7500+ Artikel ab Lager lieferbar
Best-Preis-Garantie
Ihr Partner für die Astronomie

Doctor

Geschichte der Ferngläser und des Unternehmens vor 1945

Geschichte der Ferngläser ist untrennbar mit der Firma Carl ZEISS Jena verknüpft, auf die auch die Wurzeln unserer Produktgeschichte zurückgehen. Die Geräteklasse der Ferngläser, als die am meisten verbreitete Art der terrestrischen Fernrohre, kann mittlerweile auf eine über 100jährige Tradition verweisen, nachdem durch die Firma Carl ZEISS Jena am 09. Juli 1893 mit dem Deutschen Reichspatent Nr. 77086 "Doppelfernrohr mit vergrößertem Objektivabstand" der Grundstein für die Ferngläser in der heute bekannten Art gelegt wurde

An der anschließenden raschen Entwicklung dieses Produktzweiges, hatte die Firma Carl ZEISS Jena entscheidenden Anteil. Bis 1900 wurden hier bereits 10000 Prismenferngläser produziert. In den 30er und 40er Jahren erlebte die Entwicklung der visuellen Beobachtungs- und Zieleinrichtungen bedingt durch die forcierte Rüstungsentwicklung des 2. Weltkrieges einen Höhepunkt. Es wurde ein sehr breites Spektrum an Geräten angeboten, das in den Kriegsjahren durch zahlreiche Militärmodelle erweitert wurde. Bereits in dieser Zeit wurden Asphären angewandt und Magnesium für Gehäuse eingesetzt.

Geschichte des Unternehmes nach 1945

Mit Beendigung des 2. Weltkrieges verließen viele führende Mitarbeiter das Werk in Jena und es wurden große Teile des Werkes demontiert. Bei dem Neuanfang in den Jahren nach dem Krieg wurde das Sortiment stark "bereinigt" und es erfolgte eine Konzentration auf die bewährten Fernglasmodelle 7x50, 10x50 und 8x30, die in Summe mit bis zu 200000 Stück jährlich produziert wurden.

1952 wurde in Eisfeld ein Betriebsteil des Unternehmens VEB Carl ZEISS JENA etabliert. Ausgehend von Aufgaben als Lieferant von Einzelteilen und Vorprodukten für die Carl-ZEISS-Werke in Jena entwickelte sich der Betrieb in den Folgejahren kontinuierlich zum Produzenten von feinmechanisch-optischen Konsumgütern und Industrieprodukten.

Der Ausbau der Produktionskapazitäten bei Ferngläsern und Analysenmeßgeräten führte in den 80er Jahren zur Entwicklung neuer Generationen optoelektronischer Meßgeräte und zur Erweiterung des Fernglas- und Zielfernrohrsortimentes durch Neu- und Weiterentwicklungen. Die Position als größter Fernglasproduzent in Europa konnte dabei gefestigt und ausgebaut werden. Es waren etwa 1100 Beschäftigte im Eisfelder Betrieb tätig und es wurden etwa 300000 Stück Ferngläser und Zielfernrohre jährlich produziert.

Am 1. August 1991 erfolgte die Übernahme des Werkes Eisfeld der Jenoptik Carl ZEISS Jena GmbH mit 550 Beschäftigten durch Herrn Bernhard Docter der dem Werk und den Erzeugnissen seinen Namen gab. Die Firma trat nun als DOCTER-OPTIC-EISFELD GmbH am Markt auf und führte die traditionsreiche Fertigung von Ferngläsern, Zielfernrohren, Spektiven, Lupen und optoelektronischer Meßtechnik fort.

Als anerkannter Produzent blankgepreßter Asphären war es ein wichtiges Ziel in der Firmenstrategie, den Einsatz von Asphären in der abbildenden Optik voranzubringen. Die erste Realisierung erfolgte in den Okularen des Zielfernrohres 8x56 und im Okular der NOTAREM-Geradsichtferngläser. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurden das Verfahren des Blankpressens soweit optimiert, das die für eine Serienfertigung erforderliche Qualität erzielt wurde. Größere Stückzahlen der Asphären wurden auch in der neu geschaffenen Produktkategorie "Strahler" verbaut. Hier sind es insbesondere die batteriebetriebenen Kompaktstrahler, denen besonderes Augenmerk galt.

Insgesamt erfolgte eine starke Erweiterung des Sortimentes insbesondere bei Zielfernrohren, die auch durch Geräte mit beleuchteten Absehen ergänzt wurden. An vielen Stellen ist das Finish deutlich verbessert wurden. Es soll nicht verhehlt werden, daß auch große Anstrengungen auf konstruktiven und technologischem Gebiet darauf verwandt wurden, die Produktqualität zu sichern und ständig weiter zu verbessern.

Am 15. November 1995 meldete das Unternehmen DOCTER-OPTIC in Wetzlar für das Gesamtunternehmen Konkurs an. Unter Leitung von Herrn Dr. Wellensieck erfolgte die Konkursverwaltung, infolge der der Großteil des Unternehmens an ein Firmenkonsortium bestehend aus Bosch und Hella unter Führung von Rodenstock verkauft wurde. Der Eisfelder Betrieb arbeitete mit circa 230 Beschäftigten unter Konkursbedingungen weiter, während nach Kaufinteressenten gesucht wurde. Dabei stand immer die "Große Lösung" im Blickfeld, bei der das Unternehmen als ganzes verkauft werden sollte. Insgesamt wurden Gespräche mit über 30 Interessenten geführt. Mit der amerikanischen Firma MMTI wurde ein Kaufvertrag abgeschlossen, der aber auf Grund der nicht erfolgten Zahlung des Kaufbetrages nie rechtskräftig wurde. Am 15. April 1997 wurde nach weiteren erfolglosen Bemühungen durch die Konkursverwaltung die Schließung des Geschäftsbetriebes in Eisfeld verkündet.

Neubeginn

Mit dem 1. Mai 1997 wurde ein Teil des Unternehmens mit einer Belegschaft von 40 Beschäftigten durch die ANALYTIK JENA GmbH weitergeführt, zu der traditionell gute Beziehungen bestanden. Bereits das erste Jahr nach der Übernahme wurde mit sehr gutem Umsatz und Ergebnissen abgeschlossen. Durch die engagierte Arbeit im Marketing- und Verkaufsbereich wurden die Auftragsbücher gut gefüllt, die Mehrzahl der Fachhandels- und Industriepartner, die durch die Wirren um die DOCTER Werke verunsichert waren, konnten zurückgewonnen werden. Inzwischen ist die Zahl der Mitarbeiter am Standort Eisfeld wieder auf beinahe 100 angewachsen.

Besonderes Augenmerk wird bei der DOCTER-Produktpalette auch weiterhin auf ein hohes Qualitätsniveau, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, perfekten Kundennutzen und ausgewogenes Design gelegt. Selbstverständlich wird der Innovationsbedarf bei den Eisfelder Produkten durch jetzt möglich gewordene Synergieeffekte weiter vorangetrieben. Ziel ist es, die Modellvielfalt bei DOCTER-Ferngläsern anwendungsgerechter zu gestalten. Die am Markt gefragten DOCTER-Zielfernrohre für Jäger werden mit modernen leistungsfähigen Optiken ausgestattet, die eine sichere Handhabung und eine hohe Treffgenauigkeit garantieren.

Mit der Grundsteinlegung am 27. Mai 2005 für ein neues Firmengebäude, in dem alle Fertigungsbereiche zusammengeführt werden, sind wichtige Voraussetzungen für eine zukünftige, erfolgreiche Arbeit des Eisfelder Betriebes geschaffen worden. 

Zu den Produkten der Marke Docter