Bildstabilisiertes VIXEN ATERA II ED 16x50 WP im Experten-Check
Ein Fernglas mit hoher Vergrößerung und Bildstabilisator. Nicht nur Vögel oder den Tiere am Waldrand, sondern auch Mond und Sterne? Unsere beiden Beobachter erzählen davon.

Heute nehmen wir das Vixen ATERA II ED 16x50 WP unter die Lupe. Einmal aus Sicht eines Naturbeobachters und Fotografen, einmal aus Sicht eines Sternenguckers.
Die Technik hinter dem klaren Bild

Mit diesem Fernglas holen Sie selbst kleine Details ganz nah heran, 16-fache Vergrößerung macht es möglich, egal ob Sie einen Vogel am Waldrand beobachten oder ein entferntes Objekt im Blick haben. Kombiniert mit der 50 mm großen Objektivlinse liefert es bis in die Dämmerung ein sehr helles Bild. Die Objektivlinse aus hochwertigem ED-Glas korrigiert Farbsäume auf ein absolutes Minimum.
Immer stabil im Bild: Der Bildstabilisator als unsichtbarer Helfer
Der äußerst wirksame Bildstabilisator bietet Ihnen zwei Modi: Der erste Modus bügelt feine Erschütterungen aus. Das Fernglas bleibt ruhig, auch wenn Ihre Hände zittern. So nutzen Sie die volle Vergrößerung und haben jedes Detail sicher im Blick. Der zweite Modus ist fürs Grobe: Hier werden selbst stärkere Bewegungen ausgeglichen, etwa wenn Sie schwungvoll die Landschaft absuchen oder bei Wellengang auf dem Boot stehen. Das Bild bleibt stabil, selbst wenn um Sie herum alles in Bewegung ist.
Bereit für jedes Wetter: Schutzschild für draußen

Ob Regen, Spritzwasser oder Sturm: dieses Fernglas hält dicht. Dank „WP“-Zertifizierung und Gasfüllung bleibt das Innenleben trocken, selbst wenn eine Welle das Glas erwischt oder der Himmel aufreißt. Die Objektiv- und Okularlinsen sind mit einer speziellen, wasserabweisenden Beschichtung versehen: Tropfen rollen einfach ab, Schmutz lässt sich mühelos wegwischen. So behalten Sie immer klare Sicht – bei jedem Wetter.
Das Fernglas ist Wasserdicht “WP”, also mit Dichtungen versehen und einer Gasfüllung. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn es stark regnet oder das Fernglas eine Welle abbekommt: es dringt kein Wasser ein. Die Außenseiten der Objektiv- und Okularlinsen sind mit einer hydrophoben Beschichtung versehen: Wasser perlt auf den Oberflächen einfach ab und Schmutz löst sich besonders leicht von den Linse.
Für den Betrieb des Bildstabilisators benötigen Sie zwei AAA-Batterien. Diese bekommen Sie überall, notfalls auch an der Tankstelle. Praktisch ist die automatische Abschaltung des Bildstabilisators nach 90 Minuten – das schont die Batterien, falls Sie vergessen, ihn auszuschalten.
Fazit des Naturbeobachters: Stefan
Optik:
Die ED-Optik überzeugt auf ganzer Linie. Die Randschärfe ist für ein Fernglas mit dieser Vergrößerung hervorragend. Das Glas liefert einen herausragenden Kontrast, etwa im Blätterwald oder an der Rinde von Bäumen.
Bildstabilisator:
Die Technik funktioniert einwandfrei. Privat werden meist 8-fach Gläser genutzt, weil 10-fach oft schon zu wackelig sind. Doch das ATERA II ermöglicht, auch die hohe Vergrößerung sinnvoll einzusetzen. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist am Anfang das leicht „schwimmende“ Bild, aber daran gewöhnt man sich schnell.
Mechanik:
Die Fokuswalze ist sehr breit und lässt sich somit auch mit großen Händen, klammen Fingern oder Handschuhen bedienen. Die Übersetzung könnte etwas leichtgängiger sein, aber das ist Geschmacksache.
Haptik:
Das Fernglas liegt aufgrund seiner Formgebung sehr gut in der Hand. Das glatte Kunststoffgehäuse macht allerdings einen nicht besonders wertigen Eindruck, der weder der Optik noch der Mechanik entspricht.
Lieferumfang:
Im Lieferumfang sind eine Aufbewahrungstasche, ein Trageriemen und zusätzliche bunte Riemen mit einem Handpolster enthalten. Damit lässt sich das Fernglas ähnlich wie eine Videokamera benutzen.
Fazit des Astrobeobachters: Marcus
Optik: Die 16-fache Vergrößerung macht das Fernglas besonders für astronomische Beobachtungen spannend. Doppelsterne wie das „Reiterlein“ im Großen Wagen oder der Doppelstern im Sternbild Leier lassen sich mühelos trennen und beobachten. Auch Deep-Sky-Objekte profitieren von der hohen Vergrößerung: M13 erscheint als ausgedehnter, ruhiger Nebelfleck, deutlich größer als in einem Standardfernglas. Weitere Objekte wie h und Chi Persei, M3, M27 oder der Wildentenhaufen werden als helle, definierte Objekte sichtbar. Insgesamt ist die optische Qualität sehr gut: Sterne bleiben über weite Bereiche scharf, nur am Rand lässt die Schärfe etwas nach. Bei sehr hellen Sternen fallen geringe Farbfehler auf.
Bildstabilisator: Ohne Stabilisierung ist das Bild bei 16-facher Vergrößerung kaum ruhig zu halten. Mit eingeschaltetem Bildstabilisator wird das Bild jedoch außergewöhnlich ruhig – auch aus der freien Hand. Zwar bleibt eine leichte Restbewegung, aber der Unterschied ist enorm und macht spontane, detaillierte Beobachtungen ohne Stativ möglich.
Mechanik: Das Gehäuse wirkt etwas klobig und besteht aus glattem Kunststoff, was es weniger griffig macht. Trotzdem ist die Form ergonomisch und liegt gut in der Hand. Die Fokussierwalze ist gut erreichbar, wirkt aber etwas filigran. Pluspunkte sind die herausdrehbaren Gummiaugenmuscheln, der Dioptrienausgleich und der Ein-Aus-Schalter mit LED für die Bildstabilisierung.
Haptik: Trotz des ungewöhnlichen Designs fühlt sich das Fernglas ausgewogen und komfortabel an. Die Bedienung ist intuitiv. Das glatte Gehäuse vermittelt zwar keinen hochwertigen Eindruck, wird aber durch gute Ergonomie ausgeglichen.
Lieferumfang: Perfekt für spontane Beobachtungen oder auf Reisen, wenn man auf ein Stativ verzichten möchte. Zusammen mit einem Buch wie dem bei uns erhältlichen Buch „Binoscout“ (unser Mitarbeiter Frank Gasparini ist einer der Autoren) kann man das volle astronomische Potenzial des Fernglases nutzen.
Mein Fazit: Das Vixen ATERA II ED 16x50 WP ist eine Empfehlung für Hobby-Astronomen, die Wert auf hohe Auflösung und Vergrößerung legen, aber maximal transportabel bleiben wollen.

Gesamteindruck:
Innen top, außen Geschmackssache. Das ATERA II zeigt Ihnen die Welt so nah, wie Sie möchten. Ob Natur oder Sternenhimmel: probieren Sie es aus! Wenn Sie Wert auf Bildruhe, hohe Vergrößerung und Komfort legen, ist das VIXEN ATERA II ED 16x50 WP einen Blick wert, ob für Natur oder Sternenhimmel.
Von Stefan Rieger – unter Mitarbeit von Marcus Schenk
Autor: Stefan Rieger
Stefan ist gelernter Groß- u. Außenhandelskaufmann, allerdings schon seit dem Jahr 2000 in der Fotobranche tätig, bevor er sich 2007 komplett auf die Sportoptik und Stative konzentrierte. Seit Januar 2014 kümmert er sich in unserem Haus als Category Manager um diese Warenbereiche.
Seine Freizeit verbringt er seit dem „Grünen Abitur“ 2011 am liebsten in der Natur, beim Jagen, Fischen oder einfach nur mit der Fotoausrüstung bewaffnet.
Nach einer Auszeit, ist er seit 2023 wieder in unserer Firma und kümmert sich wieder um die Warengruppen Sportoptik, Fotostative, Nachtsichttechnik und alles was man für die Naturbeobachtung und die Jagd braucht.