Fernglas ZF 7-15x35

Gut im Preis - Kompromisse in der Leistung

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Fernglas Vanguard ZF 7 – 15 x 35
Im Lieferumfang enthalten: Okularabdeckung 2 x, Kunststoff; Objektivabdeckungen 2 x, Kunststoff; Trageriemen; Bereitschaftstasche mit Trageriemen; Putztuch; Bedienungsanleitung mehrsprachig; Garantie

Das Vanguard ZF 7 – 15 ist ein Zoom-Fernglas mit Porro-Prismen, das vom Hersteller als „meistverkaufter Vanguard Klassiker“ bezeichnet wird. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis sowie die handliche Größe sorgen offensichtlich dafür. Mit einem Gewicht von 705 g ist das Glas für Erwachsene gut tragbar, weniger gut für Kinder. Die Objektiv-Linsen sind weit eingelassen, die Okulare werden von Gummi-Augenmuscheln gesäumt. Das Schwenken der beiden Fernglashälften für die Einstellung des Augenabstandes geht angenehm „straff-leicht“.
Der Handlichkeit des Glases hätte m.E. mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden können. Einfach ist noch die Entnahme des Glases aus der mit Trageriehmen und Klettverschluss versehenen Tasche aus schwarzem Kunsstoffmaterial. Dann aber sind 4 einzelne Deckel für Okulare und Objektivlinsen abzunehmen (und irgendwo hinzupacken, damit sie nicht beim Tragen des Fernglases verloren gehen). Flexibel befestigte Deckel, okularseitig eine Deckel-Kombination hätten sich angeboten. Wenngleich sich das solide wirkende Gehäuse griffig anfühlt, liegt das Fernglas beim Beobachten gewöhnungsbedürftig in der Hand – vor allem dann, wenn der Augenabstand (hier „Pupillendistanz“ von 58 – 72 mm) auf die eines Erwachsenen von ca. 65 mm eingestellt wird. Die im Durchmesser auffällig großen Okulare können kaum dicht ans Auge gehalten werden, weil der Nasenrücken im Weg ist. Die Augenmuscheln hätten einfach höher sein können, um Seitenlicht effektvoll zu unterbinden.
Gemessen am Preis sind die optischen Leistungen des Fernglases (Farbintensität, Kontrast, Tiefen- und Randschärfe) akzeptabel. Farbsäume an Gegenständen (z.B. Zweigen) außerhalb der Fokus-Ebene waren kaum sichtbar. Selbst bei nicht idealen Lichtverhältnissen ist ein relativ helles Bild zu erkennen. Deutliche Grenzen sind jedoch gesetzt hinsichtlich Farbintensität und Kontrast. Das Glas bietet keinen „Genuss für die Augen“. Angenehm jedoch: ein „Zurückschnappen“ der Augen nach dem Betrachten konnte ich nicht feststellen. Gut: die Einstellung der Entfernung über den gut bedienbaren Mitteltrieb ist leichtgängig und präzise. Man braucht auch nicht zu viel nachzustellen, um von ganz nah auf Unendlich zu kommen, und dies bei allen Vergrößerungen.
Der Zoom könnte als ein weiteres Plus für dieses Fernglas gelten – jedoch mit Abstrichen. Beim Verringern der Vergrößerung von 15-fach in Richtung 7-fach fängt es enorm an zu „Tunneln“: das optische Sichtfeld wird zwar größer, der gefühlte Effekt ist aber, dass sich mit abnehmender Vergrößerung das Sichtfenster immens verkleinert: das Bild rückt nach hinten, vom Rand her wächst ein dicker schwarzer Rahmen. Wird von klein nach groß gezoomt, verschwindet dieser Rahmen wieder. Hierbei nachteilig: ein zusätzliches Scharfstellen ist erforderlich.

Zusammenfassung
+ gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
+ solide Bauweise
+ leichtgängige und präzis wirkende Mechanik
+ Zubehör enthalten (Trageriemen, Tasche)
o mittelmäßige optische Leistungen (Farbintensität, Kontrast, Tiefen- und Randschärfe)
o Handhabung leicht gewöhnungsbedürftig
o Sichtfeldbreite für die kleine Vergrößerung eher knapp
- Zoom mit Tunnelung bei kleiner Vergrößerung
- unpraktische Objektiv- und Okularabdeckungen
- stark verbesserungsbedürftige „Schnittstelle“ Augen-Okulare durch sehr große Okularfassugen
- zu niedrig ausgeführte Gummi-Augen-Muscheln unterbinden Seitenlicht nicht hinreichend