Der Winter rückt näher und mit ihm auch die dunkelste Zeit des Jahres. Schon am frühen Abend funkelt das Wintersechseck am Himmel und lädt Sie zum Beobachten ein. In den nächsten drei Monaten gibt es viel am Himmel zu entdecken: von den Geminiden ohne störendes Mondlicht bis zum hellen Jupiter und sogar eine kleine Planetenparade im Februar. Unsere neuen Astrohighlights führen Sie durch diese Zeit: Monat für Monat, Stern für Stern.
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Dezember
4.12. Mond trifft Plejaden
In den frühen Morgenstunden zieht der fast volle Mond durch das Sternbild Stier und begegnet dabei den Plejaden, einem der schönsten offenen Sternhaufen am Winterhimmel. Im Fernglas wirkt die enge Begegnung besonders imposant. Auch mit bloßem Auge erkennen Sie die Gruppe als kleines, funkelndes Sternnest neben dem Mond. Gegen 4 Uhr morgens steht die Konstellation hoch am Himmel und bietet einen stimmungsvollen Auftakt in die Winterbeobachtungen.
7.12. Merkur in größter westlicher Elongation
Kurz vor Sonnenaufgang zeigt sich der sonst scheue Merkur. Anfang Dezember erreicht er seine größte westliche Elongation, also den größten Abstand von der Sonne, und steht dadurch besonders günstig am Morgenhimmel. Ab etwa 6:30 Uhr erspähen Sie ihn tief über dem südöstlichen Horizont, als kleinen, hellen Punkt im ersten Licht der Dämmerung. Eine freie Sicht zum Horizont ist das A und O, denn das Zeitfenster ist kurz, bevor die Sonne ihn überstrahlt. Für Frühaufstehende lohnt sich der Blick: Merkur zeigt sich so deutlich wie kaum ein anderes Mal im Jahr.
14.12. Maximum der Geminiden
In der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember haben Sie mit etwas Wetterglück die Chance, die bekanntesten Sternschnuppen des Winters zu bewundern. Dieser aktive Meteorstrom erreicht sein Maximum, und die Bedingungen sind in diesem Jahr nahezu perfekt: Der Mond stört kaum, der Himmel bleibt die meiste Zeit tiefdunkel. Ab Mitternacht steigt der Radiant hoch zum Himmel, und auch die Aktivität nimmt noch einmal zu. Unter guten Bedingungen zählen Sie theoretisch bis zu 80 Sternschnuppen pro Stunde. In der Praxis werden es weniger sein, doch jede helle Sternschnuppe ist ein Erlebnis, oder?
21.12. Winteranfang
Es ist soweit: Der Winter beginnt, und um 16 Uhr sinkt die Sonne so tief wie nie im Jahr. Der Tag verabschiedet sich früh, und die Nacht dehnt sich über die restlichen Stunden aus. Für viele Sternfreundinnen und Sternfreunde ist das die schönste Zeit des Jahres: Lange Nächte laden dazu ein, nach Feierabend das Teleskop aufzustellen. Ab jetzt kehrt das Licht auch langsam zurück – kaum merklich, aber mit jedem Tag ein wenig mehr.
22.12. Ursiden
Kaum sind die Geminiden vorbei, steht schon der nächste Meteorstrom an. Nach dem Strom ist vor dem Strom: In der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember erreichen die Ursiden ihr Maximum. Das ist ein kleiner, aber feiner Meteorstrom, der aus dem Sternbild Kleiner Bär zu kommen scheint. Mit rund zehn Sternschnuppen pro Stunde bietet er kein Spektakel, sondern eher ein kleines Finale. Dafür stört in diesem Jahr kein Mondlicht, und in den langen Winternächten lässt sich die Zeit ausgiebig nutzen.
31.12. Mond trifft Plejaden
Am späten Nachmittag dämmert es, und Sie entdecken den hellen Mond exakt über dem östlichen Horizont. Wenn der Himmel klar ist, tauchen ganz in der Nähe die beiden hellen Sterne Aldebaran und Capella auf. Neben dem Mond, in etwa 1,5 Grad Entfernung, erkennen Sie das Siebengestirn, die Plejaden. Im Vergleich zum Mond wirken sie geradezu filigran. Übrigens: Wenn Sie um Mitternacht mit einem Gläschen Sekt anstoßen, leuchtet über Ihnen der helle Jupiter, der im Januar in Opposition steht.
Januar
3.01. Bootiden
Kaum hat das neue Jahr begonnen, ziehen schon wieder Sternschnuppen über den Himmel. In der Nacht vom 3. auf den 4. Januar erreichen die Quadrantiden ihr Maximum. Ihr Radiant liegt im unscheinbaren Sternbild Bärenhüter, nahe dem Stern Arktur, und steigt erst nach Mitternacht höher.
3.01. Mond trifft Jupiter
Gleich nach dem Meteorschauer zeigt sich noch ein weiteres Schauspiel: Über dem König der Planeten zieht in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar der Mond vorbei. Gegen 22 Uhr stehen die beiden Himmelskörper nur etwa drei Grad voneinander entfernt. Das fällt mit bloßem Auge deutlich auf.
6.01. Mond trifft Regulus
Am späten Abend zieht der abnehmende Mond durch das Sternbild Löwe und begegnet dabei Regulus, dem hellsten Stern des Löwen. Es findet sogar eine Sternbedeckung durch den Mond statt, die Sie allerdings nicht verfolgen können, da Regulus zu diesem Zeitpunkt noch unter dem Horizont steht. Im Fernglas lassen sich die beiden Himmelskörper später aber wunderbar betrachten.
10.01. Jupiter in Opposition
Heute steht Jupiter in Opposition zur Sonne. Jetzt steht er der Erde am nächsten und ist die ganze Nacht über sichtbar. Sobald die Sonne untergeht, steigt er im Osten auf und erreicht um Mitternacht seine größte Höhe im Süden. Mit einer Helligkeit von etwa –2,7 mag überstrahlt er jedes Sternbild und dominiert den Winterhimmel. Schon im Fernglas erkennen Sie seine vier galileischen Monde als winzige Lichtpunkte, die sich von Nacht zu Nacht verschieben. Im Teleskop zeigt sich seine wolkendurchzogene Atmosphäre mit den typischen Bändern – und vielleicht sogar der „Große Rote Fleck“, wenn er gerade zu sehen ist.
23.01. Mond trifft Saturn
Am frühen Abend zieht die Mondsichel an Saturn vorbei – ein wunderschöner Anblick während der Dämmerung. Gegen 18 Uhr stehen die beiden Himmelskörper im Südwesten, etwa fünf Grad voneinander entfernt. Der Ringplanet leuchtet als gelblicher Punkt, während der Mond direkt über ihm thront. Mit einem Fernglas sehen Sie beide bequem im selben Blickfeld, und im Teleskop zeigen sich die feinen Ringe Saturns schon bei geringer Vergrößerung. Für viele ist es die letzte gute Gelegenheit, den Planeten zu beobachten, bevor er sich im Februar immer tiefer in die Dämmerung zurückzieht.
27.01. Mond trifft die Plejaden
In dieser Nacht zieht der Mond ein weiteres Mal am Siebengestirn vorbei und kommt den Plejaden dabei besonders nahe. Gegen 22 Uhr stehen beide im Sternbild Stier, nur wenige Bogenminuten voneinander entfernt. Um 22:35 MEZ bedeckt der Mond sogar den 4,3 mag hellen Stern 19 Tau mit der dunklen Seite. Tipp: Die Zeiten und ob es zu einer Bedeckung kommt, sind vom Standort in Europa abhängig. Auch mit bloßem Auge erkennen Sie die Mond-Plejaden Begegnung leicht, wenn der Himmel klar ist. Ein vertrauter Anblick für viele Hobbyastronomen – aber trotzdem faszinierend.
30.01. Mond trifft Jupiter
Zum Monatsende begegnen sich zwei der auffälligsten Himmelsobjekte: der helle Mond und Jupiter. In den späten Abendstunden stehen sie gemeinsam im Sternbild Zwillinge und sind kaum zu übersehen. Nicht weit entfernt glitzern die Sterne Castor und Pollux und rahmen die Szene ein.
Februar
3.02. Mond trifft Regulus
An diesem Abend zieht der Mond erneut durch das Sternbild Löwe und passiert Regulus in außergewöhnlich geringer Distanz. Erst um etwa fünf Uhr am Morgen findet die größte Annäherung auf etwa zehn Bogenminuten statt. Das ist extrem nah und genauso selten. Aus einem eigentlich eher harmlosen Ereignis wird durch die Nähe etwas, das Sie auf jeden Fall anschauen sollten.
7.02. Mond trifft Spica
In der zweiten Nachthälfte (also in der Nacht vom 6. auf den 7.) begegnet der abnehmende Mond dem hellen Hauptstern der Jungfrau: Spica. Kurz vor Sonnenaufgang stehen beide tief über dem südöstlichen Horizont, nur etwas mehr als zwei Grad voneinander entfernt.
11.02. Mond trifft Antares
Noch vor der Morgendämmerung zieht der Mond durch das Sternbild Skorpion und kommt dem rötlich leuchtenden Antares nahe. Gegen vier Uhr morgens tauchen beide über dem südöstlichen Horizont auf. Antares – ein roter Überriese und das Herz des Skorpions.
18.02. Mond trifft Merkur und Venus
Am 18. Februar nähert sich der Mond den beiden Planeten Merkur und Venus, die in der Abenddämmerung direkt über dem westlichen Horizont stehen. Dieser Abend ist besonders, denn zwischen den beiden gesellt sich die fast schon zerbrechlich zarte Mondsichel hinzu. Sie ist nur zu 1,5 Prozent beleuchtet, denn erst gestern war Neumond. Das ergibt ein wunderschönes Stimmungsbild.
19.02. Mond trifft Merkur und Saturn
Ein schönes Trio zeigt sich am frühen Abend tief über dem Westhorizont. Der junge Mond steht in der Dämmerung dicht zwischen Merkur und Saturn. Beide Planeten sind noch schwer zu erfassen, weil die Dämmerung dominiert. Doch falls Sie schon früh mit der Beobachtung beginnen, entdecken Sie ganz dicht über dem Horizont zusätzlich auch die Venus.
27.02. Mond trifft Jupiter
Gegen Ende des Monats stehen der Mond und Jupiter noch einmal in enger Nachbarschaft, diesmal hoch im Sternbild Zwillinge. Schon am frühen Abend sind sie unübersehbar: die beiden hellsten Objekte des Himmels dicht beieinander.
28.02. Kleine Planetenparade
Zum Abschluss erwartet Sie ein seltenes Schauspiel. Kurz nach Sonnenuntergang reihen sich mehrere Planeten entlang der Ekliptik auf. Merkur und Venus sehr tief im Westen, etwas höher der Saturn und unsichtbar daneben der Neptun. Hoch in den Zwillingen leuchtet der Jupiter und im Stier der unscheinbare Uranus. Sie sehen, hier ist alles vertreten, doch die Parade ist kein leichtes Ziel: Einige Planeten stehen tief und verblassen rasch in der Dämmerung. Wenn Sie etwas Geduld mitbringen und einen Ort mit perfekter Horizontsicht wählen, dann entdecken Sie mit dem Fernglas einige Planeten.
