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Vergleich Skywatcher 150/1200 EQ3 und Skywatcher 200/1000 EQ5

Skywatcher – ein Markenname, der in astronomischen Kreisen in den letzten Jahren immer mehr die Runde macht. Hinter diesem Markennamen verbirgt sich der Teleskophersteller Synta, der zum größten Fernrohrfabrikanten Chinas zählt. Seine Geräte haben eine durchweg gute Qualität, so dass sich diese Teleskope im amateurastronomischen Sektor inzwischen einen Namen mit einem guten Ruf verschafft haben. Grund genug für uns einmal zwei beliebte Geräte zu testen.

Entschieden haben wir uns für den Skywatcher 150/1200 auf einer EQ 3 Montierung und den etwas größeren Skywatcher 200/1000 auf einer EQ 5 Montierung. Beide Geräte sind Newtonteleskope. Die Montierungen sind Parallaktisch montiert, so dass man (vorausgesetzt man hat die Montierungen eingenordet) den Himmelsobjekten entspannt folgen kann, indem man mit der Rektaszensionsachse die Erddrehung ausgleicht.

Der Eindruck

Beide Geräte waren ordentlich und sicher verpackt, fast jedes Teil einzeln. Das ist sinnvoll, damit auf dem langen Transport nach Deutschland die Geräte sicher und unversehrt ankommen. Die Geräte wurden jeweils in zwei Kartons verpackt. In dem einen Karton befindet sich jeweils die Montierung, Stativ und Zubehör und in dem anderen Karton die Optik. Nach dem Aufbauen wirken die Geräte relativ solide und gut verarbeitet.

Die Montierungen sind aus Spritzguss gefertigt. Erste Trockentests in punkto Stabilität zeigen, dass die EQ-5 stabiler verarbeitet ist, als die EQ-3. Bei der EQ-3 merkt man, dass sie in sich wesentlich mehr schwingt als die EQ-5. Die EQ-3 ist auf ein leichtes Aluminiumstativ montiert, was natürlich nicht zur Stabilität beiträgt. Deshalb sollte man das Stativ auch nicht ausziehen, sondern am besten im eingezogenen Zustand belassen. Die EQ-5 ist auf ein stabileres Stahlstativ gelagert. Man merkt gleich, dass hier eine höhere Stabilität vorliegt.

Beide Montierungen haben die Möglichkeit in einer bestimmten Stellung ein Polsucherfernrohr aufzunehmen. Schön sind die Sucherfernrohre beider Fernrohre. Das Skywatcher 150/1200 ist mit einem 6 x 30 Sucher und das Skywatcher 200/1000 mit einem 9 x 50 Sucher ausgestattet. Beide Sucher sind in einer Halterung mit Feder und zwei Schrauben befestigt. Wenn man die Fadenkreuze der Sucher parallel zur Feder ausrichtet, kann man ganz einfach an zwei Schrauben die Justierung zum Hauptrohr vornehmen. Die Fadenkreuze sind im Gegensatz zu manch anderen Herstellern schön dünn gehalten, so dass sie bei der Beobachtung nichts verdecken. Die Okularauszüge haben einen butterweichen Lauf, wo nichts wackelt. Der 150er Newton verfügt über einen 1 1⁄4 Zoll Auszug und der 200er Newton über einen 2 Zoll Auszug, der aber auch über eine Reduzierhülse für 1 1⁄4 Zoll Okulare verfügt.

Test unter freiem Himmel

In der nächsten klaren Nacht wurden die Geräte unter freiem Himmel getestet. Beide wurden rechtzeitig zur Auskühlung nach draußen gebracht. Nun wurden beide Geräte simultan auf das gleiche Objekt eingestellt. Bei beiden Geräten hat sich herausgestellt, dass sie eine hervorragende Optik haben. Bei beiden Geräte konnten z.B. gestochen scharfe Mondbilder betrachtet werden. Selbst bei Vergrößerungen über dem maximalen sinnvollen Bereich, konnten den Optiken nichts anhaben. Bei dem 150er Newton wurde z.B. mit über 400fach vergrößert, obwohl bei diesem Gerät die Grenze bei etwa 300fach liegt. Wer die Schmid-Cassergrain Beobachtung gewöhnt ist, wird sowieso von einem Newton verwöhnt, aber auch dann kann man die Optik als wirklich sehr gut bezeichnen. Auch Saturn machte in beiden Optiken einen guten Eindruck. Bei mäßigen Seeingbedingungen waren außer Cassiniteilung auch Wolkenbänder zu erkennen.

Die mitgelieferten Okulare Super Plössel 10 mm und 20mm bzw. 10 mm und 25 mm waren brauchbar. Hier kann man aber durch höherwertige Okulare sicher noch die optische Abbildung verbessern. Bei der Verwendung mancher Okulare stimmt die Fokuslage nicht. In diesem Fall muss man mit einem Adapter arbeiten oder einfach das entsprechende Okular etwas herausziehen. Bei der Fotografie durch die Optiken ist folgendes aufgefallen: Mit einem Fokaladapter kommt man nicht in den Fokus, dieser liegt weiter innen. Deswegen hat Synta an den Okularauszügen ein Gewinde für T-Ringe angebracht. Somit kann man die Kamera in Verbindung mit einem T-Ring direkt anschließen. Wir haben hier praktisch einen eingebauten Fokaladapter. Nun ist der Fokus kein Problem mehr.

Montierungen

Nun zu den Montierungen. Das Skywatcher 150/1200 auf der EQ-3 Montierung ist schon eher eine Belastungsgrenze. Viel mehr Gewicht sollte man auf das Fernrohr nicht mehr draufpacken. Bei Betätigung des Okularauszuges oder sonstigen Erschütterungen, kann eine längere Ausschwingzeit gemessen werden. Wenn man mit aufgesetzter Kamera fotografieren möchte, bietet sich die Gegengewichtsstange an. Wichtig ist, dass man das Fernrohr sehr gut austariert.

Der Skywatcher 200/1000 auf EQ 5 macht einen etwas stabileren Eindruck. Aber auch diese Montierung ist die Grenze für ein Fernrohr dieser Größe. Hier kann bei Erschütterungen eine Ausschwingzeit von bis zu 8 Sekunden(bei starken Erschütterungen) festgestellt werden. Auch bei dieser Montierung ist es nicht zu empfehlen viel mehr draufzupacken. Für eine Kamera bietet sich auch hier die Gegengewichtsstange an. Kurzbelichtete Aufnahmen durch den Fokus sind aber gut möglich.

Beide Montierungen sind prinzipiell mit einer motorischen Nachführung nachrüstbar, welche für fotografische Zwecke oder einfach zum komfortablen Beobachten nützlich ist.

Wesentlich stabiler ist hier die HEQ-5 Montierung. Diese Montierung verfügt bereits über eingebaute Motoren mit entsprechender Steuerung. Zum Test wurde das 200er Newton auf diese Montierung gepackt. Diese Montierung ist durch ihre Stabilität auf Astrofotografie im Langzeitbereich ausgelegt und schlägt sich hierbei nicht schlecht. Die Ausschwingzeit dieser Montierung beträgt höchstens bis zu 5 Sekunden.

Aufgefallen ist, dass die Justage des Skywatcher 200/1000 nicht optimal ist. Es müsste ein wenig nachjustiert werden. Bei dem langen Weg von China hierher ist eine nicht so optimale Justierung kein Wunder. Abschließend ist zu sagen, dass trotz ein paar Stabilitätsschwächen in den Montierungen beide Geräte sehr gute Instrumente sind, die man getrost empfehlen kann. Zum visuellen Beobachten sind die Geräte zweifellos hervorragend geeignet. Außerdem ist das Verhältnis von Qualität und Preis bei diesen Geräte sehr gut ausgewogen.

Autor: Marcus Schenk, Astroshop.de

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