7500+ Artikel ab Lager lieferbar
Best-Preis-Garantie
Ihr Partner für die Astronomie

Tipp zum Wochenende: Der Gigahaufen M22 im Schützen

Noch vor einem Monat war es um 21:30 Uhr hell und man erkannte um diese Uhrzeit nur die ersten Sterne am Firmament. Jetzt, vier Wochen später, ist es wieder dunkler. Perfekt, um wieder am Abendhimmel zu beobachten!

Beobachten Sie die nächsten Tage doch mal den großen Kugelsternhaufen M22 im Sternbild Schütze. Er erinnert schon ein wenig an Omega Centauri. Doch was ist an M22 interessant und wie wirkt er im Teleskop? Das erfahren Sie in diesem Tipp zum Wochenende.

Kugelsternhaufen M22 im Sternbild Schütze

M 22 – 54 Minuten lang belichtet mit einem 8″ RC Teleskop in Namibia. Bildautor: Torben Simm, Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

Das Sternbild Schütze: So finden Sie es

Wenn Sie gegen 21:30 – 22:00 Uhr Richtung Süden blicken, finden Sie den Schützen. Es ist also nichts einfacher als das. Aber was soll denn daran wie ein Schütze aussehen? Zugegeben: Einen Schützen zu erkennen ist schwer. Denn es soll eher einen Zentauren darstellen, ein Mischwesen aus Pferd und Mensch, das einen Bogen spannt. Die meisten Menschen dagegen sehen aber eher einen Teekessel. Und so wird zumindest der interessanteste Teil des Schützen oft genannt. Wenn man den Tekessel so ansieht, könnte man meinen, aus dem Ausguss dampft die Milchstraße, die sich von dort über den Himmel verteilt.

Genau in diesem Bereich finden wir auch die interessantesten Objekte für Ferngläser und Teleskope.

Sternbild Schütze

Kugelsternhaufen M22

Der Kugelsternhaufen M22 wirkt etwas unscheinbar, weil er nur im Sommer und nur recht weit unten am Horizont zu finden ist. Dabei gehört er zu den beeindruckensten Objekten seiner Klasse! Aber was heißt „seiner Klasse“? Was macht einen Kugelsternhaufen aus?

Exkurs Kugelsternhaufen: Was ist das eigentlich?

Kugelsternhaufen sind wahrscheinlich die Objekte im Universum, die wir am wenigsten begreifen. Okay, wir verstehen vieles nicht, und Kugelsternhaufen gehören definitiv dazu. Wir wissen aber: Es sind die ältesten Objekte in unserer Galaxie. Älter als das Leben auf der Erde und älter als unsere Sonne. Forscher wissen: Kugelhaufen sind vor ca. 13 Milliarden Jahren entstanden.

Je nach Position sind die Objekte zwischen 10.000 und 25.000 Lichtjahre entfernt und bilden ein großes Halo um unsere Milchstraße. Bisher entdeckte man 150 solcher Haufen, doch vermutlich gibt es noch viel mehr davon.

Wie man sich vorstellen kann, sind es kugelförmige Ansammlungen von Sternen, die hunderttausende oder sogar eine Million Sterne beherbergen. Und zum Zentrum konzentrieren sie sich, beeinflussen sich, halten sich gegenseitig fest. Obwohl sie ganz schön geheimnisvoll sind, sehen sie im Teleskop einfach fantastisch aus. Und wir stellen uns vor: Könnten wir sie fragen, würden sie uns sicher eine Geschichte über die Entstehung unserer eigenen Galaxie erzählen.

Entfernung und Größe von M22

Mit einem Durchmesser von 100 Lichtjahren und nur 10.000 Lichjahren Entfernung gehört M22 zu den größten und schönsten Kugelsternhaufen.

Er steht uns näher als die meisten anderen Haufen, nur der Kugelsternhaufen M4 ist noch näher. Mehr als 80.000 Sterne konnten innerhalb von M22 gezählt werden, davon wurden 100 als Veränderliche Sterne identifiziert.

Warum ist dann M13 der bekannteste Haufen und nicht M22? Das liegt daran: M13 steht ca. 30° höher am Himmel. Zudem ist er das ganze Jahr am Himmel zu sehen. Während M22 für uns Europäer am Horizont herumdümpelt. Doch jetzt ist die beste Zeit für eine Beobachtung.

Beobachtung: So wirkt der Kugelsternhaufen M22 im Fernglas und Teleskop

Blicken Sie unter einem dunklen Himmel zum Teekessel. Dann sehen Sie einen runden und diffusen Ball in etwa 2,5° Richtung Nordosten ausgehend vom Stern Kaus Borealis oder λ Sgr (also schräg links oberhalb von der Spitze des Teekessels). Machen Sie den Versuch mal auf der Sternkarte weiter oben, hier sieht man schon das diffuse Fleckchen, selbst wenn es nicht bezeichnet ist. M22 ist mit einer Helligkeit von 5,1mag mit dem bloßen Auge zu sehen, allerdings nur fernab von künstlichen Lichtquellen. Meist muss man also zu einer Optik greifen. Erste gute Sichtungen gelingen zum Beispiel mit dem Omegon Fernglas 2.1×42 für Sternfeldbeobachtung.

Den Kuegelsternhaufen im Schützen mit einem Dobson Teleskop beobachten

Mit einem Dobson Teleskop ab 200mm Öffnung löst sich der Kugelsternhaufen bis ins Zentrum in Sterne auf

 

Im Fernglas wird der Haufen noch interessanter. Er erscheint als ein weißer Schneeball im All. Wenn Sie ein Fernglas mit 50mm oder mehr auf einem Stativ nutzen, können Sie sogar eine pixelige Struktur von Sternen erahnen.

Ins Detail gehen Sie mit einem Teleskop. Jetzt löst sich der nebelige Haufen in tausende Einzelsterne auf. Kleine Teleskope mit etwa 90-100mm Öffnung zeigen schon mehr Sterne um den Haufen. In Teleskopen ab 150mm Öffnung, noch besser ab 200mm explodieren die Sterne geradezu im Okular. Der Haufen erscheint, als wäre er komplett in seine Einzelsterne aufgelöst. M22 ist der Omega Centarui des Nordhimmels. Definitiv eine Beobachtung mit WOW-Faktor.

Beobachten Sie selbst und lassen Sie sich von diesem Kugelsternhaufen verführen.

Tipp: Wenn Sie auch so tolle Bilder wie dieses von M22 aufnehmen wollen, dann schauen Sie sich doch die mal die Omegon RC-Teleskope näher an.

Keine Kommentare