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Das senkrechte Galaxienpaar M 81/M 82

Dieses Galaxienpaar ist eins der schönsten Beobachtungsziele des nördlichen Himmels – beide passen in das Gesichtsfeld eines 2" Okulars.

Die Galaxien M 81 und M 82 im Sternbild Großer Bär aufgenommen mit einem 4,5 Zoll Newton-Teleskop bei 440mm Brennweite. Michael Deger / CCD Guide Die Galaxien M 81 und M 82 im Sternbild Großer Bär aufgenommen mit einem 4,5 Zoll Newton-Teleskop bei 440mm Brennweite. Michael Deger / CCD Guide
Zeichnung von M 81 und M 82 mit einem 4 Zoll Dobson bei 16× Vergrößerung. Peter Kiss Zeichnung von M 81 und M 82 mit einem 4 Zoll Dobson bei 16× Vergrößerung. Peter Kiss

Das Galaxienpaar M 81/M 82 ist 11,8 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und eins der schönsten Beobachtungsziele des nördlichen Sternenhimmels. Da die beiden Galaxien im Großen Bären stehen, gehen sie in unseren Breiten nicht unter. Aus diesem Grund ist dieses Pärchen auch eins der beliebtesten Beobachtungsziele, welches von vielen Sternfreunden regelmäßig aufgesucht wird. Die beste Beobachtungszeit dafür ist jetzt im Frühling, wenn das Galaxienpaar hoch am Himmel steht.

Zum Aufsuchen beginnt man am besten am Heck des Großen Wagens beim Stern α UMa (Dubhe). Etwa 10° westlich von α UMa stößt man auf 23 UMa. Von dort schwenkt man rund 4,5° nach Nordwesten, bis man zur 4 bis 5m hellen Sterngruppe aus o1, o2 und p UMa stößt. Etwa 3,5° nordöstlich davon findet man 24 UMa, einen Stern 5. Größe. Das Galaxienpaar M 81/82 befindet sich knapp 2° ostsüdöstlich davon. Im Sucher kann M 81 bereits als kleines Nebelfleckchen erkannt werden.

Bodes Nebel und Zigarrengalaxie

Messier 81 befindet sich im Mittelpunkt einer kleinen Galaxiengruppe, zu der auch Messier 82 gehört und die aus mindestens zehn Galaxien besteht. Diese sogenannte M 81 Gruppe ist unserer lokalen Gruppe sehr ähnlich. Die Galaxien Messier 81 und 82 sind echte Nachbarn und entfernen sich momentan voneinander. Johann Elert Bode entdeckte beide Galaxien von Berlin aus in der Silvesternacht von 1774. Am 9. Februar 1781 hat Charles Messier das Galaxienpaar mit der Nummer M 81 und M 82 seinem Nebelkatalog hinzugefügt.

Die Galaxie M 81 erscheint im Fernglas recht hell und oval und im Teleskop groß mit diffusem, einheitlich abnehmenden Halo und leicht länglicher Form von Nord nach Süd laufend. Der Zentralbereich ist ebenfalls leicht länglich und hell mit einem sternähnlichen Kern. Die Spiralstruktur ist visuell recht schwierig, kann jedoch unter einem dunklen Landhimmel in größeren Teleskopen bei schwacher Vergrößerung gesehen werden. Dann kommen aus dem diffusen Halo zwei Spiralarme hervor, welche ca. 180° um den Kern laufen. Zu Ehren des Entdeckers wird M 81 auch als "Bodes Nebel" bezeichnet.

Aufsuchkarte für M 81 und M 82 im Sternbild Großer Bär. J. Scholten Aufsuchkarte für M 81 und M 82 im Sternbild Großer Bär. J. Scholten

Senkrechtes Galaxienpaar

Die Galaxie M 82 steht senkrecht zu M 81 und sieht völlig anders aus. Sie wurde durch Wechselwirkungen mit M 81 verformt und befindet sich in Kantenlage. Durch die länglich aussehende Form wird sie auch Zigarrengalaxie genannt. Die Galaxie besitzt eine hohe Flächenhelligkeit und kann im Fernglas als heller und länglicher Nebel von Ost nach West verlaufend gesehen werden. Im kleinen Teleskop und bei hoher Vergrößerung erscheint sie gefleckt. In größeren Teleskopen wird ein Staubband sichtbar, welches senkrecht durch die Mitte verläuft.

Besonders reizvoll ist es, beide Galaxien gemeinsam im Okular zu beobachten. Dies erreicht man mit einem tatsächlichen Gesichtsfeld ab 2° und einer Vergrößerung von etwa 20-30×. Dann sieht man, dass die Galaxien senkrecht zueinander stehen, M 81 als ovaler Nebelfleck und M 82 als schmaler Lichtstreifen.

Autor: Michael Feiler / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH