Bei der Sternverfinsterung durch Kleinplaneten liefern die Amateure einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag. Aus der Zeitdauer der Bedeckung lässt sich der Durchmesser der Himmelskörper bestimmen. Die dabei mögliche Genauigkeit ist sonst nur mit einer Raumsonde erreichbar.
Zur Aufnahme werden seit vielen Jahren hochempfindliche Videokameras aus der Überwachungstechnik verwendet. Als Hersteller sind Mintron und Watec am bekanntesten. Die Watec-Kameras gibt es mit unterschiedlichen Chips. Den Standard bildeten lange Zeit die Watec 120N mit einem Sony ICX-418ALL und die WAT902H Ultimate mit einem ICX429ALL . Die WAT902H Ultimate war die empfindlichere der beiden Kameras. Dennoch wurde meist die Watec 120N bevorzugt, da hier die Belichtungszeit flexibel eingestellt werden konnte. Die WAT902H lieferte nur 50 Halbbilder pro Sekunde, während die Watec 120N auf bis zu 10 Sekunden hochgeregelt werden konnte. Im Livebild wurden damit schon die Spiralarme in den Galaxien sichtbar und die Kugelsternhaufen konnten selbst mit kleinen Teleskopen aufgelöst werden. Die Watec 120N wurde daher auch gern für Präsentationen an den Volkssternwarten verwendet.
Eine neue Kamera mit dem empfindlichen ICX429ALL ist die ToupTek Kamera EXCCD00440KMA. Sie kann direkt via USB mit dem PC verbunden werden und braucht anders als die analogen Watec- und Mintronkameras keinen externen Grabber. Dadurch entfällt die früher notwendige externe Stromversorgung, die bei Sternverfinsterungen oft eine Fehlerquelle war und bei Flugreisen das Gepäck mit zusätzlichen Gewicht belastete. Die Kamera wird komplett mit Software geliefert. Zur Aufnahme können aber auch Standardprogramme wie Sharp-Capture verwendet werden. Die aktuelle Sharp-Cap-Version 2.7 bietet die Möglichkeit die aktuelle PC-Zeit in das Livebild einzublenden. Dadurch ist es möglich, den Timeinserter durch ein Dongle für die Netzwerksynchronisation zu ersetzen. Diese Dongles gibt es als „Gude Expert Mouse Clock“ für DCF77 und GPS. Sie kosten zwischen 80 und 200 Euro. Leider bietet Sharp-Cap keine Histogrammfunktion. Auch wenn die Empfindlichkeit der ToupTek höher ist als bei der Watec, ist dies am Livebildschirm nicht zu erkennen und wird erst bei der späteren Nachbearbeitung sichtbar. Die Orientierung am Sternenhimmel fällt daher mit der ToupTek schwerer aus als mit der Watec. Hier kann es sich lohnen auf die Originalsoftware zurückzugreifen, die bei den Histogrammfunktionen mehr Optionen bietet.
ToupTek und Watec im Vergleich. Die Chips haben beide ein Halbzollformat. Der Body der ToupTek ist größer, da ein passive Kühlkörper verbaut ist.
ToupTek und Watec im Vergleich: Bei identischen Belichtungszeiten ist die ToupTek deutlich rauschärmer.
Die ToupTek wird mit einen C-Mount-Anschluss geliefert. Der Anschlag ist für Videoobjektive einstellbar. Ein Adapter auf 1,25 Zoll-Okularauszüge ist inklusive.