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Beobachtungen

Posts mit Stichwort 'meade meade'

Ergebnisse vom Venustransit

22. Juni 2012, Bernd Gährken

Um den Venustransit am 6.6.2012 komplett zu beobachten, musste man weite Wege auf sich nehmen.

Komplett sichtbar war er nur im östlichen Pazifikraum und horizontnah am Nordkap. Die besten Wetterprognosen gab es für Australien. Die anderen Standorte hatten mit einer Bewölkungswahrscheinlichkeit von etwa 70% zu kämpfen. In Deutschland ist der Transit nur am Ende zu sehen gewesen. Leider war am Morgen des 6.6.2012 der größte Teil Mitteleuropas mit Wolken bedeckt.

Die Reise unseres Mitarbeiters Bernd Gährken führte in den Norden Skandinaviens. Weil man dort mit einem 7 stündigen Abstand Ein- Austritt sehen konnte, verdoppelte sich die Chance das zumindest einen Kontakt zu erwischen. Das mehr als 1000m hohe Küstengebirge sollte als Wetterscheide fungieren. Es bestand Hoffnung das es entweder östlich oder westlich einen Föhn-Effekt mit Wolkenlücken geben könnte.

Tatsächlich spielte in Norwegen das Wetter mit und der Eintritt war dort gut zu verfolgen. Der erste Kontakt erfolgte kurz vor Mitternacht Ortszeit und so war die Venus vor der Mitternachtssonne zu sehen. Trotz der Horizontnähe gelangen einige brauchbare Fotos. Der niedrige Sonnenstand hatte ein schlechtes Seeing und eine starke Refraktion zur Folge. Die Transparenz war aber zum Beginn exzellent und daher wurde versucht den Eintritt im H-Alpha-Bereich aufzunehmen. Die Strukturen auf der Sonnenoberfläche sind bei dieser Wellenlänge sehr viel größer und bieten dem Auge Fixpunkte. Zudem spielt bei einer einzelnen Wellenlänge die Refraktion keine Rolle und das Seeing sollte bei einer hohen Wellenlängen etwas besser sein. Mit diesen Technik gelang es sogar fotografisch den Lomonosov-Ring nachzuweisen. Er war beim Transit 2004 auch visuell gut sichtbar. Dieses mal jedoch war er mit dem Auge am Teleskop nur ansatzweise zu erkennen.

Verwendet wurden diese Kameras: The Imaging Source DMK 21AU04.AS Schwarz/Weiß-Kamera, USB und Meade DSI III PRO Deep-Sky-Kamera mit RGB Filtersatz und Autostar Suite Software

Venus vor der H-Alpha-Sonne

Venus vor der H-Alpha-Sonne

Lomonosov-Ring

Lomonosov-Ring

2005 YU55 rast an der Erde vorbei

17. November 2011, Bernd Gährken

2005 YU55 ist ein erdnaher und potentiell für die Erde gefährlicher Asteroid von etwa 400 m Durchmesser. Am 8. November 2011 um 23:28 UT hat er die Erde in etwa 0,85-facher Monddistanz passiert. Zu dieser Zeit stand er für Deutschland unbeobachtbar unter dem Horizont. In der Folgenacht war der Kleinplanet schon am Mond vorbeigezogen, war aber trotzdem noch gut zu beobachten.

2005 YU55

2005 YU55

In Deutschland erreichte er am Abend einen Horizontabstand von 60 Grad und ging erst gegen 3 Uhr morgens unter. Leider war der größte Teil Deutschlands mit Nebel bedeckt. Gute Bedingungen gab es jedoch in den Hochlagen der Mittelgebirge und in den Alpen. Von den Alpen aus gelang es ihn mit einem 6 Zoll Newton und einer DSI-3 zu fotografieren. Er war schon auf den Rohbildern von 1s problemlos zu sehen und seine Bewegung ließ sich im Abstand von einigen Sekunden gut verfolgen. Beim oberen Foto wurden die Aufnahmen von 4 Minuten addiert und Yu55 wurde dabei als kleine Strichspur abgebildet. Es konnte auch eine Animation erstellt werden.

2005 Yu55 Animation

2005 Yu55 Animation

Messier Marathon – jetzt mitmachen!

28. März 2011, Bernd Gährken

Alljährlich im März gibt es für einige Wochen die theoretische Möglichkeit alle 110 Messierobjekte in einer Nacht zu beobachten (Übersicht siehe Wikipedia). Dies ist das allerdings nur in Südeuropa möglich. Für Mitteleuropa muss man auf einige Objekte verzichten. Dennoch haben auch hierzulande immer wieder Amateure versucht,  einen eigenen Rekord aufzustellen. Für eine möglichst vollständige Beobachtung ist es wichtig, schon in der Abenddämmerung loszulegen und weit in die Morgendämmerung hineinzubeobachten. Pro Objekt darf man nur wenige Minuten verwenden. So ein Marathon muss man als sportliche Herausforderung betrachten. Wie bei einem echten Marathon geht es nicht um einen Genuss, sondern darum die Grenzen der Leistungsfähigkeit auszuloten. Wenn das Wetter mitspielt, kann man es am Anfang mit zwei Halbmarathons probieren. Auch Fotografen können am Marathon teilnehmen. Um die Belichtungszeiten optimal zu nutzen, ist ein Goto-System von Vorteil.

Im März 2011 gibt es zwei mögliche Marathontermine zu Beginn und zum Ende des Monats. Ein fotografischen Versuch entstand bei zwei Halbmarathons am 7.3.2011 und 12.3.2011.
Für jedes Objekt waren jeweils zwei Minuten Belichtungszeit vorgesehen. Da nebenbei auch noch visuell beobachtet wurde, ist einigen Objekte auch mal etwas mehr Zeit geschenkt worden . In den Morgenstunden war dann die Zeit so knapp, dass die Belichtungszeit auf nur noch eine Minute reduziert wurde. Die erste Märzwoche ist noch recht früh in der Marathonsaison, so das man am Abendhimmel noch komfortabel arbeiten kann, während bei den Objekten der Sommermilchstraße am Morgenhimmel die Zeit davonläuft. Es wurde daher bis weit in die Dämmerung hinein fotografiert. Leider war es am Standort zeitweise recht windig, nicht alle Bilder sind daher gleich schön. Es wurde aber bewusst kein Archivmaterial genutzt um die Authentizität zu waren.

Das Bildfeld liegt nur bei maximal einem halben Grad. Große Objekte wie die Praesepe, Plejaden, die Schildwolke und die Andromedagalaxie sind daher nur im Ausschnitt zu sehen. Fehlende Objekte sind M55 und M30. Die beiden befanden sich in der ersten Märzwoche noch am Taghimmel. M32 und M102 wurden durch technische Probleme und Unachtsamkeit beim Abarbeiten der Liste versehentlich übergangen. Die restlichen 106 Objekte sind aber schon ein sehr gutes Ergebnis. Für alle die das Neumondfenster Ende März 2011 nicht nutzen können, ergibt sich die nächste Chance Mitte März 2012. Ein Liste mit der abgestimmten Reihenfolge aller Messierobjekte finden Sie hier.

Die Bilder entstanden mit dem Vorgängermodell des Bresser Teleskops N 150/750 Messier LXD-75 und der Meade DSI III PRO Deep-Sky-Kamera mit RGB Filtersatz und Autostar Suite Software. Ein Übersicht aller Objekte finden Sie bei uns auch als Poster.

EXO-Planeten mit der DSI-Kamera von Meade

5. Mai 2009, Bernd Gährken

Erst seit wenigen Jahren beschäftigen sich die Astronomen mit Planeten in anderen Sonnensystemen. Bis jetzt wurden etwa 100 Exemplare entdeckt und es kommen jeden Monat neue hinzu. Das Thema findet auch  in den Medien und der Öffentlichkeit Beachtung. Wenig bekannt ist aber, dass einige Exoplaneten schon mit Amateurmitteln nachgewiesen werden können. Die Auswertung ist zwar softwaretechnisch anspruchsvoll, doch hardwareseitig reichen schon relativ kleine Optiken und Kameras. Ideal sind gekühlte CCDs, doch auch mit den preiswerten Meade-DSI ist das Ziel erreichbar. Der Nachweis erfolgt durch die Messung der Abdunklung, wenn der Planet von uns aus gesehen vor dem Stern vorüberzieht. XO-1b ist ein 11mag Stern mit Planetentransit in der nördlichen Krone. Die Periode ist 3,941534 Tage und die Amplitude 0,017mag. Zwischen Ab- und Anstieg der Helligkeit vergehen fast genau drei Stunden.
Am 18.03.2009 gelang eine sehr schöne Messung der Bedeckung mit Hilfe einer DSI-3. Der Beobachtungsstandort lag mitten in der lichtverschmutzten Münchner Innenstadt! Die Kurve hat die typische „Badewannenform“.

Transit des Exoplaneten XO-1b

Transit des Exoplaneten XO-1b

Besonders beim Eintritt gab es ein klares Signal. Mit drei Stunden ist die Transitdauer ungewöhnlich lang. Während der Mitte der Bedeckung wurden daher die notwendigen Darks und Flats angefertigt. Zu dieser Zeit gab es technische Probleme, die bis zum Austritt nicht vollständig behoben werden konnten. Das Austrittssignal ist daher stärker gestört, aber immer noch klar zu erkennen! Es ergibt sich eine sehr gute Übereinstimmung mit den vorausberechneten Werten für Anfang und Ende des Transits.

Mehr Bilder, Infos und Animationen unter:

http://www.astrode.de/xo01a.htm

Weitere Transits mit kleinerer Öffnung:

http://www.astrode.de/wasp10b.htm

http://www.astrode.de/wasp11b2.htm

Informationen und Prognosen:

http://var2.astro.cz/ETD/