M 41: Der Kleine Bienenkorb

Tief im Süden beherbergt das Sternbild Großer Hund einen hellen, aber oft übersehenen Sternhaufen.

Der offene Sternhaufen M 41 ist nicht so bekannt wie sein großer Bruder M 44, aber mindestens genauso schön. Dank der vielen hellen Sterne gab man ihm den charmanten Namen „Kleiner Bienenkorb“. In Kreisen der Hobbyastronomen munkelt man, Aristoteles hätte ihn schon 325 vor Chr. mit dem bloßen Auge gesichtet. Kein Wunder, der Großvater der Poetik hatte wohl kaum mit Lichtverschmutzung zu kämpfen.

Der Sternhaufen besitzt 80 bis 100 leuchtkräftige Sterne in einer Entfernung von 2300 Lichtjahren. Ein Großteil der Sterne sind Rote Riesen, dementsprechend hat M 41 ein Alter, das auf 190 bis 250 Millionen Jahre geschätzt wird. Der hellste Vertreter im Haufen ist ein orange-gelber Stern mit 700-facher Sonnenleuchtkraft, den Sie direkt im Zentrum finden.

In einer mondlosen Nacht erkennen Sie vier Grad unter Sirius ein kleines nebelhaftes Objekt. Trotz der exponiert tiefen Lage von -20 Grad leuchtet M 41 mit einer Helligkeit von 4,5 mag. Schon mit einem 10x50 Fernglas können Sie den Sternhaufen in Einzelsterne auflösen. Ein reizvoller Anblick unter einem dunklen Himmel.

In einem kleinen Teleskop ab 70mm Öffnung erwartet Sie eine Überraschung: jede Menge helle Sterne. In einem Feld von etwa 38 Bogenminuten Durchmesser entdecken Sie mindestens ein Dutzend auffälliger Sterne, die für mich wie das Sternbild Fuhrmann in Miniatur aussehen. Im Teleskop sollten Sie eine kleine Vergrößerung von maximal 50-fach wählen, denn sonst geht der Haufencharakter schnell verloren.

Der kleine Bienenkorb ist schnell gefunden. Mit dem Fernglas nehmen Sie einfach Sirius ins Blickfeld und bewegen ihn an den oberen Rand des Feldes, schon taucht der Sternhaufen auf. Mit dem Teleskop orientieren Sie an zwei markanten Sterngruppen, genau dazwischen finden Sie M 41. 

Tipp: Drucken Sie einfach das PDF aus und kleben Sie die kleine Aufsuchkarte in das Feld „Orientierung“ in Ihrem Beobachtungsbuch für Sterngucker.

Marcus ist Sterngucker, Content Creator und Buchautor. Seit 2006 hilft er Menschen, das richtige Teleskop zu finden - heute über Texte und Videos. In seinem Buch "Mein Weg zu den Sternen für dummies Junior" zeigt er jungen und junggebliebenen Leuten, was sie am Himmel entdecken können. 

Als Kaffee-Junkie hätte er am liebsten seine Siebträger-Espressomaschine auch unter dem Sternenhimmel dabei.