An diesem Wochenende gibt es wieder eine Mondfinsternis! Jedoch keine Totale und keine Partielle. Es ist eine Halbschattenfinsternis. Sie findet heute Abend, den 16. September statt und ist im gesamten europÀischen Raum zu beobachten.

Das ist der Verlauf der Halbschatten-Finsternis am 16.09.2016. In der Grafik sehen Sie die genauen Kontaktzeiten.
Bei einer Halbschattenfinsternis taucht der Mond nicht in den Kernschatten der Erde ein, sondern rauscht knapp daran vorbei. Das ist bei 37% aller Finsternisse der Fall. Damit es zu einer totalen Finsternis kommt, mĂŒssen verschiedene Fakten erfĂŒllt sein:
âąÂ   Es muss Vollmond sein, der Mond muss also gegenĂŒber der Sonne stehen.
âąÂ   Der Mond muss sich an einem der Schnittpunkte zwischen Erd- und Mondbahnebene befinden.
Besonders beim zweiten Punkt darf der Mond fĂŒr eine totale Mondfinsternis nicht mehr als 4° von den Schnittpunkten entfernt sein. Bei einer Halbschattenfinsternis ist der Mond aber 9° oder weiter von den Schnittpunkten entfernt. Und das ist heute der Fall!
Wie kann man die Finsternis sehen?
Eine Halbschatten-Finsternis ist unauffĂ€llig. Die meisten Menschen nehmen sie nicht wahr. Sie als Amateurastronom merken natĂŒrlich, dass der Mond nicht sein allnĂ€chtliches Gesicht zeigt. Doch der Mond erscheint nur minimal abgeschwĂ€cht, so als wĂŒrde ein grauer Nebel vor ihm schweben. Im deutschsprachigen Raum geht der Mond schon verfinstert auf. Doch das macht nichts, denn der Eintritt in den Halbschatten fĂ€llt auch Amateurastronomen nicht auf.

Die Erde wirft nicht nur einen spitzen Kernschatten in den Raum, sondern auch einen breit gefÀcherten Kernschatten. Man nennt ihn auch Penumbra.
Wann sehen wir den Mond?
Nach 19:30 MESZ entdecken wir den Mond dicht ĂŒber dem Osthorizont. Die Finsternis ist zu dieser Zeit schon in vollem Gange. In insgesamt vier Stunden spurtet der Mond durch den Halbschatten der Erde. Ein freier Blick zum Horizont wĂ€re von Vorteil.
Sobald der Mond aus dem Dunst des Horizonts emporgestiegen ist, achten Sie mal auf die Mondhelligkeit. Ab 21:00 Uhr ist es bereits dunkel, jetzt kommt die Finsternis besser zur Geltung. Gegen 21.00 Uhr ist auch die Mitte der Finsternis erreicht. Der Mond taucht um diese Zeit zu 93% in den Halbschatten ein. Das ist tief im Halbschatten, viele andere Finsternisse kommen auf geringere Phasen. Ein vollstĂ€ndiges Eintauchen in den Halbschatten ist dagegen ein höchst seltenes Ereignis und kommt nur dann vor, wenn sich der Mond in Erdferne befindet. Meist ist der Mond also zu groĂ fĂŒr den Halbschatten.
Bei genauerem Hinsehen: Sie erkennen, dass der Mond am nordöstlichen Rand dunkler erscheint, als auf der anderen Seite. Das kommt daher, weil der dunklere Rand deutlich nÀher am Kernschatten sitzt.
Uns bleiben noch zwei Stunden, bis der Mond um 22:56 Uhr wieder aus dem Halbschatten austritt. Wenn Sie anschlieĂend noch nicht ins Bett mĂŒssen (morgen ist ja Samstag), achten Sie darauf, wie hell der Mond wieder erscheint.
Apropos Finsternis: Die nÀchste totale Mondfinsternis, bei der sich der Mond rot verfÀrbt, erleben wir erst wieder am 27. Juli 2018.
Wir wĂŒnschen Ihnen viel Freude bei der Beobachtung!
Der Neumond in zwei Wochen fĂ€llt ĂŒbrigens auf ein Wochenende – ein DeepSky-Wochenende. Aber sehen wir, was dann der Tipp zum Wochenende bringt.