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Posts mit Stichwort 'methanband'

Astroshop.de bei der 32. BoHeTa und beim 9. Stuttgarter CCD-Workshop

18. Oktober 2013, Bernd Gährken

Der Stuttgarter CCD-Workshop ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Vereins Schwäbische Sternwarte e.V. und des Planetarium Stuttgart. Er findet alle zwei Jahre am letzten Oktoberwochenende statt. Der diesjährige CCD-Workshop fällt auf den 25. bis 27. Oktober. Astroshop-Mitarbeiter Bernd Gährken ist dort mit einem Vortrag vertreten. Er gibt einen Einblick in die Spektralen Randbereiche. Moderne CCDs können mehr Dinge sichtbar machen als wir mit unseren Auge erkennen können. Kurzwellige Strahlung im Ultraviolett und langwellige Strahlung im Infrarot lassen sich mit Spezialfiltern aufzeichnen. Dadurch eröffnen sich für den Amateur neue Möglichkeiten. Der Vortrag zeigt einige Beispiele aus dem Sonnensystem und dem Deepskybereich.

Zur Bochumer Herbsttagung 2013 laden Peter Riepe und sein Organisationsteam alle interessierten Sternfreunde herzlich ein. Die Veranstaltung ist am Samstag den 16. November im Hörsaal HMA 10 der medizinischen Fakultät der Ruhr-Uni Bochum. Sie beginnt um 10 Uhr und bietet ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen von Amateuren für Amateure. Bernd Gährken wird dort über die Möglichkeiten der Methanbandfotografie berichten. Die großen Gasplaneten besitzen alle eine Methanschicht die bei 890nm das Licht absorbiert und zu einem ungewöhnlichen Aussehen führt. Während das Auge bei diesen Wellenlängen nichts mehr erkennen kann, sind CCD-Chips noch in der Lage ein Signal aufzuzeichnen. Im Methanband sind die Planeten zwar sehr dunkel aber die methanfreien Monde gewinnen an Kontrast. Deshalb ist mit den Spezialfiltern auch im Umfeld der Gasriesen spannendes zu entdecken.

CCD- Workshop & BoHeTa

CCD- Workshop & BoHeTa

Unser Tipp: Der 8nm Methanfilter von Baader Planetarium

18. Oktober 2012, Bernd Gährken

Bis vor kurzen waren Methanbandfilter nur ungefasst als Sonderanfertigung bei speziellen Herstellern wissenschaftlicher Instrumente erhältlich. In Deutschland gab es keine Anbieter. Nun hat die Firma Baader auf die wachsende Nachfrage reagiert und bietet erstmals einen Filter in einer 1,25 Zoll Fassung mit Normgewinde an. Visuell kann man mit einem Methanfilter nichts sehen. Seine Leistungsfähigkeit offenbart er erst in Kombination mit einer infrarotempfindlichen Kamera.

8nm Methanfilter mit 1.25"

Baader Planetarium Methanfilter 1,25"

Die äußeren Gasplaneten sind in Ihrer Hochatmosphäre mit einer Hülle aus Methan umgeben. Bei einer Wellenlänge von 889nm hat das Methan eine Absorbtionslinie. Die Gasriesen werden in diesem Bereich sehr dunkel und bekommen ein komplett anderes aussehen. Durch Aufnahmen im Methanband kann man viel über die physikalischen Vorgänge lernen. Aufsteigende Gasmassen durchstoßen die Methanschicht und werden als helle Flecken sichtbar. Im Methanband kann man gut erkennen, dass es sich bei Jupiters Großen Rote Fleck um ein Hochdruckgebiet handelt. Auch kleinere Stürme wie der WOS-BA werden als helle Flecken sichtbar.

Transmissionskurve des Baader Methanfilters
Transmissionskurve des Baader Methanfilters

Die Impakte von 1994 und 2009 hinterließen Explosionswolken die ebenfalls die Methanschicht durchstoßen haben. Während sich die Wolken im visuellen Bereich dunkel abzeichneten, waren sie im Methanlicht hell und konnten so von den dunklen Barren unterschieden werden. Die sichere Identifizierung als Impaktstruktur war so erst möglich.

Weil die Gasplaneten auf der Methanlinie so stark abgedunkelt werden, sind die Belichtungszeiten deutlich länger als im visuellen Bereich. Der Verlängerungsfaktor kann den Wert 50 übersteigen, je nachdem wie infrarotempfindlich die verwendete Kamera ist. Bei den weit verbreiteten Webcams, I-Novas und DMK-Kameras sollte die Teleskopöffnung mindestens 8 Zoll betragen.

Die starke Abdunkelung der Planeten auf der Methanlinie kann man auch nutzen, um den Kontrast von Monden und Ringen zu verbessern. Sie enthalten kein Methan und sind deshalb im Vergleich zu den Planeten gleißend hell. Die Monde sind im Methanband selbst vor der Planetenscheibe deutlich sichtbar. Mit größeren Teleskopen kann man versuchen schwache, planetennahe Monde aufzuspüren, die sonst überstrahlt würden. Der Jupitermond Almathea und der Uranusmond Miranda sind mit einer guten CCD-Kamera und ausreichend Belichtungszeit im Methanband erreichbar. Mit einem semiprofessionellen 80cm-Gerät ist es inzwischen auch erstmals gelungen amateurseitig den Jupitermond Thebe und die Uranusringe nachzuweisen.