7500+ Artikel ab Lager lieferbar
Best-Preis-Garantie
Ihr Partner für die Astronomie
Magazin > Praxis > Beobachtung > Deep-Sky Stadt > Algol – der "Teufelsstern" im Perseus
Praxis

Algol – der "Teufelsstern" im Perseus

Berühmter Bedeckungsveränderlicher, dessen Helligkeit in knapp drei Tagen um mehr als eine volle Größenklasse schwankt.

Algol oder β Persei ist der zweithellste Stern im Sternbild Perseus. Bernhard Hubl Algol oder β Persei ist der zweithellste Stern im Sternbild Perseus. Bernhard Hubl

Wer bislang mit veränderlichen Sternen noch keinen bewussten "Blickkontakt" hatte, der sollte die kommenden Nächte nutzen, um sich von der Faszination dieser Sternengattung zu überzeugen. Denn im Sternbild Perseus kann mit Algol (β Persei) ein besonders auffälliges Exemplar eines sogenannten Bedeckungsveränderlichen bewundert werden, dessen Lichtschwankungen in kurzen Intervallen erfolgen und sich daher auch vom Stadthimmel aus sehr gut beobachten lassen.

Vergleichssterne als Beobachtungshilfen

Algol in Tafel III von Bodes "Vorstellung
der Gestirne", 2. Auflage 1805. K-P. Julius Algol in Tafel III von Bodes "Vorstellung der Gestirne", 2. Auflage 1805. K-P. Julius

Algol ist mit einer Normalhelligkeit von 2,m1 deutlich als zweithellster Stern im Perseus (nach Mirphak oder α Persei) zu erkennen. Bei ihm handelt es sich um ein sehr enges Doppelsternsystem, bei dem ein auffälliger Helligkeitsverlust eintritt, wenn die schwächere Komponente vor der helleren vorbeizieht. Besonders günstig für Beobachter: Regelmäßig alle zwei Tage, 20 Stunden, 48 Minuten und 56 Sekunden erreicht die Lichtkurve ihr Minimum, das zudem mit 3,m4 recht deutlich ausfällt. Die "dunkle" Phase des Transits dauert etwa zehn Stunden, sodass auch ungeduldige Stadtastronomen ausreichend Zeit haben, sich in der Abschätzung der Magnituden eines Sterns zu üben.

Hilfreich ist bei dieser Abschätzung die Heranziehung von Vergleichssternen, die in etwa so hell sind wie Algol zur Zeit seines Minimums. Der nur zwei Grad südlich liegende Stern ρ Persei bietet sich mit 3,m4 als ein besonders geeigneter Vergleichsnachbar an. Wer einen Vergleichsstern zum Maximum sucht, muss sich schon etwas weiter westlich bis zu γ Andromedae (2,m2) aufmachen.

Autor: Karl-Peter Julius / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH