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M 17: Der schönste Nebel des Sommers?

Einer der schönsten Nebel am Himmel, und mitten in der Sommermilchstraße! Ein Objekt, das bleibenden Eindruck hinterlässt.

M17 Update Chart

Im Sternbild Schütze finden Sie einen reizvolles Deep-Sky Objekt: Messier 17, auch bekannt als Omega-, Schwanen- oder Hufeisennebel. Dieser Gasnebel ist unter günstigen Bedingungen mit bloßem Auge sichtbar und wird oft als eines der schönsten Objekte am Sommernachtshimmel angesehen. Er wurde Anfang 1746 von de Cheseaux entdeckt. Charles Messier wusste nichts von der Entdeckung seines Kollegen und nahm das Objekt 1764 in seinen Katalog auf. Was macht diesen Nebel so besonders? Schauen wir ihn uns genauer an!

Ein junger Nebel

Der Omeganebel ist ein Sternentstehungsgebiet - ähnlich wie der Orionnebel - und beheimatet im Sagittarius-Arm der Milchstraße. Ein junger, in die interstellare Materie eingebetteter Sternhaufen von etwa 35 Sternen regt den Nebel zum Leuchten an. Das ist auch der Grund, warum wir den Nebel auf Fotos so schön im Wasserstoffrot sehen. Der Nebel enthält viele dunkle Staubwolken, die Licht absorbieren und dem Objekt eine optische Struktur verleihen.

M 17 ist 5000-6000 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat eine sichtbare Ausdehnung von 15 Lichtjahren. Im nicht sichtbaren Bereich erstreckt er sich jedoch viel weiter, bis zu 40 Lichtjahren.

Messier 17, Aufnahme mit dem Unistellar eVscope. Foto: Marcus Schenk Messier 17, Aufnahme mit dem Unistellar eVscope. Foto: Marcus Schenk

Von Omega zum Schwan

Der Omeganebel finden wir in einer sternreichen Gegend weit unten am Horizont im Sternbild des Schützen. Deshalb brauchen wir eine gute horizontnahe Sicht ohne zu viel Lichtverschmutzung, um das Objekt unserer Begierde zu finden. In sehr dunklen und guten Nächten können Sie M 17 sogar mit dem bloßen Auge finden - das ist jedoch eine schwierige Aufgabe. Fast schon ein Heimspiel ist das mit einem Sternfeldglas oder einem Fernglas: damit finden Sie ihn sofort. 

In kleinen Teleskopen zeigt er sich ähnlich schön wie der berühmte Orionnebel. Erkennen Sie die Form des Schwans? Ganz bestimmt. Achten Sie einmal darauf. Der Omeganebel ist ganz klar der Orionnebel des Sommers! Und deshalb unbedingt sehenswert. Warum besitzt dieser Nebel gleich mehrere Namen? Ganz einfach: Weil die Beobachter darin unterschiedliche Formen erkennen. Anstatt eines Omegas sehen viele darin einen Schwan aus zarten Nebelschleiern. Ein Eindruck, der vor allem bei der visuellen Beobachtung entsteht. Achten Sie mal auf den langen und filigranen Schwanenhals. Sie entdecken ihn bestimmt.

Übrigens: Wenn Sie einen UHC- oder noch besser einen OIII-Filter bei Ihrer Beobachtung nutzen, sehen Sie den Schwanennebel gleich noch besser. 

So finden Sie M 17 am Sternenhimmel

Jetzt wird’s spannend, denn: Wie finden Sie den Nebel? Obwohl er hell ist, erscheint das auf den ersten Blick nicht so einfach. Warum? Weil wir kaum helle Sterne als Anhaltspunkte haben, zumindest nicht in nächster Nähe. Orientieren Sie sich zuerst an den Sternbildern Schütze und Schild: dazwischen finden Sie unseren Nebel. Wir haben zwei Möglichkeiten uns M 17 zu nähern, über den nur 4,7 mag hellen Stern γ (Gamma) Sct oder vom 3,8 mag hellen Stern μ (My) Sgr. Wenn der Himmel nicht ganz dunkel ist, bleibt oft nur der Stern im Schützen. Doch von diesem müssen Sie eine Strecke von 5 Grad in Richtung Schildwolke unternehmen, also die Milchstraße ein wenig hinaufwandern. Achtung: Liegen Sie etwas daneben, können Sie sich leicht zum Adlernebel M 16 verirren, der ganz in der Nähe liegt. Von dort aus liegt M 17 aber nur noch einen halben Kreis eines Telradsuchers oder etwa 2 Grad entfernt.

Autor: Marcus Schenk

Marcus ist Sterngucker, Content Creator und Buchautor. Seit 2006 hilft er Menschen, das richtige Teleskop zu finden - heute über Texte und Videos. In seinem Buch "Mein Weg zu den Sternen für dummies Junior" zeigt er jungen und junggebliebenen Leuten, was sie am Himmel entdecken können. 

Als Kaffee-Junkie hätte er am liebsten seine Siebträger-Espressomaschine auch unter dem Sternenhimmel dabei.