7500+ Artikel ab Lager lieferbar
Best-Preis-Garantie
Ihr Partner für die Astronomie

Beobachtungen

Posts mit Stichwort 'asteroid'

Asteroiden-Doppelbedeckung durch Concordia und Beagle

19. Mai 2015, Bernd Gährken

In den letzten Jahren wurden Sternverfinsterungen durch Asteroiden schon häufiger beobachtet. Es ist ein dankbares Betätigungsfeld für Amateure die einen wissenschaftlichen Beitrag leisten möchten. Über die Zeitdauer der Verfinsterung lässt sich der Durchmesser des Kleinplaneten bestimmen. Wenn mehrere Sehnen bekannt sind, kann man die komplette Form als Silhouette ableiten. Die dabei erzielte Genauigkeit ist nur noch mit einer Raumsondenmission zu übertreffen. Gut ausgerüstete Amateure mit großer Beweglichkeit schaffen mehrere Treffer pro Jahr. Doch am Pfingstsamstag ergibt sich die seltene Chance von 2wei  Treffern in einem Abstand von nur 20 Minuten.

Zuerst bedeckt (58) Concordia um 23:15 Sommerzeit einen Stern mit 10ter Magnitude. Um 23:35 Sommerzeit folgt dann (656) Beagle mit der Bedeckung eines 9,4 mag hellen Sterns.

Schattenpfad von Concordia

Schattenpfad von Concordia

Schattenpfad von Beagle

Schattenpfad von Beagle

Nach der aktuellen Prognose gibt es für Deutschland Schnittpunkte in einem schmalen Streifen von Herford bis Meppen. Die Pfadangaben sind jedoch ungenau. Für alle Beobachter östlich einer Linie München-Aachen kann sich die Beobachtung lohnen. Auch negative Meldungen sind interessant und werden unter http://www.euraster.net/results/index.html gesammelt.

Schattenpfad von Concordia (Orange) und Beagle (Blau)

Schattenpfad von Concordia (Orange) und Beagle (Blau)

Asteroid (351) Yrsa bedeckt einen Doppelstern am 17.04.2013

11. April 2013, Bernd Gährken

Am 17.04.2013 wird ab 23:41 Uhr Sommerzeit der Kleinplanet Yrsa einen 10 mag hellen Doppelstern bedecken. Die beiden Komponenten des Sterns sind etwa gleich hell, so das sich während der Verfinsterung die Helligkeit etwa halbieren dürfte. Der Schattenpfad verläuft vertikal durch Deutschland von Ostfriesland bis nach Berchtesgaden. Der Asteroid hat einen Durchmesser von ca. 50 Kilometer und wird den Stern etwa 5 Sekunden lang verdunkeln. Exakte Prognosen über den Verlauf des Pfads sind immer schwierig. Doch da der Zielstern doppelt ist, verdoppeln sich auch die Schattenpfade, so dass insgesamt ein etwa 100 Kilometer breiter Bereich überstrichen wird und die Chance etwas zu sehen doppelt so groß ist wie gewöhnlich! Der Zielstern befindet sich etwa 50 Grad über dem Horizont in der Nähe des Löwenkopfes und ist relativ leicht zu finden. Stören könnte jedoch der nur 30 Grad entfernte Halbmond. Mit der Messung der Verfinsterungsdauer kann man den Durchmesser des Kleinplaneten bestimmen und so einen aktiven Beitrag zur Forschung liefern. Ideal zur Aufzeichnung sind die Mintron– und Watec-Kameras. Umfangreiche Infos zum Ereignis gibt es auf der Homepage der VDS.

Aufsuchkarte für den Zielstern

Aufsuchkarte für den Zielstern

2012DA14 nähert sich der Erde

1. Februar 2013, Bernd Gährken

Die beiden astronomischen Großereignisse im Jahre 2013 sind sicher die hellen Kometen PANSTARS und ISON die im März und im Dezember optimal zu sehen sind. Daneben gibt es noch weitere Ereignisse, die nicht versäumt werden sollten.

Am Abend des 15. Februar kreuzt der Asteroid 2012DA14 die Erdbahn. Der etwa 50m große Kleinplanet kommt unserem Heimatplaneten ungewöhnlich nahe. Die geringste Entfernung ist kleiner als zwei Erddurchmesser und liegt innerhalb des Geostationären Orbits. Dennoch ist der Zusammenstoß mit einem Kommunikationssatelliten unwahrscheinlich. Der Kleinplanet wird maximal 8mag hell werden und wäre in einem guten Fernglas sichtbar. Wir empfehlen hier das Omegon Fernglas Nightstar 25×100. Dennoch wird er nicht leicht zu finden sein. Das winzige Lichtpünktchen bewegt sich in jeder Minute um etwa einen Vollmonddurchmesser über den Himmel. Die Position muss für den jeweiligen Standort des Beobachters genau berechnet werden. Nützlich ist dazu der Ephemeriden-Generator der NASA.

Von München aus gesehen bewegt sich 2012DA14 zu Beginn des Abends zwischen Löwe und Jungfrau. Im Laufe der Nacht nähert er sich dem Himmelsnordpol und fällt auf 12 mag.

Obwohl uns der Kleinplanet sehr nahe kommt, wird man ihn vermutlich nicht als Scheibchen auflösen können. Der berechnete Durchmesser liegt lediglich bei 0,5 Bogensekunden. Wer ein größeres Teleskop besitzt, sollte jedoch auf die Farbe des Himmelskörpers achten. Bei dem ähnlich hellen Kleinplaneten 2002NY war vor 11 Jahren eine deutliche orange Färbung zu sehen.

2012DA14 innerhalb des geostationären Orbits

2012DA14 innerhalb des geostationären Orbits

2005 YU55 rast an der Erde vorbei

17. November 2011, Bernd Gährken

2005 YU55 ist ein erdnaher und potentiell für die Erde gefährlicher Asteroid von etwa 400 m Durchmesser. Am 8. November 2011 um 23:28 UT hat er die Erde in etwa 0,85-facher Monddistanz passiert. Zu dieser Zeit stand er für Deutschland unbeobachtbar unter dem Horizont. In der Folgenacht war der Kleinplanet schon am Mond vorbeigezogen, war aber trotzdem noch gut zu beobachten.

2005 YU55

2005 YU55

In Deutschland erreichte er am Abend einen Horizontabstand von 60 Grad und ging erst gegen 3 Uhr morgens unter. Leider war der größte Teil Deutschlands mit Nebel bedeckt. Gute Bedingungen gab es jedoch in den Hochlagen der Mittelgebirge und in den Alpen. Von den Alpen aus gelang es ihn mit einem 6 Zoll Newton und einer DSI-3 zu fotografieren. Er war schon auf den Rohbildern von 1s problemlos zu sehen und seine Bewegung ließ sich im Abstand von einigen Sekunden gut verfolgen. Beim oberen Foto wurden die Aufnahmen von 4 Minuten addiert und Yu55 wurde dabei als kleine Strichspur abgebildet. Es konnte auch eine Animation erstellt werden.

2005 Yu55 Animation

2005 Yu55 Animation

NEO 2011MD rast knapp an der Erde vorbei

28. Juni 2011, Bernd Gährken

In der Nacht vom 27.6.2011 näherte sich der etwa hausgroße Kleinplanet 2011MD der Erde auf nur 12.000 km. Das ist nur ein Drittel des Abstands zum geostationären Orbit und eine der nähsten Annäherungen die je gemessen worden sind! Der Asteroid war so nah, dass er mit den Satelliten der Erde hätte zusammenstoßen können!

In der Nacht zuvor konnte das Near Earth Object (NEO) an der Volksternwarte München erfolgreich fotografiert werden. Zu dieser Zeit hatte der Kleinplanet etwa 16 mag und bewegte sich so schnell, dass nur jeweils 2 Sekunden belichtet werden konnte. Dank der empfindlichen DSI-Kamera gelang es trotz der kurzen Belichtungszeit ein ausreichendes Signal-zu-Rauschverhältnis zu erzielen. Im Summenbild kann man die Bewegung als Strich erkennen. Weitere Infos zum Erdbahnkreuzer 2011MD finden Sie hier.

2011MD

2011MD

Der Zwergplanet Ceres als Scheibchen

7. April 2009, Bernd Gährken

Ceres als Objekt unseres Sonnensystems

Im Jahre 2009 hatte Ceres eine besonders günstige Opposition.  Am 26. Februar lag der Abstand bei 1,583 Astronomischen Einheiten (AU) – so nahe wie zuletzt 1857 und als nächstes wieder 4164!

Ceres mit Vergleichstern

Ceres mit Vergleichsstern

Grund genug sich mit dem Objekt näher zu beschäftigen. Am 17.3. wurde der Zwergplanet am 80cm Spiegel der VSW-München ausgiebig beobachtet.  Zu dieser Zeit war die größte Annäherung zwar schon vorüber, dennoch war Ceres immernoch näher als bei der nächstbesten Opposition 2012 und erreichte einen Durchmesser von fast 0,8 Bogensekunden. Dies ist kaum weniger als bei den Jupitermonden, welche im größeren Teleskop schon deutlich scheibchenförmig erscheinen. So gelang es dann auch bei Ceres ein Scheibchen zu sehen. Etwa ein halbes Dutzend Sternwartler und sogar 2 Gäste konnten die Sichtung eindeutig bestätigen. Im Vergleich mit einem gleichhellen Stern erschien das Ceresscheibchen etwa doppelt so groß und hatte einen klar definierten Rand.

Später am Abend wurde auch versucht das Ceres zu fotografieren. Leider hatte zu dieser Zeit das Seeing schon deutlich nachgelassen. Die Scheibe war nur nach phasenweise zu sehen, dennoch war der Unterschied noch immer zu erkennen. Weitere Aufnahmen folgen am 21.3. Aus dieser Nacht stammt das angehängte Attachment.

Verwendet wurde eine Philips Webcam. Weitere Informationen  finden Sie auf Astrode.de.