumente, die super fĂŒr Kometen sind:
Das Omegon Brightsky: ein fantastisches Bino fĂŒr entspannte Beobachtungen mit beiden Augen. Dazu benötigen Sie ein stabiles Stativ und ggf. eine Gabel.
Tipps fĂŒr Astrofotografie
FĂŒr tolle Kometenaufnahmen brauchen Sie die richtige AusrĂŒstung und Technik:
Kamera mit manuellen Einstellungen und Langzeitbelichtung
Lichtstarkes Objektiv (f/2.8 oder stÀrker)
Stabiles Stativ
Fernauslöser gegen Verwacklungen
Noch besser eignet sich ein StarTracker bzw. eine Minimontierung.
Die Omegon MiniTrack fĂŒr Kometenfotografie
Die Omegon MiniTrack ist super fĂŒr Astrofotografie. Sie macht Langzeitbelichtungen ohne Sternspuren möglich. Perfekt fĂŒr Kometenfotos und generelle Aufnahmen vom Sternenhimmel.
Wie Sie die MiniTrack genau aufbauen und erste Aufnahmen vom Sternenhimmel machen, erfahren Sie auch in unserem Magazinartikel ĂŒber die MiniTrack.
Kann ich mit einem Smart Teleskop den Kometen beobachten?
Smart-Teleskope sind auch gut fĂŒr Kometen. Sie sind einfach zu bedienen und finden den Kometen automatisch.
Mit dem ZWO Seestar S50 können Sie den Kometen beispielsweise direkt aus der Datenbank anfahren. Das ist einfach und gelingt sofort. Das Bildfeld sorgt dafĂŒr, dass Sie einen eventuellen Schweif mit auf das Bild bekommen.
FĂŒr die Fotografie am Horizont ist aber ebenso ein klarer Himmel notwendig, der frei von feinen Wolken ist, da die Teleskope sonst Probleme mit der Erkennung haben könnten. Schauen Sie sich doch bei uns im Sortiment der Smart-Teleskope um.
Ein Kleinplanet in Opposition, die einzige Abendsichtbarkeit vom Planeten Merkur und wunderschöne Konstellationen zwischen Planeten und Mond. In dieser Infografik finden Sie die top astronomischen Ereignisse am Himmel im FrĂŒhling 2023. Wenn das nicht ein Grund ist, mit Ihrem Fernglas oder Teleskop wieder einmal unter den freien Himmel zu gehen.
EREIGNISSE IM MĂRZ
01.03. Venus trifft Jupiter
Am 1. MÀrz können Sie ein besonderes astronomisches Ereignis beobachten: Venus und Jupiter treffen sich in der AbenddÀmmerung und nÀhern sich auf etwa ein halbes Grad. Das entspricht ungefÀhr der Breite eines Vollmond-Durchmessers. Die Begegnung ist eine seltene Gelegenheit, die beiden hellen Himmelskörper am Abendhimmel zu bestaunen.
10.3. Ceres bei M91Â
Heute kreuzt Ceres die helle Spiralgalaxie M91 und bietet uns somit die seltene Gelegenheit, sowohl den Kleinplaneten als auch die Galaxie gleichzeitig im Teleskop zu bewundern. Ceres ist das gröĂte Objekt im AsteroidengĂŒrtel zwischen Mars und Jupiter.
Der Planet hat einen Durchmesser von etwa 950 km und ist somit ungefÀhr so groà wie die Ausdehnung von Spanien. Ceres galt nach seiner Entdeckung um Jahr 1801 als Planet, erst spÀter definierte man ihn als Kleinplaneten. Dabei ereilte Ceres also ein ganz Àhnliches Schicksal in der Typisierung wie Pluto im Jahr 2006.
Bei genauerer Betrachtung durch die Raumsonde Dawn, entdeckte man viele Krater, von denen die meisten aber nur klein sind. Im Jahr 2015 konnte sogar Wasserdampf entdeckt werden. Weitere Forschungen deuteten darauf hin, dass es im Innern des Planeten flĂŒssiges Wasser geben könnte. Wir können also mit Sicherheit sagen: ein interessanter Himmelskörper! Nutzen Sie Ihr Teleskop und genieĂen Sie den seltenen Anblick von Ceres und M91!
14.03. Mond trifft AntaresÂ
Heute ist ein guter Tag fĂŒr alle FrĂŒhaufsteher: Der Mond nĂ€hert sich Antares, dem Hauptstern des Sternbildes Skorpion, auf nur 1,5 Grad Distanz. Die Begegnung der beiden können Sie nur in den Morgenstunden beobachten und genieĂen. Vielleicht auf dem Weg in die Arbeit?
21.03. Ceres in Opposition
Einen Kleinplaneten beobachten, haben Sie das schon einmal gemacht? Ceres ist das gröĂte Objekt des AsteroidengĂŒrtels und wurde im Jahr 1801 entdeckt. Aktuell steht er in Opposition und erreicht eine visuelle Helligkeit von 7mag. Sie können ihn mit kleinen Teleskopen und theoretisch sogar mit einem Fernglas entdecken. Viel SpaĂ dabei!
24.03. Mond trifft Venus
Am westlichen Horizont erhebt sich die zarte Sichel des Mondes als perfekte ErgĂ€nzung zur strahlenden Venus. Mit ihrer Helligkeit von -4mag ist die Venus ein wundervoller Anblick in der anbrechenden DĂ€mmerung und lockt an diesem Abend, in die Sterne zu blicken. Der Abstand beider Himmelskörper betrĂ€gt weniger als 3 Grad, was fĂŒr einen besonders schönen Anblick sorgt. Es ist immer wieder ein beeindruckendes Naturschauspiel, wenn der Mond sich mit der Venus trifft und man es gerne mit der Kamera festhalten möchte.
25.03. Ceres trifft M100
Merken Sie sich diesen Termin vor: Der Kleinplanet Ceres durchquert erneut ein Deep-Sky-Objekt! Sein Weg fĂŒhrt ihn an der atemberaubenden Galaxie M100 im Sternbild Haar der Berenike vorbei. Mit einem Sucherfernrohr können Sie das Objekt ĂŒber Denebola finden, den Schwanzstern des Sternbild Löwen.
28.03. Mond trifft Mars
In dieser Nacht stehen der Mond und der Planet Mars ganz nahe beieinander. Die beiden Himmelskörper umrahmt von den Sternen des Wintersechseckes zu beobachten: ein wirklich eindrucksvoller Anblick.
EREIGNISSE IM APRIL
03.04. Merkur am AbendhimmelÂ
Der Merkur ist ein flinker Planet und hĂ€lt sich aufgrund seiner Position in der NĂ€he der Sonne auf. Das macht ihn meist schwer zu beobachten, nur selten entkommt er dem Schein unseres Zentralgestirns. Im April findet die einzige Abendsichtbarkeit des Jahres statt: Merkur zeigt sich vom 3. bis zum 15. April wenige Grad ĂŒber dem westlichen Horizont.
10.04. Mond trifft AntaresÂ
Heute Nacht hĂ€lt sich der Mond im Sternbild Skorpion auf und trifft auf den hellen Hauptstern Antares. Dieses Ereignis findet in den Morgenstunden statt. Doch noch ein weiteres Event wartet auf uns: die Bedeckung eines 3mag hellen Sterns durch unseren Mond. Um 4:52 Uhr schiebt sich unser Trabant mit seiner beleuchteten Seite ĂŒber den Stern und verdeckt ihn fĂŒr etwa eine Stunde. Das Auftauchen auf der unbeleuchteten Mondseite können wir nicht mehr verfolgen, da es zu dieser Zeit bei uns schon hell geworden ist.
16.04. Mond trifft SaturnÂ
FrĂŒhaufsteher aufgepasst: An diesem Morgen begrĂŒĂt uns die abnehmende Mondsichel und der Planet Saturn ĂŒber dem östlichen Horizont. FĂŒr die Beobachtung sollten Sie sich einen Platz mit einer guten Horizontsicht aussuchen.
22.04. Mond trifft Venus
Heute Abend können wir ein ganz besonderes Schauspiel beobachten: Der Mond trifft die Venus. Das Mondalter ist mit 2,5 Tagen noch jung, deshalb erkennen wir nur eine feine Sichelform. Venus hingegen strahlt mit mehr als -4mag, sodass sie am Abendhimmel besonders hell leuchtet.
22.04. Lyriden
Der Meteorstrom Lyriden bietet wÀhrend des Maximums am 22.4. bis zu 20 Meteore pro Stunde. WÀhrend der idealen Beobachtungszeit zwischen 22:00 Uhr und 4:00 Uhr morgens können die Meteore ungestört vom Mond beobachtet werden. Der Ausstrahlpunkt, auch als Radiant bekannt, befindet sich im Sternbild Leier.
25.04. Mond trifft Mars
Mond und Mars sind heute im Sternbild Zwillinge zu sehen. Dies ist ein seltener Anblick, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
EREIGNISSE IM MAI
13.05. Mond trifft Saturn
Heute Morgen trifft der Mond auf den Planeten Saturn. Bei so einem reizvollen Anblick können wir motiviert in den Alltag starten.
23.05. Mond trifft VenusÂ
Die Venus – fast schon ein Scheinwerfer am Himmel – und dazu die feine Mondsichel. Wer heute Abend in den Himmel schaut, bekommt genau das zu sehen. Dazu: etwas weiter oben der Planet Mars. Im Vergleich zu seinen beiden Kollegen wirkt er geradezu schwach beleuchtet.
24.05. Mond trifft MarsÂ
War der Mond gestern bei der Venus zu Besuch, legt er heute auch beim Planeten Mars einen Halt ein.
26.05. Mond trifft RegulusÂ
Wenn Sie den Mond in den vergangenen Tagen beobachtet haben, konnten Sie sehen, wie schnell er sich vor dem Hintergrund der Sterne bewegt. Heute geht es zu einem Treffen mit Regulus, dem Hauptstern des Sternbildes Löwe. Der Name Regulus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet: kleiner König.
31.05. Mond trifft Spica
Der Mond trifft heute auf den Hauptstern des Sternbilds der Jungfrau: Spica. Diesen Zusammenfall verdanken wir der Bahn der Ekliptik, die den Mond immer wieder mal in die NĂ€he dieses Sterns fĂŒhrt. Die beste Beobachtungszeit dafĂŒr beginnt in der spĂ€ten DĂ€mmerung, denn in der zweiten NachthĂ€lfte verschwindet die Jungfrau schon unter dem Horizont.
Mit den Astrographen der Serie RASA bietet Celestron ein neues optisches System fĂŒr die Astrofotografie. Mit ihrer sehr schnellen f/2-Optik und der gĂŒnstigen Lage der Kamera im Brennpunkt der PrimĂ€roptik ermöglicht es die Fotografie von Galaxien und Nebeln mit erstaunlich kurzen Belichtungszeiten.
Die RASA-Teleskope gehen dabei keine Kompromisse ein. Sie sind ausschlieĂlich fĂŒr die fotografische Anwendung entwickelt und optimiert, also echte Astrographen!
Bereit fĂŒr die Nacht: Kamera, Heizband und Autoguider am RASA-800-Teleskop. Foto: Christoph Kaltseis
Der Astrofotograf Christoph Kaltseis benutzte den Astrographen RASA 800, um in nur 4,5-Stunden(!) ein tiefes Bild von der Andromeda-Galaxie M31 aufzunehmen. Hier ist sein Bericht:
Eine M31, die vom Himmel fiel
Die Andromedagalaxie hat wohl jeder Amateurastronom schon einmal gesehen, mit eigenen Augen oder im Foto. Es reizte mich besonders, unsere faszinierende Nachbargalaxie einmal mit der ârasenden Schmidtkameraâ RASA 8″ – Rowe-Ackermann Schmidt Astrograph unter perfekt dunklem Himmel abzulichten. Unter anderem war dies einer der GrĂŒnde, warum mich meine Wege im Oktober 2019 fĂŒr eine Woche nach La Palma fĂŒhrten, zum Athos Centro AstronĂłmico (www.athos.org).
Die AusrĂŒstung
Am RASA 8″ passt die QHY 163M Kamera perfekt zum Bildausschnitt und PixelmaĂstab fĂŒr M31. Bei einer monochromen Kamera durfte der Baader FCCT (Filter Changer & Camera Tilter) nicht fehlen. Diese Sonderentwicklung eines Filterwechslers fĂŒr den kurzen Backfokus des RASA 8″ ermöglicht nicht nur den raschen Austausch der verschiedenen Filter, sondern auch eine feinfĂŒhlige und stabile Justage der Kamera gegen Verkippung. Ich griff zu meinen bewĂ€hrten LRGB und UHC-S Baader-Filtern, jedoch ergĂ€nzt um die allerersten Prototypen der kommenden neuen Baader f/2 ULTRA-Highspeed Narrowband Filter: H-alpha und O-III.
Eine sorgfĂ€ltige KabelfĂŒhrung vermeidet ungewĂŒnschte Spikes auf den Bildern. Foto: Christoph Kaltseis
Die Aufnahme
Nachdem ich mit diesem Setup auf La Palma wunderbar rasch angekommen war, konnte ich bereits am ersten Tag alles in Ruhe aufbauen und war bereit die Rohbilder von M31 aufzunehmen. Beim Aufbau achtete ich besonders auf die Lage des USB- sowie des Stromkabels, die zur QHY-Kamera angesteckt waren. Dazu fĂŒhrte ich beide Kabel möglichst exakt in einem 90° Winkel vor der Optik nach auĂen. Die Kabel fixierte ich mit dem Taukappenheizband. Durch diese sorgfĂ€ltige Vorbereitung konnte ich sicherstellen, dass in den End-Bildern schöne und feine Spikes um helle Sterne erreicht werden können, wie man sie sonst nur von Spiegelteleskopen mit hochwertigen SekundĂ€rspiegelhalterungen kennt.
In der ersten klaren Nacht konnte ich bereits mit meinem Vorhaben starten. Ăber den FCCT war das System sehr rasch perfekt justiert, fĂŒr scharfe Sterne bis zum Rand. Bei jedem Filterwechsel fokussierte ich erneut, um fĂŒr jede Aufnahme das maximale Signal bei perfekter AbbildungsqualitĂ€t zu erhalten. Dabei hatte ich immer das Ziel vor Augen, möglichst alles aus M31 herauszuholen. Die neuen ULTRA Highspeed-Filter waren dazu eine sehr wichtige Hilfe, um die Farbtiefe in der Galaxie darstellen zu können.
FĂŒr die Belichtungen in Luminanz, UHC-S, R, G und B wĂ€hlte ich aufgrund des extrem schnellen ĂffnungsverhĂ€ltnisses von f/2 â trotz des auĂergewöhnlich dunklen Nachthimmels auf La Palma â eine Einzelbelichtungszeit von nur jeweils 180 Sekunden. FĂŒr die H-alpha- und O-III-Daten belichtete ich dagegen je 300 Sekunden.
Jedoch war die Natur mit meinem Plan nicht ganz einverstanden. Die folgenden Tage und NĂ€chte waren von Bewölkung und Regen geprĂ€gt, was zwar der Insel nach einem heiĂen, trockenen Sommer sehr gut tat, mir dagegen lange Wartestunden bereitete. Dieses Wetter ist ganz normal fĂŒr diese Jahreszeit â das war mir bereits klar gewesen, als ich die Reise Ende Oktober plante. Meine Hoffnung war, dass mir zumindest ein paar klare NĂ€chte vergönnt sein wĂŒrden.
Aber erst als sich mein einwöchiger Aufenthalt auf La Palma bereits dem Ende zuneigte, folgte eine sehr gute Nacht. Das Seeing lag ĂŒber den Erwartungen, und die Transparenz war nur durch einen ganz leichten Calima geringfĂŒgig beeintrĂ€chtigt.
Der lichtstarke RASA 8″ machte es mir möglich, in einer Nacht alle noch fehlenden Filter einzusetzen beziehungsweise die Aufnahmen aus der ersten Nacht nachzubessern. Zum VerstĂ€ndnis: bei einem ĂffnungsverhĂ€ltnis von (z. B.) f/5,6 hĂ€tte ich 36 St. Belichtungszeit gebraucht â und jede Nacht auf der Insel hĂ€tte gleich gut sein mĂŒssenâŠ
Das final bearbeitete Summenbild: Andromedagalaxie (M31). Foto: Christoph Kaltseis
Die Bildbearbeitung
Alle Daten wurden mit Dark und Bias verarbeitet. Auf die Verwendung von Flats verzichtete ich, weil Vorabtests bereits gezeigt hatten, dass mit dem gewĂ€hlten Setup eine auĂerordentlich gute Ausleuchtung erreicht werden konnte.
Alle Einzelbilder wurden in PixInsight vermessen und bezĂŒglich FWHM, Rundheit und Signal bewertet. Auf das beste Einzelbild registrierte ich alle Subframes. So konnte ich in Summe 275 min Belichtungszeit bei f/2,0 sammeln, was bei f/2,8 = 550 min, bei f/4 = 1100 min und bei f/5,6 vollen 2200 min oder 36,6h entsprechen wĂŒrde!
Nachdem ich die Daten fĂŒr jeden Filter zu einem Summenbild aufintegriert hatte, konnte ich die gemittelten Bilder vorab begutachten. Die 3,5-Nanometer-H-alpha-Daten zeigten einen Ring und einzelne HII-Regionen in der M31-Galaxie, klar und scharf aufgelöst, und das bei nur 400mm Brennweite! Die O-III-Daten waren dagegen ohne besondere AuffĂ€lligkeiten.
Bei der Bildbearbeitung fĂŒhrte ich zuerst das gemittelte Luminanz-Bild mit dem gemittelten UHC-S-Bild zusammen. Diese beiden Bilder bildeten die Basis fĂŒr eine enorme Tiefe. Die RGB-Daten wurden in ein Farb-Summenbild verrechnet und (mit GAIA + APASS) farbkalibriert.
Danach fĂŒhrte ich in Adobe Photoshop die Luminanz- und UHC-S-Daten mit den RGB-Daten zusammen, ohne dabei einen Verlust bei der Tiefe bzw. bei der Farbinformation zu erleiden. In dieses Bild bettete ich dann das H-Alpha-Signal in den Rot-Kanal so ein, dass es zum R passte. Ebenso ging ich mit GrĂŒn-Kanal und dem O-III-Signal vor.
Die Balance in der Tiefe und die Wiedergabe der Schmalband-Daten waren sehr wichtig und mit etwas Wissen machbar. Danach hatte ich eine tiefe Aufnahme von M31, die UHC-S + Luminanz + R + H-alpha + G + O-III + B in sich vereinigt.
Meine M31-Aufnahme habe ich damit in Photoshop schon fast final bearbeitet, und nun kam der letzte Schliff. Damit ich das sehr helle Zentrum natĂŒrlich wirken lassen konnte, ĂŒberlagerte ich das Bild mit den H-alpha Daten. Das war extrem heikel! Mit dem Ergebnis bin ich jedoch mehr als zufrieden, da eine ganze FĂŒlle an Details bei nur 400mm Brennweite herausgearbeitet werden konnte.
Aus meiner Sicht haben sich der Aufwand und die strenge Selektion der Daten bezahlt gemacht. 275 min Belichtungszeit und 400 mm Brennweite, mit einer sehr handlichen und absolut fokusstabilen Optik â wer hĂ€tte das gedacht?!
Ăber den Autor: Christoph Kaltseis ist nicht nur Adobe Photoshop Spezialist und als Nikon Professional fĂŒr Nikon unterwegs, sondern auch ein erfahrener Astrofotograf. Er gehört zu den GrĂŒndern der Central European DeepSky Imaging Conference (www.cedic.at), die seit 2009 regelmĂ€Ăig alle zwei Jahre in Linz stattfindet.
Er ist eines der hellsten Deep-Sky-Objekte und eines der nahegelegensten Sternentstehungsgebiete: Der groĂe Orion-Nebel mit der Katalognummer Messier 42 bietet fĂŒr jedes Teleskop etwas und ist auch mit dem Fernglas und sogar dem bloĂen Auge zu entdecken. Kein Foto wird der visuellen Pracht mit extremen Kontrasten zwischen zarten Gasnebelstrukturen und funkelnden Mehrfachsternen gerecht!
Der Orionnebel M42
Um 22 Uhr abends steht das Sternbild Orion mit seiner charakteristischen Gestalt gut 30 Grad ĂŒber dem SĂŒdhorizont. Sieben helle Sterne markieren seinen Umriss; die âGĂŒrtelsterneâ in der Mitte fĂŒhren uns direkt zum groĂen Orion-Nebel 4 Grad unterhalb.
Der hellste Teil des Nebels erscheint etwa so groĂ wie der Vollmond und fĂ€llt sofort ins Auge. Eingebettet ist ein Haufen junger Sterne, der direkt aus der riesigen Gaswolke entstanden ist und diese zum Leuchten anregt. Die vier hellsten Sterne des Mehrfachsternsystems Ξ (Theta) Orionis im Zentrum des Nebels – das sogenannte âTrapezâ – lassen sich bereits mit einem kleinen Refraktor trennen und sind eine Attraktion fĂŒr sich.
Dobson- oder Goto-Teleskop? Eine Frage, dessen Antwort man erst mal herausfinden muss. Je nach dem, was Sie gerne beobachten oder am Himmel erleben wollen, sollten Sie auch Ihr Teleskop wÀhlen.
Wussten Sie, dass es so etwas wie âein bisschen Gotoâ gibt?
Doch wie finden Sie heraus, ob ein Dobson-Teleskop das richtige fĂŒr Sie ist? Wir haben in Teil 1 dieses Beitrags ein paar Fragen zusammengestellt, mit denen Sie Ihre Vorlieben herausfinden können.
Im Anschluss, im Teil 2, gibt es Produktempfehlungen fĂŒr drei verschiedene Teleskopserien, mit denen Sie den Sternenhimmel erleben können.
Teil1
Sind Sie ein Beobachter, zu dem ein Dobson-Teleskop passt? Oder eher ein Teleskop mit parallaktischer Montierung? Mit diesen Fragen finden Sie es heraus:
1. Wollen Sie ausschlieĂlich beobachten oder auch fotografieren?
Es gibt zwei Arten der Beobachtung: die visuelle oder die fotografische. Was wÀre Ihnen lieber? Wenn Sie auf das visuelle Erlebnis setzen, dann wÀre wohl ein Dobson die Wahl.
1 Ja ich will visuell beobachten.
2 Ich weiĂ noch nicht, beides vielleicht.
3 Fotografieren ist mir etwas wichtiger als visuell zu beobachten.
2. Worauf legen Sie Wert? Auf die Optik oder die Mechanik und Elektronik?
Dobsonteleskope bestehen aus einer Holzbox mit Gleitlagern, Rockerbox genannt, und einem Newton-Spiegelteleskop. Hier wird eindeutig Wert auf einen gröĂeren Tubusdurchmesser gelegt. Die Mechanik bleibt dabei aber einfach. Der Vorteil: Sie bekommen fĂŒr relativ kleines Geld ein groĂes Teleskop, mit dem Sie viel sehen.
1 Ich lege mehr Wert auf eine groĂe Optik zum kleinen Preis.
2 Ich kann mich nicht festlegen, vielleicht beides.
3 Ich bin Fan komplexer Mechanik, die mein Teleskop ĂŒber Feinwellen und SchneckenrĂ€der steuert.
3. Schneller Aufbau oder genaues Ausrichten?
Dobson-Teleskope bestehen nur aus zwei Teilen. Der Vorteil: Zwei Teile sind schnell transportiert und am Beobachtungsort wieder aufgebaut. Oft ist es wesentlich schneller aufgebaut als ein Teleskop mit Dreibeinstativ, parallaktischer Montierung, mehreren Gegengewichten und dem Tubus. Ein Dobson-Teleskop mĂŒssen Sie auch nicht zum Himmelsnordpol ausrichten, Sie fĂŒhren die Achsen in beiden Richtungen nach.
1 Ich will mein Teleskop schnell aufbauen, weil ich sonst nicht motiviert bin und mich bei einem komplizierten Aufbau nicht zum Beobachten aufraffen kann.
2 Ich wĂŒrde gerne Goto haben, aber nur, wenn der Aufbau nicht zu lange dauert.
3 Ich investiere lieber mehr Zeit in den Aufbau und eine genaue Ausrichtung.
4. Lieber nur Mond und Planeten oder am liebsten Galaxien?
Ein mittleres bis groĂes Newtonteleskop ist natĂŒrlich auch fĂŒr die Planetenbeobachtung geeignet. Doch die StĂ€rken eines groĂen Spiegels liegen in der groĂen LichtsammelfĂ€higkeit. Damit sind viele Dobsonteleskope dazu geeignet, Nebel und Galaxien zu beobachten. Wenn Sie sich dagegen eher fĂŒr Mond und Planeten interessieren, dann wĂ€re ein Linsenteleskop die bessere Wahl.
1 Ich will Nebel und Galaxien beobachten.
2 Ich will Nebel und Galaxien beobachten, aber wie soll ich sie nur finden?
3 Mich interessieren Mond und Planeten, aber es bei mir zu Hause so hell, dass ich Galaxien nicht so gut sehe. Eine Automatik mĂŒsste es finden.
5. Den Himmel mit Sternkarte oder GoTo-System erkunden?
Dobsonteleskope sind fast immer manuell steuerbare Instrumente. Das heiĂt: Hier gibt es kein Goto-System, das auf Knopfdruck die Objekte anfĂ€hrt. Sie mĂŒssen (oder dĂŒrfen) das Teleskop rein manuell, mit einer Sternkarte zum Objekt Ihrer Wahl fĂŒhren und dann auch mit der Hand nachfĂŒhren. Aber welchen Vorteil soll denn das haben? Ganz einfach: Der Sternenhimmel wird zu Ihrem Revier, in dem Sie sich wie kein Zweiter auskennen. Sie sind dann wirklich ein Experte fĂŒr das Auffinden von DeepSky-Objekten. Und Sie entwickeln ein GefĂŒhl fĂŒr die NachfĂŒhrung des Objekts. Das Schöne daran: Es macht riesigen SpaĂ. Jedes Mal, wenn Sie ein Objekt finden, ist das ein kleines Erfolgserlebnis.
1 Na klar, ich will selbst mit einem Dobson-Teleskop die Objekte finden.
2 Ich fĂŒrchte, dass ich mich manchmal nicht orientieren kann.
3 Nein wirklich nicht, fĂŒr die Objektsuche gibt es doch Goto-Teleskope.
6. Natur und Sternenhimmel ohne viel Technik erleben?
Beobachter berichten immer wieder, dass sie mit einem Dobson-Teleskop die Natur maximal genieĂen können. Hier gibt es keine Technik, die man zum laufen bringen mĂŒsste. Nein, das Naturerlebnis Sternenhimmel ohne MotorengerĂ€usche steht im Vordergrund.
1 Ich will den Sternenhimmel und die Natur ganz simpel aber gut sichtbar erleben.
2 Ich wĂŒrde mich gerne entscheiden können doch ein wenig Technik hinzuzuschalten.
3 Nein, diese manuelle Geschichte ist nichts fĂŒr mich. Modernste Technik und Goto-Systeme sind fĂŒr mich die erste Wahl.
Ihre Antworten
Wenn Sie die meisten Fragen mit 1 beantwortet haben, dann sind Sie definitiv ein Dobsonaut. Sie sollten sich gleich ein Dobson-Teleskop anschaffen. Wie wÀre es mit den drei unten genannten Beispielen?
Wenn Sie die meisten Fragen mit 2 beantwortet haben, dann gefÀllt es Ihnen, mit einem Dobson zu beobachten, aber GoTo-Systeme reizen Sie auch. Das Onmegon Push+ Teleskop mit Objektnavigator (siehe unten) wÀre die Lösung.
Wenn Sie die meisten Fragen mit 3 beantwortet haben, dann sollten Sie lieber ein GoTo-System nehmen. Hier haben wir eine groĂe Auswahl.
Teil 2
Wir haben drei Dobson-Teleskope im Programm: Das Omegon Advanced X Dobson-Teleskop fĂŒr Einsteiger, das Omegon ProDob fĂŒr Aufsteiger und Experten und das Omegon Push+ mit Push-to-Technologie.
Das Omegon Advanced X Dobson-Teleskop: FĂŒr den Einstieg in die DeepSky-Beobachtung
Diese Teleskope sind ein gĂŒnstiger Einstieg in die visuelle DeepSky-Beobachtung. Erkunden Sie Sternhaufen, Wasserstoffnebel, planetarische Nebel und sogar Galaxien mit Spiralarmen. Ab 200mm Objektivöffnung zeigt Ihnen dieses Teleskop hunderte interessante Objekte. Wer noch mehr Licht will, der kann auch zum Omegon Advanced X N 254/1200 oder zu einer echten Lichtkanone, dem Omegon Advanced X N 304/1500 greifen. NatĂŒrlich sind auch AusflĂŒge zum Mond und zu den Planeten möglich.
Wenn Sie nicht viel Geld ausgeben wollen, aber ein gutes Teleskop mit einem grandiosen Preis/LeistungsverhÀltnis suchen, dann ist das Omegon Advanced X Ihr Instrument.
Omegon Advanced X 203/1200
Das Omegon ProDob: Deluxe Dobson mit exzellentem Friktionssystem
Die ProDob Dobson-Teleskope besitzen einen besonders guten 2â Crayford-Okualrauszug und ein Deluxe Friktionssystem. Wenn Sie ein Objekt im Tubus zentrieren, gelingt Ihnen die NachfĂŒhrung noch prĂ€ziser und genauer, sogar bei sehr hohen VergröĂerungen. Da gibt es kein Ruckeln oder etwas Ă€hnliches (wie bei Instrumenten mit Teflonlagern), denn das Teleskop schwebt fast ĂŒber den Himmel. Der Grund dafĂŒr ist das ein kugelgelagertes System in der Höhenachse und Rollenlager im Azimut. Und zusĂ€tzlich lĂ€sst sich die Reibung auf Ihren Bedarf einstellen. Hohe VergröĂerungen sind also auch mit einem Dobson möglich.
Omgeon Push+: Ein Dobson-Teleskop mit dem Smartphone steuern
Mit dem Omegon Push+ Dobson unternehmen Sie jederzeit eine Reise ins Universum zu Planeten, Nebeln und Galaxien. Sie mĂŒssen sich dabei nicht einmal besonders gut am Himmel auskennen, denn das Teleskop fĂŒhrt Sie ĂŒber ein Push-to-System zu jedem Objekt, das Sie beobachten wollen. Sie brauchen dazu nur ein Android-Smartphone und die App SkySafari 4.0.
Damit bauen die Omegon Push+ und Push+ Mini Teleskope eine BrĂŒcke zwischen einem rein manuell gesteuerten Dobson und einem GoTo-Teleskop. Sozusagen: âein bisschen Gotoâ. Denn das Push+ ist immer noch manuell bewegbar, wie es bei Dobson-Teleskopen ĂŒblich ist. Ăber Ihr Smartphone und im Teleskop verbaute feinschrittige Encoder,
Doch ĂŒber hochauflösende Encoder fĂŒhrt Sie das System zu jedem Himmelsobjekt, das Sie sich wĂŒnschen. Ihr Smartphone ist das Display und gleichzeitig Ihre Orientierung am Sternenhimmel. Ein Fadenkreuz zeigt Ihnen die Position Ihres Teleskops in Echtzeit. Sie können jederzeit entscheiden, ob Sie das Push-to-System zu Hilfe nehmen oder lieber vollkommen manuell steuern wollen. Schön, wenn Sie die Wahl haben.
Am 27. Juli 2018 ist es endlich so weit: Unser Nachbarplanet Mars kommt in Opposition zur Sonne. Das macht er zwar alle zwei Jahre, doch diese Opposition ist etwas ganz Besonderes. Seit 2003 stand Mars der Erde nicht mehr so nah. Jetzt nĂ€hert er sich uns auf nur 57 Millionen Kilometern. Das ist fast die gleiche Entfernung wie vor 15 Jahren. Damit wĂ€chst er auf halbe JupitergröĂe an und wir können ihn so gut wie nur selten beobachten – inklusive zahlreicher Details.
In diesem Artikel erfahren Sie, was eine Opposition ist, wie Sie den Mars am besten beobachten, welche Details Sie sehen können und welches Zubehör die Beobachtung verbessert.
Der Mars, Foto: B.GĂ€hrken
Inhalt:
Mars: Die Fakten eines faszinierenden Planeten.
Die Marsopposition: Was ist eine Opposition?
Warum findet eine Opposition nur alle zwei Jahre statt?
Warum ist der Mars in diesem Jahr so groĂ?
Welches Teleskop kann man fĂŒr die Beobachtung verwenden?
Das sehen Sie, wenn Sie den Mars beobachten.
Hilfreiches Zubehör, das die Marsbeobachtung verbessert.
1. Mars: Die Fakten eines faszinierenden Planeten
6000 Kilometer Durchmesser, 687 Tage Umlaufzeit und ein Berg mit 27.000 Metern Höhe. Der Mars ist nur halb so groĂ wie die Erde, ihr aber in vielen Dingen sehr Ă€hnlich. Wie unsere Erde besitzt auch er eine feste OberflĂ€che mit Bergen, flachen Ebenen und Schluchten. Valles Marineris ist eine riesige Schlucht mit 4000 Kilometern LĂ€nge und 700 Kilometern Breite. Sie wird auch als Grand Canyon des Mars bezeichnet. Dagegen ist der âechteâ Grand Canyon auf der Erde relativ klein: Nur 450 Kilometern lang und bis zu 30 Kilometer breit.
Der Mars ist der Erde auch sonst Àhnlich: Er besitzt Polkappen wie die Erde und auch Jahreszeiten. Wenn jemand auf dem Mars steht, könnte er die Sonne auf- und untergehen sehen. Und er könnte durch ein Teleskop auch die Erde beobachten. Das alles ist möglich, weil er (fast genau wie die Erde) 23,98° gegen die Sonnenbahnebene geneigt ist. Ein Tag zÀhlt auf Mars 24 Stunden und 40 Minuten, der Marstag ist also nur 40 Minuten lÀnger als bei uns.
Eine schöne zweite Welt, oder? Das denken sich auch viele Raumfahrtpioniere. SchlieĂlich gibt es Hinweise, dass der Planet vor Urzeiten einmal lebensfreundlich gewesen sein könnte. Doch aus heutiger Sicht gibt es ein paar Nachteile, die das Leben dort schwierig machen wĂŒrden. Zum Beispiel die KĂ€lte. Ein dicker Mantel reicht nicht, um sich warm einzupacken, denn die Temperaturen erreichen bis zu -85°C. Immerhin kann es tagsĂŒber am Ăquator auch mal wohlige +20°C erreichen.
Auch der Sauerstoff und AtmosphĂ€rendruck ist anders: 95% Kohlendioxid, 1,8% Stickstoff und 0,1% Sauerstoff. Auf der Erde: 78% Stickstoff und 20% Sauerstoff. Mit anderen Worten: Auf dem Mars können wir nicht âschnaufenâ. Ohne Raumanzug wĂŒrde das Blut in kĂŒrzester Zeit kochen, so als wĂŒrden wir uns auf der Erde in 35 Kilometern Höhe aufhalten. Also etwa dreimal so hoch, wie die Reisehöhe eines Verkehrsflugzeuges.
2. Die Marsopposition: Was ist eine Opposition?
Eine Opposition findet immer dann statt, wenn der Mars in einer Linie mit Erde und Sonne steht.
3. Warum findet eine Opposition nur alle zwei Jahre statt?
Der Mars umkreist die Sonne einmal in 687 Tagen, also etwa alle zwei Jahre. Wir mit unserem Raumschiff Erde haben deutlich mehr Speed drauf und umrunden die Sonne schneller – in nur 365 Tagen.
Stellen Sie sich vor: Beide Planeten starten gleichzeitig an einem Punkt. Die Erde holt den Mars auf ihrer inneren Bahn irgendwann ein. Doch ein Umlauf reicht der Erde dafĂŒr nicht ganz aus, da der Mars sich ja ebenfalls weiterbewegt und nicht stillsteht. Erst nach 780 Tagen ist es dann so weit: Die Erde hat den Mars eingeholt und steht nun in der Mitte. Es ist Opposition!
4. Warum ist der Mars in diesem Jahr so groĂ?
Wenn er in Opposition steht ist der Mars ein auffĂ€lliges Objekt am Himmel. Er geht auf, wenn es dunkel wird, und steht die ganze Nacht hell leuchtend am Himmel. Seine ScheibchengröĂe ist enorm! Sie wĂ€chst auf bis zu 24 Bogensekunden an. Im Teleskop erscheint der Mars deshalb besonders groĂ. Das bedeutet: Wir können viele Details erkennen. Das ist eine einmalige Chance fĂŒr visuelle Beobachter und Astrofotografen. Der Mars erscheint nur minimal kleiner als zur Jahrtausendopposition 2003.
Hier sehen Sie wie nah der Mars wĂ€hrend seiner Opposition in den Jahren 2018-2035 steht. Zum VergröĂern bitte anklicken.
Der Mars lÀuft auf keiner runden, sondern einer exzentrischen Bahn um die Sonne. Dadurch variiert seine Entfernung zur Erde. Je nach Position kommt es dadurch zu einer Oppositionsentfernung zwischen 101 Millionen und 55 Millionen Kilometern. In diesem Jahr: 57,7 Millionen Kilometer. Im Jahr 2020 sind es wieder 62,2 Millionen und 2022 82 Millionen Kilometer. Erst im Jahr 2035 kommt Mars der Erde noch etwas nÀher als dieses Jahr.
FĂŒr Beobachter auf der Nordhalbkugel finden diese nahen Oppositionen unterhalb des HimmelsĂ€quators statt, weil sie stets in die Sommermonate fallen. Der Planet steht dann nicht hoch ĂŒber dem Horizont: dieses Jahr nur 15°.
WĂ€hrend der Oppositionsschleife nĂ€hert sich der Mars, bis er eine GröĂe von 24″ erreicht. Zum VergröĂern bitte anklicken.
5. Welches Teleskop kann man fĂŒr die Beobachtung verwenden?
Der Mars ist hell und ein Objekt, das Sie ganz locker mit dem bloĂen Auge beobachten können. Er geht am spĂ€ten Abend im SĂŒdosten auf, steigt dann höher und erreicht am 27. Juli 2018 um 1:37 MESZ seinen Meridian. Erst nach 04:30 MESZ verschwindet er wieder hinter dem Horizont. Sie können den Mars nicht verfehlen, denn er ist das einzige Objekt mit einer sehr hellen und rötlichen FĂ€rbung.
Im Zeitraum der Opposition ist der Mars recht groĂ. Deshalb können Sie nahezu jedes Teleskop fĂŒr die Beobachtung verwenden, selbst ein Teleskop mit 70-80mm Objektivöffnung. Ein schönes Einsteigerinstrument fĂŒr Planeten ist das Omegon AC 90/1000 EQ-2. Mit einem mittleren oder groĂen Teleskop von 150-200mm profitieren Sie aber auch von einem höheren Auflösungsvermögen. Das ist wichtig, wenn Sie viele, vor allem kleinere Details erkennen wollen. Achten Sie darauf: Das Teleskop sollte gut justiert und ausreichend an die AuĂentemperatur angepasst sein. Das sind wichtige Faktoren fĂŒr ein gutes, kontrastreiches Bild. Viele visuelle Beobachten schĂ€tzen Dobson-Teleskope, denn sie sind preisgĂŒnstig, lichtstark und sind einfach in der Handhabung.
Der Mars im Teleskop.
Nutzen Sie bei der Marsbeobachtung hohe VergröĂerungen ab 100-fach aufwĂ€rts. Denn: Je kleiner der Planet, desto schwieriger ist es, Details zu erkennen. Es eignen sich vor allem kleinere Okularbrennweiten, denn sie erreichen die höchsten VergröĂerungen. VergröĂerungen von 200-300-fach sind bei mittleren bis gröĂeren Teleskopen sinnvoll. Tipp: Hier gibt es die hochwertigen Televue-Okulare zum Sonderpreis.
6. Das sehen Sie, wenn Sie den Mars beobachten.
Wenn Sie mit einem kleinen Teleskop bei 100-facher VergröĂerung beobachten, erscheint der Mars oft als bloĂe rote Kugel. Mit etwas Geduld erkennen Sie aber schon die Polkappen, denn ihr weiĂ ist fast schon leuchtend deutlich.
Mars mit Bezeichnungen, Bild. B. GĂ€hrken.
Das auffĂ€lligste Dunkelgebiet auf dem Roten Planeten ist die groĂe Syrte. Es handelt sich dabei um eine staubfreie und riesige Hochebene mit 1300 Kilometern Breite. Das Gebiet lieg in ĂquatornĂ€he und ist auch schon mit mittleren Teleskopen zu sehen. Das Hellasbecken ist die gröĂte helle Region auf dem Mars und sĂŒdlich der groĂen Syrte zu finden. Hier sind oft auch Reif und StaubstĂŒrme zu sehen. Die groĂe Syrte und das Hellasbecken sehen Sie aber nur dann, wenn der Mars uns diese Region auch gerade zuwendet. AuĂedem sind weiĂe Wolken interessante âWettererscheinungenâ, die man mit gröĂeren Teleskopen und Farbfiltern beobachten kann.
Eine „Mars Map“ zum Ausbreiten bietet der Hersteller Orion an. Sie hilft bei der visuellen Beobachtung und Fotografie
7. Hilfreiches Zubehör, das die Marsbeobachtung verbessert
ADC-Korrektor: fĂŒr mehr Kontrast am Horizont
Wenn wir ein Objekt dicht ĂŒber dem Horizont beobachten, dann kann sein, dass das Objekt eigentlich schon untergegangen ist. Das Licht aus dem Weltall wird durch unsere AtmosphĂ€re gebrochen oder: gebogen. Wir sehen das zum Beispiel bei einem Wasserglas und einem Strohhalm. Das Wasser ist ein optisch dichteres Medium â also wird der Strohhalm an einer anderen Stelle dargestellt. Unsere AtmosphĂ€re macht das Selbe.
Ein Schmidt-Cassegrain-Teleskop mit ADC und einer Toupek-Kamera.
Ist das ein Problem? Ja. Wenn es um astronomische Objekte geht, dann schon. Denn blaues und rotes Licht wird unterschiedlich stark gebrochen. Objekte bekommen einen Farbrand und wirken kontrastloser. Sie sind einfach unschÀrfer als Objekte, die höher stehen.
Der ADC von Omegon produziert â wenn man so will – einen negativen Farbfehler. Einen, der der AtmosphĂ€re entgegengesetzt ist. Hier kommt der Planet Mars (oder auch andere Planeten ins Spiel). Der Mars wirkt so, als wĂŒrde er ein deutliches StĂŒck höher stehen. Als einer unserer Kollegen den ADC das erste Mal ausprobierte, sagte er: »Der Effekt war gigantisch. Es wirkte so, als wĂ€re das Teleskop plötzlich ausgetauscht worden.«
Die AtmosphÀre wirkt wie eine einfache Linse und die Farben des Lichts werden unterschiedlich stark gebrochen. Ein Objekt wirkt dadurch höher, als es eigentlich ist und um das Objekt entstehen FarbsÀume. Bildquelle: NASA/JPL Solar System Simulator, Courtesy NASA/JPL-Caltech https://space.jpl.nasa.gov/.
Auch in den nÀchsten Jahren stehen die Planeten recht tief. Aber der ADC ist eine absolute Hoffnung. Sie können Ihn sowohl visuell, als auch fotografisch einsetzten. Dabei ist die Verwendung total einfach: Sie setzen ihn ganz bequem im Okularauszuig ein.
Die Vorteile des ADC in Kurzform:
ADC korrigiert atmosphÀrische Dispersion
FarbsÀume werden reduziert oder verschwinden
SchĂ€rfe und Kontrast steigen, als wĂŒrde der Planet höher stehen
Einfach in den Okularauszug stecken und Prismen ausrichten
Farbfilter: dem Mars Details entlocken
Farbfilter sind bei der Planetenbeobachtung nĂŒtzlich, denn sie steigern Kontraste und machen Details sichtbar, die Sie vorher nicht gesehen haben. Einzige Voraussetzung: Sie sollten schon etwas Erfahrung in der Beobachtung haben. Denn: Astronomischen Sehen, das muss man erst mal lernen.
Farbfilter gibt es in den GröĂen 1,25â oder 2â. Sie werden einfach in das Okulargewinde eingeschraubt und schon kann es losgehen.
Aber welche Details erkennen Sie?
Die Farbfilter schrauben Sie in das Gewinde des Okulars ein.
GrĂŒnfilter: Damit sehen Sie direkt die OberflĂ€che, Wolken und Eisnebel werden verstĂ€rkt.
Blaufilter: Kann fĂŒr Eisnebel und Wolken eingesetzt werden.
Gelbfilter: Immer wieder kommt es vor, dass helle StaubstĂŒrme die OberflĂ€che fĂŒr mehrere Wochen verhĂŒllen. DafĂŒr ist dieser Filter geeignet, denn er hellt diese Gebiete auf.
Orange- und Rotfilter: Ein Orangefilter verstĂ€rkt die Hell-dunkel-Strukturen auf der OberflĂ€che. Er ist der Standardfilter fĂŒr die Marsbeobachtung. Der Rotfilter macht das Gleiche, ist aber fĂŒr groĂe Teleskope geeignet.
Tipp: Es gibt auch einen speziellen Marsfilter, der den Kontrast am roten Planeten deutlich anhebt.
Filterrad: schnell wechseln und weiter beobachten
Wenn Sie mehrere Filter verwenden wollen, empfehlen wir ein Filterrad. Damit wechseln Sie schnell die Filterpositionen.
Kamera: den Mars fotografieren
Sie wollen den Mars fotografieren? Dann greifen Sie doch zur Touptek Kamera G3M178C. Sie besitzt eine hohe Empfindlichkeit und eine Auflösung von 6,4 Megapixeln. Aber: Sie ist auch extrem schnell. Mit 59 Bildern pro Sekunde nutzen Sie selbst minimale Momente guter Luftruhe aus, was zu schĂ€rferen Marsbildern fĂŒhrt.
So sieht der Aufbau fĂŒr erfolgreiche Marsfotos aus: Eine Touptek-Kamera, eine Barlowlinse mit Flipmirror und ein Okular.
Flip Mirror
Eine gute Hilfe bei der Planetenfotografie ist ĂŒbrigens ein Flipmirror. Damit das Zentrieren des Planeten nicht zu einer Herausforderung im Dunkeln wird. Mit dem Flipmirror wechseln Sie innerhalb von Sekunden zwischen dem Okular- und Kamerabild.
Jetzt beobachten
Warten Sie nicht bis zum Jahr 2035: Jetzt im Sommer 2018 bietet sich uns die Gelegenheit den Mars wieder in voller GröĂe zu bestaunen. Im Gegensatz zum Jahr 2003 hat sich die Kameratechnik deutlich weiterentwickelt. Und mit Instrumenten wie dem ADC sind sogar Beobachtungen am Horizont möglich. Packen Sie am besten gleich Ihr Teleskop ein und werfen Sie in der nĂ€chsten klaren Nacht einen Blick auf unseren roten Nachbarn.
Produkttipp: Sie wollen zeigen, dass Sie den Mars beobachten? Dann gönnen Sie sich doch das aktuelle Mars-T-Shirt. Auf der RĂŒckseite mit allen Daten zur Opposition: Entfernung, GröĂe, Helligkeit. Gleich bestellen.
Immer wieder bekommen wir von unseren Kunden schöne Aufnahmen von Himmelsobjekten zugesandt. Sie wollen uns zeigen, was sie mit ihren Instrumenten »gezaubert« haben. Ganz oft sind wir begeistert, welche Liebe zum Detail und welche Energie die Astrofotografen in diese Bilder investieren.
Heute prÀsentieren wir Euch ein paar zauberhafte Astrofotos. Der Astrofotograf und Filmemacher Sebastian Voltmer zeigt uns wunderschöne Impressionen des Weltalls. Aufgenommen wurden sie unter anderem mit einer Sony a7s und einer ST-2000XM Kamera.
Seinen Namen verdankt der Nebel einer besonderen Form: einem roten Herzen am Nachthimmel. Sie finden diesen Nebel zwischen den Sternbildern Cassiopeia, Perseus und Giraffe. Das Herz ist etwa 4° östlich vom Stern Δ Cas zu finden. Inmitten des Emissionsnebels ist ein offener Sternhaufen eingebettet, welcher den Nebel zum Leuchten anregt.
Der Hantelnebel M27
Der Hantelnebel M27 im Sternbild FĂŒchschen ist der zweithellste planetarische Nebel und damit ein Leuchtfeuer am Sternenhimmel. Der Verursacher des etwa 1400 Lichtjahre entfernten Nebels ist ein WeiĂer Zwerg, ein Stern, der am Ende seines Lebens steht.
PacMan-Nebel NGC 281
Das Astronomen fantasievoll sein können, beweisen die Namen von manchen Nebeln. NGC 281 trĂ€gt den Namen Pac-Man Nebel. Wer sich noch an die Zeiten von Commodore 64 & Co. erinnern kann, dem kommt dieses Computerspiel sicherlich bekannt vor. Und tatsĂ€chlich sieht der Nebel mit seinen Dunkelwolken wie eines dieser PacMan-Figuren aus. Der Nebel liegt in 9500 Lichtjahren Ferne und beherbergt den Doppelstern Barnhard 1. Seine vier Begleiter können wir im hoch vergröĂerndem Teleskop entdecken.
Cresent-Nebel NGC 6888
Cresent: der Halbmond in Nebelform. NGC 6888 kennt man auch unter dem Namen Sichelnebel. Man findet ihn mitten im Sternbild Schwan, etwa 2,5° entfernt vom mittleren Schwanstern Sadr. Trotz seiner prominenten Lage im Sommer, ist der Cresent-Nebel aufgrund seiner geringen GröĂe von 18×13′ und einer Helligkeit von 10 mag nicht leicht zu sehen. Wissenschaftler nehmen an, dass der Nebel von einem Wolf-Rayet-Stern in seiner spĂ€ten Lebensphase abgestoĂen wurde. FĂŒr eine erfolgreiche Beobachtung brauchen Sie einen kristallklaren Himmel und einen OIII-Filter.
Sonnenprotuberanz
Das Bild vermittelt einen Eindruck, wie riesig eine Sonnen-Protuberanz im Vergleich zur Erde sein kann. In dieser Protuberanz vom 15. August 2016 hÀtte die Erde aufgereiht mehr als 13-mal Platz gehabt.
Die Tage danach: Wolken, Regen – keine Sonne in Sicht.
Letzten Montag, am Tag des Merkurtransits, war das Wetter Gott sei Dank ganz anders. Der Tag empfing uns mit strahlendem Sonnenschein. Nur am Horizont, ganz weit entfernt, nĂ€herte sich eine Wolkenschicht. Wir wussten: Sie wĂŒrde schlechtes Wetter bringen. Hoffentlich noch nicht heute.
Eine Garantie fĂŒr gutes Wetter hatte unser Kollege Carlos Malagon aus Spanien. Er machte diese schöne Aufnahme:
FĂŒr dieses Event wagten wir einen Test: einen Livestream des Merkurtransits. Ăber Youtube und einer Streamingsoftware gab es die Möglichkeit, das Event ins Internet zu ĂŒbertragen. Das fanden wir spannend und versuchten es.
Die extrem empfindliche Touptek Kamera mussten wir allerdings mit einem Omegon variablen Polfilter ausstatten, denn ohne diesen wĂ€re das Bild ĂŒberbelichtet. Wir kĂŒndigten das Event in unserem Newsletter und auf unserer Facebookseite an.
Das Teleskop brauchte einen professionellen Sonnenfilter. Ganz im Gegensatz zum Notebook: Hier reichte ein Pappkarton gegen die Sonne.
Bis zu 350 Zuschauer folgten dem Livestream und sahen, wie der kleine Merkur ĂŒber die Sonnenscheibe schlich. Wir bedanken uns bei Ihnen fĂŒr die vielen Kommentare und Fragen, die wĂ€hrend des Transits von Ihnen gestellt wurden.
Doch dann kamen die Wolken… Den gröĂten Teil des Tages zog eine dĂŒnne Wolkenschicht ĂŒber die Sonne. Den Merkurtransit konnten wir dennoch verfolgen.
Ăber die Sonne zogen dĂŒnne Wolken. DafĂŒr zeigte sich dieses schöne Sonnenhalo.
Hier noch einmal die Aufzeichnung des Livestreams:
Unser Kollege Michael Suchodolski machte einen Schnappschuss mit seinem Smartphone. Man sieht, selbst einfache Mittel reichten aus, um eine brauchbare Aufnahme zu erhalten:
Erinnerung an den Merkurtransit auf dem Smartphone
Unser Kollege Stefan Schuchhardt machte diese Aufnahme um 19:03 Uhr, als die Sonne schon im Westen stand.
Stack aus 30 von 100 Bildern, gestackt mit Registaxx, leicht bearbeitet mit GIMP
Wie haben Sie den Merkurtransit erlebt? Wir hoffen, Sie hatten klare Sicht.
Der Merkur wandert am 09. Mai ĂŒber die Sonne und bietet uns ein faszinierendes Schauspiel. Innerhalb von 7,5 Stunden zieht der sonnennahe „Zwerg“ Merkur ĂŒber die untere HĂ€lfte der Sonnenscheibe. Er hat es also ganz und gar nicht eilig.
Global gesehen ist das PhÀnomen seltener als eine Sonnenfinsternis. Wir finden, allein das ist Grund genug, dass jeder Hobbyastronom diesen Gastauftritt des Merkur verfolgen sollte. Zahlreiche Beobachter haben sich diesen Termin schon dick im Kalender markiert. Sie auch? Dann ist ja alles klar. Doch haben Sie sich auch schon vorbereitet? Hier sind 4 Punkte, damit Ihre Beobachtung erfolgreich wird:
1. Merkurtransit: So entsteht er
Der letzte Merkurtransit am 07.05.2003
Ein Ereignis ist erst dann faszinierend, wenn Sie wissen, was dahinter steckt. Jemand bekommt eine Galaxie durch ein Teleskop gezeigt und sagt vielleicht „Aha, ein nebliges Etwas.“ Doch wenn er etwas ĂŒber die Natur des Objekts weiĂ, entfacht das die Faszination. Genauso ist es auch mit Merkur.
Der Merkur ist der innerste Planet unseres Sonnensystems und umkreist die Sonne einmal in 88 Tagen. Doch betrachten wir die Umlaufzeit von Merkur von der Erde aus, braucht er nicht 88, sondern 116 Tage fĂŒr einen ganzen Umlauf.
Der Grund: Die Erde steht nicht still, sondern bewegt sich in dieser Zeit ebenfalls um die Sonne. Nach 116 Tagen ĂŒberholt der Merkur unseren Planeten.
Alle 116 Tage bzw. fast vier Monate steht Merkur in unterer Konjunktion. Er befindet sich dann in einer Linie zwischen Erde und Sonne – Ă€hnlich wie der Mond bei einer Sonnenfinsternis.
Doch warum sehen wir dann nicht mehrmals im Jahr einen Durchgang?
Das liegt an seiner besonderen Bahn um die Sonne, die um 7° gegen die Ekliptik (das ist die Bahnebene der Erde) geneigt ist. Meist zieht Merkur oberhalb oder unterhalb der Sonne vorbei. Wir merken davon dann nichts.
Bei unterer Konjunktion steht der Merkur zwischen Sonne und Erde. Die drei Himmelskörper bilden eine Linie. Quelle: Wikipedia
Denn nur dort, wo sich Merkur- und Erdbahn schneiden, können wir einen Transit erleben. Der Merkur muss sich zum Zeitpunkt seiner unteren Konjunktion nahe dieser Schnittpunkte (auch Knotenpunkte genannt) aufhalten. Pro Jahrhundert tritt dieser „Zufall“ etwa 13-14-mal ein. Jetzt sehen wir, wie ein kleines schwarzes Scheibchen ĂŒber die Sonne wandert
Der letzte von Europa aus sichtbare Transit fand am 7. Mai 2003 statt. Lustigerweise sind das fast auf den Tag genau 13 Jahre, die seitdem vergangen sind. Dazwischen gab es andere Transite, die wir aber nicht sehen konnten.
Wenn Sie Ihr Nachbar neugierig fragt, was Sie denn durch Ihr Teleskop beobachten, dann zeigen Sie ihm doch einfach die Sonne und erklÀren ihm, was dahintersteckt.
2. Die zeitliche Planung
Es ist besonders wichtig, zu wissen, wie der Transit ablÀuft und wann Sie ihn genau beobachten können. Dazu haben wir Ihnen die Zeiten in einer Tabelle zusammengestellt.
1. Kontakt
2. Kontakt
Mitte des Transits
3. Kontakt
4. Kontakt
13:12 Uhr
13:15 Uhr
16:56 Uhr
 20:37 Uhr
 20:40 Uhr
Bei einem Transit oder einer Finsternis gibt es immer vier Kontakte, bei denen das Objekt die Sonne berĂŒhrt. Beim 1.Kontakt kommt der Planetenrand das erste Mal mit der Sonne in BerĂŒhrung. Beim 2. Kontakt befindet sich auch der gegenĂŒberliegende Rand d.h. das ganze Objekt innerhalb der Sonnenscheibe. Der 3. Kontakt gibt an, wann das Objekt das erste Mal den anderen Sonnenrand berĂŒhrt. Beim 4. Kontakt verlĂ€sst Merkur die Sonne und wird fĂŒr uns wieder unsichtbar.
Standort beachten Der 4. Kontakt ist von den meisten Standorten nicht mehr zu sehen, da die Sonne vor dem Ende des Transits schon unter dem Horizont steht. Da ist es natĂŒrlich auch interessant, wo Sie Ihr Teleskop aufstellen. Gegen 13:12 steht die Sonne noch in sĂŒdlicher Region, je spĂ€ter es aber wird, desto mehr neigt sie sich gen Westen. Wenn Sie möglichst viel vom Transit beobachten wollen, sollten Sie daher auch auf eine gute Horizontsicht nach Westen achten.
Insgesamt dauert der komplette Transit 7,5 Stunden. In diesem Zeitraum bleibt natĂŒrlich genug Zeit fĂŒr eine intensive Beobachtung. Doch bevor es so weit ist, sollten Sie noch etwas beachten…
3. Sonnenfilter und Teleskop ist ein âMussâ
Beobachten Sie die Sonne niemals ohne einen geeigneten Filter. Diese Warnung kann man nicht oft genug wiederholen. Bei jeder Sonnenfinsternis gibt es Menschen, die trotz Warnungen ohne Filter in die Sonne blicken und dann unter AugenschĂ€den leiden. Unser Augenlicht ist heilig und wir mĂŒssen es durch Filter schĂŒtzen.
„Niemals ohne Filter beobachten!“
Optimal fĂŒr Einsteiger: Das Solarix Teleskop mit Sonnenfilter und Smartphone-Adapter.
Der Merkur lĂ€sst sich nicht ohne Teleskop oder Fernglas beobachten, dafĂŒr ist er viel zu klein. Er bedeckt nur 0,004% der gesamten Sonnenscheibe. Sein scheinbarer Durchmesser bringt nur etwa 12â (Bogensekunden) auf der Skala.
Wir mĂŒssen vor dem Objektiv unseres Teleskops einen Sonnenfilter montieren. Diesen gibt es als Folie zum Basteln und sogar als komplettes Set in Fassung. Damit haben Sie fĂŒr Ihr Teleskop schon eine professionelle Lösung zur Hand. Lesen Sie dazu auch den Blogbeitrag „Merkurtransit am 9. Mai 2016!“NatĂŒrlich sind die Filter in unserem Shop sicher und zertifiziert.
Achtung: Blicken Sie auch mit Universe2go nicht in die Sonne. Ein perfektes Einsteigerteleskop fĂŒr diesen Zweck ist das Bresser Solarix Teleskop. Damit starten Sie auch ohne Vorkenntnisse direkt los.
Eine gĂŒnstige und gute Möglichkeit mit Ihrem Teleskop sicher zu beobachten sind dieOmegon Sonnenfilter. Die Filter werden noch rechtzeitig vor dem Transit ausgeliefert.
4. Sonne und Merkur fotografieren
Dieses Ereignis ist selten. Toll, wenn man davon auch Fotos machen kann, oder? Die gute Nachricht: Sonnenfotografie ist keine Zauberei und recht einfach zu erlernen. Vor allem, wenn es sich um einen Planetentransit handelt.
DSLR-Kamera
FĂŒr die Fotografie mit einer Spiegelreflexkamera brauchen Sie nichts weiter als einen T2-Ring fĂŒr Ihr Kameramodell, einen Fokaladapter und natĂŒrlich Ihren Filter. Stellen Sie Ihre Kamera auf einen ISO-Wert zwischen 100 und 200 ein. Fokussieren Sie exakt und wĂ€hlen Sie wenn möglich die Spiegelvorauslösung Ihrer Kamera. Am besten arbeiten Sie zusĂ€tzlich mit einem Kabel- oder Funkauslöser. Testen Sie mehrere Belichtungszeiten, bis Sie die optimale Zeit gefunden haben. Es ist sinnvoll, die Kamera auf das unkomprimierte RAW-Bildformat einzustellen, damit können Sie Ihre Bilder im Anschluss besser bearbeiten. Ăbrigens: Die Sonnenfilter von Baader im unteren Bild lassen sich auf Teleskope, und durch das angeschnittene Design, auch auf Kameras und FernglĂ€ser montieren.
So können Sie gefahrlos die Sonne fotografieren.
Smartphone
Ein Smartphone besitzt heutzutage fast jeder. Mit einem Smartphoneadapter fotografieren Sie besonders einfach die Sonne. Richten Sie Ihr Telefon mit dem Adapter an dem Okular aus, sind die Fotos von diesem besonderen Ereignis nur noch wenige Klicks entfernt.
Omegon Smartphone-Adapter (Telefon nicht im Lieferumfang)
Das Omegon Photoraphy Scope Apo 72mm mit einer Baader Sonnenfilterfolie
Tipp fĂŒr Einsteiger: Das Bresser Sonnenteleskop Solarix ist, wie schon erwĂ€hnt, besonders einfach zu bedienen. Es besitzt eine kompakte Optik und eine azimutale Montierung. Ein Sonnenfilter und ein Smartphoneadapter gehören auch mit zur Ausstattung. Damit verfolgen Sie ein faszinierendes Ereignis, das Sie einfach mit Ihrem Smartphone festhalten. Und das Beste: Es kostet derzeit nur EUR 99,-
Fazit:
Sie sind vorbereitet und der Merkurtransit kann kommen. Hoffen wir auf schönes Wetter an diesem Tag. Die nĂ€chste AuffĂŒhrung âMerkur vor der Sonneâ bekommen wir erst wieder am 11.11.2019 zu sehen. Wir wĂŒrden uns freuen, wenn Sie uns erzĂ€hlen, wie Sie den Merkurtransit beobachtet haben. Und vielleicht gelingen Ihnen ja auch ein paar schöne Bilder.