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Nikon Sport Lite 10x25 DCF (Dachkant, spritzwassergeschützt)

(100-120 Euro)

Lieferumfang:

Fernglas Nikon Sport Lite 10x25
Okularabdeckung keine
Objektivabdeckungen 2 x, Kunststoff, ohne Öse
Trageriemen 15 mm breit, bis 41 cm Länge

Bereitschaftstasche (mm)

145 x 90 x 60, Gewicht : 30 gr, Stoff grob, nicht wasserabweisend, Velourpolsterung, Klettverschluss, seitlich geschlossen, Gürtelschlaufe (Rückseite)
Putztuch keins
Bedienungsanleitung mehrsprachig
Das Fernglas wird in China hergestellt.

 

Produktprofil / Meinungsumfragen

Das Nikon Sport Lite ist ein faltbares Pocket Fernglas, das mit einen Durchschnitt von 8,8 /10 weltweit außerordentlich beliebt ist. Die Kunden schätzen besonders das leichte Gewicht, die klare Abbildung, die leichte Bedienung, die solide Konstruktion und das Preis-Leistungsverhältnis.

Bemängelt werden die losen Abdeckungen (typisch Nikon) und im Einzelfall Reflexionen bei Gegenlicht-Beobachtungen. Bei der Untersuchung der Cornell-University war das Nikon Sport Lite nicht dabei. Das Fernglas ist werthaltig und neu ab 120 Euro zu haben, gebraucht kostet es ca. 90 Euro. Es gibt sowohl eine schwarze als auch eine schwarz-silberne Ausführung.

 

Konstruktion

Das Sport Lite 10x25 ist mit 275 gr für die gebotene Leistung leicht, klein, gut ausbalanciert, griffig und kompakt. Es fühlt sich solide und massiv an und ist sehr gut verarbeitet.

Wie unzählige Ferngläser dieses Marktsegments hat es eine Mittelbrücke mit Doppelgelenk und Mittelfokussierung, aber eine Innenfokussierung. D.h., dass alle beweglichen Teile in den Tuben untergebracht sind und es keine Öffnungen, um die Befehle des Antriebs an die Optik zu übertragen, gibt. Alles ist vollkommen versteckt und dadurch staubfrei und vor Wassereinbruch geschützt.

Zum Thema wasserdicht oder nicht, äußert sich Nikon, wohl aus Gründen der Vorsicht nicht, aber nach der Konstruktion und dem geringen Maß der Spalten, ist es offensichtlich, dass dieses Fernglas jedem schlechten Wetter trotzen dürfte.

Wie dicht die Verbindungen Gehäuse-Linsen sind, habe ich aus verständlichen Gründen nicht getestet, mir ist aber aufgefallen, dass die Gummi-Okularmuscheln zum einen nicht perfekt zentriert sind und zum anderen um die Okularlinsen nicht gerade eng an das Gehäuse anliegen. In der Praxis bedeutet das, dass beim Reinigen der Okulare die Reinigungsflüssigkeit lieber nicht direkt gespritzt werden sollte. Diese Flüssigkeiten sind sehr kriechfähig und dringen leicht in undichte Gehäuse ein.

Beim Baumeln über der Brust (der Trageriemen reicht nicht tiefer) und starkem Regen, kann Regenwasser sich in den Augenmuscheln ansammeln. Daher finde ich diese nicht eng anliegenden Gummimuscheln nicht vertrauenerweckend. Okulardeckel gibt es nicht.

Der Trageriemen ist außen angebracht, dadurch verdreht das Fernglas beim Spazieren nicht so schnell wie die üblichen Fehlkonstruktionen dieser Preisklasse. Die Befestigungsbrücken sind sehr solide.

Die Objektivlinsen befinden sich rund 13 mm tiefer als die Tubuskante, sind also vor Schrammen und Regen ziemlich gut geschützt. Beide Tuben sind durch eine weiche und hochwertige Gummierung ebenfalls gut geschützt, die Mittelbrücke aus lackiertem Metall aber nicht.

Die Gesamtkonstruktion wirkt sehr solide und durchdacht, die verwendeten Materialien hochwertig.

 

Handhabung

Beide Scharniere der Mittelbrücke haben unterschiedlichen Reibungswiderstand: Das linke geht etwas leichter als das rechte, das ist nicht gravierend aber etwas merkwürdig, wenn man den Pupillenabstand einstellt. Die Zentralfokussierung geht butterweich, aber nicht zu weich, hat an beiden Enden etwas Spielraum.

Der Gummi-Drehknopf für die Fokussierung ist sehr griffig und mit 25 mm Breite und 18 mm Durchmesser sehr gut dimensioniert. Handschuhe sind kein Problem.

Die Fokussierwalze (Drehknopf) dreht für größere Entfernung im Uhrzeigersinn, der Gesamtbereich beträgt rd. 1,3 Umdrehungen, die erste halbe Umdrehung ist vollkommen unbrauchbar, dann fängt die Optik langsam an ab ca. 3 Meter scharf zu zeichnen, aber mit einem sehr ausgeprägten “Doppelbild-Effekt“, das erst ab rd 15 Meter verschwindet. Das schränkt die Benutzung als Fernlupe, zumindest über längere Zeit ein. Zwischen 3 und 10 Meter zeichnet die Optik sehr scharf und läßt sich sehr genau fokussieren.

Zwischen 10 und ca. 1.000 Meter Entfernung spielt sich alles im Bereich einer viertel Umdrehung ab. Das ist aber nicht störend, weil die Optik über eine ausgezeichnete Tiefenschärfe verfügt. Es ist z.B. zwischen 60 und 300 Meter kaum nötig nachzufokussieren. Die letzte Viertelumdrehung dient wiederum der Dekoration und ist außerhalb des Einstellungsbereichs.

Die Dioptrie-Einstellung ist kein Thema: Sie ist mittelweich und gut abgestimmt. Sie reicht bei mir aus, das sind immerhin bis 3,5 Dioptrien. Eine gute Sache, weil dadurch das Fernglas leicht von verschiedenen Personen benutzt werden oder öfter nachgestellt werden kann.

Das Nikon Sport Lite ist also nicht nur ein leichtes Fernglas, das auf Reisen mitgenommen werden kann, sondern auch ein unkompliziertes Familienfernglas, das sehr viele Anwendungen abdecken kann wie Spaziergänge, Exkursionen, Tourismus, Naturbeobachtung, sportliche Events, Pferderennen etc.

Abgesehen davon, stellt die 10x Vergrößerung kein Problem dar: Das Glas liegt gut in der Hand, das Bild tanzt nicht und es ist weder vom Gewicht noch vom Sichtkomfort her ermüdend. Dadurch ist das Gerät leicht zu handhaben und auch für ungeübte Beobachter geeignet.

Die Hartkunststoff-Objektivdeckel von der allerbilligsten Sorte könnten von jeder beliebigen Wegwerf-Plastikdose oder Mineralwasserflasche stammen, wenn nicht der Name Nikon drauf stehen würde.

Traditionell fallen sie von alleine ab, diesmal hat Nikon sich selbst übertroffen: Sie verabschieden sich sobald das Fernglas geneigt wird. Glückwunsch ! Sie sind also hinsichtlich ihrer Wertlosigkeit beispielhaft, sowohl was das verwendete Material als auch was die Funktion betrifft. Ansonsten ist die Bearbeitung sehr ordentlich und für diese Preisklasse sehr gut.

Der Trageriemen ist sehr schlicht, aber für das Gewicht ganz in Ordnung, lang genug, mit 15 mm, nicht superschmal, leicht, einigermaßen bequem und strapazierfähig. Er dient auch als Trageriemen für die Tasche, wenn das Fernglas hinein gesteckt wird.

Die superleichte und sichtlich preiswerte Tasche ist trotzdem solide und kann die Bezeichnung “gepolstert“ sicherlich nicht mit Würde verdienen. Sie ist passgenau, sehr praktisch, umschließt das Fernglas auch seitlich, bis auf einen kleinen Spalt von wenigen mm. Der grob gewebte Stoff nimmt Wasser und Schmutz auf und speichert es, trocknet aber schnell. Hinten ist eine Gürtelschlaufe angebracht. Die Nähte sind gleichmäßig und sauber.

Für ein Fernglas dieser Preisklasse ist die Ausstattung angemessen.

 

Optische Leistung und Seheigenschaften

Die gute Tiefenschärfe ermöglicht auch die Beobachtung von beweglichen Zielen, ebenso wie das für die 10x Vergrößerung gute Sehfeld. Das Fernglas zeichnet ab ca. 3 Meter sehr scharf ab, ist also auch als Fernlupe und für Insektenbeobachtungen geeignet.

Bei ca. 60 Meter Entfernung werden einzelne Tannennadeln gegen den Himmel sehr klar gezeichnet. Diese Schärfe bleibt über fast das gesamte Sehfeld erhalten, erst bei ca. 15-20 % vom Rand nimmt sie merklich ab. Das ist keineswegs störend und nur bei genauester Beobachtung feststellbar. Mit zunehmender Entfernung nimmt die Schärfeleistung leicht ab.

Die besten Ergebnisse werden, je nach Belichtung, bis ca. 300 Meter erzielt. In rund. 500 Meter Entfernung sind Maulwurfhügel am Waldesrand klar sichtbar. Oberhalb von 500 Metern zeichnet sich zunehmend der Abstand zu High-End oder Premium Pocket-Gläser ab, die allerdings ein Vielfaches kosten, aber etwas präziser und kontrastreicher sind.

Die glückliche Kombination von großer Tiefenschärfe bis mehrere hundert Meter Entfernung, leichtgängiger Fokussierung und exzellenter Randschärfe über rund. 70-80% des Sehfeldes führt im Bereich 20 bis 300 Meter Entfernung zu einem sehr angenehmen Seherlebnis.

Das Fernglas ist in der Tat für die Beobachtung von bestimmten Sport Events seht geeignet, zumindest solange die Aktion nicht ständig hin und her geht wie bei einem Tennisspiel, denn dann wird das doch recht schmale Sehfeld von 5° zum Verhängnis und es wird einem schnell schwindelig.

Im Vergleich zum sehr viel kleineren Minolta Pocket 10x25 zeigt das Nikon etwas mehr Details aber deutlich weniger Sehfeld. Wer also breitere Szenen wie ein Fußballspiel oder eine Gesamtszene auf einer Bühne beobachten möchte, sollte sorgfältig überlegen, ob 5° nicht doch zu wenig sind.

Bei einem Bühnenbild in rund. 50 Meter Entfernung beschränkt sich die praktische Beobachtung ohne das Glas zu schwenken auf ca. 4 Meter Breite. Das dürfte für die Beobachtung von Solisten, Judo- oder Boxkämpfen u.ä. völlig ausreichen. Für breite Szenen aus kurzen Entfernungen wie Orchester, Chöre oder Fußballspiele wird es womöglich eng. Es ist zwar noch kein “Tunnelblick“, aber der schwarze Rand ist schon sehr deutlich und breit vorhanden. Es kann also unter Umständen sinnvoll sein, auf Vergrößerung zu verzichten und ein 8x-Fernglas zu benutzen.

Abgesehen davon, die kleinen 25mm-Linsen haben natürlich ihre Grenzen und bei diesem Kampfpreis kann man auch keine Wunder erwarten. Große Entfernungen, schwaches Licht, schlechte Sichtbedingungen, Sternenbeobachtungen etc. sind nicht die Spezialität des Sport Lite. Aber für normale bis gute Sichtbedingungen, wie sie bei der Mehrheit der Beobachter vorkommen, liefert dieses Fernglas, das gerade noch als Pocketglas gelten kann, im Kernbereich eine gute Sichtqualität zu einem Preis, der noch als Taschengeld bezeichnet werden kann.

Bei Exkursionen und Wanderungen besteht der Hauptvorteil des Nikon Sport Lite in seinem leichten Gewicht, es wird also Personen, die nicht viel schleppen möchten, gefallen. Bei festem Einsatz und guten Lichtbedingungen kann das Sport Lite mit 32mm Ferngläsern noch weitgehend mithalten, aber keineswegs mit 50mm oder 56 mm wie die Jäger sie verwenden; bei größeren Entfernungen, in der Morgen- und Abenddämmerung werden die Grenzen der kleinen Linsen deutlich.

Preis-Leistungsverhältnis

Das Nikon Sport Lite 10x25 wird in Deutschland i.d.R. um 40-50 Euro angeboten. Es ist gar keine Frage, dass für diesen Preis das Fernglas eine mehr als angemessene Leistung in kompakter Form bietet. Es hebt sich deutlich ab von der Masse der billigen Kompakt-Ferngläser, die kaum günstiger sind, aber nur annähernd die solide durchdachte Qualität und die gute Optik des Sport Lite bieten.

Das Nikon Sport Lite 10x25 ist also ein Fernglas, das leicht zu handhaben ist und für wenig Geld viele gute Leistungen bei einem geringen Gewicht, ein kompaktes Format sowie eine solide Qualität bietet, jedoch auch ein eingeschränktes Sehfeld und eine ebenfalls etwas eingeschränkte Leistung bei größeren Entfernungen und schwierigen Lichtverhältnissen aufweist.

 

Alternativen

Es ist kaum möglich, bei der Fülle der Produkte in diesem Marktsegment die zahlreichen Alternativen zu benennen. Wenn Perfektion in Kompaktformat im Vordergrund steht und der Preis keine Rolle spielt, dann kann man z.B. Pocket-Ferngläser von ZEISS, Leica, Nikon HG, Eschenbach Farlux in Betracht ziehen.

Wenn möglichst viel Leistung für wenig Geld gesucht wird, dann ist das Sport Lite erste Wahl, es gibt aber jede Menge Alternativen von Minolta, Olympus, Tasco, Bresser, Celestron etc. ab rund 15 Euro.

 

Zusammenfassung

+ geringes Gewicht, kompakte Bauweise
+ sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, Markenfabrikat
+ leichte Handhabung
+ scharfe Abbildung mit guter Definition über rd. 70 % des Sichtfeldes und bis mehrere hundert Meter
+ für das Format gute optische Leistung mit 10x Vergrößerung
+ gute Tiefenschärfe
+ brauchbar bereits ab 3 Meter Entfernung, fast als Fernlupe
+ solide Bauweise, leichtgängige Mechanik
+ großzügige, leichtgängige Dioptrieanpassung
+ gute Armierung, geschlossene Gelenke, kleine Spaltmaße
+ wasserdicht, kein Beschlagen von innen durch Gasfüllung
+ angemessenes Zubehör (Trageriemen, Tasche)
o Sichtfeldbreite für die Vergrößerung knapp
- nutzlose Drehung des Fokusantriebs im Nah- und Fernbereich,
- absolut miserable und sinnlose Objektivabdeckungen

Text, Bilder: Philippe Ledermann

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