Kundenmeinungen
smartes roboterteleskop für einsteiger und auch fortgeschrittene (viereinhalb sterne)
Kundenrezension von AlienFriend am 07.09.2023 06:29:33( 5 / 5 )
das eQuinox 2 ist die kostengünstigere variante des Unistellar eVscope 2 und unterscheidet sich durch zwei komponenten von der teureren version des smarten teleskops.
erstens: das eQuinox 2 hat kein okular, wie das eVscope 2, wo man direkt am teleskop das anvisierte objekt mit dem auge sehen kann. wobei man hier aber ohnedies nur auf ein kleines eingebautes dispay schaut und nicht direkt - wie bei einem normalen teleskop - durch die optik auf das beobachtungsobjekt. im gegensatz zu einem normalen optischen teleskop sieht man die objekte dafür am eVscope 2 durch das okular aber deutlicher, detailreicher und in farbe und nicht nur in blassen verwaschenen grautönen. am eQuinox 2, welches dieses "gimmick-okular" nicht hat, erhält man die bilder nur über ein verbundenes handy oder tablet.
zweitens: der eingebaute kamerasensor von sony hat beim eQuinox 2 eine bildauflösung von 6,2 megapixel, während das eVscope 2 über einen 7,7 megapixel-sensor verfügt und somit über eine etwas höhere auflösung.
ein weiterer kleiner unterschied ist der dünklere tubus des eQuinox 2, der mir persönlich besser gefällt, als der helle tubus des eVscope 2.
für einsteiger ist dieses smarte roboterteleskop eigentlich ein traum, da einem die aufwendige ausrichtung der montierung erspart bleibt und ebenso der anfängerfrust und man mit recht guten bildern belohnt wird, die man ohne lange erlerntes fachwissen und ohne sehr teures equipment bekommt.
aber auch für fortgeschrittene astronomische beobachter hat das eQuinox 2 den vorteil der mobilität, einfachheit und des geringen gewichts von nur 9 kilogramm.
das teleskop verfügt über ein eigenes WLAN und man verbindet sein handy oder (besser noch) ein tablet damit, um das teleskop über die Unistellar-app zu bedienen und die bilder weit entfernter objekte zu empfangen und abzuspeichern. der eingebaute akku hält je nach temperatur zwischen 5 und 9 stunden.
zur beobachtung stellt man das stativ einfach auf und justiert es mit der eingebauten wasserwaage, damit es gerade steht. dann setzt man das teleskop darauf und startet die automatische standorterkennung und ausrichtung. das teleskop erkennt anhand von sternenkonstellationen binnen kurzer zeit wo es sich am himmel befindet (unistellar stellt dafür eine datenbank mit über 15 millionen sternen zur verfügung). dann braucht man nur mehr am handy oder tablet aus dem objekt-katalog (der verfügt derzeit über 5000 himmelsobjekte) einen stern, eine galaxie, einen nebel, einen kometen etc. auszuwählen und das teleskop sucht sein ziel automatisch und gleicht dann mittels autoguiding und seinem computergesteuerten motorgetriebe die erdrotation aus, sodass das ausgewählte objekt immer exakt anvisiert bleibt.
das besondere an den Unistellar-teleskopen ist die perfekte ausfilterung der lichtverschmutzung in ballungszentren mittels der funktion enhanced vision in seiner software. man kann also mit dem teleskop mitten in der großstadt auf einen hell beleuchteten parkplatz gehen oder es auf seinem balkon platzieren und bekommt trotz des störenden lichts tolle bilder. dies war der hauptgrund, warum ich mir dieses teleskop gekauft habe, denn ich wohne am rand einer großstadt. wichtig ist, dass man einen möglichst weiten himmelsausschnitt zur verfügung hat, um eine vielzahl von objekten erfassen zu können. das teleskop nur ans wohnzimmerfenster zu stellen würde also so gut wie nichts bringen, da dann die objektauswahl drastisch eingeschränkt ist.
das eQuinox 2 / eVscope 2 benutzt stacking und nimmt jeweils 4 sekunden lang ein bild auf, speichert es dann, nimmt dann das nächste bild 4 sekunden lang auf usw. dann werden diese einzelnen bilder übereinander gelegt, wodurch die details und die farben des gesamtbildes nach und nach zum vorschein kommen.
was hat mich beim eQuinox 2 ein wenig gestört, sodass ich nur viereinhalb sterne vergebe?
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erstens: extrem genervt hat mich die justage der optik. dies muss man unbedingt (vor allem nach einem transport) durchführen. selbst mit den anleitungsvideos auf youtube bzw. der Unistellar-webseite war das ganze ziemlich haarig.
das hantieren mit dem sehr kleinen mitgelieferten inbusschlüssel den man in die schwarzen versenkten schrauben am dunklen teleskop-tubus stecken muss - wodurch man die schrauben und deren gewindevertiefung nicht sieht - ist alles andere als easy. der inbusschlüssel, den man noch dazu nicht gut greifen kann, dreht sich immer wieder durch, da er die vertiefung in den schrauben häufig nicht erfasst. wenn man den schlüssel dann fester anpresst, damit er endlich greift, verliert man andauernd den fokus auf das anvisierte objekt. letztendlich hat es aber dann beim x-ten versuch doch geklappt, obwohl das ganze eine schweißtreibende sisyphus-arbeit war. dagegen ist die kollimation meines zweiten spiegel-teleskops mit dem justier-laser eine einfache sache. das sollte Unistellar mit drehknöpfen, die man mit den fingern und ohne werkzeug bedienen kann verbessern.
als zweiten kritikpunkt muss ich die app nennen. die ist immer noch etwas unausgegoren, manchmal etwas träge unterwegs und reagiert bei einigen funktionen stark verzögert. befindet man sich zb. mitten im objekt-katalog, dann muss man jedes mal an den anfang scrollen, damit das zahnrad-symbol für die einstellungen in der rechten oberen ecke der app reagiert, wenn man es antippt. auch wäre ein suchfeld im objekt-katalog sehr wünschenswert und ebenso mehr informationen zu den objekten, denn die sind so gut wie gar nicht vorhanden.
drittens geht das verbinden des teleskop zeitweise schief. man muss es erst mal über das WLAN mit dem tablet verbinden, dann etwas warten, dann die app starten und dann dauert es ca. eine minute, ehe das eQuinox 2 mit der app gekoppelt ist und angezeigt wird. manchmal haut das nicht hin und man muss alles wiederholen, bis es klappt.
viertens finde ich die anzeige des ladezustands des akkus merkwürdig. man erhält in der app keine prozentanzeige wie etwa beim eingebauten teleskop-speicher, sondern bekommt einen text serviert, der da in etwa lautet: voll, dreiviertel voll, mehr als halb voll, weniger als viertel voll, fast leer etc. das ist gelinde gesagt etwas grenzwertig denn man kann man sich nicht wirklich daran orientieren.
fünftens soll man den inhalt des eingebauten 64GB-bufferspeichers des teleskopes zu Unistellar zur produktanalyse und produktverbesserung hochladen um den speicherinhalt löschen zu können. man muss das zwar nicht unbedingt tun, denn um bilder zu machen, ist der füllstand des speichers egal, aber wenn man an einem citizen science-projekt der NASA oder von SETI teilnehmen möchte (zb. exoplaneten suchen oder gefährliche erdnahe asteroiden), darf der speicher nicht mehr als 20% gefüllt sein. also ist man in dem fall zum upload gezwungen.
d. h. um den speicher zu leeren, verbindet man das teleskop mit dem eigenen WLAN und dann läuft das hochladen mehrere stunden lang, ohne das man das teleskop verwenden kann. bei fast vollem speicher hat dies über 7 stunden gedauert. lt. support von unistellar arbeitet man aber daran, den upload zu beschleunigen. übrigens muss ich den support loben. die machen einen guten job und antworten nach höchstens 2 tagen. die können auch auf deutsch.
FAZIT: trotz der kleinen kritikpunkte ist das eQuinox 2 ein echter brüller. wenn ich denke, was für einen eiertanz ich mit meinem normalen spiegel-teleskop machen muss, um beobachten zu können und brauchbare bilder zu bekommen, ist mir das smarte teleskop von Unistellar um lichtjahre lieber.
einfach aufstellen und los gehts, ohne viel trara und tamtam.
die software von Unistellar wird laufend verbessert und somit sollten auch die kleinen unzulänglichkeiten mit der zeit ausgebügelt werden. wenn man mit dem teleskop unterwegs ist, dann gibt es dafür optional auch einen eigenen rucksack. demnächst soll ein sonnenfilter zum abbilden der sonnenflecken heraus kommen. was will man noch mehr? naja ok gut, mehr geht schon, aber eben um einiges teurer.
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