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M 51 - die Strudelgalaxie

Die Galaxie M 51 im Sternbild Jagdhunde ist eine der eindrucksvollsten Galaxien am Frühlingshimmel. Eigentlich sind es zwei!

Die Galaxie M 51 im Sternbild Jagdhunde ist eine der eindrucksvollsten Galaxien am Frühlingshimmel. Johannes Schedler / CCD Guide Die Galaxie M 51 im Sternbild Jagdhunde ist eine der eindrucksvollsten Galaxien am Frühlingshimmel. Johannes Schedler / CCD Guide

Messier 51 ist die berühmte Strudelgalaxie (englischer Name: Whirlpool-Galaxy) im Sternbild Jagdhunde. Sie ist leicht zu finden, da sie sich im nördlichen Teil der Jagdhunde befindet, ganz in der Nähe des vorderen Deichselsterns des Großen Wagens (Alkaid, η UMa). Zum Aufsuchen schwenkt man ein 10×50 Fernglas oder Teleskop von Alkaid aus 2° nach Westen zum Stern 24 CVn (5m) und von dort aus 1,7° nach Südsüdwesten.

Spektakuläre Spirale

Zeichnung von M 51. Peter Kiss Zeichnung von M 51. Peter Kiss

Der französische Astronom Charles Messier hatte die Galaxie bereits 1773 als nebelhaften Lichtfleck entdeckt und mit der Nummer 51 in seinem Katalog diffuser Objekte aufgenommen. Die Spiralstruktur wurde jedoch erst 1845 erkannt, als der irische Astronom Lord Rosse sein riesiges 72 Zoll Spiegelteleskop auf die Galaxie richtete. M 51 war der erste "Nebel", bei dem man eine solche Spiralstruktur erkannte.

Gleich drei Supernovae

M 51 liegt mit rund 27 Millionen Lichtjahren in unserer kosmischen Nachbarschaft und hat in etwa die gleiche Größe, Masse und Leuchtkraft wie unsere Milchstraße. M 51 besteht aus zwei Galaxien, die in Wechselwirkung zueinander stehen. Die Hauptgalaxie (NGC 5194) ist eine Spirale, auf die wir nahezu senkrecht blicken. Die kleinere Begleitgalaxie (NGC 5195) befindet sich nördlich von ihr, hat jedoch die Scheibe der Hauptgalaxie in den letzten 500 Millionen Jahren zweimal durchdrungen. Durch die Wechselwirkung entstehen dort massereiche Sterne mit kurzer Lebensdauer. In den letzten 25 Jahren konnten darin gleich drei Supernovae beobachtet werden.

Im Fernglas sind beide Galaxien meist nur als gesamter Nebelfleck zu sehen, aber in einem Amateurteleskop ab 20cm Öffnung unter dunklem Landhimmel offenbart sich die beeindruckende Spiralstruktur. Ein Spiralarm der Hauptgalaxie windet sich auf die Begleitgalaxie. Der Kern der Hauptgalaxie erscheint hell und stellar. Es ist empfehlenswert mehrere Okularbrennweiten auszuprobieren, um herauszufinden, bei welcher Vergrößerung sich die Spiralarme am besten vom dunklen Himmelshintergrund abheben.

Am besten im Frühjahr

M 51 ist von Deutschland aus immer über dem Horizont zu sehen, da sie nah am Großen Wagen steht und damit zirkumpolar ist. Die optimale Beobachtungszeit ist jedoch jetzt im Frühjahr, wenn durch die maximale Höhe die beste Durchsicht zu M 51 erreicht wird. Durch den optimalen Blick auf die Spiralstruktur ist die Strudelgalaxie M 51 eine der eindrucksvollsten Galaxien am Frühlingshimmel.

Aufsuchkarte für M 51 im Sternbild Jagdhunde. J. Scholten Aufsuchkarte für M 51 im Sternbild Jagdhunde. J. Scholten

Autor: Michael Feiler / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH