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Tipp zum Wochenende: Mars in Opposition

In der Astronomie ist Opposition immer etwas Gutes. Opposition bedeutet, dass ein Planet der Sonne gegenüber steht. Sonne, Erde und Planet bilden quasi eine Linie. Dies betrifft natürlich nur die äußeren Planeten, also diejenigen, die weiter von der Sonne entfernt sind, als die Erde: Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.

Am 22. Mai erreicht der Mars seine Oppositionsstellung.

Er ist die ganze Nacht beobachtbar und zeigt in den kommenden Wochen seine beste Sichtbarkeit. Am Samstag kommt es dabei zu einem reizvollen Stelldichein mit dem Vollmond und dem Planeten Saturn:

Mars_Skorpion

Die Grafik wurde mit der Planetariumssoftware Kosmos Himmelsjahr Professional erzeugt. Wir sehen den Himmelsanblick am Samstagabend gegen 23:00 Uhr in Richtung Südosten. Der rötliche Stern Antares markiert das Sternbild Skorpion (lat.: Scorpius). Von Antares scheint ein Fächer zu drei Sternen auszugehen, der hellste der drei Stern ist in der Grafik mit seinem Eigennamen Dschubba markiert. Diesen Fächer kann man sich als die beiden Scheren des Skorpions vorstellen, während die Sternenkette, die von Antares in südliche Richtung ausgeht, den Schwanz darstellt.

Antares wird gerne mit dem Mars verwechselt.

Der Mars steht allerdings höher und ist auch in seiner Opposition deutlich heller als Antares. Trotzdem kommt der Mars leider gerade mal 18 Winkelgrade über den Horizont. Es wird also für die Beobachtung ein freier Horizont in südlicher Richtung benötigt. Außerdem muss bei einem tiefstehenden Himmelsobjekt das Licht einen weiten Weg durch unsere Erdatmosphäre zurücklegen, bevor es in Ihr Auge oder Teleskop fällt. Die Atmosphäre macht sich störend bemerkbar, wenn man versucht Details auf dem Mars zu beobachten. Für ambitionierte Planetenbeobachter und Astrofotografen lohnt sich daher die Anschaffung eines Atmospheric Dispersion Corrector.

Ein weiteres nützliches Hilfsmittel für teleskopische Beobachter sind Farbfilter. So verstärken beispielsweise Blaufilter die Ansicht der Polkappen und Wolken auf dem Mars. Wir haben hier eine Liste mit Empfehlungen für Sie zusammengestellt: Farbfilter für die Planetenbeobachtung.

Das Bild unten zeigt eine Aufnahme des Astrofotografen Julian Zoller.

Mars_Zoller

Das Bild ist nicht aus diesem Jahr, vermittelt aber einen Eindruck, was mit Amateurmitteln erreichbar ist. Wir freuen uns, über Ihre Aufnahmen und Beobachtungsberichte vom roten Planeten in den Kommentaren!

Der Mars befindet sich in 1,5-facher Entfernung von der Sonne.

Man könnte also meinen, dass er zur Zeit seiner Opposition halb so weit von uns entfernt ist, wie die Sonne. So einfach ist es aber nicht, denn die Planeten bewegen sich nicht auf Kreisen, sondern auf Ellipsenbahnen um die Sonne. Die Astronomen Tycho Brahe (1546-1601) und Johannes Kepler (1571-1630) konnten dies an der Bewegung des Mars nachweisen. Die elliptische Form der Bahn führt dazu, dass der Abstand des Mars zur Erdbahn nicht immer gleich groß ist. So ist der Mars auch bei jeder Opposition unterschiedlich weit von uns irdischen Beobachtern entfernt. Dieses Jahr können wir ganz zufrieden sein, das Marsscheibchen ist über 18 Winkelsekunden groß. Zum Vergleich: Jupiter erscheint im Teleskop derzeit etwa doppelt so groß.

Während wir auf der Erdbahn den Mars innen überholen, scheint er sich rückläufig über den Himmel zu bewegen. Astronomen sprechen von der Oppositionsschleife. Sie können das selber beobachten, indem Sie visuell oder fotografisch den Abstand von Mars zu Antares dokumentieren. Bis zum 29. Juni vergrößert sich der Abstand. Dann dreht Mars seine Bewegungsrichtung um und läuft auf Antares zu, den er gegen Ende August passieren wird.

Von Marsopposition zu Marsoppositionen dauert es etwas über zwei Jahre.

Die nächste Opposition ist im Juli 2018 fällig. Dann wird Mars auf seiner elliptischen Bahn der Sonne nahe kommen und somit auch seinem inneren Nachbarn der Erde. Während dieses Jahr der minimale Abstand von uns zum Mars 75,3 Million Kilometer beträgt, werden es im 2018 nur noch 57,6 Millionen Kilometer sein. Eines ist sicher: 2018 wird das Jahr des Mars. Dieses Wochenende können wir uns schon einmal darauf einstimmen.

Ein Kommentar


  1. […] Vollmond (mehr und mehr) lässt ihn kaum verblassen. Mehr zur Mars-Opposition hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie der […]