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GoTo-Teleskope: Die vollautomatischen Himmelsaugen

Wer suchet der findet, lautet immer noch ein bekannter Spruch, der nicht nur auf dem heimischen Schreibtisch seine Gültigkeit besitzt, sondern vor allem auch am Sternenhimmel. Da steht der Hobbyastronom in der Abenddämmerung und wartet, bis die Nacht völlig hereinbricht, und dann beginnt es – das Suchen. Man nimmt sich einige Objekte vor, löst die Achsklemmungen des Teleskops und visiert z.B. eines der bekannten Messierobjekte an, indem man gleichzeitig durch sein Sucherfernrohr schaut. Man hüpft vom einem Stern zum anderen, um schließlich vielleicht das Nebelobjekt durch den Sucher huschen zu sehen.

Diese Suche kann ganz reizvoll sein, vor allem, wenn man wirklich den Himmel kennen lernen möchte. Einige unter uns sehen dies sogar als regelrechten Sport an und die Freude ist meist recht groß, wenn man das Objekt endlich im Gesichtfeld hat. Allerdings gibt es auch diese schwachen Objekte, die schon im Teleskop mit 200mm Durchmesser nur mit dem sogenannten „indirekten Sehen“ erkannt werden können. Im Sucherfernrohr ist da meist nichts zu erkennen und manchmal sucht man sehr lange, bis ein Erfolg verbucht werden kann.

Große Erleichterung brachte der amateurastronomischen Welt die Einführung der GoTo Teleskope. Diese verfügen über eine motorische Steuerung, die auf Knopfdruck hunderte bis mehrere 10.000 Objekte anfahren kann. Vorreiter der GoTo Technologie waren die bekannten Teleskophersteller Celestron und Meade. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Fernrohrfabrikanten (z.B. auch Skywatcher), die erfolgreich diese Art von Teleskop herstellen.

Celestron Advanced C6-SGT

Nicht nur Menschen die über knapp bemessene Zeit oder nicht soviel Geduld verfügen, wissen diese Technik zu schätzen.

Das Einstellen einer GoTo Montierung

Bevor man startet, müssen bei allen GoTo Steuerungen bestimmte Einstellungen vorgenommen werden. So fragt jede Steuerung (sofern kein GPS eingebaut ist) nach der Position des Beobachtungsortes. Da- bei werden bei uns in Mitteleuropa die Koordinaten der nördlichen Breite und der östlichen Länge eingegeben. Weiter müssen Uhrzeit, die Zeitzone und Sommer- oder Winterzeit angegeben werden. Erst jetzt kommt der Hobbyastronom zur eigentlichen Eichung der Referenzsterne.

 
Celestron CPC 1100

Dabei kann man meist zwischen 1-, 2-, oder 3-Sterneichung wählen. Am sinnvollsten wählt man die 3-Stern-Eichung, da diese am genauesten funktioniert. Die Referenzsterne werden einer nach dem anderen angefahren, meist allerdings nicht 100%ig genau. Jetzt liegt es an dem Beobachter mit den motorischen Richtungstasten diese Sterne in die Gesichtfeldmitte des Okulars einzustellen. Ratsam ist es, wenn man dazu ein Okular von etwa 10mm Brennweite benutzt, damit die Zentriergenauigkeit erhöht wird. In dieser Weise geht man auch mit den zwei anderen Eichsternen vor.

Nach der erfolgreichen Eichung hat der kleine Minicomputer ein genaues Modell des Himmels für die jeweilige Position errechnet. Von nun an ist es dem Benutzer möglich alle Sterne, Planeten und andere Objekte automatisch anzufahren, die sich im Katalog der Steuerung befinden. Die Objektzahlen reichen je nach Modell von 1.000 bis 150.000

Meade 8“ f/10 LX200R
Advanced

Natürlich muss man bedenken, dass z.B. mit einer kleinen 70mm Optik nicht tausende von Objekten beobachtet werden können, die die Steuerung möglicherweise einstellen könnte. Das richtige Fernrohr zur Steuerung ist genauso wichtig.

In fast allen Steuerungen findet man die hellsten Sterne des Himmels, alle Planeten des Sonnensystems, den Messier- und den NGC Katalog. In manchen Steuerungen findet man auch noch den IC und den Caldwell Katalog. Dies alles sind Objektkataloge, die über die Positionen vieler Deep-Sky Objekte wie Galaxien, Emissionsnebeln, planetarischer Nebel, offener Sternhaufen und Kugelsternhaufen verfügen. Möchte man bestimmte Objekte sehen, die sich nicht in den Katalogen befinden, gibt es die Möglichkeit eigene Positionen anzufahren. Dazu gehören beispielsweise bestimmte veränderliche Sterne oder aktuelle Kometen oder Kleinplaneten. Auch sie können hochinteressante Beobachtungsobjekte sein.

Welche Steuerungen gibt es?

Die Steuerungen von Celestron verfügen über ein 2-Zeiliges Display mit jeweils 16 Zeichen. Die Buchstaben und die Tasten sind rot hintergrundbeleuchtet. Mit 40.000 Objekten steht dem Beobachter eine enorme Objektvielfalt zur Verfügung. Möchte man einen Großteil der Objekte auch wirklich sehen, sollte man eine etwas größere Optik (z.b. 200mm Öffnung) verwenden. 400 eigene Objekte sind programmierbar. Durch das innovative „Sky Align“ Verfahren ist es selbst dem Einsteiger ganz einfach möglich die Sterne zu eichen, denn bei diesem Eichverfahren muss man nicht einmal die Namen der Sterne kennen. Auch der Anschluss an einen PC und das Autoguiden ist möglich.

 

 

Die Firma Meade bietet mit ihren Teleskopen ein GoTo System mit der Steuerung „Autostar“ an. Auch dieses Display ist zweizeilig mit rot beleuchteten Buchstaben. Die Objektvielfalt schwankt je nach Teleskop zwischen einigen Tausend und stolzen 180.000. Etwa 200 Objekte sind frei programmierbar. Auch der Autostar ist mit dem PC koppelbar, damit auch eine Steuerung mit einem Planetariumsprogramm möglich ist. Für Celestron sowie für Meade gibt es GPS Empfänger, die das Eichverfahren weiter erleichtern.

 

 

 

Ganz anders ist Vixen mit seinem „Starbook“ für die Sphinx Montierung vorgegangen. Das Starbook bietet einen 4,7“ Bildschirm, der in der Lage ist über 4000 Farben darzustellen. Der gesamte Sternenhimmel mit all seinen Sternbildern und Objekten wird in einer digitalen farbigen Sternkarte dargestellt, es stehen über 22.000 Objekte zur Verfügung, die entweder aus dem Katalog oder direkt durch das Klicken auf der Sternkarte angesteuert werden können. Das Starbook der Sphinx verfügt zudem über eine LAN Buchse. Für welches Teleskop und welche Steuerung man sich auch entscheidet, der Himmel ist dank dieser einfach zu bedienenden GoTo-Steuerungen auch für weniger versierte Amateurastronomen in greifbare Nähe gerückt.

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