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M 45: Die sieben Schwestern

Offene Sternhaufen stehen weit oben auf der Hitliste der schönsten Deep Sky-Objekte. Dieser ist auffällig wie kein zweiter und ein besonderes Juwel.

M45 Update Chart

Die Plejaden (auch bekannt als Messier 45) sind ein offener Sternhaufen, der im Sternbild Stier zu finden ist. Der Haufen ist bereits seit Tausenden von Jahren bekannt und wurde in vielen Kulturen verehrt. In der griechischen Mythologie waren die sieben Töchter des Atlas und der Pleione für ihre überirdische Schönheit bekannt. Orion soll den sieben Schwestern nachgestellt haben, woraufhin Zeus sie als Tauben an den Himmel versetzte. Die Himmelsscheibe von Nebra aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. zeigt die Plejaden als eine Gruppe von sieben Sternen. Sogar in der eiszeitlichen Höhle von Lascaux sollen sie als Höhlenmalerei zu sehen sein. Man sieht also: Dieser Sternhaufen ist aus unserer Kultur nicht wegzudenken.

Unweit entfernt in der Galaxis

Es gibt noch weitere interessante Fakten über M 45: Man schreibt dem Objekt ein Alter von nur 100 Millionen Jahren zu – verglichen mit den meisten anderen Sternhaufen, die oft Millionen Jahre alt sind, ist das extrem jung! Mit nur 425 Lichtjahren Entfernung liegen die Plejaden fast vor unserer Haustür. Bei einer Ausdehnung von 17 Lichtjahren gehören nicht nur sieben, sondern mindestens 500 Sterne zum Haufen. Der berühmte Reflexionsnebel, der auf Astrofotos zu sehen ist, gehört allerdings zu einem Dunkelnebel, den unser Sternhaufen nur durchwandert. Seine blaue Farbe erhält er durch die hellen und blauen Riesensterne.

Messier 45, Aufnahme mit dem Vaonis Vespera. Foto: Marcus Schenk Messier 45, Aufnahme mit dem Vaonis Vespera. Foto: Marcus Schenk

Plejaden durch Fernglas und Teleskop beobachten

Die Plejaden können Sie leicht mit dem bloßen Auge erkennen. Vermutlich entdecken Sie dann sechs Sterne und unter einem wirklich dunklen Himmel sogar noch mehr. Im Fernglas oder in einem Sternfeldglas entfaltet sich die ganze Pracht dieses Megahaufens. Beobachtungen mit Wow-Faktor sind abseits der Lichtverschmutzung möglich. Versuchen Sie den sieben Schwestern ihre Namen zuzuordnen (siehe Aufsuchkarte). Behütet werden sie durch ihre Eltern Atlas und Plejone, die ihnen im östlichen Bereich des Haufens folgen. Für ein Teleskop funktioniert ein 2-Zoll Weitwinkelokular mit geringer Vergrößerung, um den Hauptteil der Plejaden zu erfassen. Aber Sie können noch mehr entdecken: zum Beispiel den Merope-Nebel NGC 1435. Nehmen Sie den Stern Mereope ins Visier, erkennen Sie einen zarten dreieckigen Nebel.

Wie finden Sie den Sternhaufen?

Manche Menschen verwechseln die Plejaden mit dem „Kleinen Wagen“. Und tatsächlich bilden vier Sterne eine Art Kasten, der an das Sternbild des Großen Wagens erinnert. Spätestens beim ersten Besuch einer öffentlichen Sternwarte im Winter kann man diese Verwechslung klären. Zu finden ist er ganz einfach: Richten Sie Ihren Blick zum Sternbild Stier und wandern Sie vom „Dreieck“ eine ausgestreckte Hand breit nach oben. Im Sucherfernrohr Ihres Teleskops ist M 45 aufgrund seiner Helligkeit schnell eingestellt. 

Autor: Marcus Schenk

Marcus ist Sterngucker, Content Creator und Buchautor. Seit 2006 hilft er Menschen, das richtige Teleskop zu finden - heute über Texte und Videos. In seinem Buch "Mein Weg zu den Sternen für dummies Junior" zeigt er jungen und junggebliebenen Leuten, was sie am Himmel entdecken können. 

Als Kaffee-Junkie hätte er am liebsten seine Siebträger-Espressomaschine auch unter dem Sternenhimmel dabei.