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Praxis

Okularauszug im Fokus

Der perfekte Okularauszug macht sich einfach unsichtbar. Tut er das nicht, müssen Sie vielleicht ein wenig nachhelfen.

Der perfekte Okularauszug läuft,
ohne dass man es bemerkt – falls nicht, muss
man nachhelfen. S. Wienstein Der perfekte Okularauszug läuft, ohne dass man es bemerkt – falls nicht, muss man nachhelfen. S. Wienstein

Der Okularauszug sollte bei der Benutzung gar nicht auffallen. Tut er es doch, ist vermutlich etwas nicht in Ordnung.

Zuerst sollte man sich mit den Justagemöglichkeiten vertraut machen. Gerade bei Crayford-Auszügen, also Okularauszügen, die nach dem Reibungsprinzip funktionieren, ist man vielleicht unsicher, welches die Feststellschraube für die Arretierung des Auszugs ist, und welche Schraube den Andruck des Antriebs regelt. Letztere sitzt meist genau über der Achse der Fokussierknöpfe, die Feststellschraube etwas näher am Teleskop. Einige Okularauszüge sind auf die optische Achse justierbar. Bei rotierbaren Auszügen ist das besonders wichtig.

Gibt es Spiel an Teflon-Gleitflächen, kann man diese vorsichtig ablösen und Klebeband unterkleben. Es darf aber nicht zu stramm werden. Dies minimiert Shifting – so heißt der Effekt, wenn sich das Bild im Okular beim Fokussieren verschiebt.

Fett, das bei Kälte zäh wird, gehört ausgetauscht, zum Beispiel durch lithiumverseiftes Fett, das Kunststoff nicht angreift und für Kälte geeignet ist. Zum feinfühligeren Fokussieren kann man eine Untersetzung in Form eines Knopfautomaten nachrüsten.

Wer ohnehin bastelt: Schwarze Veloursfolie im Auszugrohr ist wirksamer als herkömmlicher Mattlack. Ist das teleskopseitige Ende des Rohrs blank, wie es die Säge hinterließ, muss auch das versorgt werden. Apropos Säge: Es kann vorkommen, dass das Rohr des Okularauszugs in den Strahlengang ragt oder die genutzte Teleskopöffnung einengt. Dann sollte man den Strahlengang vermessen und kürzen.

Autor: Sven Wienstein / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH