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Tipp zum Wochenende: Leuchtende Nachtwolken

Wer oft in den Himmel schaut, wird mit LichtphÀnomenen konfrontiert, die nicht direkt etwas mit der Astronomie zu tun haben. Ein PhÀnomen, das wir im Sommer besonders gut beobachten können, sind sogenannte Leuchtende Nachtwolken, die wir nachts beim Blick in Richtung Norden sehen können:

Leuchtende Nachtwolken

Leuchtende Nachtwolken, aufgenommen von Bernd GĂ€hrken am Morgenhimmel des 21.7.2013 in Rheda.

Diese Nachtwolken haben mit den Wolken aus dem alltĂ€glichen Wettergeschehen nichts zu tun. Die Wolken die wir tagsĂŒber zu sehen bekommen, bilden sich in der TroposphĂ€re und erreichen eine Höhe bis maximal 13 Kilometer. Leuchtende Nachtwolken hingegen entstehen in der Mesopause in ĂŒber 80 Kilometern Höhe. Die beste Sichtbarkeit dieser Wolken sind die Sommermonate von Anfang Juni bis Ende Juli, wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist, aber auch nicht mehr als 16° unter dem Horizont steht. Dann leuchtet die Sonne die sehr hohen Wolken an und wir sehen faserige, silberweiße Wolken aus Wassereis vor dem nĂ€chtlichen Sternenhimmel, die recht schnell ihre Struktur Ă€ndern.

Damit sich bei dem geringen Druck der HochatmosphĂ€re ĂŒberhaupt Eiskristalle bilden können, bedarf es sehr niedriger Temperaturen. In der Mesopause liegt das Temperaturminimum unserer ErdatmosphĂ€re. Hier werden in den Monaten der besten Sichtbarkeit der Wolken die tiefsten Temperaturen von -140°C erreicht. Eine weitere Zutat sind Kondensationskeime, an denen die Eiskristalle wachsen können. Diese Keime können von verglĂŒhenden Meteoriten oder Vulkanen stammen. Das verĂ€nderliche Auftreten von leuchtenden Nachtwolken könnte aber auch mit der SonnenaktivitĂ€t oder dem Eintrag von Methan und CO2 in die AtmosphĂ€re zu tun haben.

Um solche offenen Fragen zu klĂ€ren, ist es wichtig, ĂŒber lange ZeitrĂ€ume die leuchtenden Nachtwolken zu dokumentieren. Diese Aufgabe ĂŒbernimmt der Arbeitskreis Meteore e.V. Dieser Verein bietet auf seiner Seite zum Themengebiet Leuchtende Nachtwolken aktuelle Informationen zur Sichtbarkeit und die Möglichkeit, seine eigenen Beobachtungen zu melden. Notieren Sie einfach die Richtung der Wolken, die Höhe (abgeleitet aus den sichtbaren Sternen im Hintergrund) und die Helligkeit und schon leisten Sie einen Beitrag zur Wissenschaft!

Einen ausfĂŒhrlichen und aktuellen Beobachtungsbericht finden Sie im Astrofan80s-Blog: SpektakulĂ€re NLC-Show am 5/6. Juli 2016.