M 101: Ein Feuerwerk am Himmel

Mit der Galaxie M101 entdecken Sie ein echtes Feuerrad am Himmel. 

Kennen Sie die Feuerräder auf Festen, Veranstaltungen oder in den Shows der Feuergaukler auf Mittelaltermärkten? Auf drehenden Rädern sprühen Funken in großen Spiralen. Genauso sieht die Galaxie M 101 am Himmel aus. Wie ein riesiger Vertreter dieses Feuerwerks. Und deshalb trägt sie auch den Namen: Feuerrad-Galaxie.

Die Galaxie M 101 wurde 1781 von Pierre Mechain entdeckt und Messier nahm sie kurz danach in seinen Katalog auf. Vermutlich wussten die beiden schon, dass dieses Objekt etwas ganz Besonderes war.

M 101 ist ein richtiger Koloss, denn mit einem Durchmesser von mehr 170.000 Lichtjahren ist sie fast doppelt so groß wie unsere Milchstraße – und damit eine der größten Galaxien am Himmel. Das Hubble Weltraumteleskop bestimmte anhand von Chepeiden-Sternen die Entfernung auf 22 Millionen Lichtjahre. Im Teleskop erkennt man auch innerhalb der Galaxie einzelne Objekte, sogenannte HII-Nebelregionen. 

Die Galaxie gehört mit 7,7 mag zu den helleren Objekten und wirkt für die Objektklasse ausgedehnt. Mit 0,3 Grad Größe ist sie in Teleskopen eine Wucht und selbst in Ferngläsern einfach zu finden. Im Prinzip. Denn trotz der Größe können Sie allzuleicht an ihr vorbeirauschen. Die Kernregion ist hell, doch ihre Spiralarme benötigen Kontrast. Nur bei guten Bedingungen, einem dunklen Himmel und perfekter Transparenz macht die Beobachtung Spaß. Es passiert schnell, dass Sie die Galaxie unter mäßigen bis schlechten Bedingungen übersehen.

Im Großfernglas entdecken Sie einen geisterhaften Nebel, im 70 mm Teleskop eine helle Kernregion mit einem breiten Nebelrand. In größeren Teleskopen spüren Sie die zarten Spiralarme auf. In M 101 gibt es einige NGC-Nebel, die in der Reichweite von unseren Teleskopen liegen. Versuchen Sie mal, die „Knubbel“ der Wasserstoffregionen selbst zu entdecken.

Die Galaxie ist das ganze Jahr sichtbar, dafür sorgt ihre zirkumpolare Position oberhalb des Großen Wagens. Zwei Sterne bilden mit M 101 ein Dreieck. Ein guter Weg führt über den ca. 5 Grad entfernten Mizar und über eine Kette von drei Sternen, die Ihnen im Sucher die Route zeigen.

Marcus ist Sterngucker, Content Creator und Buchautor. Seit 2006 hilft er Menschen, das richtige Teleskop zu finden - heute über Texte und Videos. In seinem Buch "Mein Weg zu den Sternen für dummies Junior" zeigt er jungen und junggebliebenen Leuten, was sie am Himmel entdecken können. 

Als Kaffee-Junkie hätte er am liebsten seine Siebträger-Espressomaschine auch unter dem Sternenhimmel dabei.