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Drei Reisemontierungen im Vergleich

2. August 2012, Bernd Gährken

Die Sommerzeit ist Reisezeit. Oft liegt der Urlaubsort in einem wenig industrialisierten Gebiet mit wenig Lichtverschmutzung und zudem gibt es am südlichen Sternenhimmel viele Objekte die man in Deutschland nicht sehen kann. Mit den modernen DSLRs und handelsüblichen Fotoobjektiven kann man schon mit wenigen Minuten Belichtungszeit erstaunliche Übersichtsaufnahmen produzieren. Die Sommermilchstraße mit ihren zahlreichen Sternhaufen und Gasnebeln lässt sich mit Brennweiten zwischen 16 und 200mm gut abbilden.

Milchstraße in Australien

Milchstraße in Australien

Je höher die Brennweite ist, desto genauer muss die Nachführung sein. Um eine akzeptable Genauigkeit zu erreichen, ist eine Einnordung mit einem Polsucher fast unverzichtbar. Am Markt haben sich in den letzten Jahren mehrere Reisemontierungen etabliert die fluggepäcktauglich sind.

1. Am bekanntesten ist sicher das Astrotracsystem, dass in mehreren Varianten angeboten wird. Die Astrotrac kann auf ein normales Fotostativ montiert werden. Im Prinzip besteht der AstroTrac aus zwei Armen, von denen einer fest montiert und der zweite über eine Spindel gegen den festen Arm bewegt wird. Der Hebel ist dabei bewusst groß gewählt, so das ein guter Gleichlauf erreicht wird. Mit der Fotostativvariante lassen sich kleinere Fotoobjektive ausreichend montieren. Generell läßt die Astrotrac aber auch Teleskope mit mehr als 10g zu. In dem Fall wird jedoch das Montierungsset-II benötigt, bei dem eine Säule und ein Polblock inklusive sind. Der Preis für das Montierungsset-II liegt über 1500 Euro, doch dafür bekommt man eine sehr gut verarbeitete Komplettlösung aus europäischer Produktion mit präziser Nachführung bis zu 2 Stunden.

AstroTrac TT320X-AG Montierung

2. Wenn die Ansprüche an die Verarbeitung und die Transportierbarkeit nicht ganz so hoch sind, kann man sich auch mal eine Lösung aus Fernost anschauen. Die leichteste Montierung des chinesischen Herstellers Skywatcher mit optionalen Polsucher ist die NEQ-3. Die Tragkraft der Montierung kann man grob mit 7kg angeben. Für kleine Teleskope ist das völlig ausreichend. In der Basisversion hat die NEQ-3 noch keine Motoren und keinen Polsucher, wird aber bereits mit einem leichten Alustativ geliefert. Bei der NEQ-3 ist auch ein Upgrade auf Goto möglich. Die Gotovariante verfügt über einen Autoguiderport. Die NEQ-3 hat zwar nicht die Laufruhe der Astrotrac, doch wer einen Autoguider besitzt, kann diesen Nachteil leicht kompensieren. Nützlich ist dazu die Zubehörkombination: Teleskop-Service Parallelbefestigung für Kameras und anderes Equipment sowie Orion Mini-Sucherfernrohr 50mm und Orion StarShoot AutoGuide Kamera.

Neq3

Skywatcher Montierung NEQ-3

3. Neu am Markt der Reisemontierungen ist die Polarie des Markenherstellers Vixen. Bei der Polarie handelt es sich nicht um eine klassische Montierung, sondern mehr um einen parallaktischen Aufsatz für ein Fotostativ. Fernrohre lassen sich damit nicht montieren. Die Traglast wird vom Hersteller mit 2kg angegeben. Es ist daher lediglich die Nachführung kleiner Fotoobjektive möglich. Dafür ist die Polarie extrem kompakt. Das Bauteil passt mit 14cm Kantenlänge in die Hosentasche. Falls kein Fotostativ vorhanden ist, gibt es von Vixen eine Komplettlösung. Es ist aber auch jedes Teil einzeln erwerbbar! In der Standardversion erfolgt die Lieferung ohne Polsucher.  Es gibt jedoch ein Peilloch mit dem bei geringen Brennweiten eine ausreichende Poljustage möglich ist. Die Nachrüstung eines Polsuchers ist optional. Die Stromversorgung erfolgt über zwei handelsübliche Mignon-Batterien. Damit sind mehere Stunden Belichtungszeit möglich.  Alternativ kann man den USB-Port eines Laptops als Spannungsquelle nutzen.

Vixen Polarie

Vixen Montierung Polarie