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Das Großfernglas OMEGON Nightstar20/40x100mm

- Ein Erfahrungsbericht -

Es ist dunkel, die Milchstraße leuchtet zu uns herab, der Mond ist nicht zu sehen, die Luft ist trocken und wir stehen unter dem Sternenhimmel und es kribbelt vor Freude in den Fingern, weil die wundervolle Nacht unbedingt mit einem Teleskop nutzen wollen. Doch Halt!

Wer sagt, dass es immer ein klassisches Teleskop sein muss?
Natürlich ist es eine tolle Sache mit dem Fernrohr detailliert die Himmelsobjekte anzuschauen, doch einen mindestens ebenso faszinierenden Blick kann man durch ein astronomisch geeignetes Großfernglas genießen. Die Beobachtung durch ein Fernglas ist ganz anders als durch ein Teleskop und deshalb stellt ein Großfernglas kein Ersatz zu einem Teleskop, sondern vielmehr einen wertvollen Zusatz.

Der große Vorteil ist die Binokulare Beobachtung, denn bei dieser ist der Entspannungsfaktor während der Betrachtung noch größer als beim monokularen Sehen durch das Fernrohr. Auch steht jedem Auge eine eigene Optik zur Verfügung, womit daher maximal helle Bilder und ein höheres Auflösungsvermögen als in einer Einzeloptik gleichen Durchmessers erreicht werden kann.
Ein Fernglas beweist seine Stärken in der Übersichtsbeobachtung des Sternenhimmels. Wer also die Milchstraße über sich gewölbt sieht, kann mit dem Fernglas eine Reise entlang des weißen Bandes unternehmen. Auch offene Sternhaufen, ausgedehnte Emissionsnebel, Galaxien oder einfach nur der Tanz der Jupitermonde können mit solchen Instrumenten bestens erkannt werden.
Dabei kann ein Fernglas das „immerdabei Teleskop“ werden, denn es ist klein, dadurch mobil und für schnelle Einsatzzwecke oder Urlaub geeignet.

Genau das habe ich mir auch gedacht, als ich vor der Entscheidung stand eine Optik für die astronomische Beobachtung mit in den Urlaub zu nehmen. Es sollte klein aber dennoch leistungsfähig sein. Nach den Abwägungen welches Fernglas wohl das richtige sein könnte, fiel die Entscheidung auf das Omegon Nightstar20/40x100mm.

 

Schwarz wie die Nacht

Dieses Großfernglas bietet schon vom ersten Anblick ein attraktives Äußeres: In einem festem mit Schaumstoff gefüllten Koffer, verfügt es über eine schwarze Hochglanzlackierung. Natürlich ist in erster Linie die Optik entscheidend, aber immerhin isst ja auch das Auge mit. Das Nightstar besitzt die Möglichkeit einer Montage auf ein Handelsübliches Fotostativ, dazu ist es mit einem Standard ¼“ Fotogewinde ausgestattet. Allerdings sollte man beachten, dass das Fernglas um die 8 Kg wiegt und man daher ein großes, stabiles Fotostativ einsetzen sollte, dass das Fernglas auch in Zenitlage noch stabil halten kann. Daher ist auch ein Stabiler Schwenkkopf von Nöten. Natürlich gibt es auch kompfortablere Möglichkeiten der Befestigung, z.B. auf einer zusätzlich erhältlichen Gabelmontierung, die eine stabile Montage und einen einfachen Zeniteinblick erlaubt.

Zur besseren Handhabung ist am oberen Ende ein Trage und Haltegriff angeschraubt. So gibt es keine Probleme das für ein Fernglas doch recht schwere Gerät mit leichtigkeit alleine zu montieren. An den vorderen Eintrittsöffungen des Objektivs befinden sich herausschiebbare Taukappen, wie vor allem dem Streulichtschutz gewidmet sind. Im Einblickbereich kann man zwischen zwei festen Vergrößerungen, einer 20-fachen und 40-fachen Vergrößerung, wechseln. Der Augenabstand ist stufenlos auf die eigenen Bedürfnisse einstellbar.

In meinem Fall habe ich das Fernglas auf ein sehr stabiles Fotostativ geschraubt, da dies im Urlaub am wenigsten Platz in Anspruch nimmt, denn gewöhnlich begibt man sich nicht nur auf einen reinen Astrourlaub, wenn man seinen Urlaub mit der Familie oder mit Freunden verbringen möchte.

 

Beobachtungen

Unter einem klaren Himmel konnten die Nächte kommen und man selbst war in der Lage die Begeisterung zu spüren, die einem vor allem in absolut nicht lichtverschmutzten Gegenden ergreift. Wir richteten gespannt das Fernglas zuerst auf das Galaxienpaar M51/NGC 5195 in den Jagdhunden. Und siehe da, nicht nur die Kernregionen waren sichtbar, sondern auch diffuse Randbereiche der Spiralarme von der Whirlpoolgalaxie.

Normalerweise erwartet man das nicht in einer 100mm Optik. Zum einen begünstigte dies natürlich der dunkle Himmel, aber auch der Umstand, dass man wirklich durch zwei Fernrohre gleichzeitig beobachtet. So sehen wir ein helleres Gesamtbild, als wenn wir nur mit einem Auge durch eine 100mm  Optik beobachten. Effektiv hätten wir sogar den Bildeindruck eines 140mm Teleskops (ohne Obstruktion).
Auch der Wildentenhaufen M11 mit dem klassischen Trapez war ein Vergnügen. Danach versuchten wir die Galaxie M101, die einen guten Kontrast verlangt, auch diese Galaxie war möglich allerdings ohne Einzelheiten, die elliptische Form war jedoch eindeutig zu erkennen.

Eines der fantastischten offenen Sternhaufen stellte h & chi dar, der bei diesem, ja man könnte schon fast sagen: Stereoteleskop, sich wunderschön darstellt. Als nächstes wurde auf M8 geschwnkt, der bekannte Lagunennebel, bei dem eindeutig die „Bucht“ zur Geltung kam. Auch die höher liegenden Messierobjekte M20 und M17 konnten genossen werden.
Der Kugelsternhaufen M22 mit 5,9mag Helligkeit gehört zu den schönsten Vertretern seiner Art. Er ist am Sommersternhimmel im Schützen zu finden und würde, wenn er eine nicht so tiefe Position hätte, sicher der schönste Kugelsternhaufen des Himmels sein. Auch er konnte sehr schön beobachtet werden und war besonders bei indirektem Sehen teilweise schon aufgelöst zu erkennen. Der Andromedanebel stellte sich nahezu komplett und gesichtsfeldfüllend dar. Gerade ein solches Deep-Sky Objekt sieht im Fernglas faszinierender aus, als es ein Teleskop überhaupt darstellen kann.

Das Omegon Nightstar 20/40x100 Fernglas ist aber auch für Landbeobachtungen gut geeignet. Bei den aktuellen Beobachtungen konnten wir im sehr heißen Sommer in Kroatien das Ausbrechen von vielen Feuerstellen auf der benachbarten Insel Hvar beobachten. Diese Insel war von unserem Beobachtungort etwa 30 Km entfernt, dennoch konnte man einzelne Flammen züngeln sehen. Das spricht meiner Meinung nach auch für das hohe Auflösungsvermögen und die gute Schärfewiedergabe des Fernglases. Wir beobachteten in sicherer Entfernung, dennoch waren es erschreckende Beobachtungen. Selbst in der Dunkelheit konnte man einen orange-rötlichen Feuerschein beobachten, der von der Insel Hvar in den Himmel geworfen wurde.

 

Verbesserungen

Wie bei vielen optischen Instrumenten gibt es beim Nightstar auch ein paar Mankos, die verbesserungswürdig wären. Das Einblickverhalten bei 40-facher Vergrößerung ist schlechter als bei 20-facher Vergrößerung. Beim Einblick stören sogar die Augenuscheln, das ist aber von Mensch zu Mensch verschieden. Daher macht es wesentlich mehr Freude bei 20-fach zu beobachten. Da es sich aber um ein Fernglas und nicht um ein Teleskop handelt, ist es in Ordnung nur bei 20-facher Vergrößerung zu beobachten.

Ein weiteres Problem stellt die Okularaufnahme dar. Wenn im Zenit beobachtet wird, haben die Okulare die Tendenz herauszurutschen.Die Okulare können nicht arretiert werden, aber gerade das wäre notwendig bei Zenitbeobachtungen.
Hier würde also Bedarf zum Tuning bestehen. Dieses Problem müsste von einer feinmechanischen Werkstatt relativ leicht zu beheben sein.

Trotz mancher minimaler Schwächen kann man das Nightstar 20/40x100 als hervorragendes Großfernglas zum kleinen Preis bezeichnen, dass die astronomischen Beobachtungen um ein erhebliches Maß bereichern.

Hier gehts zum Großfernglas Omegon Nightstar 20/40x100

 

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