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M 103: Kleinod in der Kassiopeia

Messier 103 ist ein offener Sternhaufen im Sternbild Kassiopeia. Von vielen Beobachtern wird er gerne übersehen, dabei ist er einfach zu finden und wunderschön.

M103 Update Chart

Werfen wir einen genaueren Blick auf dieses faszinierende Objekt und die Geheimnisse, die es verbirgt.

Warum M 103 Messiers letztes Objekt war

Sie kennen den Messierkatalog und wissen, dass er 110 Objekte enthält? Doch nicht immer hatte der berühmteste Nebelkatalog diesen Umfang. Bis zum Jahr 1771 umfasste die erste Version nur 45 Objekte. Erst nach einer Zusammenarbeit mit einem Kollegen Messiers, dem Astronomen Pierre Mechain, wuchs er auf 103 Objekte an. Dieser entdeckte M 103 im Jahr 1781. Danach war die Arbeit abgeschlossen. Erst viel später wuchs der Katalog auf seine heutige Größe an, weil Wissenschaftshisoriker ihn um weiter sieben Objekte ergänzten. 

Messier 103, Aufnahme mit dem Vaonis Vespera. Foto: Marcus Schenk Messier 103, Aufnahme mit dem Vaonis Vespera. Foto: Marcus Schenk

Ein Haufen im Band der Milchstraße

Messier 103 ist ein 25 Millionen Jahre alter Sternhaufen im Sternbild Kassiopeia und liegt in einer Entfernung von etwa 8500 Lichtjahren. Da wir den Haufen von der Erde aus gesehen im Milchstraßen-Band finden, ist seine exakte Distanz jedoch nicht zu hundert Prozent gesichert. Es fällt schwer, eine exakte Entfernung anzugeben, weil das Licht durch die Absorption interstellarer Materie geschwächt wird. Seine Ausdehnung beträgt 15 Lichtjahre, etwa 170 Sterne werden als Mitglieder gezählt. Früher hielt man M103 für eine lose Ansammlung von Sternen, erst später stellte man fest, dass die Sterne einer Eigenbewegung in die gleiche Richtung folgen. Somit ist M 103 ein physischer Sternhaufen.

Was können Sie im Teleskop erkennen?

Der auch als „Kleiner Weihnachtsbaum“ bekannte Haufen gehört zu den besten sichtbaren Objekten des Nordhimmels. Kein Wunder, denn durch die zirkumpolare Lage von Kassiopeia ist er fast das ganze Jahr über zu finden. Die beste Zeit für Beobachtungen liegt allerdings im Oktober und November. Der Charakter des Haufens ist offen, deshalb fällt es manchen Beobachtern schwer, einen Zusammenhalt zu erkennen. Vergessen Sie nicht: Wir befinden uns in einer Milchstraßengegend, die reich an Sternen ist. Zwei etwa 8 mag helle Sterne und ein Stern der 10. Größenklasse bilden ein Dreieck. In der Mitte strahlt ein rötlicher Stern, der im Kontrast zu den anderen Sternen gut zu erkennen ist. 

Wo finden Sie M 103 in der Kassiopeia?

Unser Sternhaufen ist mit 7,4 Magnituden hell und liegt nur in ein Grad Distanz zum Stern Ruchbah, der linken unteren Ecke des Himmels-W. Daher ist M 103 einfach in mit jedem Sucher oder sogar im Weitwinkelokular zu finden. Manchmal kommt es zu Verwechslungen mit drei anderen offenen Sternhaufen, die aber 1,5 Grad weiter in Richtung des Sterns Segin liegen.    

Versuchen Sie in den hellen Sternen ein Dreieck zu erkennen, notfalls spielen Sie mit mehreren Vergrößerungen. Mit etwas Fantasie entdecken Sie darin bestimmt einen kleinen Weihnachtsbaum.

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Autor: Marcus Schenk

Marcus ist Sterngucker, Content Creator und Buchautor. Seit 2006 hilft er Menschen, das richtige Teleskop zu finden - heute über Texte und Videos. In seinem Buch "Mein Weg zu den Sternen für dummies Junior" zeigt er jungen und junggebliebenen Leuten, was sie am Himmel entdecken können. 

Als Kaffee-Junkie hätte er am liebsten seine Siebträger-Espressomaschine auch unter dem Sternenhimmel dabei.