Naturwissenschaftler aller Fachrichtungen stimmen für das Einführen des Schulfaches Astronomie
In einem offenen Brief an Landesregierungen, Landtage und den Bundestag fordern sie zwei Wochenstunden Astronomie als Pflichtfach in der 10. Klasse. Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören 164 deutsche Professoren und Lehrstuhlinhaber, sieben deutsche Astronauten und acht nationale und internationale astronomische Vereinigungen. Auch zahlreiche Mediziner, Historiker, Philosophen und Schulleiter sprechen sich für ein Schulfach Astronomie aus. Unterzeichnet hat den Aufruf auch die International Astronomical Union (IAU), die weltweite Vereinigung aller Astronomen und die International Astronautical Federation (IAF). Als Vorbild für diese Initiative dienen die Ostdeutschen Länder Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, da dort Astronomie seit 1959 Pflichtfach an den Schulen ist. In Brandenburg ist Astronomie seit 60 Jahren Wahlpflichtfach in den Jahrgangsstufen 9 und 10.
Laut der Befürworter ist Astronomie eine grundlegende Wissenschaft, die Erkenntnisse fast aller anderen Naturwisschenschaften verbindet oder auch in sie hineinträgt. „Astronomie ist interdisziplinär“, erklärt Andreas Müller, Astrophysiker und Leiter des „Excellence Cluster Universe“ der Technischen Universität München. „Jede astronomische Erkenntnis verändert unser Weltbild.“ Außerdem erklären die Befürworter, das Astronomie Mathematik, Physik, Chemie und Biologie in einem sei und somit vernetztes Denken fördert. Als interdisziplinäre Disziplin eigne sie sich sehr gut, experimentell und praktisch Elemente fast aller anderen Wissens- und Sachgebiete aufzugreifen und in neuem Kontext anzuwenden.
Das Jahr 2009 wurde von der UN-Vollversammlung im Gedenken an das 400jährige Jubiläum der Himmelsbeobachtungen von Galileo Galilei zum internationalen Jahr der Astronomie erklärt. Für den Start des bundesweiten Initiative wählten die Astronomen die Woche der Schulastronomie, die vom 9. bis 13. November stattfindet. Auf der Seite Internationales Astronomiejahr 2009 können Schulen und Lehrer sich informieren und Unterrichtsmaterial herunterladen.
Quelle: http://www.heute.de
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