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Praxis

NGC 2362 - Der Tau-Canis-Majoris-Haufen

Tief am Winterhorizont liegt dieser brillante Sternhaufen, der ein Teleskop ab 8 Zoll Öffnung und höhere Vergrößerung voraussetzt.

Der Sternhaufen NGC 2362 im Sternbild Großer Hund aufgenommen mit einem 20 Zoll RC-Teleskop bei 4492mm Brennweite.
Bernhard Hubl und das CEDIC Team / CCD Guide Der Sternhaufen NGC 2362 im Sternbild Großer Hund aufgenommen mit einem 20 Zoll RC-Teleskop bei 4492mm Brennweite. Bernhard Hubl und das CEDIC Team / CCD Guide

Der offene Sternhaufen NGC 2362 liegt südlich des Himmelsäquators im Sternbild Großer Hund und ist ein sehr schönes Objekt für mittlere Teleskope. Er wurde erstmals im Jahre 1654 vom italienischen Naturforscher und Priesterastronomen Giovanni Battista Hodierna erwähnt. Charles Messier hatte ihn nicht in seinem Nebelkatalog verzeichnet, aber William Herschel entdeckte ihn am 6. März 1785. Der Sternhaufen ist rund 5000 Lichtjahre von uns entfernt und sein Alter wird auf 4 bis 5 Millionen Jahre geschätzt. Er hat eine Winkelausdehnung von 8'×8' bei einer scheinbaren Helligkeit von 4,m1.

Heller Stern als Namensgeber

Zeichnung von NGC 2362 mit einem 16 Zoll Teleskop bei
138- bis 400-facher Vergrößerung. Anna Ebeling Zeichnung von NGC 2362 mit einem 16 Zoll Teleskop bei 138- bis 400-facher Vergrößerung. Anna Ebeling

Der Haufen ist im Winter tief am Horizont zu finden. Über den hellsten Stern des Nachthimmels Sirius (α CMa) gelangt man über die gedachte Linie des Sternbildes Großer Hund zu den Sternen ο2 CMa und δ CMa. Von letzterem Stern schwenkt man 2,5° in Richtung Nordost. Dort befindet sich der Stern Tau Canis Majoris (τ CMa), welcher das Zentrum des offenen Sternhaufens NGC 2362 bildet. Von diesem hellen Hauptstern hat der Sternhaufen auch seinen Namen bekommen.

Der Stern hat eine Helligkeit von 4,m4 und ist wie der Haufen ca. 5000 Lichtjahre von uns entfernt. Wahrscheinlich ist er ein Haufenmitglied, um den sich all die anderen Sterne gruppieren.

Ein Schmuckstück am Winterhimmel

Im Fernglas ist meist nur der Hauptstern τ CMa zu sehen, manchmal ist auch ein schwacher Nebel um den Stern herum zu erkennen. Mit einem kleinen Teleskop und niedriger Vergrößerung werden die Haufensterne durch den hellen Hauptstern regelrecht überstrahlt. Da der Haufen recht klein ist, können weitere Sterne erst mit höherer Vergrößerung erkannt werden. Innerhalb eines Radius von 4' sind etwa 40 Sterne gruppiert. Zum Haufen gehören rund 60 Sterne.

Etwa 15 bis 20 Sterne mit Helligkeiten von 10m bis 12m sollte man ab einem 20cm Teleskop bei hoher Vergrößerung sehen können. Die Haufensterne gehören mit 500.000 Sonnenleuchtkräften zu den hellsten bekannten Sternen. Ab einer Vergrößerung von 150× werden zwei Begleiter des Hauptsterns sichtbar, die 10m bis 11m hell sind. Für viele Sternfreunde ist der Tau-Canis-Majoris-Haufen ein vergleichbares Schmuckstück wie der Doppelsternhaufen h & χ im Perseus – ein weißer Brillant, der von dichten Sternenglitzern umgeben ist. Es ist deshalb sehr lohnend, ihn in kalten Winternächten tief am Horizont aufzusuchen.

Aufsuchkarte des Tau-Canis-Majoris-Haufens im Sternbild Großer Hund. J. Scholten Aufsuchkarte des Tau-Canis-Majoris-Haufens im Sternbild Großer Hund. J. Scholten

Autor: Michael Feiler / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH