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Astrofotografie: Neue Kameras von ZWO

17. Mai 2016, Stefan Taube

Die Kameras von ZWO, erkennbar durch ihr markantes rotes Gehäuse, haben die Astronomie im Sturm erobert. Ausgehend vom großen Erfolg der preiswerten Planetenkameras ASI-120 baut ZWO das Angebot nun nach und nach aus und bietet längst auch fortgeschrittene Kameras mit USB 3.0 und CMOS-Sensoren.

ASI290

Eine Kamera der Serie ASI-290 mit aktiver Kühlung

Wir können Ihnen zwei neue Serien dieser Kameras anbieten:

  • ASI-290: Eine sehr gute Allzweckkamera mit kleinen Pixeln, hoher Bildfrequenz und geringem Ausleserauschen. Verbaut ist der CMOS-Sensor IMX290 von Sony. Dieser Chip ist besonders lichtempfindlich, da er rückwärtig belichtet wird. Solche Sensoren sind aufwendig in der Produktion, doch nun zu einem vernünftigen Preis für Hobby-Astronomen zu haben.
  • ASI-1600: Diese Kamera verfügt einen riesigen 16-Megapixel CMOS-Sensor mit 21,9 Millimeter Diagonale. Der Sensor wird normalerweise in Olympus-Kameras verbaut. Mit dieser Kamera können Sie also ein großes Gesichtsfeld ausfüllen.

Alle Kamera-Modelle sind als Farb- oder Schwarzweißvariante, sowie mit oder ohne aktive Kühlung erhältlich. Es gibt also jeweils vier Versionen, zwischen denen Sie wählen können.

Schwarzweiß-Kameras haben den Vorteil der höheren Empfindlichkeit und Auflösung gegenüber Farbkameras. Dafür ist jedoch der Aufwand zum Gewinnen einer Farbaufnahme höher: Sie benötigen Farbfilter und ein Filterrad.

Eine gekühlte Kamera erlaubt längere Belichtungszeiten, da das Sensorrauschen unterdrückt wird. Allerdings brauchen Sie eine separate Stromversorgung und für lange Belichtungszeiten auch die entsprechende Montierung mit Nachführkontrolle. Durch die zunehmend hohe Empfindlichkeit der Sensoren werden auch ungekühlte Kameras immer interessanter für die Fotografie lichtschwacher DeepSky-Objekte. Einsteiger und Gelegenheitsfotografen sind daher mit den ungekühlten Modellen der ASI-290-Serie bereits sehr gut ausgestattet.

Die Kamera ASI 120 ist der Tausendsassa von ZWO!

1. August 2014, Bernd Gährken

Mit der ASI 120 hat der Hersteller ZWO eine sehr vielseitige neue Kamera auf den Markt gebracht. Sie ist eine Planetenkamera, Allskykamera und Autoguider in einem!

Die Kamera wird inklusive USB-Kabel, Autoguiderkabel, einem 1,25 Zoll-Teleskopadapter und einem 2,1mm Objektiv geliefert. Der Anschluss ist zugleich C-Mount und T2. Die Verbindung von T2 auf C-Mount erfolgt über einen Adapterring der entfernt werden kann.

ZWO ASI 120: Kamera und Adapter

ZWO ASI 120: Kamera und Adapter

Der Chip hat ein Drittelzollformat liefert aber 1280×960 Pixel. Die Pixelgröße liegt bei 3,75 µm. Die besten Ergebnisse liefert die Kamera bei Öffnungsverhältnissen zwischen f/15 und f/20. Das ist je nach Teleskop mit einer Barlowlinse gut zu erreichen.

Als einfache Aufnahmesoftware werden Amcap und Firecapture mitgeliefert. Wer eine komfortablere Software möchte, kann die Freeware VirtualDub verwenden.

Bei der ZWO ASI 120 ist der gleiche Chip verbaut wie bei der bekannten ALccd-QHY 5L-II. Falls der Schwerpunkt bei der Mond-/Planetenfotografie liegt, jedoch auch eine schnelle Optik zum Autoguiden vorhanden ist, dann liegen Sie mit der ASI 120 richtig.

Auf der Kamerarückseite gibt es ein 0,25″-Gewinde. So ist auch die Montage auf einem Fotostativ möglich. Mit dem beigelegen 2,1mm Foto-Objektiv ergibt sich ein Bildfeld von 130 Grad. Das ist optimal zur Himmelsüberwachung. Polarlichter, Blitze, nachtleuchtende Wolken und helle Feuerkugeln können so aufgespürt werden.

Verschiedene Bildformate liefern verschiedene Geschwindigkeiten. Bei Sonne und Mond ist es interessant die volle Auflösung zu nutzen. Das Bildfeld ist so viermal so groß wie bei einer klassischen Astrowebcam. Bei Planeten kann über die Bildformate eine Region of Interest (ROI) festgelegt werden um die Bildrate zu erhöhen und Speicherplatz zu sparen. Folgende Formate sind möglich:

1280X960@30FPS, 1280X720@40FPS, 1280X600@45FPS, 1280X400@60FPS, 1024X768@40FPS, 102X600@55FPS, 1024X400@80FPS, 800X800@40FPS, 800X640@50FPS, 800X512@60FPS, 800X400@80FPS, 800X320@100FPS, 640X560@60FPS, 640X480@70FPS, 512X400@80FPS, 480X320@100FPS, 320X240@130FPS.

Die Bildrate passt sich automatisch der Rechnergeschwindigkeit an. Bei älteren Rechnern oder fremder Aufnahmesoftware sollten u.u. 30fps fix vorgegeben werden, um einen ruckeligen Bildaufbau zu vermeiden.

Die Kamera wird in zwei Versionen angeboten. Zum einen als Farbversion ASI 120 MC und zum anderen mit einem Schwarzweiss-Chip unter der Bezeichnung ASI 120 MM. Wir empfehlen Anfängern die einfach zu bedienende Farbversion und Fortgeschrittenen die empfindlichere Monochrom-Variante zusammen mit dem optionalen Filterrad und einem Interferenzfiltersatz.

Es wurden einige Testbilder von Sonne und Mond erstellt, die einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit geben.

Sonne Protuberanzen

Sonne Protuberanzen

Hyginus- und Aridaeus-Rille

Hyginus- und Aridaeus-Rille

Mond im Juli 2014

Mond im Juli 2014

Mondkrater Plato

Mondkrater Plato

Der Planet Mars dominiert den Frühjahrshimmel

4. April 2014, Stefan Taube

Spika ist der Hauptstern im Sternbild Jungfrau. Etwas nördlich von diesem auffälligen Stern strahlt derzeit unser äußerer kosmischer Nachbar im hellen rötlichen Licht.  Am 8. April gelangt Mars in seine Oppositionsstellung, das Planetenscheibchen erreicht schließlich am 14. April die größte Winkelausdehnung. Jetzt ist es höchste Zeit über eine gute Planetenkamera nachzudenken!

Sehr empfehlenswert ist die ASI 120 MM von ZWO. Diese Kamera wurde von der amerikanischen Fachzeitschrift Sky & Telescope als Hot Product 2014 ausgezeichnet. Mit ihr gelang dem ungarischen Astrofotografen Michal Vajda vor wenigen Tagen diese schöne Aufnahme vom Mars. Michal Vajda benutzte neben der ASI 120 MM ein 300/1500-Newton-Teleskop auf einer EQ6-Montierung von Skywatcher.

Aufnahme von Michal Vajda

Aufnahme von Michal Vajda

Die Zeitschrift Sky & Telescope begründet ihre Auszeichnung der ASI 120 MM folgendermaßen: Astrofotografen, die sich auf Mond und Planeten konzentrieren, bevorzugen Kameras mit kleinen Pixeln und hohen Bildraten. Die ASI 120 MM von ZW Optical erfüllt mit ihren extrem empfindlichen CMOS-Sensor und den nur 3,75 µm großen Pixeln beide Kriterien. Die Kamera kann bis zu 35 voll aufgelöste Bildern pro Sekunde aufnehmen und über eine USB 2.0-Verbindung übertragen.

Bei der ASI 120 MM handelt es sich um eine Schwarzweiß-Kamera. Um ein Farbbild zu erzeugen müssen Aufnahmen durch verschiedene Filter gemacht werden, die dann am Computer zu einem Farbbild kombiniert werden können. Michal Vajda zeigt dieses Vorgehen sehr schön in dieser Collage, in der wir Mars-Aufnahmen durch Rot-, Grün- und Blau-Filter sehen, sowie zwei daraus am Computer errechnete Farbbilder:

Mars durch verschiedene Farbfilter

Mars durch verschiedene Farbfilter

Der Vorteil bei dieser Vorgehensweise ist, dass für jeden Farbkanal die volle Auflösung des Kamerasensors genutzt wird. Direkt bei der Kamera ASI 120 MM bietet wir auch gleich das hierfür erforderliche Zubehör an.

Wer aber lieber direkt ein fertiges Farbbild haben will, der kann auch auf die Farbversion dieses Kameramodells zurückgreifen, das ist die ASI 120 MC. Was immer Sie tun, lassen Sie sich Mars nicht entgehen!