Der Sommer 2025 bietet fĂŒr Himmelsgucker jede Menge spannende Appetithappen, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Warum? Ganz einfach: Sternschnuppenströme, die Morgen- und Abendsichtbarkeit des Planeten Merkur oder sogar eine Bedeckung der Plejaden. Egal, ob mit bloĂem Auge, Fernglas oder Teleskop: es gibt wieder viel zu entdecken. Hier sind die schönsten astronomischen Ereignisse im Juni, Juli und August.

Juni
1. Juni Mond trifft Mars
Am Abend des 1. Juni positioniert sich der Mond zwischen Mars und Regulus. Der Mond steht in seiner zunehmenden Phase, ist etwa sechs Tage alt und zeigt sich damit als Halbmond. Der rote Planet Mars leuchtet mit einer Helligkeit von 1,2 mag als markanter, rötlicher Lichtpunkt am Himmel. Die beiden Himmelskörper stehen rund 4 Grad voneinander entfernt. Eine schöne Konstellation, die auch mit bloĂem Auge leicht zu erkennen ist. Ideal fĂŒr alle, die wieder einmal âHalloâ zum roten Planeten sagen möchten.
1.â2. Juni Venus in gröĂter westlicher Elongation
In den ersten Junitagen erreicht die Venus ihre gröĂte westliche Elongation. Das ist der Punkt, an dem sie am weitesten von der Sonne entfernt am Morgenhimmel steht. Sie strahlt dabei extrem hell mit -4,4 bis -4,5 mag und ist damit nach Mond und Sonne das hellste Himmelsobjekt. Aktuell geht sie gegen 3:30 Uhr (MESZ) in unseren Breiten auf und erscheint als klassische âHalbvenusâ zu 50 Prozent beleuchtet. Ăbrigens: Die Venus ist der Erde in ihrer GröĂe erstaunlich Ă€hnlich, ihr Ăquatordurchmesser liegt bei rund 12.000 Kilometern. Das Licht braucht etwa 5 Minuten, um von ihr zu uns zu gelangen.
6. Juni Mond trifft Spica
Heute hĂ€lt sich der Mond nahe Spica auf, dem Hauptstern der Jungfrau. Spica ist ein heller Stern, der mit seiner blĂ€ulichen Farbe schön im Kontrast zum Mond steht. Diese Begegnung ist ein schönes Ziel fĂŒr FernglĂ€ser oder kleine Teleskope. Aber auch mit bloĂem Auge lohnt sich ein Blick.
17. Juni Mars trifft Regulus
Mars und Regulus kommen sich am Abendhimmel nĂ€her. Der rote Mars und der blĂ€uliche Hauptstern des Löwen bilden ein auffĂ€lliges Farbduo. Regulus, auch Alpha Leonis genannt, bedeutet âkleiner Königâ. Ein passender Name fĂŒr diesen hellen Stern, der direkt an der Ekliptik liegt. Gerade weil er so nah an dieser Linie steht, kann er immer wieder vom Mond oder von Planeten bedeckt werden.
19. Juni Mond trifft Saturn und Neptun
In den frĂŒhen Morgenstunden nĂ€hert sich der Mond den Planeten Saturn und Neptun. Saturn geht allerdings erst um 1:36 Uhr (MESZ) auf. Sichtbar werden die drei also erst spĂ€ter am Nachthimmel. Besonders mit einem Fernglas oder kleinen Teleskopen ist diese Begegnung ein lohnendes Ziel. Tipp: Halten Sie Ausschau am östlichen Horizont!
21. Juni Sommersonnenwende
Heute ist der astronomische Sommeranfang! Die Sonne erreicht den höchsten Stand des Jahres, es ist der lĂ€ngste Tag und die kĂŒrzeste Nacht. Auf der SĂŒdhalbkugel ist es genau umgekehrt: Dort beginnt der Winter.
22. Juni Mond trifft Venus
FrĂŒhaufsteher dĂŒrfen sich freuen: Am Morgen des 22. Juni steht die hauchzarte, nur zu 15 Prozent beleuchtete Mondsichel dicht bei der hellen Venus am Himmel. Die Venus leuchtet mit -4,2 mag und ĂŒberstrahlt alles andere am Morgenhimmel. Zusammen bilden Mond und Venus ein Ă€sthetisches Duo â perfekt fĂŒr ein Stimmungsfoto in der DĂ€mmerung.
23. Juni Mond bedeckt die Plejaden
Ein seltenes Ereignis: Heute frĂŒh bedeckt der Mond gleich zwei Sterne der Plejaden – Merope und Alkyone. Gegen 3:55 Uhr (MESZ) verschwindet Merope hinter dem Mond, Alkyone folgt um 4:27 Uhr. Eine freie Sicht tief zum Nordosthorizont ist dabei unbedingt notwendig.
Schon ab 3:30 Uhr tauchen Mond und Plejaden ĂŒber dem Horizont auf. Nach der Bedeckung erscheinen die Sterne wieder auf der MondrĂŒckseite: Merope um 4:37 Uhr, Alkyone um 4:59 Uhr. Gegen Ende ist es bereits sehr hell, aber trotzdem ein tolles Schauspiel fĂŒr FrĂŒhaufsteher.
27. Juni Maximum der Juni-Bootiden
Heute erreicht der Meteorstrom der Juni-Bootiden seinen Höhepunkt. Die Zahl der Meteore ist variabel und meist eher gering. Dennoch lohnt sich ein Blick. Vor allem, weil es Jahre mit ĂŒberraschend vielen Sternschnuppen gab.
29. Juni Saturn trifft Neptun
In der zweiten NachthĂ€lfte nĂ€hern sich Saturn und Neptun auf knapp ein Grad an. Diese enge Begegnung eignet sich hervorragend fĂŒr ein Weitwinkelokular am Teleskop oder fĂŒrs Fernglas. Eine schöne Gelegenheit, die zwei Planeten gemeinsam ins Gesichtsfeld zu bekommen.
29. Juni Mond trifft Mars
Am Abend steht der Mond als zarte, zunehmende Sichel knapp unterhalb des Mars im Sternbild Löwe. Gegen 22 Uhr steht der Mond rund 17 Grad hoch. Jetzt ist es dunkel genug, um die beiden Himmelskörper gut zu beobachten.
Juli
5. Juli Der Goldene Henkel
Heute ist er zu sehen: der âGoldene Henkelâ auf dem Mond. Dieses LichtphĂ€nomen erscheint, wenn die aufgehende Sonne die Bergspitzen des Juragebirges an der Grenze des Mare Imbrium beleuchtet, wĂ€hrend das umliegende Tal noch dunkel bleibt. Der Mond ist zu etwa 83 Prozent beleuchtet. Ein Anblick, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
16. Juli Mond trifft Saturn und Neptun
In der zweiten NachthĂ€lfte nĂ€hert sich der Mond den Planeten Saturn und Neptun bis auf etwa 3,5 Grad. Ein lohnendes Trio fĂŒr ein GroĂfernglas.
22. Juli Mond trifft Venus
Zwischen gestern und heute zog der Mond an der hellen Venus vorbei. Beide stehen im Sternbild Stier. Die feine Sichel mit den hellen Planeten direkt ĂŒber dem Horizont ist eine schöne Gelegenheit fĂŒr eine schnelle Beobachtung am Morgen oder ein hĂŒbsches Stimmungsfoto.
23. Juli Mond trifft Jupiter
Nur einen Tag spÀter (im Vergleich zum Ereignis am 22. Juli) trifft der Mond auf den Riesenplaneten Jupiter, der sich derzeit im Sternbild Zwilling aufhÀlt. Der Mond ist bereits 27,7 Tage alt und damit sehr schmal. Zur Freude aller Deep-Sky Beobachter wird er schon morgen zum Neumond.
25. Juli Pluto in Opposition
Pluto steht heute in Opposition. Der Zwergplanet erreicht eine Helligkeit von 14,4 mag. Das ist zu schwach fĂŒrs bloĂe Auge, aber mit gröĂeren Teleskopen oder Smart-Teleskopen fotografisch erreichbar. FĂŒr die visuelle Beobachtung ist unbedingt eine Aufsuchkarte nötig.
30. Juli Maximum der Delta Aquariden
Halten Sie am 30. Juli Ausschau nach den Delta Aquariden. Diese Meteore erscheinen im Bereich des Sternbilds Wassermann und erreichen eine maximale Rate von 25 pro Stunde. Der Mond stört in diesem Jahr praktisch nicht, weil er schon frĂŒh untergeht, bevor die Nacht richtig erreicht ist. Am besten suchen Sie sich jetzt einen schönen Beobachtungsort aus und bereiten schon mal einen heiĂen Tee vor.
August
12. August Venus trifft Jupiter
Am Morgenhimmel stehen Venus und Jupiter heute extrem nah beieinander. Weniger als 1 Grad trennt die beiden hellen Planeten. Das ist wirklich selten! Die Venus strahlt mit -4 mag, Jupiter mit -1,9 mag. Ein groĂartiger Anblick, der Sie sicher schon mit bloĂem Auge beeindruckt.
12. August: Perseiden-Meteorstrom
Die Perseiden, wie sie von Astronomen genannt werden, zischen an diesem Abend zahlreich ĂŒber den Himmel und wir blicken mit Spannung nach oben. Denn vielleicht entdecken wir helle Exemplare, an denen wir uns besonders freuen können.
In den Medien wird meist ein bombastisches Feuerwerk von 100 Sternschnuppen pro Monat versprochen, ein Regen der Sternschnuppen. Das ist meist ĂŒbertrieben. Doch auch ohne âĂbertreibungenâ können die Perseiden fĂŒr uns eine sinnliches und faszinierendes Erlebnis sein.
Leider stört in diesem Jahr der Mond mit hellem Licht, was die schwachen Exemplare der Sternschnuppen ausblendet. Aber was solls: Es sind genug helle Meteore unterwegs, die darauf warten, entdeckt zu werden.
19. August Merkur in gröĂter westlicher Elongation
Der flinke Merkur steht heute in gröĂter westlicher Elongation. Ab jetzt bietet sich eine gute Gelegenheit, ihn am Morgenhimmel zu erspĂ€hen. Der Planet leuchtet mit -0,2 mag und ist kurz vor Sonnenaufgang tief ĂŒber dem Osthorizont zu sehen.
20. August Mond bei Venus und Jupiter
Ein Ă€sthetisches Trio: Die superfeine Mondsichel (in drei Tagen ist Neumond) zieht heute an Venus und Jupiter vorbei. Ein tolles Motiv fĂŒr alle Fotografen.
21. August Mond bei Venus und Merkur
Einen Tag spĂ€ter nĂ€hert sich der Mond Venus und Merkur. Alle drei stehen wie auf einer Perlenkette ĂŒber dem Osthorizont. Tipp: Eine sehr freie Horizontsicht ist nötig, um auch den tief stehenden Merkur noch zu erwischen.
26. August Asteroid Hebe in Opposition
Der Asteroid Hebe steht heute in Opposition. Das bedeutet: Er ist der Sonne genau gegenĂŒber und optimal sichtbar. Hebe gehört zu den helleren Asteroiden, mit Teleskop und Aufsuchkarte ein spannendes Ziel.