Die Sommerzeit ist Reisezeit. Oft liegt der Urlaubsort in einem wenig industrialisierten Gebiet mit wenig Lichtverschmutzung und zudem gibt es am sĂŒdlichen Sternenhimmel viele Objekte die man in Deutschland nicht sehen kann. Mit den modernen DSLRs und handelsĂŒblichen Fotoobjektiven kann man schon mit wenigen Minuten Belichtungszeit erstaunliche Ăbersichtsaufnahmen produzieren. Die SommermilchstraĂe mit ihren zahlreichen Sternhaufen und Gasnebeln lĂ€sst sich mit Brennweiten zwischen 16 und 200mm gut abbilden.

MilchstraĂe in Australien
Je höher die Brennweite ist, desto genauer muss die NachfĂŒhrung sein. Um eine akzeptable Genauigkeit zu erreichen, ist eine Einnordung mit einem Polsucher fast unverzichtbar. Am Markt haben sich in den letzten Jahren mehrere Reisemontierungen etabliert die fluggepĂ€cktauglich sind.
1. Am bekanntesten ist sicher das Astrotracsystem, dass in mehreren Varianten angeboten wird. Die Astrotrac kann auf ein normales Fotostativ montiert werden. Im Prinzip besteht der AstroTrac aus zwei Armen, von denen einer fest montiert und der zweite ĂŒber eine Spindel gegen den festen Arm bewegt wird. Der Hebel ist dabei bewusst groĂ gewĂ€hlt, so das ein guter Gleichlauf erreicht wird. Mit der Fotostativvariante lassen sich kleinere Fotoobjektive ausreichend montieren. Generell lĂ€Ăt die Astrotrac aber auch Teleskope mit mehr als 10g zu. In dem Fall wird jedoch das Montierungsset-II benötigt, bei dem eine SĂ€ule und ein Polblock inklusive sind. Der Preis fĂŒr das Montierungsset-II liegt ĂŒber 1500 Euro, doch dafĂŒr bekommt man eine sehr gut verarbeitete Komplettlösung aus europĂ€ischer Produktion mit prĂ€ziser NachfĂŒhrung bis zu 2 Stunden.

AstroTrac TT320X-AG Montierung
2. Wenn die AnsprĂŒche an die Verarbeitung und die Transportierbarkeit nicht ganz so hoch sind, kann man sich auch mal eine Lösung aus Fernost anschauen. Die leichteste Montierung des chinesischen Herstellers Skywatcher mit optionalen Polsucher ist die NEQ-3. Die Tragkraft der Montierung kann man grob mit 7kg angeben. FĂŒr kleine Teleskope ist das völlig ausreichend. In der Basisversion hat die NEQ-3 noch keine Motoren und keinen Polsucher, wird aber bereits mit einem leichten Alustativ geliefert. Bei der NEQ-3 ist auch ein Upgrade auf Goto möglich. Die Gotovariante verfĂŒgt ĂŒber einen Autoguiderport. Die NEQ-3 hat zwar nicht die Laufruhe der Astrotrac, doch wer einen Autoguider besitzt, kann diesen Nachteil leicht kompensieren. NĂŒtzlich ist dazu die Zubehörkombination: Teleskop-Service Parallelbefestigung fĂŒr Kameras und anderes Equipment sowie Orion Mini-Sucherfernrohr 50mm und Orion StarShoot AutoGuide Kamera.

Skywatcher Montierung NEQ-3
3. Neu am Markt der Reisemontierungen ist die Polarie des Markenherstellers Vixen. Bei der Polarie handelt es sich nicht um eine klassische Montierung, sondern mehr um einen parallaktischen Aufsatz fĂŒr ein Fotostativ. Fernrohre lassen sich damit nicht montieren. Die Traglast wird vom Hersteller mit 2kg angegeben. Es ist daher lediglich die NachfĂŒhrung kleiner Fotoobjektive möglich. DafĂŒr ist die Polarie extrem kompakt. Das Bauteil passt mit 14cm KantenlĂ€nge in die Hosentasche. Falls kein Fotostativ vorhanden ist, gibt es von Vixen eine Komplettlösung. Es ist aber auch jedes Teil einzeln erwerbbar! In der Standardversion erfolgt die Lieferung ohne Polsucher. Es gibt jedoch ein Peilloch mit dem bei geringen Brennweiten eine ausreichende Poljustage möglich ist. Die NachrĂŒstung eines Polsuchers ist optional. Die Stromversorgung erfolgt ĂŒber zwei handelsĂŒbliche Mignon-Batterien. Damit sind mehere Stunden Belichtungszeit möglich. Alternativ kann man den USB-Port eines Laptops als Spannungsquelle nutzen.

Vixen Montierung Polarie