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Wünsch dir was

Sternschnuppen entstehen, wenn die Erde auf Partikel einer Kometenbahn trifft. Die schönsten Meteorströme in der Übersicht.

Eine helle Perseide,
beobachtet während
des Bayerischen Teleskopmeetings
BTM in Pfünz.
Johannes Hildebrandt Eine helle Perseide, beobachtet während des Bayerischen Teleskopmeetings BTM in Pfünz. Johannes Hildebrandt

Sternschnuppen beobachten

Sternfreunde sind in der Regel über jegliches störendes Licht am Nachthimmel verärgert. Es gibt jedoch eine Leuchterscheinung, die schon unsere Ahnen zum Staunen gebracht haben muss: Sternschnuppen – jenes kurze Aufglühen, welches den Beobachter in seinen Bann zieht. Früher sahen die Menschen in den Sternschnuppen die Seelen Verstorbener auf dem Weg in den Himmel und nach altem Glauben darf man sich bei der Sichtung etwas wünschen.

Tatsächlich sind die Ursache dieser Lichtblitze staubkorn- bis kieselsteingroße Teilchen, die sogenannten Meteoroide. Sie treffen mit Geschwindigkeiten von 30–70km pro Sekunde auf die Erdatmosphäre und erhitzen sich bei diesem Vorgang auf über 1000°C. Dabei wird die Luft entlang der Flugbahn ionisiert, d. h. die Atome verlieren ein oder mehrere Elektronen. Bei der darauf erfolgenden Wiedervereinigung von Atom und Elektron wird Energie frei, die sich als Leuchten bemerkbar macht: Ein Meteor oder eine Sternschnuppe wird sichtbar. Größere Meteoroide verursachen eine besonders helle Leuchtspur, deren Flugbahn mehrere Sekunden andauern kann. Dabei können Helligkeitsausbrüche erfolgen oder der Meteoroid kann in mehrere Teile zerbrechen. So sind Helligkeiten möglich, die sogar einen Schattenwurf erzeugen. Hin und wieder ist danach eine Art Rauchspur sichtbar, die sich minutenlang halten kann und schließlich vom Wind verweht wird. Diese sogenannten Boliden sind wirklich beeindruckend.

Bis zur Erde

Es kommt jedoch auch vor, dass ein Meteoroid zu groß ist, um vollständig zu verdampfen. Dann können Teile von ihm die Erdoberfläche erreichen. Man spricht dann von einem Meteoriten. Einschläge sind jedoch sehr selten. Auf dem Gebiet von Deutschland wurden bisher 48 offiziell anerkannte Funde verzeichnet. Bei 30 davon wurde auch der Fall des Meteoriten beobachtet. Ein besonders spektakuläres Beispiel der Neuzeit ist der Neuschwanstein-Meteorit vom April 2002. Der letzte Fund ist der Stubenberg-Meteorit vom März 2016.

Sternschuppenstrom der Perseiden im Jahr 2009. Die Sternschnuppen scheinen aus der
gleichen Richtung zu kommen. NASA/JPL Sternschuppenstrom der Perseiden im Jahr 2009. Die Sternschnuppen scheinen aus der gleichen Richtung zu kommen. NASA/JPL

Gleichgerichtet

Eine helle Perseide,
beobachtet während
des Bayerischen Teleskopmeetings
BTM in Pfünz.
Johannes Hildebrandt Eine helle Perseide, beobachtet während des Bayerischen Teleskopmeetings BTM in Pfünz. Johannes Hildebrandt

Während die einzeln auftretenden sporadischen Meteore aus allen Himmelsrichtungen ihre Bahnen ziehen und praktisch jede Nacht sichtbar sind, scheinen zu bestimmten Nächten des Jahres vermehrt Meteore aus der gleichen Himmelsrichtung zu kommen. Der Punkt, an dem die Bahnen ihren Ursprung finden, wird Radiant genannt. Diese Meteorströme können entstehen, wenn die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne in die Nähe einer Kometenbahn kommt oder sie sogar kreuzt und vermehrt auf Partikel des Kometen trifft. Die Meteorströme werden nach den Sternbildern benannt, in denen sie erscheinen. Der bekannteste und eindrucksvollste Meteorstrom sind die Perseiden im Sternbild Perseus. Ihr Aktivitätszeitraum reicht vom 17. Juli bis 24. August, mit einem Maximum am 12. August, "der" Sternschnuppennacht des Jahres. Im Volksmund werden sie auch als "Tränen des Laurentius" bezeichnet, da ihr Erscheinen nahe zum Fest des Märtyrers Laurentius am 10. August liegt.

Spix Spechteltipps Sternschnuppen Tabelle

Autor: Lambert Spix / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH

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