7500+ Artikel ab Lager lieferbar
Best-Preis-Garantie
Ihr Partner für die Astronomie
Magazin > Produkttests > Fernglas-Tests > Swarovski AX Visio – Das erste smarte Fernglas!
Produkttests

Swarovski AX Visio – Das erste smarte Fernglas!

Ende November 2023 wurden wir von Swarovski Optik nach Absam in Tirol eingeladen, um eine neue „Ära der Tierbeobachtung“ kennen zu lernen und für Sie zu testen.

Nach dieser viel versprechenden Ankündigung waren wir natürlich gespannt zu entdecken, was denn die Naturbeobachtung revolutionieren soll und machten uns auf den Weg in die Heimat der österreichischen Optik-Produktion.

Nach einer kurzen Begrüßung und einem ersten Kennenlernen der Händlerkollegen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz fuhren wir in den nahe gelegenen Schlosspark Ambras, wo die Neuheit enthüllt wurde.

Und hiermit wollen wir unsere ersten Erfahrungen mit Ihnen teilen.

AX VISIO: Revolutionäre Digitale Technologie trifft auf Spitzenoptik

AX VISIO – das wohl erste smarte Fernglas der Welt. Welches nicht nur mit einer fantastischen Optik mit der Swarovision-Technologie überzeigt, sondern vor allem mit seinen digitalen Innovationen die Naturbeobachtung vereinfacht.  So macht es  ambitionierten Einsteigern, sowie Profis einfacher, die Natur zu sehen, zu identifizieren und zu teilen. Über die optischen Eigenschaften wollen wir uns jetzt nicht zu sehr auslassen, basiert die Optik dieses Fernglases auf der bewährten optischen Konstruktion der EL Swarovision Ferngläser, die nach wie vor, extrem beliebt sind bei vielen Ornithologen, Jägern und Naturfreunden.

Intuitive Bedienung und Hochleistungskamera

Auffälligstes äußeres Merkmal ist der Kameratubus, der zwischen den beiden optischen Tuben liegt. Damit diese 13 Megapixel-Kamera richtig arbeiten kann, ist es  wichtig das Fernglas perfekt auf seine eigene Sehstärke einzustellen. Dies ermöglicht der beidseitige Dioptrinausgleich, der von -7 bis +5 Dioptrin reicht. Somit sollten die meisten Menschen dieses Fernglas auch ohne Brille nutzen können.

Wer nun denkt, dass zwangsläufig die nächsten Einstellungen am Handy erfolgten, irrt. Nach einer ganz kurzen Einweisung in die Funktionsweise und der Nutzung der Knöpfe an diesem Fernglas wurden wir losgelassen, um uns selbst ein Bild von der fortschrittlichen Technologie zu machen. Also ab an den Schlossteich im Park Ambras und die ersten Versuche an den dort vorkommenden Stock- und Mandarinenten, Teichhühnern und den Trauerschwänen war sofort ein Erfolg. Und so geht’s: Das zu bestimmende Tier in die Mitte der Markierung bringen, kurz den Fokus antippen und sobald die Indexmarkierungen anzeigen, dass die Kamera fokussiert, den Auslöser durchdrücken und in Bruchteilen einer Sekunde wurde das Ergebnis ins Sichtfeld eingeblendet. 

Zur Orientierung, wie gut und sicher das Bestimmungsergebnis ist, gibt es eine 4-segmentige Markierung, die die Qualität der Erkennung bewertet. Doch selbst wenn dies auf Anhieb einmal nicht klappen sollte, kann man im Nachhinein das gemachte Foto mit der Merlin ID App abgleichen. Dies hilft auch bei invasiven Arten, die im Normalfall nicht an dieser geographischen Lage vorkommen.

Wildlife digital erleben: Die smarten Erkennungsfeatures des AX Visio

Sollte man mal zu aufgeregt sein, zeigt eine warnende Hand, dass das Bild wohl verwackelt sein dürfte. Die integrierte Bestimmungs-App kann derzeit über 9000 Tierarten erkennen. Circa 8000 Vogelarten weltweit und etwa 300 Säugetiere, die in Europa und Nordamerika zu entdecken sind, sowie zahlreiche Schmetterlinge und Libellen. Damit die Bestimmung dennoch so schnell erfolgen kann, wird die Auswahl durch die GPS-Einheit, Kompass-Einheit und zeitlichen Bedingungen reduziert. Doch wie bereits eingangs erwähnt, kann man im Nachhinein auch nicht heimische bzw. besondere Gäste durch die Merlin ID bestimmen, wie z.B. der Pfau der im Schloßpark umherwanderte. Nach den ersten Versuchen am Gewässer gingen wir an eines der zahlreichen Futterhäuschen und konnten dort Kleiber, Amseln, Tannen-, Kohl- und Blaumeisen beobachten und identifizieren.

Eine weitere Funktion ist es einen Wegpunkt zu markieren. Dann gibt man das Fernglas an seine Begleitperson weiter und diese wird mithilfe von Pfeilmarkierungen an diese Stelle hingeleitet. Vorbei sind die Zeiten von mühsamen Versuchen seine Begleitung zu einem interessanten Objekt zu führen, ohne zu erkennen, ob diese Person das gleiche Objekt gefunden hat.

Außerdem testeten wir noch den Live-View-Modus, der es gerade bei Führungen ermöglicht, dass durch das Fernglas Gesehene auf bis zu fünf verbundene mobile Geräte zu teilen. Nach etwa zwei Stunden Staunen und Erproben ging es zurück zu einem ersten Erfahrungsaustausch bei einer wärmenden Tasse Tee. Den Abend ließen wir dann gemeinsam mit dem Swarovski-Mitarbeitern und zwei der Geschäftsführer ausklingen, bei dem natürlich die ersten positiven, wie auch kritischen Anmerkungen gerne angenommen wurden.

Entstehung einer Innovation: Die Meilensteine bei der Entwicklung des AX VISIO Fernglases

Am Tag 2 wurde uns in diversen Workshops die mehr als fünfjährige Entwicklungszeit und die auftreffenden Schwierigkeiten und Lösungen präsentiert. Beispielsweise wird die Einblendung im Tubus, je nach eingestellter Pupillendistanz, um 10° nach links oder rechts gedreht, damit die Einblendung aufrecht zu lesen ist. Oder die Schwierigkeit die drei optischen Tuben auf einander abzustimmen und die Herausforderung im Nahbereich die Verschiebung zwischen optischer Achse und Kameraachse zu korrigieren. Dabei durften wir viele Mitarbeiter kennenlernen, die verantwortlich  für die Mechanische und optische Konstruktion sind, sowie für die Software, die ständig aktualisiert wird und mit mehrmaligen Software-Updates pro Jahr aktuell gehalten werden soll. Für das Design des AX VISIO ist wie schon beim CL CURIO der weltweit bekannte Designer Marc Newson verantwortlich.

Die aufwendige Herstellung des AX VISIO im Fokus

Im Anschluß durften wir uns auch von dem Swarovskieigenen Qualitätsanspruch in der Produktion des AX VISIO überzeugen und durften die Montagestraße, die optische Linsenbearbeitung und die mechanische Fertigung besuchen. Dadurch konnten wir Live erleben wie viel Arbeit und höchste Präzision in diesem nicht ganz preiswerten Produkt liegt.

Besonders interessant waren auch ein paar nackte Zahlen zu diesem Fernglas. Über 390 Einzelteile sind in diesem Gerät verbaut. Zwanzig verschiedene Programmiersprachen finden Verwendung, fast eine Million Programmierzeilen wurden geschrieben.

Durch eine offene Schnittstelle will Swarovski es ermöglichen, dass externe Programmierer eigene Lösungen und Apps für das AX Visio programmieren können. Uns fällt da z.B.  eine Sternerkennung ein oder eine Bestimmungs-App für Berggipfel. Besonders interessante Programme könnten dann durch Swarovski auch in den hausinternen App-Shop übernommen werden.

Doch nun haben wir Ihnen den Mund wohl genug wässrig gemacht. Ab sofort können Sie diese Revolution der Naturbeobachtung, das AX VISIO, wenn Ihnen der Weg nicht zu weit ist, in unserem Showroom in Landsberg in die Hand nehmen und ausgiebig testen. Oder Sie bestellen sich gleich dieses technologische Meisterwerk. 

Autor: Stefan Rieger

Stefan ist gelernter Groß- u. Außenhandelskaufmann, allerdings schon seit dem Jahr 2000 in der Fotobranche tätig, bevor er sich 2007 komplett auf die Sportoptik und Stative konzentrierte. Seit Januar 2014 kümmert er sich in unserem Haus als Category Manager um diese Warenbereiche. 

Seine Freizeit verbringt er seit dem „Grünen Abitur“ 2011 am liebsten in der Natur, beim Jagen, Fischen oder einfach nur mit der Fotoausrüstung bewaffnet.

Nach einer Auszeit, ist er seit 2023 wieder in unserer Firma und kümmert sich wieder um die Warengruppen Sportoptik, Fotostative, Nachtsichttechnik und alles was man für die Naturbeobachtung und die Jagd braucht.