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Posts mit Stichwort 'beobachtungstipp'

Blog-Archiv

Tipp zum Wochenende: Der Goldene Henkel auf dem Mond

5. Mai 2017, Marcus Schenk

Am 6. Mai können Sie etwas ganz Besonderes auf dem Mond entdecken: den „Goldenen Henkel“. Dabei handelt es sich nicht etwa um einen Henkel, den einer der Apollo Astronauten auf dem Mond vergessen haben. Mitnichten! Es ist ein PhĂ€nomen aus Licht, das wir nur zu einer bestimmten Mondphase sehen. Dann taucht ein zarter Lichtring auf der dunklen Seite des Mondes auf. Wann Sie es genau sehen und was dahinter steckt, erfahren Sie in diesem Tipp zum Wochenende.

MondTouptek

Ja, er sieht fast aus, als wĂ€re er aus reinem Gold. Wertvoll allerdings ist er nur fĂŒr uns Himmelsbeobachter.

Was ist der Goldene Henkel?

Der Goldene Henkel taucht nur dann auf, wenn der zunehmende Mond genau zu 83 Prozent beleuchtet wird. Das ist etwa 10 Tage nach Neumond. Es ist ein visuelles PhÀnomen, das sich exakt an der Licht- und Schattengrenze des Mondes abspielt. Historische Beobachter sahen darin wohl einen Henkel und so ist dieser schöne, bildhafte Name bis heute erhalten geblieben.

Wo finden Sie das Gebiet genau?

An das Mare Imbrium schließt sich linker Hand die Bucht des Sinus Iridium an. Es ist ein Krater mit etwa 250 Kilometern Durchmesser, der wie auch das Mare mit Lava ĂŒberflutet wurde. Sinus Iridium wird von einer Bergkette umringt: dem Juragebirge. Es handelt sich hier um 400 Kilometer weitlĂ€ufige etwa 3000 Meter hohe Berge. Diese Höhe macht das PhĂ€nomen erst möglich! WĂ€hrend das Tal noch in Finsternis liegt, leuchtet die aufgehende Sonne schon die Bergspitzen an. Der „Goldene Henkel“ entsteht. Oder fĂŒr die Bergfans unter uns: AlpenglĂŒhen auf dem Mond!

Wann am besten beobachten?

Das PhĂ€nomen tritt zwar bei jedem Mondumlauf auf, doch nicht immer können wir eine freie Sicht auf den Mond genießen. Diesmal macht eine Beobachtung aber Sinn. Hoffentlich haben Sie heute schon etwas frĂŒher Feierabend. Zum Einklang in das Wochenende wĂŒrde sich das durchaus lohnen, denn schon ab 16:00 Uhr loht sich der Blick nach oben. NatĂŒrlich ist es jetzt noch hell und die MondoberflĂ€che bietet nicht den Kontrast, welchen man in der Nacht gewöhnt ist. Vermutlich ist das aber der gĂŒnstigste Zeitpunkt.

Ein Fernglas oder ein kleines Teleskop reicht schon fĂŒr eine erfolgreiche Beobachtung. Das ist ja auch das Schöne an Mondbeobachtungen: Sie brauchen kein teures Equipment. Astronomie funktioniert auch mit gĂŒnstigen Instrumenten. So können Sie zum Beispiel versuchen den „Goldenen Henkel“ mit dem Omegon Easypic Universal Smartphoneadapter aufzunehmen. Es ist erstaunlich, wie gut heutzutage die Mondfotos mit einem Handy gelingen. Bis etwa 23:00 Uhr können Sie den Henkel verfolgen, bevor die Sonne auch das Tal der Juraberge langsam wieder in Licht taucht.

Viel Freude bei der Beobachtung

Tipp zum Wochenende: Der Mond bedeckt das rote Stierauge

28. April 2017, Marcus Schenk

Der Mond sieht fĂŒr die meisten Menschen feststehend aus. TatsĂ€chlich umkreist er die Erde aber einmal in 28 Tagen. Er wandert in östliche Richtung ĂŒber den Himmel. Manchmal kann es passieren, dass er sich perspektivisch vor ein anderes Objekt schiebt. Zum Beispiel vor einen Stern. Am Freitag ist das wieder der Fall! Der Mond bedeckt den Stern Aldebaran.

Quelle: Stellarium

Quelle: Stellarium

Ein paar Tage nach Neumond taucht der Mond wieder am westlichen Horizont auf. Die extrem dĂŒnne Mondsichel strahlt besonders schön in der zunehmenden DĂ€mmerung. Am Freitag ist die sichtbare OberflĂ€che nur zu 7 Prozent beleuchtet. Das macht die Bedeckung von Aldebaran besonders interessant, denn er wird von der unbeleuchteten Seite unseres Trabanten bedeckt.

Was ist faszinierend an einer Sternbedeckung?

Da Sterne aufgrund ihrer enormen Entfernung fĂŒr uns punktförmig sind, werden sie von der einen zur anderen Sekunde einfach ausgeknipst. Auf der anderen Mondseite erscheinen sie ebenso plötzlich – wie aus dem Nichts. Es ist verblĂŒffend! Und ein schönes Beobachtungserlebnis.

Astronomisch gesehen ist es ein interessantes Ereignis. Der Mond folgt nicht nur scheinbar der Drehbewegung der Erde, sondern besitzt auch eine Eigenbewegung entgegengesetzt der Erddrehung. Der Mond bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde und wandert innerhalb einer Stunde einen ganzen Monddurchmesser von Westen nach Osten. Eines ist klar: Irgendwann muss er auf Sterne treffen, die er bedeckt.

Wie lÀuft die Bedeckung von Aldebaran ab?

Zum Zeitpunkt der Bedeckung ist es noch hell, denn die Sonne geht um 20:30 Uhr unter. Mit einem Teleskop oder einem Fernglas ist Aldebaran aber schon sichtbar. Nach dem der Stern um 20:20 Uhr hinter dem Mond verschwindet, dauert es gut 50 Minuten, bis er wieder um 21:10 auf der anderen Seite des Mondes wieder auftaucht. Hinweis: Je nachdem wo Sie beobachten, können die Zeiten minimal abweichen.

Damals wie heute: die Position des Mondes

Noch vor 200 Jahren benutze man Sternbedeckungen, um die Position der Mondbahn zu vermessen. Da man die Lage der Sterne am Himmel kannte, konnte durch diesen Bezugspunkt die Bahnlage des Mondes erkannt werden. Wichtig war es, nicht nur von einem Beobachtungsort zu messen. Je mehr Beobachter an verschiedenen Orten, desto genauer die Messung.

Mit einer astronomischen Videokamera und einem Zeitmesser können Sie selbst einen Beitrag leisten. FĂŒr Sternbedeckungen bietet sich die ToupTek 440KMA an. Die hohe Empfindlichkeit und eine Livebildfunktion machen es zum VergnĂŒgen, mit der Kamera zu arbeiten. Wenn Sie dazu die Software Sharp-Cap-Version 2.7 nutzen, können Sie in das Video ein Zeitsignal einblenden. Weitere Links und Empfehlungen zu dem Thema finden Sie in diesem Blogbeitrag.

Wir wĂŒnschen Ihnen viel Spaß bei Ihrer Beobachtung!

Tipp zum Wochenende: Der Komet 41P/Tuttle-Giacobini-KresĂĄk

13. April 2017, Marcus Schenk

Der Komet 41P/Tuttle-Giacobini-KresĂĄk stand Anfang April in ErdnĂ€he. Am 14. April erreicht er seine geringste Distanz zu Sonne. Seine gute Position am Himmel und seine große SonnennĂ€he von 156 Millionen Kilometern machen ihn zu einem interessanten und hellen Objekt. Beobachten Sie ihn jetzt, denn er wird schon wieder schwĂ€cher.

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Der Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak im Sternbild Großer BĂ€r am 25.3.2017, Bild: B.GĂ€hrken

 

GrĂ¶ĂŸte Helligkeit an diesem Wochenende

Der Komet steigerte seine Helligkeit in den letzten Monaten deutlich. Dieses Wochenende wird er seinen grĂ¶ĂŸten „Glanz“ erreichen. Er liegt dann bei 7 GrĂ¶ĂŸenklassen, also knapp unter der Grenze fĂŒr die Sichtung mit dem bloßen Auge. Doch aufgepasst: Einige Beobachter munkeln schon von einem leichten RĂŒckgang der Helligkeit. Am besten Sie beobachten so bald wie möglich. Wenn er nicht doch noch einen Helligkeitsausbruch bekommt. Schließlich erreichte er im Jahr 1974 einen gigantischen Burst und steigerte sich um 10 GrĂ¶ĂŸenklassen auf unglaubliche 4,4mag. Wie sich das Ganze entwickelt, weiß keiner so genau. Lassen wir uns also ĂŒberraschen.

Hoch am Himmel fĂŒr alle sichtbar

41P/Tuttle-Giacobini-KresĂĄk liegt fĂŒr uns NordhalbkĂŒgler in einer perfekten Beobachtungslage. Im Februar begann er seine Bahn im FrĂŒhlingssternbild Löwe und wanderte dann von unten durch das Sternbild Großer BĂ€r. Im MĂ€rz kletterte er den Schwanz des Drachen hinauf. Jetzt finden Sie ihn zentral mitten im feuerspeienden Untier. Damit ist der Komet zirkumpolar und die ganze Nacht zu sehen.

Die Mondphase eignet sich dieses Wochenende perfekt fĂŒr einen Blick nach oben. In den Abendstunden können wir in absoluter Finsternis beobachten. Das ist gut, denn die Koma eines Kometen ist diffus und durch das Mondlicht wĂ€re die Beobachtung empfindlich gestört. Erst gegen Mitternacht sehen wir im Osten, die hell erleuchtete Mondkugel aufgehen.

So einfach finden Sie den Kometen

Den Kometen zu finden ist gar nicht schwer. Sie können sich zum Beispiel vom Polarstern aus nĂ€hern oder vom Kopf des Drachen. Ziehen Sie eine gerade Line vom Kopfstern ÎČ Dra Rastaban zum  2,7mag hellen Stern η Dra. Auf halber Strecke in etwa 6° Entfernung treffen Sie am Abend des 14.04 auf den Kometen. Sie können sich natĂŒrlich auch anders nĂ€hern: Dabei bilden Sie aus den hinteren Kastensternen eine gerade Line, die Sie wieder bis zum Stern η Dra verlĂ€ngern. Beobachten Sie jetzt mit einem 8×56 Fernglas, dann ist der Kometen nur noch einen Gesichtsfelddurchmesser entfernt.

Am 15.04 Àndert sich die Situation nur ein wenig: Dann hat sich 41P/ nur etwa 1,5° Richtung Rastaban weiter bewegt.

Generell: Zum Aufsuchen benutzen Sie am besten ein Teleskop mit einem langbrennweitigen Okular und einem möglichst großen Gesichtsfeld. Mit etwas Geduld sollten Sie den Kometen dann finden. Dank seiner recht großen Koma, ist er auch im Fernglas gut zu erkennen. WĂ€hrend seiner ErdnĂ€he schaffte es die Koma (also die HĂŒlle) auf den erstaunlichen Wert von einem Vollmonddurchmesser. Mit einem Großfernglas und einem stabilen Stativ sollte der Komet eine interessante Beobachtung bieten.

Karte zum Aufsuchen, zum VergrĂ¶ĂŸern anklicken, Stellarium

Karte zum Aufsuchen, zum VergrĂ¶ĂŸern anklicken, Stellarium

Noch weitere Kometen?

41P/ ist nicht der einzige Komet. Zwischen Wassermann und Steinbock finden Sie C/2015 ER61 Panstarrs. Der Komet hatte einen Helligkeitsanstieg und leuchtet jetzt mit einer Helligkeit von 6,5mag. Genauso wie Komet C/2017 E4 Lovejoy, auch er besitzt eine Helligkeit von 6,5mag. Beide Kometen haben leider eine geringe Höhe ĂŒber dem Horizont und sind erst kurz vor Sonnenaufgang sichtbar.

Wir wĂŒnschen Ihnen viel Spaß bei der Beobachtung und außerdem entspannte Ostern!

Tipp zum Wochenende: Jupiter in Opposition

7. April 2017, Marcus Schenk

Jupiter ist der grĂ¶ĂŸte Planet in unserem Sonnensystem – ein Gasriese mit 142.000 Kilometer Durchmesser. Am 7. April steht er in Opposition und kommt der Erde besonders nahe. Warum Sie Jupiter dieses Jahr unbedingt beobachten sollen, erfahren Sie in diesem Tipp zum Wochenende.

Ob Jupiter auf dem Kopf steht, ist nicht so wichtig Bild: Carlos Malagon

Unser grĂ¶ĂŸter Planet steht im April 2017 in Opposition. Der Durchmesser der Erde wĂŒrde 11-mal in den Jupiter hineinpassen. Bild: Carlos Malagon

Vom Jupiter aus gesehen ist die Erde ein flinker innerer Planet, der die Sonne viel schneller umkreist als Jupiter das kann. Etwa alle 399 Tage oder 13 Monate ĂŒberrundet die Erde den Gasgiganten. Sie steht dann fĂŒr kurze Zeit genau in einer Linie zwischen Jupiter und Sonne. Genau das passiert an diesem Wochenende. Wir haben eine Opposition! Die optimale Lage fĂŒr schöne Jupiterbeobachtungen.

Das hellste Objekt der ganzen Nacht

Jupiter ist jetzt die ganze Nacht zu sehen und erstrahlt in seiner grĂ¶ĂŸten Helligkeit. Mit -2,9 GrĂ¶ĂŸenklassen ist er außer dem Mond das hellste Objekt am Himmel. Wenn es dunkel wird, geht er im Osten im Sternbild Jungfrau auf. Seine höchste Position, den Meridian, erreicht er um etwa 1:20 Uhr. Erst in der MorgendĂ€mmerung verschwindet Jupiter wieder unter dem Westhorizont.

Von der Erde trennen ihn am 7. April nur 666 Millionen Kilometer. Bei der Beobachtung profitieren wir damit von einem großen scheinbaren Durchmesser von 44“.

Dieses Jahr ist optimal fĂŒr eine Jupiterbeobachtung

Der Gasriese erreicht in diesem Jahr eine maximale Höhe von 35° ĂŒber dem Horizont und sitzt nur etwa 5° unter dem HimmelsĂ€quator. Damit ist der Planet gut beobachtbar! Zumindest besser, als in den folgenden Jahren. Denn dann sinkt Jupiter am Himmel immer tiefer. FĂŒr uns sinkt damit die Chance auf eine gute Sichtung.

Bei seiner nĂ€chste Opposition, am 9. Mai 2018, erreicht er nur noch eine Höhe von 25 Grad. Am 10. Juni 2019 kommt er nur noch auf eine Höhe von 19 Grad. Jetzt ist es also mehr als gĂŒnstig den Jupiter ausgiebig zu beobachten und zu fotografieren.

Schon kleine Teleskope sind fĂŒr eine Beobachtung geeignet

Beobachten können Sie den Jupiter sogar schon mit einem 10×50 Fernglas. Noch besser eignet sich ein 15×70 oder 20×80 Fernglas. Befestigt auf einem Stativ können Sie die vier galileischen Monde erkennen. Es sieht fast so aus, als hĂ€tte man ein eigenes Planetensystem vor seinen Augen. Mehr ins Detail gehen Sie mit einem 90mm Teleskop. Jetzt erkennen Sie die WolkenbĂ€nder und verdunkelte Regionen am oberen und unteren Planetenrand. Sogar der große rote Fleck ist bei guten Bedingungen sichtbar. In einem 150mm Teleskop oder 200mm Teleskop erkennen Sie eine unglaubliche DetailfĂŒlle. Der Fleck ist noch besser sichtbar, Sie sehen weitere WolkenbĂ€nder und Strukturen.

Wir wĂŒnschen Ihnen viel Freude bei der Beobachtung von Jupiter!

Tipp zum Wochenende: Merkur am Abendhimmel – jetzt beobachten!

31. MĂ€rz 2017, Marcus Schenk

Dieses Wochenende zeigt sich der Planet Merkur von seiner besten Seite. Denn jetzt erreicht er seine beste Abendsichtbarkeit des ganzen Jahres. Außerdem steht er am 1. April in der grĂ¶ĂŸten östlichen Elongation zur Sonne. Gehen wir auf die Suche nach dem flinken Merkur.

Der Merkur kurz nach seiner Halbphase, Foto: B.GĂ€hrken

Der Merkur kurz nach seiner Halbphase, Foto: B.GĂ€hrken

 

Nach der Zeitumstellung geht die Sonne um 19:48 Uhr unter. Schon ab 20 Uhr haben wir die Chance den sonnennahen Merkur dicht ĂŒber dem Horizont zu entdecken. Das Zeitfenster ist knapp, denn die Sonne hĂ€lt ihn wie einen Hund an kurzer Leine. Er folgt ihr wenig spĂ€ter und geht um 21:40 Uhr unter. Wir haben also ein bisschen Zeit, ihn mit dem bloßen Auge, mit dem Fernglas oder mit dem Teleskop zu bestaunen.

Der Punkt ĂŒber dem Westhorizont

Blicken Sie um 20 Uhr nach Westen. Wie auf einer Perlenkette aufgereiht entdecken Sie weit oben den zunehmenden Mond, in der Mitte den Planeten Mars und ganz unten den Merkur. In den nÀchsten 40 Minuten schreitet die DÀmmerung immer weiter voran, Merkur ist immer besser sichtbar, aber er sinkt auch tiefer. Ab etwa 20:45 Uhr wird es schwierig ihn noch zu entdecken. Es sei denn Ihr Beobachtungsort gönnt Ihnen eine hervorragende Horizontsicht.

Sichtbar bis spÀtestens 10. April

Leider ist seine Sichtbarkeits-Phase nur von kurzer Dauer. Sie begann bereits am 20. MĂ€rz und dauert bis etwa 10. April. Realistisch gesehen wird es nach dem 7. April immer schwieriger ihn zu entdecken. Außerdem sinkt seine Helligkeit von 0mag auf 1,2mag. Ab jetzt haben wir also gut eine Woche Zeit ihn zu erwischen.

Merkurs grĂ¶ĂŸter Winkelabstand von der Sonne

Der Merkur ist der Sonne am nĂ€hesten gelegene Planet und umkreist sie in nur 88 Tagen in einer elliptischen Bahn. Bei einer östlichen Stellung zur Sonne können wir ihn am Abendhimmel finden. Sein Abstand zur seiner jetzigen grĂ¶ĂŸten östlichen Stellung betrĂ€gt allerdings nur 19°. Das ist leider nur ein mĂ€ĂŸiger Wert, denn maximal kann sie 28° errichen. Unser Vorteil ist aber die Ekliptik, welche im FrĂŒhling sehr steil verlĂ€uft.

Die SonnennĂ€he von Merkur fĂŒhrt dazu, dass wir ihn nie mitten in der Nacht sehen können. Manche Menschen haben unseren Innersten Planeten noch nie gesehen. So gibt es zum Beispiel eine Geschichte vom Astronomen Nikolaus Kopernikus. Er soll am Sterbebett gesagt haben, er bedaure es sehr, nie den Merkur gesehen zu haben. Einige behaupten allerdings, diese Worte wĂ€rem dem brĂŒhmten Astronomen nur in den Mund gelegt worden. Nun ja, das weiß wohl keiner so genau.

Sie jedoch haben jetzt die Chance auf einer erfolgreiche Beobachtung. Wir wĂŒnschen Ihnen viel Spaß dabei!

Tipp zum Wochenende: Extrem dĂŒnne Venus am Morgenhimmel

24. MĂ€rz 2017, Marcus Schenk

Vor einer Woche noch konnten wir die Venus am Abendhimmel bewundern. Doch wenige Tage spĂ€ter verschwand sie, erreichte Ihre untere Konjunktion und schob sich damit vor die Sonne. Jetzt taucht sie auf der anderen Seite der Sonne wieder auf. Und zeigt uns eine extrem dĂŒnne Sichel. Ein guter Grund, jetzt frĂŒh aufzustehen und die Venus mit dem Fernglas zu bewundern.

 So sah die Venus kurz vor ihrer Konjunktion aus. Bild: B. GĂ€hrken

So sah die Venus kurz vor ihrer Konjunktion aus. Bild: B. GĂ€hrken

Vom Abendhimmel ist die Venus also endgĂŒltig verschwunden. DafĂŒr zeigt sie sich ab diesem Wochenende wieder als Morgenstern mit einer zunehmenden Sichel. Doch was ist daran besonders? Die Venus scheint fast zerbrechlich am Himmel zu stehen, denn sie ist nur zu 1% beleuchtet. ZusĂ€tzlich steht sie der Erde mit etwa 42 Millionen Kilometer Entfernung besonders nah. Mit 59″ Bogensekunden scheinbarem Durchmesser können wir sie in einer erstaunlichen GrĂ¶ĂŸe sehen.

Der frĂŒhe Vogel fĂ€ngt die Venus

Aber dafĂŒr heißt es: FrĂŒh aus dem Bett. Um 5:20 MEZ taucht unser Schwesterplanet ĂŒber dem östlichen Horizont auf. Ab 5:40 MEZ ist der Planet schon etwas höher gestiegen und bietet eine gute Ausgangslage fĂŒr Ihre Beobachtung. Venus befindet sich nun 2,5° ĂŒber dem Horizont. Die Sonne steht noch 5° unter dem Horizont und geht erst um 6:10 MEZ auf. Sie haben also nur ein geringes Zeitfenster, aber es reicht fĂŒr eine Beobachtung. Sicherheitstipp: Achten Sie auf den Sicherheitsabstand zur Sonne oder beobachten Sie nicht, wenn die Sonne schon aufgegangen ist.

Damit beobachten Sie die Venus am besten

Nehmen Sie sich jetzt ein Fernglas zur Hand. Vielleicht einen 10×50 Feldstecher oder noch besser: ein 15×70 oder 20×80 Großfernglas. Im Fernglas erkennen Sie dann deutlich die Phasengestalt der Venus. Oder Sie benutzen gleich Ihr Teleskop.

Wenden Sie Ihren Blick nach rechts, bemerken Sie ĂŒbrigens auch eine extrem junge abnehmende Mondsichel.

Messiermarathon?

Aproros Mond: Die gĂŒnstige Mondphase und das letzte MĂ€rzwochenende bieten sich wunderbar fĂŒr einen Messiermarathon an. Er ist nur dieses Wochenende möglich! Was das ist und wie Sie diese ganz besondere Beobachtungsnacht gestalten sollten, erfahren Sie in diesem Blogartikel: Tipp zum Wochenende: Der Messiermarathon im FrĂŒhling (mit Checkliste)

Wir wĂŒnschen Ihnen ein schönes astronomisches Wochenende und viel Spaß beim Beobachten!

Astronomietag am 25. MĂ€rz 2017: Astronomie erleben fĂŒr alle

23. MĂ€rz 2017, Marcus Schenk

Der deutsche Astronomietag 2017 findet dieses Wochenende statt. Am Samstag den 25. MÀrz öffnen viele Volkssternwarten in ganz Deutschland ihre Tore und zeigen Interessierten den Himmel. Dabei gibt es in diesem Jahr wieder ein spannendes Motto: Sehenswertes an der Sonnenbahn. Hier gibts einen kurzen Blick aufs Thema und Tipps zum Astronomietag.

Bildquelle: NASA

Faszinierende Blicke auf die Planeten gibt es fĂŒr jeden am Astronomietag,  Bildquelle: NASA

 

Die Planeten unseres Sonnensystems umkreisen die Sonne nicht kreuz und quer, sondern in einer flachen, fast scheibenförmigen Ebene. Diese Ebene wird auch Ekliptik oder Sonnenbahn genannt. Am Himmel kann man sie sich als eine gedachte Linie vorstellen, an der sich die Planeten scheinbar vor dem Sternenhintergrund entlangbewegen. Hier können Sie jede Menge hochinteressante Objekte entdecken.

Das können Sie sehen:

‱    Merkur und Mars in der AbenddĂ€mmerungim Westen
‱    Jupiter (fast die ganze Nacht), Saturn und Venus am Morgenhimmel
‱    Was gibt es noch in der NĂ€he der Ekliptik? Sternhaufen, Nebel und Galaxien

Wo kann man in die Sterne schauen?

Der Astronomietag wurde im Jahr 2003 von der Vereinigung der Sternfreunde e.V. ins Leben gerufen. Seitdem nehmen jĂ€hrlich 155 Sternwarten in ganz Deutschland teil und zeigen der Öffentlichkeit die Sterne. Etwa 30.000 astronomiebegeisterte Menschen (Quelle: VdS) machen an diesem Tag von den Angeboten gebrauch. Auch an diesem Samstag gibt es wieder etliche gratis Beobachtungsabende, Planetarium-Shows, Workshops und VortrĂ€ge. Und vor allem treffen Sie viele nette Menschen, mit denen Sie sich ĂŒber ein gemeinsames Thema unterhalten können. Der Weltraum, die Sterne und damit die Astronomie gehören zu uns, denn wir sind mittendrin. Machen wir uns bewusst, wie die Welt um uns herum aussieht.

Sie brauchen noch Tipps, welche Sternwarten am Samstag geöffnet haben? Auf der Seite der VdS finden Sie ein umfassendes Verzeichnis. Hier finden Sie bestimmt auch eine Veranstaltung in Ihrer NÀhe:

Geöffnete astronomische Einrichtungen

Besondere Empfehlungen unserer Mitarbeiter

Unsere Mitarbeiter hegen einen sehr engen Kontakt und Freundschaft zu den Volkssternwarten rund um Landsberg. Wenn Sie ebenfalls in der Region von Landsberg am Lech, Augsburg oder MĂŒnchen leben, sind diese Sternwarten einen Besuch wert.

Astronomische Vereinigung Augsburg
In der Sternwarte Diedorf der astronomischen Vereinigung Augsburg ist einiges geboten. Am Samstag öffnet die Sternwarte von 19:00-24:00 Uhr und bietet bei gutem Wetter einen Beobachtungsabend an.
Dazu gibt es ein passendes Rahmenprogramm:
‱    19:15 Uhr Kindervortrag (gehalten durch unseren Mitarbeiter Stefan Taube)
‱    20:00 Uhr Vortrag „Sehenswertes an der Sonnenbahn“
‱    21:00 Uhr Planetarium
‱    Zur spĂ€teren Stunde: Fragerunde

Volkssternwarte MĂŒnchen
Die Volkssternwarte MĂŒnchen öffnet am Samstag zwischen 14:00 und 24:00 Uhr und bietet bei klarem Wetter eine SternfĂŒhrung an. Auch hier gibt es ein zusĂ€tzliches Programm:
‱    VortrĂ€ge
‱    Planetariumsprogramm
‱    FĂŒhrungen in den eigenen WerkstĂ€tten
‱    Ein großer Basar mit BĂŒchern, Postkarten und mehr

Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.
Die Volkssternwarte Buchloe der Astronomichen Gesellschaft Buchloe bietet bei schönem Wetter ab 19:30 Uhr einen Beobachtungsabend an.
Dann können Sie zum Beispiel durch das große 44cm Newtonteleskop in den Himmel blicken. Ein großer Vorteil dieser Sternwarte ist die gĂŒnstige Lage und ein relativ dunkler Himmel.

Genießen Sie den Astronomietag 2017 bei hoffentlich schönem Wetter!

 

Tipp zum Wochenende: Der Messiermarathon im FrĂŒhling (mit Checkliste)

17. MĂ€rz 2017, Marcus Schenk

Es gibt eine Sammlung von Messierobjekten, die gehört fĂŒr jeden Hobbyastronom zum kleinen Einmaleins. Es ist der Messier-Katalog! Er umfasst 110 DeepsSky-Objekte. Galaxien, Sternhaufen, Emissionsnebel, planetarische Nebel – das ganze Programm. Zwei Mal im Jahr gibt es die Möglichkeit, in nur einer Nacht alle diese Objekte zu beobachten: der Messiermarathon.

Die erste Möglichkeit die Objekte zu bewundern, bietet sich jetzt im MÀrz. Machen Sie doch mit! Wie Sie es anstellen, erfahren Sie im heutigen Tipp zum Wochenende.

Halbmarathon: Unser Kollege Bernd fĂŒhrte 2011 einen fotografischen Marathon durch

Unser Kollege Bernd fĂŒhrte 2011 einen fotografischen Marathon durch

Messiermaraton: Was ist das?

Alle Messierobjekte in nur einer Nacht beobachten? Genau. Das Ganze nennt sich dann Messier-Marathon. Die Idee geht auf amerikanische Amateurastromen in den 70er Jahren zurĂŒck. Sie erkannten, dass sich zwischen einer Höhe von 0° und 35° geografischer Breite zweimal im Jahr alle Objekte des Messierkatalogs beobachten lassen. Bei uns in Mitteleuropa sehen wir fast alle Messierobjekte. Verzichten mĂŒssen wir aber auf die Objekte M55 und M30, denn die befinden sich am Taghimmel.

Wie lÀuft die Beobachtung ab?

Ein Sternfreund erwartet mit seinem Teleskop die DĂ€mmerung und beobachtet von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang möglichst viele Objekte. Die Zeit ist knapp. Hundert Objekte in einer zehnstĂŒndigen Nacht? Da bleiben nur wenige Minuten pro Objekt zur VerfĂŒgung. Es geht in dieser Nacht nicht um Genuss, sondern darum etwas VerrĂŒcktes zu schaffen.

Vorbereitung ist alles

Die beste Gelegenheit fĂŒr die Beobachtung bietet sich um die Neumondphase. Denn dann stört das helle Mondlicht nicht die empfindliche Dunkeladaption, die fĂŒr Deep-Sky Objekte nötig ist. Als konkretes Datum fĂŒr die Beobachtung bietet sich das vierte MĂ€rzwochenende an – also die Zeit zwischen dem 24. und 26. MĂ€rz. Deshalb lesen Sie diesen Beitrag jetzt schon, jetzt haben Sie noch eine ganze Woche fĂŒr Ihre Vorbereitungen.

Warme Kleidung, vielleicht etwas zu essen, einen heißen Tee oder Kaffee in der Thermoskanne und eine Sitzgelegenheit. An all das sollten Sie denken, denn im MĂ€rz kann es noch richtig kalt werden. Auch ganz wichtig: ein Beobachtungsplan. Gerade weil die Zeit knapp ist, darf keine wertvolle Zeit verloren gehen. Sie sollten nach einem Plan beobachten, der sich nach den besten Sichtbarkeiten der betreffenden Himmelsobjekte richtet.

Unter diesem Link erhalten Sie eine Checkliste, die auf dem sehr empfehlenswerten Buch Messier Marathon von Don Machholz basiert (erschienen im Cambridge Verlag).

PDF-Checkliste
Hier gibt es eine gute PDF-Übersichtskarte aller Messierobjekte
Als ErgĂ€nzung ist ein guter Sternatlas wichtig: Zum Beispiel der Kosoms Atlas fĂŒr Himmelsbeobachter oder der Pocket Sky Atlas.

Welches Teleskop?

Der Messier-Katalog wurde von dem französischen Kometenbeobachter Charles Messier erstellt. Er lebte von 1730 bis 1817 und nutzte fĂŒr seine Beobachtungen verschiedene Teleskope bis zu 200 Millimeter Öffnung. Sein Lieblingsinstrument soll aber ein 100 Millimeter Refraktor gewesen sein.

Sie sehen: Um die Messierobjekte zu beobachten, benötigt man kein riesiges Teleskop. Heutige mittlere Amateurteleskope zwischen 150mm und 200mm reichen völlig aus. Zudem dĂŒrften Charles Messiers Teleskope bedeutend schlechter als heutige Instrumente gewesen sein.

UrsprĂŒnglich beobachtete man den Marathon nur mit manuellen Teleskopen, also ohne eine automatische GoTo-Steuerung.

Alle Objekte selbst zu finden ist eine ganz schöne Herausforderung aber auch ein tolles GefĂŒhl.

Heute kann man natĂŒrlich auch GoTo-Teleskope verwenden. Die Herausforderung das Objekt selbst zu finden geht dabei verloren. Doch es ist völlig okay, wenn Sie die moderne Variante des Marathons bevorzugen. Die Hauptsache ist, dass es Spaß macht und Sie das Universum genießen!

Das Omegon Push+ Teleskop mit 200mm Öffnung eignet sich fĂŒr den Messier-Marathon. Hier entscheiden Sie, ob Sie das Objekt selbst suchen oder das Objektfinder-System nutzen.

Der Praxistest

Wenn Sie einen Messiermarathon planen, ist es sinnvoll, schon ein paar NĂ€chte frĂŒher mit ihrem Teleskop zu beobachten. Suchen Sie sich einen geeigneten Beobachtungsplatz und achten Sie auf die richtige AusrĂŒstung. Ist das Zubehör ausreichend oder fehlt noch etwas? Haben Sie auch Ersatzbatterien fĂŒr Ihre Rotlichtlampe dabei? Ist Ihr Teleskop justiert? Neben diesen Fragen beobachten Sie einfach schon mal ein paar Deep-Sky-Objekte. Nur so, um warmzuwerden.

Warum einen Messiermarathon?

Man könnte doch auch einfach ein paar Objekte beobachten, dann zusammenpacken und ins Bett gehen. Der Messiermarathon soll bewusst etwas anderes sein. Etwas Besonderes.

Einem Marathon-LĂ€ufer, der die 42 Kilometer schaffen will, geht es um die sportliche Herausforderung. Er will eine neue Erfahrung machen oder an seine Leistungsgrenze gehen. Vielleicht ausloten, was fĂŒr ihn sportlich möglich ist. Es geht darum, etwas zu leisten, worauf er stolz sein kann. Aber es geht auch um ein GemeinschaftsgefĂŒhl. Da starten viele LĂ€ufer gemeinsam, sie haben alle ein Ziel, eine Erwartung, sind elektrisiert.

Genauso ist es auch bei einem Messiermarathon.

„Gemeinsam den Messiermarathon zu starten macht die Nacht zu einem Erlebnis“

Einige Sternfreunde begehen dieses Event trotzdem lieber alleine und genießen die Stille der Nacht. Das muss natĂŒrlich jeder Sternfreund fĂŒr sich entscheiden. Was mache ich, wenn ich nicht alle Objekte finde und beobachte? Das ist gar nicht schlimm, schließlich machen wir das Ganze aus reinem Spaß. Und im Herbst wartet schon die nĂ€chste Gelegenheit fĂŒr einen Messiermarathon.

WĂŒrden Sie gerne einen Messiemarathon beobachten? Vielleicht nur einen Halbmarathon? Haben Sie das schon mal gemacht? Wir freuen uns auf Ihre Meinung und wĂŒnschen viel Spaß beim Beobachten.

Tipp zum Wochenende: Der Mond trifft sich mit dem kleinen König

10. MĂ€rz 2017, Marcus Schenk

Am Abend des 10. MÀrz wandert der fast volle Mond am Stern Regulus im Löwen vorbei. Ein Ereignis, dass Sie auf jeden Fall beobachten sollten. Denn es ist schön anzusehen und es demonstriert eindrucksvoll, wie schnell sich der Mond am Abendhimmel bewegt.

Mond ĂŒber Bergen und See

Am 10. MÀrz nÀhert sich der Mond dem Stern Regulus, Foto: Marcus Schenk

Die Bewegung des Mondes

Blicken wir in den Sternenhimmel, fÀllt die Mondbewegung uns in der Regel kaum auf. Meist steht der Mond am Himmel und er sieht fast wie angeheftet aus. Man meint, der Mond geht mit den Sternen im Osten auf und im Westen wieder unter. TatsÀchlich besitzt er aber auch eine Eigenbewegung (seine Bewegung um die Erde). Und zwar in die entgegengesetzte Richtung der scheinbaren Bewegung der Sterne.

WĂ€hrend sich die Sterne also scheinbar nach Westen drehen, wandert der Mond in östliche Richtung. Er legt dabei pro Sekunde etwa einen Meter zurĂŒck oder anschaulicher: Pro Stunde bewegt er sich einen Monddurchmesser nach links.

So trifft der Mond den Regulus

Am Freitag, den 10. MĂ€rz können wir seine Bewegung und die AnnĂ€herung an den Stern Regulus wunderbar verfolgen. Übrigens: Der Name Regulus bedeutet im Lateinischen „kleiner König“, es findet also tatsĂ€chlich ein königliches Treffen statt.

Wenn es dunkel wird, sehen wir im Osten das FrĂŒhlingssternbild Löwe aufgehen. Der Mond beginnt seinen Ausflug rechts vom 1,4 mag hellen Regulus – etwa in 2° Distanz.

Mond und Regulus um 22:30 Uhr

Mond und Regulus um 22:30 Uhr, Stellarium

Das Sternbild Löwe klettert im Laufe des Abends höher und erreicht gegen 23:00 Uhr seine SĂŒdstellung. Das ist auch die grĂ¶ĂŸte AnnĂ€herung des Mondes an Regulus. Denn jetzt trennen die beiden nur noch knapp 1°.

Beobachten wir weiter: In der zweiten NachthÀlfte neigt sich das Sternbild Löwe schon deutlich gegen Westen. Jetzt sieht man: Der Mond befindet sich nun nicht mehr rechts, sondern links vom Regulus. Wenn das nicht interessant ist! Wir können also ganz bewusst die Bewegung des Mondes um die Erde und auch scheinbar unter den Sternen verfolgen.

Wir wĂŒnschen Ihnen viel Freude bei der Beobachtung!

Tipp zum Wochenende: Mond bedeckt am 4. MĂ€rz die Hyaden

3. MĂ€rz 2017, Marcus Schenk

Es gibt einen Sternhaufen, der zu den Ă€ltesten offnen Sternhaufen gehört, den die Menschheit kennt: die Hyaden. Wenn Sie am Abend der ersten MĂ€rztage Ihren Blick nach SĂŒdwesten richten, bemerken Sie das markante V des Sternbildes Stier. Hier „versteckt“ sich der unauffĂ€llige Sternhaufen. Und am 04. MĂ€rz wird er vom Mond bedeckt. Ein Blick in den Himmel lohnt dreifach!

Die Hyaden im Sternbild Stier

Die Hyaden im Sternbild Stier

An diesem Abend wandert der Mond auf die spitze der V-förmigen Sternformation zu. In dieser Nacht erleben wir eine dreifache Bedeckung der Hyaden.

Die Zeiten der Bedeckungen

Die erste Bedeckung findet um 19:45 Uhr statt. Der 6,3 mag schwache Stern 48 Tau verschwindet hinter dem Mond. Um 21:05 taucht er auf der anderen Seite wieder auf.

Um 21:58 Uhr ist es dann das nÀchste Mal soweit: Unser Trabant bedeckt mit seiner dunklen Seite den 3,6 mag hellen Stern Gamma (54) Tau.

Im einen Augenblick sehen wir den Stern noch, doch im nĂ€chsten Moment wird er plötzlich ausgeknipst wie eine Nachttischlampe. Jetzt dauert es eine Stunde, bis der Stern um 22:58 Uhr wieder auf der anderen Mondseite auftaucht. Der Stern Gamma Tau wird auch Hyadum I genannt. Er liegt in einer Entfernung von 160 Lichtjahren, ist ein gelbweißer Riesenstern und 11-mal grĂ¶ĂŸer als unsere Sonne.

Quelle: Stellarium

Quelle: Stellarium

Wenn Sie jetzt noch Motivation und eine extrem gute Horizontsicht haben, können Sie um 0:45 Uhr die letzte Bedeckung verfolgen. Beim Austritt des Sterns um 1:32 Uhr ist der Mond aber schon lÀngst untergegangen.

Tipp: Es ist eine gute Idee, den Mond so in Ihr Okular einzustellen, dass sich die beleuchtete Mondregion außerhalb Ihres Gesichtsfeldes befindet. Damit vermeiden Sie Blendungen und sehen die Bedeckung viel besser.

Videokamera fĂŒr Sternbedeckungen

Wenn Sie sich stark fĂŒr Sternbedeckungen interessieren, lohnt sich die Anschaffung einer empfindlichen Kamera fĂŒr Videoastronomie. Mit so einer Kamera zeichnen Sie Bedeckungen sekundengenau auf und können sogar einen wissenschaftlichen Beitrag leisten. NatĂŒrlich sind hier streifende Sternbedeckungen durch den Mond besonders interessant und ergiebig.

FĂŒr Sternbedeckungen bietet sich die ToupTek 440KMA an. Die hohe Empfindlichkeit und eine Livebildfunktion machen es zum VergnĂŒgen, mit der Kamera zu arbeiten. Wenn Sie dazu die Software Sharp-Cap-Version 2.7 nutzen, können Sie in das Video ein Zeitsignal einblenden. Weitere Links und Empfehlungen zu dem Thema finden die in diesem Blogbeitrag.

Wir wĂŒnschen Ihnen viel Spaß bei der Beobachtung!